Drago1892 hat geschrieben: ↑30.11.2023, 17:45
Herthafuxx hat geschrieben: ↑30.11.2023, 09:20
Man muss Hamilton ja nicht mögen, aber man muss auch keine Geschichtsverklärung versuchen. Welche 7 Jahre sollen das bitte gewesen sein, in denen "selbst Gene immer WM geworden wäre"?
Bei Verstappen ist eigentlich nur spannend, ob er den Mut hat auch irgendwann mal das Team zu wechseln und aus einem Nicht-WM-Team ein WM-Team zu machen, wie es Schumacher und Hamilton hinbekommen haben. Das hat Schumacher noch auf einem anderen Level hinbekommen als Hamilton, aber immer noch weit mehr als nur bei einem Siegerteam zu bleiben und dort seine Pokale zu sammeln. Was Hamilton damals gemacht hat, wäre etwa damit vergleichbar, als wenn Verstappen nun zu McLaren oder Ferrari wechseln würde und dort ab 25 Serien-Weltmeister werden würde.
Aber mal ganz allgemein zur "Heulerei": Welcher Fahrer jammert denn nicht am Funk, wenn es nicht läuft? Da können wir eigentlich nur froh sein, dass Fußballer noch keine Mikros am Trikot tragen. Verstappen verhält sich da eher wie ein kleiner bockiger Junge, wenn es nicht läuft. Und wie affig er sich verhalten hat, als er seinem Teamkollegen - welcher ihm gerade bei seinem ersten WM-Titel wahnsinnig geholfen hat - nicht unterstützt hat bei dessen Kampf um die Vize-WM, als er seinen Titel schon im Sack hatte, war extrem schäbig. Dazu ist dann Hamilton das Gegenbeispiel, der eben Bottas auch vorbei ließ, weil der ihn vorher vorbeiließ und da war die WM entschieden. Wenn Hamilton für dich ein "großer Sportsmann" ist, was ist dann bitte Verstappen?
Beide sind eben verbissen bis zum geht nicht mehr und kotzen bei Mißerfolg ab. Das merkt man bei beiden am Funk und auf dem Weg zum WM-Titel legen beide auch im Ernstfall den "großen Sportsmann" ins Handschuhfach.
Und BTW: Solche Typen wie Horner oder Wolff könnten sicherlich auch sofort einen Fußballverein übernehmen und zum Erfolg führen.
Willst du mich verarschen? Geschichtsverklärung? Betreibst mit dieser Aussage wohl eher du.
Hamilton hat 7 Jahre mit Mercedes alles am Stück gewonnen. Dass er ein Jahr davon gegen Rosberg die WM verloren hat ist sein Pech, ändert aber nichts an dem Fakt! Und natürlich bezieht sich das "selbst" Gene darauf, wenn der alleine diesen Wagen ohne Teamkollegen gefahren wäre.
Ok, wenn man weg lässt, dass er sich die ersten Jahre gegen einen sehr starken Teamkollegen durchsetzen musste, gegen den ein Gene keine Schnitte gesehen hätte, hast du in diesen Jahren Recht. Dass man dann ohne Teamkollegen fährt, hättest du zum besseren Verständnis erwähnen können.
2017 und 2019 sehe aber eben auch Mercedes nicht - zumindest nicht über die ganze Saison - als bestes Auto. Da wäre ein Gene ganz sicher nicht Weltmeister geworden. Da brauchte es einen fehlerfreien Hamilton. Und richtig deutlich wurde es eben, weil sowohl Vettel, als auch Ferrari zuviele Fehler gemacht haben. Und auch 2018 waren Ferrari und Mercedes lange auf Augenhöhe. Sie haben dann aber in der Saison die Autos erheblich besser entwickelt und da würde ich Hamiltons Anteil auch nicht so klein sehen.
Drago1892 hat geschrieben: ↑30.11.2023, 17:45
Ross Brawn hat mal gesagt, dass Hamilton/Rosberg nie im Leben diese Erfolge eingefahren hätten, wenn Schumacher die Jahre davor nicht entscheidend mit am zukünftigen Auto gearbeitet hätte. Klar war er zu langsam mit dem Alter, aber seine Skill diesbezüglich sind unbestreitbar.
Zudem wäre mir auch vollends neu, was der Unterschied zwischen Verstappen bei RB und Hamilton bei Mercedes gewesen sein soll, denn Verstappen ist seit 2016 bei RB hat also damit voll und ganz auch die Tiefen mitgemacht. Gibt also keinerlei Grund, wieso dessen Anteil am Erfolg von RB geringer sein sollte, als von Hamilton bei Mercedes.
Wer macht das? Ich habe nur geschrieben, dass ich es für eine größere Leistung halte, wenn man als Fahrer mit unterschiedlichen Teams Weltmeister wird. Solange die F1-Regeln so sind, dass die Aerodynamik im Fokus sind, kannst du auch einen dressierten Schimpansen in ein Andrew-Newey-Auto setzen, der damit der Konkurrenz um die Ohren fährt (mal dein Gene-Beispiel überspitzt
). Geht der Fokus wieder mehr Richtung Motor, kann das wieder anders aussehen.
Das soll jetzt auch nicht die Leistung von irgendjemanden schmälern. Ohne Regeländerungen 2014 hätte vermutlich Vettel noch zig Titel mit RB geholt und ohne Regeländerung ab 2022 hätte Hamilton zumindest noch Chancen auf mehr Titel gehabt. Das ist leider so, wenn man ohne Einheitschassis oder -motoren arbeitet. Die FIA kann da leider zuviel steuern.
Drago1892 hat geschrieben: ↑30.11.2023, 17:45
Aber gut ich lese aus deinem Beitrag eine gewisse Hamilton-Attitude erklärt dann einiges. Tut mir leid, dass du dich dann auf den Schlipps getreten fühlst
.
Ich kann Verstappen auch nicht leiden, aus dem was du da nennst, sehe aber auch da keinen Unterschied zu Hamilton und dass man sofort so eklig Richtung Team andauernd stichelt wie Hamilton, auch gegenüber seinen TK ist nicht üblich, sonst gäbe es noch viel mehr von diesen Funksprüchen während der Rennen.
Von den anderen Teams hört man vielleicht auch weniger, weil die auch weniger interessant sind. Leclerc ist auch selten diplomatisch, wenn das Team was verbockt hat.
Man sollte eher nicht alles auf die Goldwaage legen, was ehrgeizige Spitzensportler bei größter Anspannung und Adrenalin erzählen. Außerhalb des Cockpits hat dann Hamilton sein Team eigentlich stets gelobt und immer dankend erwähnt, in meiner Erinnerung.
Drago1892 hat geschrieben: ↑30.11.2023, 17:45
An sich würde ich den Rest auch unterschreiben. Hamilton hat aber leider den Moment verpasst an der Spitze aufzuhören.
Ich fand es ehrlich gesagt nach dem schändlichen Ende der 2021er Saison schon bemerkenswert, dass er überhaupt weitergemacht hat. Es würde aber insbesondere die F1 erheblich abwerten, wenn ständig alle ex-Weltmeister auf dem Höhepunkt abtreten.
Drago1892 hat geschrieben: ↑30.11.2023, 17:45
Er fährt nämlich nicht nur aus Leidenschaft, weil er dauerhaft weitergewinnen will.
Weshalb fährt er dann, wenn nicht aus Leidenschaft?
Drago1892 hat geschrieben: ↑30.11.2023, 17:45
Das wird er aber wohl nicht mehr tun, selbst Russell wird ihn wohl mit weiterem Alter überholen. Mir ging es um die Relation Siege/WM in Serie zwischen Mercedes und RB und das ist trotz alledem so. Faktisch war die Dominanz von Mercedes bisher immer noch größer, als die von RB, sollten die unterhalb dieser Zeit mal den Titel wieder verlieren. Was gut möglich ist.
Ohne große Regeländerungen wird sich da höchstens der Abstand zum zweiten etwas verringern. Diese Domminanz und Langeweile wie 2023 hatte Mercedes nun wirklich maximal noch 2020. Ansonten gab es da wenigstens einen starken Teamkollegen oder einen Konkurrenten, der wenigstens über die ersten Monate noch Spannung reinbringen konnte.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Verstappen ist natürlich das Mega-Talent seiner Generation. Dass sich ein Top-Team auf einen Fahrer einschießt und dem ein Auto genau auf Maß schneidert, hatten auch schon Schumacher und Hamilton. Und viel weiter unter dieser Liga sehe ich ihn auch nicht. Ich sehe nur die beiden noch vor ihm, weil sie eben den Titel mit mehreren Teams geholt haben.