Leichtathletik

Alles ausser Fussball. Randsportarten eben. Eishockey, Basket- oder Handball. Formel 1. Synchronschwimmen, Olympia etc. Spitzen- und Vereinssport. Regional, National, International. Keine persönlichen Themen wie Trainingstipps etc., die gehören in den Smalltalk. Bitte wo möglich Threads zusammenhalten.

Moderator: Herthort

Antworten
Forever-Hertha
Beiträge: 1011
Registriert: 05.11.2022, 15:30

Leichtathletik

Beitrag von Forever-Hertha » 28.08.2023, 15:14

ich mache hier mal einen neuen Strang auf für die Leichtathletik - eigentlich schon verwunderlich, dass es das noch nicht gibt, wo es doch angeblich soooo viele Leute interessiert. In Wahrheit interessieren sich wohl weniger Leute als es uns ARD/ZDF weißmachen wollen. Und selbst wenn, dann interessiert es doch eher, wenn es um sportliche Spitzenleistungen geht - heuer hat man sogar erstmals überhaupt bei einer Weltmeisterschaft KEINE EINZIGE Medaille mehr erreicht für den DLV, was für eine Schande, was für eine Schmach. Und das auch noch, nachdem man all diese gehypten bunten Sportler entdeckt und gefördert und propagiert hat.
Es ist genauso wie mit der Frauenfussball-WM, ich bin froh, dass die Leichtathletik-WM vorbei ist - lieber kein Sport im Fernsehen, als tagelang so viele Stunden mit Sport dem ich rein so gar nichts abgewinnen kann. Und komme mir keiner mit "aber die anderen Nationen, deren Sportler bieten guten Sport bzw. leistungen" - interessiert mich nicht, juckt mich nicht die Bohne

Benutzeravatar
HipHop
Beiträge: 5799
Registriert: 24.05.2018, 09:44

Re: Leichtathletik

Beitrag von HipHop » 28.08.2023, 16:01

Ziemlich schlechter Start. So einen Thread brauchste eigentlich auch nicht aufmachen.

Benutzeravatar
Opa
Beiträge: 5719
Registriert: 25.05.2018, 12:43

Re: Leichtathletik

Beitrag von Opa » 28.08.2023, 16:17

Ich finde das durchaus diskutabel (wenngleich dieser Thread droht, ins Big Talk abzukippen), weshalb also keinen Thread dafür?

Die Nation des Turnvaters Jahn holt nichts mehr im internationalen Vergleich und die Leichtathletik steht damit vielleicht sinnbildlich für den Niedergang auch in anderen Bereichen. Es ist ja nicht nur die Fußball-Nationalmannschaft (die ja eine Zeit lang nicht einmal so heißen durfte), die schwächelt, sondern wir laufen in vielen Bereichen der Weltspitze hinterher. Das zu ändern würde schon gehen, man müsste dafür aber die Grundlagen schaffen, wo ich arge Zweifel habe, dass das derzeit vermittelbar wäre. An der mangelnden Förderung allein kann es aber nicht liegen, Bundeswehr und Bundespolizei haben genügend Stipendiaten, die staatlichen Zuwendungen an den DLV steigen jedes Jahr, mit rund 800.000 Mitgliedern in 7.753 Vereinen ist der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) der mitgliederstärkste Leichtathletik-Verband der Welt und dennoch meint der Verbandsprösident, dass 300 Mio. € Zuwendungen nicht ausreichen, als ob Geld schneller laufen würde?

Für mich scheint die Ursache eher im Mindset zu liegen, dass zu viel "wokes Gedöns" um den Sport drumherum gemacht wird. Schüler ohne Noten, Fußballspiele ohne Torergebnis, Männer, die als Frauen antreten uswusf. schaffen ein leistungsfeindliches Umfeld, was einem regelrecht "Leistung lohnt sich nicht" entgegen schreit. Dazu ein Dopingregime, welches es Deutschen Athleten zusätzlich erschwert, in die Spitzenregionen vorzudringen, weil man doppelt und hundertprozentig korrekt und sauber sein will (honorig, aber in Jamaika fällt dabei das halbe Team vor Lachen aus dem Bob).

Andererseits könnte man auch die Frage stellen, ist das wirklich so wichtig, sich mit ohnehin doping- oder (sonst vehement abgestrittenen, weil angeblich grundsätzlich strukturell benachteiligt) genetisch-bevorteilten Wettbewerbern zu messen? Dass die leiuchtathletik Relevanz hat, zeigen die Mitgliederzahlen des DLV, vor den Fernsehern dürfte die Wahrheit anders aussehen.

Ich hab wie immer keine eindeutige Meinung, am Ende sind mit aber auch gekürzte über 250 Mio. € Förderung als Steuerzahler zu viel, während andererseits der Fußball im Geld ertrinkt und selbst Mittelmaßspieler wie Boetius im Privatjet zur Unterschrift einfliegen. Das Leben ist nicht gerecht, weshalb sollte es der Sport sein?

Benutzeravatar
NoBlackHat
Beiträge: 2340
Registriert: 23.05.2018, 22:48

Re: Leichtathletik

Beitrag von NoBlackHat » 28.08.2023, 16:28

Was soll dieJammerei, wen es nicht interessiert, der soll eben weg bleiben. Die WM war durchaus interessant, wenn man nicht nur die deutsche Brille aufhatte. Das sahen auch im Schnitt ca. 4 - 5 Mio Zuschauer bei ARD/ZDF. Natürlich wäre das garniert mit einigen deutschen Medaillengewinnern noch schöner gesesen. Aber @Opa hat das gut analysiert, Generation-Z eben und eine weitgehend leistungsnegierende Umgebung in D.

Benutzeravatar
Opa
Beiträge: 5719
Registriert: 25.05.2018, 12:43

Re: Leichtathletik

Beitrag von Opa » 28.08.2023, 17:54

Ich bitte den Schreibfehler oben zu entschuldigen, aber es dürfte sich jedem erschließen, was ich mit "leiuchtathletik" gemeint haben dürfte ;)

Benutzeravatar
HipHop
Beiträge: 5799
Registriert: 24.05.2018, 09:44

Re: Leichtathletik

Beitrag von HipHop » 28.08.2023, 19:51

Es gab (auch im SpSt) ein zentrales Thema: strikte Regeln und Vorgaben, als stetig gewachsener Anteil der Ausbildung. Diese hemmen offenbar mehr als das sie nützlich sind. Ich denke das trifft in jungen Jahren durchaus gewichtig zu. Es nimmt den Sportlern fast jede Verantwortung, neben der Fähigkeit situativ selbst zu entscheiden. Wenn ich befolge was mir gesagt wurde, dann habe ich alles richtig gemacht. Wenn es nicht reicht, wundert man sich, weil man doch alles richtig gemacht hat (aka exakt was der Trainer gesagt hat). Oder man denkt ggf: ich habe mich nicht an die Vorgaben gehalten, deshalb hat es nicht geklappt.

Klar je erfahrener der Sportler umso mehr löst man sich vllt auch aus dieser Gedankenwelt, aber ich stelle es mir schwer vor, wenn das von 10 bis 16+x als Konzept zementiert wird.

Die Abschaffung von alles bestimmenden Leistungsskalen bei unter u14 finde ich ok (außerschulisch). Auch das Leistungsvergleiche durch angepasste Formate „more entertaining“ für die Kleinen gemacht werden soll, finde ich iO.

Anschließend an diese Phase muss es dann natürlich optimal gelingen Talente zu filtern und in den Leistungsbereich zu überführen.

Der Budgetvergleich* zw dieser Uni und der gesamten deutschen Sportförderung fand ich schon etwas krass.

*) es gab keine Detailbetrachtung, sicher als so vereinfachte Aussage schwierig, aber zumindest eine Einordnung von Geldbeträgen, edit: es wurde gesagt, dass diese amerikanische Uni das selbe jährliche Budget hat, wie die gesamte deutsche Sportförderung

In D verdient (wie so oft) der Verwaltungsapparat, einen wesentlichen Anteil. Wenn man hört was Sportler und Trainer so bekommen, drängt sich dieser Verdacht jedenfalls auf.

In einem nahezu wirtschaftlichen Konstrukt, wie dieser Sportuni, ist das von der Kosten-Nutzen-Effizienz/-Wirkung halt was ganz anderes. Zumal dort ja nicht alle Sportarten vorkommen.

Benutzeravatar
Opa
Beiträge: 5719
Registriert: 25.05.2018, 12:43

Re: Leichtathletik

Beitrag von Opa » 28.08.2023, 20:30

Zwei Verständnisfragen, die sich nicht aus Deinem Beitrag erschließen:

1. SpSt = Sportstudium?

2. Welche Uni ist gemeint?

Benutzeravatar
PREUSSE
Beiträge: 35452
Registriert: 25.05.2018, 20:09

Re: Leichtathletik

Beitrag von PREUSSE » 28.08.2023, 20:37

Opa hat geschrieben:
28.08.2023, 16:17

...steht damit vielleicht sinnbildlich für den Niedergang auch in anderen Bereichen. Es ist ja nicht nur die Fußball-Nationalmannschaft (die ja eine Zeit lang nicht einmal so heißen durfte), die schwächelt, sondern wir laufen in vielen Bereichen der Weltspitze hinterher.

Alles was Deutschland ausgezeichnet hat, im sportlichen z.B. Fussball oder aber auch in der Wirtschaft, verliert Deutschland den Anschluss zur Weltspitze und wird durchgereicht ;)
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

Benutzeravatar
HipHop
Beiträge: 5799
Registriert: 24.05.2018, 09:44

Re: Leichtathletik

Beitrag von HipHop » 28.08.2023, 21:13

Ja, wir bewegen uns in D nunmal in einem gewachsenen System. Diejenigen die uns überholen, haben andere Systeme.

Ich gehe mal soweit und behaupte, dass es bei uns kulturell verankert ist evolutionäre (Besitzstandswahrung), statt revolutionäre Lösungen (den Weg frei machen) zu bevorzugen. Beides hat Vor- und Nachteile.

Inwieweit das was andere tun für uns bedeutet etwas neues, anderes zu machen oder zu kopieren, ist vom Thema abhängig. Die Kunst ist es, die Dinge so zu adaptieren, das sie ihre Wirkung nicht verlieren. Und das geht oft schief, weil entscheidende Aspekte geändert werden (müssen/wollen/sollen). Sollten dafür einschneidende Änderungen im Vgl zum Ist-Zustand nötig sein, wird man sehen wer mitzieht… oft lichten sich dann die Reihen, weil keiner Garantien für Verbesserungen geben will oder kann. Und dann macht man eben lieber das mit den Fähnchen…

Antworten