Die kulinarische Ecke

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Opa
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Opa » 13.03.2023, 10:56

Du kannst mit der Hydration ja spielen wie es Dir beliebt, ich finde einen etwas festeren Pizzateig nicht so dramatisch, dafür lässt er sich halt leichter verarbeiten. Das Geheimnis der guten Pizza ist ohnehin mehr der Stein als der Teig, wenn der Stein ordentlich vorgeheizt ist, backt er Dir den Teig, bevor der Käse verbrennt. Allerdings bin ich auch hier zu pragmatische Zugeständnissen bereit und backe im Zweifel eben nicht die napolitanische Variante mit 400° (die man ohne entsprechendes Equipment ohnehin daheim kaum hinbekommt), sondern eben die ebenso beliebte Pizza á la Opa (oder in Deinem Fall dann á la panteliese). Mein handelsüblicher Backofen mit Grill schafft "nur" 250°. Ich schiebe das Rost mit dem Stein auf 1/3 von oben, heize den Backofen vor und begrille zusätzlich den Stein mit dem Grill. In der Zwischenzeit ziehe ich den Teig auf, Pelati, Käse und Wunschbelag drauf und sobald der Ofen heiß genug ist, schieße ich die Pizza ein und schalte gleichzeitig den Grill wieder aus. Nach wenigen Minuten kommt die Pizza wunderbar knusprig und saftig aus dem Ofen. Bei mehreren Pizzen empfiehlt es sich, zwischendurch den Stein nochmal für ein paar MInuten anzugrillen.

Ansonsten hab ich natürlich auch die Ploetz-Bücher daheim, aber meist dann doch recht schnell wieder weggelegt, weil er aus einer an sich relativ simplen Angelegenheit meist etwas ziemlich kompliziertes macht. Allein schon die Mengenangaben treiben mich in den Wahnsinn, 217 g hiervon, 36,5 g davon, was für ein Unsinn, kann man das nicht in handelsübliche Mengen interpolieren? Dazu bäckt er gefühlt jedes Brot mit einem anderen Mehl, was z.T. extrem schwer zu beschaffen ist und lässt jeden abmahnen, der auch nur Teile seiner Rezepte online stellt. Für Fortgeschrittene und Experimentierfreudige ist das sicher gut, für Pragmatiker eher nichts. Ich backe mein "Standardbrot" mit Tipo 00, Dinkelvollkorn, Anstellgut, Salz und Wasser und variiere das dann mal mit einer Kümmelnote oder Röstzwiebeln. Neulich hab ich von einer Freundin, die in einer Ölmühle abreitet, Presskuchen von Kürbiskernen bekommen. Das hab ich mit ein paar Kürbiskernen unter meinen Standardteig gemischt und war mega!

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terminator27
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von terminator27 » 13.03.2023, 12:06

Mit dem Stein backen ist klasse, aber dieses oder nächstes Jahr werde ich mir im Garten einen Steinofen bauen für Pizzen und vor allem Brote.

Panteliese
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Panteliese » 13.03.2023, 12:46

Ich backe von Anfang an mit dem Schamotte-Stein von Perfetto. (Weiß aber nicht, ob es den noch gibt, glaube nicht.) Eigener Stein- oder Holzofen ist natürlich ein Träumchen.

Ja, neuerdings sind die Ploetzblog-Rezepte mit ihren 6,8 g Salz und 259 g Weizenmehl 630 etwas albern, das stimmt. Kommt glaube ich daher, dass die Rezepte aus sehr großen Teigmengen entwickelt und dann entsprechend heruntergerechnet wurden. Aber das kann man ja für sich problemlos auf- oder abrunden.

Als "simple Angelegenheit" würde ich Brotbacken aber nicht bezeichnen, das ist immerhin noch ein Handwerk im eigentlichen Sinne, das man verstehen, erlernen und beherrschen muss. Dafür wird man dann auch mit Broten belohnt, die man in der Qualität kaum kaufen kann. Ich habe neulich mal die Bäckerei Christa Lutum ausprobiert (seit einigen Wochen dauerhaft geschlossen), die kürzlich als beste Bäckerei Berlins ausgezeichnet wurde - ganz ehrlich, da backe ich bessere Brote. Ploetzblog-Rezepte wie das Neudorfer Sauerteigbrot Nr. 2, das rustikale Weizenmischbrot oder das San Francisco Sourdough Bread sind umkompliziert in der Herstellung und schmecken unvergleichlich.

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Opa
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Opa » 13.03.2023, 13:14

Naja, da hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Selbstverständlich ist Brotbacken zu Recht ein uraltes Meisterhandwerk und alles andere als simpel. Da stand aber ein "an sich" davor und meinte, dass Brot ja tatsächlich nichts weiter ist als Mehl, Wasser und etwas Salz zu vermengen, lang genug zu warten und bei der richtigen Temperatur zu backen. Bei dieser "an sich simplen" Sache können aber viele Dinge schief gehen. Am Anfang war mein größtes Problem die Reproduzierbarkeit. Das Selbstbacken ist ein wunderbarer Kulinariksport, was einen demütig macht und immer gern gesehene Mitbringsel hervorbringt :D

Ich hab irgendwann einen Dr. Oetker Stein vom Grabbeltisch für 5 € gekauft. Vor ein paar Jahren ist er mal beim Pizzabacken gerissen. Seitdem backe ich ohne Einschränkungen auf einem gerissenen Stein. Bzw. einem großen und einem kleinen, jetzt sind es ja zwei :lol:

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bayerschmidt
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von bayerschmidt » 16.03.2023, 12:41

isnogud hat geschrieben:
12.03.2023, 18:08

Habe noch ein paar mehr einfache Rezepte, die ich gewissermaßen geerbt habe und stelle bald mal wieder Eines ein. Auch auf die Gefahr hin, bei der Culinaria Fraktion damit wieder voll abzulosen. Aber wer nur Futter (a ka Menue) frisst oder zum Besten gibt, das gut genug ist, um im social media Rattenrennen zu bestehen und nicht vor seinen Geschmacksknospen - die sind bestimmt und nicht veränderbar - wird am Ende der sein, der jeden letzten Dreck mit Wohlgenuss, Achtsamkeit und facebook wie instagram
Super! :top:
Schon ein relativ harmloses Hobby wie Pizzabacken (mit Stein!) als irgendwie bürgerlich-verdächtig identifizieren und auch jetzt wieder eine beißende Anklage, zusätzlich noch unsere Oberflächlichkeit berücksichtigend.
Hurra verzehrt, ohne zu bemerken, dass er z. B. essigversetztes Bier getrunken und für ein Wohlgenuss gehalten hat. Dieses und andere Experimente hat es gegeben und die Anzahl der Weinproben mit den Rays un, Opas, Preussen und Monokelträgern, in welchen der Aldischraubverschluss Wein das Rennen vor den Besten der Besten der Besten gemacht hat, sind mittlerweile Legion.
Nun, kleine Einschränkung. Bin nicht so der Weinexperte, kaufe Wein ganz gerne bei Lidl oder Rewe/Ullrich. Da lass ich mich natürlich auch gerne mal von irgendwelchen Punktesystemen leiten und freue mich, wenn es passt. Ich kann also zu den Aldi-Weinen nichts sagen.
Was z.B. Gin angeht: da glänzte Aldi mal als Testsieger mit einem Gin, für den quasi eine eigene Kategorie erfunden werden musste, damit er dann gegen eine sehr sehr überschaubare Anzahl von Konkurrenten Testsieger werden konnte. Auch die Unstimmigkeiten bei Stiftung Warentest sind mittlerweile Legion.

Aber klar, es gab auch mal eine Champagner Blindverkostung, bei der ein Aldi Schampus besser abgeschnitten hat als manche Luxusmarken. Deutlich besser war immer noch eine Marke für den gut zehnfachen :D Preis und eine zum doppelten Preis. Wäre es Dir das wert? Oder freust Du Dich hingegen, weil Du gewissermaßen mit Deinem Aldi-Getränk den Snobs ein Schnippchen geschlagen hättest? Und warum braucht man überhaupt einen Testsieger? Muss es Champagner sein? Tut's ein Sekt? Vielleicht sogar ein Flaschenbier? Geht's Dir vielleicht gar nicht um das Kulinarische?

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Opa
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Opa » 16.03.2023, 12:59

Die Spannbreite bei Schaumweinen (Sekt, Cava, Cremant, Prosecco, Champagner) geht von untrinkbarer Fensterputzplörre bis hin zu kulinarischer Offenbarung. Wer sich ein wenig in die Champagnerwelt eintrinkt, wird feststellen, dass der ALDI Champagner irgendwo unterhalb der Mitte liegt, aber eben nicht herausragend gut ist. Er hat einfach ein sehr, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, was aber nichts nutzt, wenn man auf die dominierenden Aromen nicht so abfährt, die von Hefe dominiert werden. Er ist aber definitiv besser als der Standard-Brut von Moet und auf Augenhöhe mit Veuve Cliquot. Von den bekannteren Marken ist mein Favorit derzeit Taittinger. Wie gesagt, das Ranking bezieht sich auf die "normalen" Varianten, also kein Jahrgang, kein ICE, kein Rosé etc. Wer sich ein wenig in die Champagnerwelt eintrinken will, ohne gleich ganze Flaschen zu trinken, dem kann ich die Champagnerbar im KaDeWe empfehlen, wo es viele Sorten offen gibt. Für den schmaleren Geldbeutel noch der Tip, dass dort Dienstags von 19-22 Uhr 2-für-1 Happy Hour für den Champagner der Woche ist. Cheers.

Und um mal etwas Bodenständigkeit zu zeigen, poste ich noch das Rezeot für "Wiener Erdäpfelsalat", welchen ich gestern erst zubereitet habe. Festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln bissfest kochen, noch warm schälen, ein oder zwei rote Zwiebeln würfeln, mit 250 ml Brühe übergießen, 2-3 EL Senf, etwas Salz, Zucker, einem Schlück neutralem Pflanzenöl und Essig nach belieben mixen und noch lauwarm servieren. Eine Offenbarung und südlich des Weißwurstäquators einzig akzeptierte Form der Kartoffelsalatzubereitung. Passt perfekt zu einem echten Wiener Schnitzel.

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Opa
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Opa » 20.03.2023, 16:24

Heute hab ich mir aus drei Teilen Grana Duro und einem Teil Wasser einen Nudelteig angesetzt, für eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, mit der Nudelmaschine ausgerollt und mit einer Farce aus Champignons, Steinpilzen, Frischkäse, Salz und Knoblauch gefüllt und mit ein paar Spritzern Olivenöl beträufelt als Ravioli serviert. Sehr einfach, sehr lecker.

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von hahohe92 » 20.03.2023, 16:27

Wir haben noch Spaghetti Tonno vom Samstag übrig🍝 :lordpuffy:

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von dovifat » 20.03.2023, 17:13

bayerschmidt hat geschrieben:
16.03.2023, 12:41
Was z.B. Gin angeht: da glänzte Aldi mal als Testsieger mit einem Gin, für den quasi eine eigene Kategorie erfunden werden musste, damit er dann gegen eine sehr sehr überschaubare Anzahl von Konkurrenten Testsieger werden konnte. Auch die Unstimmigkeiten bei Stiftung Warentest sind mittlerweile Legion.
Das ist bei diesen ganzen Wein- und Spirituosenmessen gang und gaebe. Da werden so lange neue Preise erfunden, bis jeder Teilnehmer was abbekommen hat :P

ford
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von ford » 07.04.2023, 13:00

Ein toller Thread und Thema topscorrer.

Zu einigen Punkten werde ich auch noch was schreiben aus Zeitmagel später.

Heute zu Karfreitag gibt es bei mir Forellen Müllerin Art mit Petersilienkartoffeln und einen gemischten Salat. Passend dazu einen Weißwein Riesling trocken. Da starte ich jetzt durch.

Am Samstag und Sonntag gibt es eine kroatische Grillplatte mit Cevapcici, Rind und Lamm Verhältnis 70 zu 30 % und ich habe dafür auch eine preiswerte Cevapcici-Presse von Amazon. Geht Ratz-Batz damit. Dann noch Pljeskavica mit Schafskäse, Rasnici-Spieße auch Originalrezept versteht sich. YouTube und Google machen es möglich. Wird heute vorbereitet und zieht über Nacht im Kühlschrank. Morgen wird dann Djuvec Reis gemacht und gegrillt wird in meinem Tefal Optigrill Elite Grill, der klasse ist. Dazu schön scharfe Zwiebeln...wie bei Jugo...leecker schmecker.. :grin:

Was gibt es bei Euch über Ostern?

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Shinto6 » 07.04.2023, 13:25

ford hat geschrieben:
07.04.2023, 13:00
Ein toller Thread und Thema topscorrer.

Zu einigen Punkten werde ich auch noch was schreiben aus Zeitmagel später.

Heute zu Karfreitag gibt es bei mir Forellen Müllerin Art mit Petersilienkartoffeln und einen gemischten Salat. Passend dazu einen Weißwein Riesling trocken. Da starte ich jetzt durch.

Am Samstag und Sonntag gibt es eine kroatische Grillplatte mit Cevapcici, Rind und Lamm Verhältnis 70 zu 30 % und ich habe dafür auch eine preiswerte Cevapcici-Presse von Amazon. Geht Ratz-Batz damit. Dann noch Pljeskavica mit Schafskäse, Rasnici-Spieße auch Originalrezept versteht sich. YouTube und Google machen es möglich. Wird heute vorbereitet und zieht über Nacht im Kühlschrank. Morgen wird dann Djuvec Reis gemacht und gegrillt wird in meinem Tefal Optigrill Elite Grill, der klasse ist. Dazu schön scharfe Zwiebeln...wie bei Jugo...leecker schmecker.. :grin:

Was gibt es bei Euch über Ostern?
Falschen Hasen.

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Opa
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Opa » 07.04.2023, 14:00

ford hat geschrieben:
07.04.2023, 13:00
Was gibt es bei Euch über Ostern?
Heute an Karfreitag ist "Fischtag" und in Ermangelung verfügbarer Biber :D gibt's heute:
-Lachsfrühstück mit Heringshappen
-Mittags Grüner Hering und Krabbencocktail
-Abends Pasta mit Frutti di mare

Karsamstag gibt's auch nochmal ein der "compliance" halbwegs :D entsprechende Menüreihenfolge mit Steak (von der ertränkten Kuh), welches ich als Surf&Turf unter einem Berg Garnelen verstecke. Dazu gibt's selbstgemachte Bärlauchbutter und Frühkartoffeln.

Ostersonntag war eigentlich Lammkarrée geplant, ganz klassisch mit Madeirasauce und grünen Bohnen, an Ostermontag Knoblauchkaninchen in Weißwein. Ich werde aber verreisen und hole das bei meiner Rückkehr nach.

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von ford » 08.04.2023, 12:46

@Shinto

Falscher Hase ist auch lecker und eine gute Idee.

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von ford » 08.04.2023, 13:08

Opa hat geschrieben:
07.04.2023, 14:00
ford hat geschrieben:
07.04.2023, 13:00
Was gibt es bei Euch über Ostern?
Heute an Karfreitag ist "Fischtag" und in Ermangelung verfügbarer Biber :D gibt's heute:
-Lachsfrühstück mit Heringshappen
-Mittags Grüner Hering und Krabbencocktail
-Abends Pasta mit Frutti di mare

Karsamstag gibt's auch nochmal ein der "compliance" halbwegs :D entsprechende Menüreihenfolge mit Steak (von der ertränkten Kuh), welches ich als Surf&Turf unter einem Berg Garnelen verstecke. Dazu gibt's selbstgemachte Bärlauchbutter und Frühkartoffeln.

Ostersonntag war eigentlich Lammkarrée geplant, ganz klassisch mit Madeirasauce und grünen Bohnen, an Ostermontag Knoblauchkaninchen in Weißwein. Ich werde aber verreisen und hole das bei meiner Rückkehr nach.
Du bist wie mein Schwager, er bekocht meine Schwester auch gerne so und er kniet sich da auch richtig rein. Ein Genießer der gehobenen Klasse. Dementsprechend versteht es sich für ihn von selbst, dass auch der Tisch passend dekoriert wird. Meine Schwester findet, es schau und genießt es.

Ich finde gut, dass Du so bist. Mein Respekt.

Aber es gibt auch andere, die nicht so gut kochen können, aber trotzdem ihr Bestes geben und Stolz ihre selbstgefertigten Resultate genießen. Oder einfach nur schlichte Hausmannskost mögen. Jeder und jedem seine Erfahrung, Rezepte/Vorschläge oder auf was er Lust hat, ist/sind wichtig und das ist mit Sicherheit im Sinne des Thread-Erstellers.

Genauso wie man respektieren und es schätzen sollte, dass wir in Opa einen Genießer und Könner der gehobenen kreativen Küche haben, auf die er zurecht Stolz sein kann. Denn das fällt einem nicht in den Schoß und braucht viel Zeit, bis es so weit ist.
Es macht ihm auch Spaß, mit Aromen zu experimentieren..... :top:

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Opa
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Opa » 08.04.2023, 13:41

Danke für das Lob, aber ich wollte da nicht den Eindruck erwecken, dass ich Hausmannskost oder "einfache" Küche nicht zu würdigen wüsste. Ich mag "pures" Essen, wenig Gewürze, die höchstens den Geschmack der Zutaten etwas unterstreichen, meist reicht eine Prise Salz dafür aus. Ich liebe die italienische Küche z.B. deshalb, weil man aus einfachsten Zutaten mit die leckersten Sachen zaubern kann. Pasta ist nur Hartweizenmehl und Wasser und eine Carbonara ist ja auch nur ein 5 Zutaten "Rezept", Speck auslassen, Pasta mit etwas Wasser dazu, Ei mit Parmesan und Petersilie verquirlen, drüberkippen, umrühren und fertig. Pellkartoffeln mit Quark sind auch super und mit Fisch wie Deine Forellen kriegt man mich immer. Ich hab einen Räucherofen, wenn fischliebender Besuch kommt, hänge ich da Makrelen in den Rauch und jeder kriegt einen Fisch warm aus dem Rauch auf den Teller. Das ist super! Ein paar Kartoffeln oder ein selbstgebackenes Brot dazu, mehr braucht es nicht. Es muss nicht immer Filet vom freilaufenden Wasserbüffel sein, der von einer Jungfrau im Mondenschein zu Tode gekuschelt wurde. Wobei solche Sachen zwecks Kalibration und zu besonderen Anlässen auch mal sein dürfen. Wer schon mal echtes dry aged Steak vom echten Koberind gegessen hat, weiß, dass das eine andere Liga, quatsch, eine ganz andere Sportart ist, aber deshalb esse ich aber auch gern weiterhin "normales" Steak, weil Kobe halt eine sündhaft teure Delikatesse ist. Und wenn ich es eilig hab oder krank bin, esse ich auch mal kalte Ravioli aus der Dose, auch wenn meine selbstgemachten mit Steinpilzfüllung natürlich besser sind. Ich finde Essen einfach toll und mag es auch manchmal toll einfach.

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Ray
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Ray » 08.04.2023, 13:46

Opa hat geschrieben:
08.04.2023, 13:41
... dass ich Hausmannskost oder "einfache" Küche nicht zu würdigen wüsste. Ich mag "pures" Essen, wenig Gewürze, die höchstens den Geschmack der Zutaten etwas unterstreichen, meist reicht eine Prise Salz dafür aus. Ich liebe die italienische Küche z.B. deshalb, weil man aus einfachsten Zutaten mit die leckersten Sachen zaubern kann.
:top: :top: :top:
(bei Weizen steig ich bekanntermaßen aus, aber ansonsten :top: )
Die spanische Küche - und vor allem die baskische! - ist auch sehr stark in Richtung "Zutaten betonen, diese sollten gut sein, kein großer Schnickscnack drumherum". Auch Teile der griechischen Küche.

Niemand braucht oder muss sich einreden, schlecht oder sogar nicht kochen zu können. Selbst einfachstes geht binnen weniger Minuten, ich halte Fertigpizza und schlabbrige Mikrowellengerichte (Komponenten haben halt unterschiedliche Garzeiten!) für eine Zumutung, die wirklich NIEMAND, weder aus Zeit- noch aus geld- noch aus Know How Gründen, essen muss. Salate gehen binnen weniger Minuten, Zeug in den Ofen schieben (zu unterschiedlichen Zeitpunkten) auch, das ist dann schlussendlich auch gesünder und eine Lebensqualität auf die bitteschön niemand verzichten sollte.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von Opa » 08.04.2023, 13:57

Sowohl die spanische als auch die griechische Küche sind aber sehr stark durch die Zeit der orientalischen Besatzung geprägt (okay, so gesehen die mitteleuropäische Küche auch, wenn man allein an das aromareichste Lebensmittel Kaffee denkt). Kreuzkümmel z.B. findest Du in beiden Küchen ziemlich dominant, in Spanien zusätzlich Safran, das ist nicht die "pure" Küche, die ich meinte, wenngleich ich sowohl gern spanisch als auch griechisch esse. Bei allem anderen gehe ich durchaus mit.

Niemand muss schlecht essen, viele tun es trotzdem, man darf das aber nicht bewerten oder verurteilen. Ich bin als Vielreisender bisweilen auch bei McDonalds zu finden, weil es manchmal schlicht keine oder nur noch schlechtere Alternativen gibt, wenn man z.B. am Flughafen Wartezeit totschlagen muss oder in einem Hotel im Industriegebiet untergebracht ist. Und ohne Witz: Da esse ich tatsächlich meist lieber kalte Ravioli aus der Dose oder ein Cevapcici-Fertiggericht aus der Aluschale als mir einen der lieblos zusammengeschmissenen Burger runterzuwürgen.

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von hahohe92 » 08.04.2023, 16:10

Mit kalten Raviolis habe ich auch so meine Erfahrungen😁
Cevape aus der Aluschale gehen dagegen überhaupt nicht, da würde mir meine serbische Verwandschaft auf die Finger hauen !
Bin leider etwas spät dran, aber evtl. schaffe ich noch ne Curry an der Olympischen Brücke, er soll ja das Rezept 1:1 übernommen haben ?!

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PREUSSE
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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von PREUSSE » 08.04.2023, 17:08

hahohe92 hat geschrieben:
08.04.2023, 16:10
Mit kalten Raviolis habe ich auch so meine Erfahrungen😁
Cevape aus der Aluschale gehen dagegen überhaupt nicht, da würde mir meine serbische Verwandschaft auf die Finger hauen !
Bin leider etwas spät dran, aber evtl. schaffe ich noch ne Curry an der Olympischen Brücke, er soll ja das Rezept 1:1 übernommen haben ?!
Erzähle mal, wie die jetzt schmeckt :grin:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von hahohe92 » 08.04.2023, 23:11

Hat leider nicht mehr geklappt, wir sind dann doch mit dem Auto hin über die Heerstraße.
Werde aber die Tage auf jeden Fall ne Probecurry einpfeifen und dann berichten.......für heute hab ick die Schnauze gestrichen voll 🤪

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von _Steve_ » 09.04.2023, 10:21

Cevapcici aus der Aluschale...da muss ich unweigerlich an das "leckere" Cevapcici aus den EPA Rationen bei der Bundeswehr denken

https://images.app.goo.gl/dJEpxR5kS1cd1Vfc7


Bei mir wird es heute ganz unosterlich vom Speiseangebot her (Tom Yum seafood hot pot oder sog. Moo kra ta).

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von terminator27 » 09.04.2023, 16:51

Opa hat geschrieben:
07.04.2023, 14:00
und in Ermangelung verfügbarer Biber :D
Hättest Du rechtzeitig was gesagt, 2 Orte weiter in Nudow hätte ich Dir einen "besorgen" können :D

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von ford » 10.04.2023, 12:44

Ich räuchere auch seit vielen Jahren Opa. Kalt und Heiß. Fisch und Fleisch.

Habe einen Heißräucherofen für Fisch und einen für Fleisch wie z.B. Wiener, Krakauer, Huhn...

Dann noch einen selbstgebauten temperaturgesteuerten, mit Steinwolle isolierten Kalträucherschrank für Lachsfilet, Schinken, Bauchspeckseiten, Mettwürste, Kohlwürste...

Zum Forellenräuchern nehme ich lieber einen Tischräucherofen. Dadurch werden sie für mich perfekt, sie werden schön zart und haben noch genügend Feuchtigkeit im Fleisch. Außerdem geht es schnell und unkompliziert. Für Anfänger ist so ein Tischräucherofen ideal und kann sogar auf dem Balkon verwendet werden, da so gut wie kein störender Rauch, durch ein geschlossenes System entsteht.
Das Teil kostet auch noch um 30 Euro.

Falls jemand Bock hat, werde ich es ihm erklären.

Mit 2 Tischräucheröfen habe ich für einen guten Bekannten, der ein Lokal hat, ein paar Veranstaltungen gemacht und über 60 Forellen am hintereinanderweg geräuchert. 6 Stück je nach Größe passen in einen rein.

Geräuchert habe ich so ziemlich alles. Mache auch meine Wurst auch in Gläsern und Schinken, Marmelade und wenn ich Bock habe auch mein Brot selber. Es ist echt ein geiles Hobby, aber es braucht seine Zeit zu lernen, mit vielen Fehlversuchen und es ist auch kostenintensiv.

Am liebsten räuchere ich vom Fisch Heilbutt, Forelle heiß und kalt, ganze Lachsfilet bis max. 1.2 Kilo.

Makrele habe ich auch schon geräuchert, aber da lohnt sich wie bei Aal der Aufwand nicht, da man sie kostengünstiger schon zu kaufen bekommt.

Ich habe noch einen Schinken in der Aschreifung den ich jetzt unbedingt herausholen muss. Mein erster. Ich bin gespannt.

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von hahohe92 » 10.04.2023, 20:29

So, war heute im Rahmen unserer Ostermontagsfahrradtour an der Olympischen Brücke ne Curry probieren.
Entweder haben sich nach der Covid-Infektion meine Geschmacksknospen stark verändert, oder er hat die Rezeptur nicht 1:1 übernommen !
Die Soße war übersäuert und zu tomatenmarklastig, die Wurst innen matschig und außen nicht -wie gewohnt- knusprig.
Anmerken sollte man auch noch, dass heute kein Spieltag war, er aber völlig überfordert wirkte.
Knapp 15Min. auf drei Curry und eine Portion Pommes +3 Bier gewartet.......da waren die älteren Damen weitaus schneller, zumal vielleicht gerade einmal vier Leutchen in der Schlange standen.
Ansonsten alles natürlich neuer und aufgeräumter und mit der Möglichkeit dem Imbiss aufs Dach zu klettern und auf der "Dachterasse" seine Curry einzupfeifen.

War ja schon kurz vor 16:00 Uhr und somit kurz vor Feierabend, deshalb werde ich ihm noch eine Chance vor der nächsten Heimniederlage geben 😎

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Re: Die kulinarische Ecke

Beitrag von ford » 13.04.2023, 19:38

Bei mir gibt es am Freitag und Samstag wieder Pizza.

Diesmal habe ich dieses Pizzamehl ( Pizzamehl - K Favourites - 1kg), was es günstig bei Kaufland gab, ausprobiert.

1kg Mehl, vom Hefewürfel 4g Hefe, 600 ml Wasser, 30 g Salz. Ich nehme zum Kneten meine alte Klartstein für 90 Euro, die lächelt über ein kg Pizzamehl nur und hat einen super Knethaken. Ich gebe in das Mehl die 4 g Hefe, dann lasse ich die Klarstein erstmal alles verrühren. Dann gebe ich langsam, mit Zeit und kleinen Schlücken die 600 ml Wasser zu dem Mehl während die Klarstein läuft und fast zum Schluss gebe ich die 30 g Salz zu und lasse alles ordentlich mit Zeit verkneten, bis der Teig nicht mehr an der Teigschüssel klebt.

Ich lasse den Teig 1 Stunde gehen und zerteile ihn dann in ca. 270 g Teigbällchen, die ich in die bemehlte Pizzateig-Box gebe. Deckel auf die Pizza-Box und ab in den Kühlschrank.

Normalerweise lasse ich die Teiglinge 48 Stunden in der Box, aber diesmal werde sie am Freitag z. Teil schon zur Pizza verarbeitet.

Zur Pizzateigverarbeitung empfehle ich dieses YouTube-Video.

https://www.youtube.com/watch?v=rYk1mpFUoU8

Ich brauche auch nicht viel Mehl zur Verarbeitung des Pizzabodens und habe zum Schluss nicht viel zu putzen, was für mich wichtig ist. Ich bin faul und so sind auch meine Arbeitsschritte.

Ich nehme die leckere fertige Pizzasoße mit Basilikum von Mutti. Die gibt es bei Rewe. Die ist echt lecker und man spart Geld.

Die Pizza backe ich mit dem preiswerten Pizzaofen Ariete der auf über 400 Grad hochheizt und in dem ein Pizzastein verbaut ist. Die Pizza ist in 3 Minuten fertig. Zwischendurch muss die Pizza wegen der Bauform der Heizspirale im Pizzaofen gedreht werden, damit der Pizza-Rand von allen Seiten schön knusprig ist. Je größer die Pizza, umso dünner muss der Pizzarand, wegen der Bauform der Heizspirale werden. Die Pizza wird richtig super.

https://www.amazon.de/Ariete-2952-Ger%C ... r=8-1&th=1

Ich heize den Pizzaofen 10 Minuten vorher hoch. Dann mache ich den Pizzaboden fertig und lege ihn auf die Pizzaschaufel. Der Pizzaboden muss zügig belegt und in den Pizzaofen mit einer Pizzaschaufel geschoben werden. Sonst wird der dünne Pizzaboden matschig. Ihr könnt beliebig viele Pizzas hintereinander im Pizzaofen machen. Das geht echt Ratbatz.

So eine Pizzaschaufel nehme ich.

https://www.amazon.de/Pizzaschieber-har ... 204&sr=8-3

Belegen könnt ihr, wie ihr mögt.

So macht man ne Pizza wie bei Italiener, ohne viel Aufwand und preiswerten Gerätschaften. Nur mal so, als Anregung.

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