Kaffeepause

Alles außer Fussball und Randsportarten-Themen.

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Micky
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Kaffeepause

Beitrag von Micky » 11.10.2021, 22:15

Da ich leidenschaftlicher Kaffeetrinker bin, wäre vielleicht ein eigener Thread zum Thema Kaffee, Kaffeemaschine, Kaffeezubereitung usw. interessant.
Ich fange mal mit meinem Equipment an:
  • Maschine: Rocket Collini Pemium Plus
    Mühle: Eureka Mignon MCI
    Kaffee zur Zeit: Gorilla Superbar Crema und Mokambo Rossa
    Tassen: Ausschließlich Loveramics Egg
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Ray
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Ray » 11.10.2021, 22:24

Ich bin auch leidenschaftlicher Kaffee-Trinker, aber dieses Equipment ist mir (noch) eine Liga zu hoch, aber Preusse kann mitreden :)

Einige Sorten Äthiopiens finde ich großartig (es darf aber nicht zu sehr in den typisch blumigen Geschmack abdriften), am liebszten kaufe ich Kaffee bei Ridders Kaffeerösterei in Friedenau.
20 Jahre lang präferierte ich lateinamerikanischen Kaffee aus dem Vulkan- und Gebirgskettenländern (Guatemala! Nicaragua! Kolumbien!), aber der JAVA bei Ridder hat mich echt umgehauen.
Ich habe auch die Macke, immer den allerfeinsten Mahlgrad zu nehmen und bilde mir ein, dass genau dann am meisten Aroma abgegeben werden kann wegen der Oberflächenmaximierung.
Brauner Zucker muss zur Veredlung sein.

Sehr gerne nehme ich hilfreiche Tipps an, mich weiterzuentwickeln.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Micky
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 11.10.2021, 22:33

Ray hat geschrieben:
11.10.2021, 22:24
Ich habe auch die Macke, immer den allerfeinsten Mahlgrad zu nehmen und bilde mir ein, dass genau dann am meisten Aroma abgegeben werden kann wegen der Oberflächenmaximierung.
Brauner Zucker muss zur Veredlung sein.

Sehr gerne nehme ich hilfreiche Tipps an, mich weiterzuentwickeln.
Das ist nicht unbedingt eine Macke, für einen guten Espresso musst du schon sehr fein mahlen. Ich finde zum Beispiel, dass die Mühle beinahe wichtiger ist, als die Maschine. Das beste Aroma muss ja letztendlich jeder für sich erreichen. Ich zum Beispiel finde eine Brew Ratio von 1:2,5 perfekt, obwohl 1:2 überwiegend empfohlen wird. Auch die Kaffeemenge wird ja unterschiedlich „vorgegeben“. Ich bereite einen einfachen Espresso mit 9g und einen doppelten mit 18g zu, wobei der doppelte immer besser schmecken wird, als der einfache. Wenn ich dann nach 25 Sekunden 22,5 bzw. 45g in der Tasse habe, bin ich geschmacklich absolut zufrieden.
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Micky
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 11.10.2021, 22:41

18g Kaffee, 45g Espresso, in Cappuccino Tasse. Heute zubereitet. Für mich perfekt. Wurde dann aber ein Cappuccino.

Bild
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Bierchen » 11.10.2021, 22:53

Philips Senseo. Pads von Aldi. Fertig.
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht auf die Handlungen der Obrigkeit anzusetzen

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Re: Kaffeepause

Beitrag von Ray » 11.10.2021, 22:56

Bierchen hat geschrieben:
11.10.2021, 22:53
Philips Senseo. Pads von Aldi. Fertig.
Das ist, als würde man im Bier-Thread schreiben "Schloss-Pils von Netto, fertig".
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Kaffeepause

Beitrag von PREUSSE » 11.10.2021, 23:07

Ich habe einen Miele Einbau Automaten und trinke nur Ristretto und Espresso ;) :cooly:
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Re: Kaffeepause

Beitrag von rotergrobi » 11.10.2021, 23:08

@micky Hab die selbe Mühle, aber eine Rancilio Silvia, die mir seit 12 Jahren treue Dienste leistet und als kleine, semiprofessionelle Maschine den Anschaffungspreis echt lohnt.
Bohnen hole ich eigentlich nur in Röstereien, auch Gorilla ist mir nix. Mag zB den de Ridder an der Kaisereiche auch sehr, v.a. die Sorte "tres". Oder die beiden dunkleren Röstungen aus der Rösterei flying roasters im Wedding, die zudem sehr transparent sind, wo sie ihren Kaffee herbekommen.

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Re: Kaffeepause

Beitrag von Bierchen » 12.10.2021, 07:44

Ray hat geschrieben:
11.10.2021, 22:56
Bierchen hat geschrieben:
11.10.2021, 22:53
Philips Senseo. Pads von Aldi. Fertig.
Das ist, als würde man im Bier-Thread schreiben "Schloss-Pils von Netto, fertig".
https://www.bierbasis.de/bier/Schloss-Pilsner
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht auf die Handlungen der Obrigkeit anzusetzen

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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 12.10.2021, 11:53

rotergrobi hat geschrieben:
11.10.2021, 23:08
@micky Hab die selbe Mühle, aber eine Rancilio Silvia, die mir seit 12 Jahren treue Dienste leistet und als kleine, semiprofessionelle Maschine den Anschaffungspreis echt lohnt.
Bohnen hole ich eigentlich nur in Röstereien, auch Gorilla ist mir nix. Mag zB den de Ridder an der Kaisereiche auch sehr, v.a. die Sorte "tres". Oder die beiden dunkleren Röstungen aus der Rösterei flying roasters im Wedding, die zudem sehr transparent sind, wo sie ihren Kaffee herbekommen.
Die Rancilio Silvia wollte ich mir auch mal kaufen, dass ist eine sehr gute Maschine. Besonders die Dampflanze ist der Hammer. Damit kann man super arbeiten. Zum Gorilla bin ich vor kurzem zufällig durch meinen Sohn geraten, wir waren gemeinsam im Mediamarkt, da kam gerade eine Lieferung an. Mein Sohn hat den dann einfach für mich gekauft und mich gezwungen den zu probieren. :D
Bei Espresso bin ich sehr experimentierfreudig, ich schrieb ja auch „Kaffee zur Zeit“.
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 12.10.2021, 11:58

PREUSSE hat geschrieben:
11.10.2021, 23:07
Ich habe einen Miele Einbau Automaten und trinke nur Ristretto und Espresso ;) :cooly:
Nee, Ristretto mag ich nicht. Der wird bei mir immer sauer.
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Ray » 12.10.2021, 12:04

Ich bin da zu sehr Laie.
Wenn da jemand mal ne Verkostung als eine Art kleines Treffen kaffeeinteressierter User machen möchte, bin ich gerne dabei und zahle auch meinen Beitrag, kaufe gegebenenfalls ein etc.
Man hört ja selten objektives, da "Beratungen" meist interessengeleitete Werbeverkaufsschauen sind.
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Re: Kaffeepause

Beitrag von PREUSSE » 12.10.2021, 12:50

Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 11:58
PREUSSE hat geschrieben:
11.10.2021, 23:07
Ich habe einen Miele Einbau Automaten und trinke nur Ristretto und Espresso ;) :cooly:
Nee, Ristretto mag ich nicht. Der wird bei mir immer sauer.
Dann hast Du entweder die falschen Bohnen oder Deine Maschine ist falsch konfiguriert. Ristretto wird ja hauptsächlich unterhalb von Rom bis Sizilien getrunken, mehrmals am Tag. Gehe mal in die Arminius Halle zum Italiener, die machen tollen Ristretto und Espresso und da Essen, egal ob Pizza oder Tintenfisch köstlich ;)
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 12.10.2021, 14:11

PREUSSE hat geschrieben:
12.10.2021, 12:50
Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 11:58


Nee, Ristretto mag ich nicht. Der wird bei mir immer sauer.
Dann hast Du entweder die falschen Bohnen oder Deine Maschine ist falsch konfiguriert. Ristretto wird ja hauptsächlich unterhalb von Rom bis Sizilien getrunken, mehrmals am Tag. Gehe mal in die Arminius Halle zum Italiener, die machen tollen Ristretto und Espresso und da Essen, egal ob Pizza oder Tintenfisch köstlich ;)
Werde ich bei Gelegenheit mal testen. Ich denke, meine Maschine ist schon sehr gut konfiguriert. Ich denke es liegt eher daran, dass die Säure als erstes extrahiert wird.
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Re: Kaffeepause

Beitrag von rotergrobi » 12.10.2021, 18:16

Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 11:53
[

Die Rancilio Silvia wollte ich mir auch mal kaufen, dass ist eine sehr gute Maschine. Besonders die Dampflanze ist der Hammer. Damit kann man super arbeiten. Zum Gorilla bin ich vor kurzem zufällig durch meinen Sohn geraten, wir waren gemeinsam im Mediamarkt, da kam gerade eine Lieferung an. Mein Sohn hat den dann einfach für mich gekauft und mich gezwungen den zu probieren. :D
Bei Espresso bin ich sehr experimentierfreudig, ich schrieb ja auch „Kaffee zur Zeit“.
Ja, nicht ganz so wie deine Kaffeewunder, da gibts keinen PID-Regler oder Temperatur/Druckanzeige, aber so wie sie es macht, kommt da halt sehr konsistent gute Quali raus (manchmal etwas zu "blond", wenn man meckern wollen würde).
Der Gorilla ist ja auch ne gute "Barmischung", schon deutlich besser, als was man sonst so im Supermarkt holt, von den "großen Marken" schon echt gut. Mokambo hatte ich auch lange.
Übrigens, meine Macke, wo jeder vermutlich den Kopf schüttelt: Da das Getränk v.a. aus Wasser besteht, nehme ich kein hartes Berliner Leitungswasser, sondern ein stilles, artesianisches Wasser aus Italien (schont auch die Maschine, weil sich da kaum Mineralien ablagern in meiner Silvia). Und ne eigene Röstmaschien hab ich auch. Aber ehrlich, das macht de Ridder besser als ich.

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Re: Kaffeepause

Beitrag von Ray » 12.10.2021, 18:39

Wasser 1400 km transportieren, das schont die Umwelt :top:
Wasser sollte meines Empfindens nach weder zu hart noch zu weich sein für den Kaffee.
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 12.10.2021, 18:44

rotergrobi hat geschrieben:
12.10.2021, 18:16
Ja, nicht ganz so wie deine Kaffeewunder, da gibts keinen PID-Regler oder Temperatur/Druckanzeige, aber so wie sie es macht, kommt da halt sehr konsistent gute Quali raus (manchmal etwas zu "blond", wenn man meckern wollen würde).
Der Gorilla ist ja auch ne gute "Barmischung", schon deutlich besser, als was man sonst so im Supermarkt holt, von den "großen Marken" schon echt gut. Mokambo hatte ich auch lange.
Übrigens, meine Macke, wo jeder vermutlich den Kopf schüttelt: Da das Getränk v.a. aus Wasser besteht, nehme ich kein hartes Berliner Leitungswasser, sondern ein stilles, artesianisches Wasser aus Italien (schont auch die Maschine, weil sich da kaum Mineralien ablagern in meiner Silvia). Und ne eigene Röstmaschien hab ich auch. Aber ehrlich, das macht de Ridder besser als ich.
Nee nee, deine Maschine ist schon gut. Aber gut, dass du das Thema Wasser ansprichst. Leitungswasser nehme ich auf keinen Fall. Ich habe gute Erfahrung mit Purania gemacht, gab es im 5l Kanister. Finde ich aber nirgends mehr. Jetzt nehme ich das Wasser von REWE, dieses ist aber vielleicht etwas zu weich. Für „normalen“ langen Kaffee ist weiches Wasser sehr gut, für Espresso darf es gern etwas härter sein.
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Ray » 12.10.2021, 19:17

Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 18:44
Jetzt nehme ich das Wasser von REWE, dieses ist aber vielleicht etwas zu weich. F
Ich habe mich nicht getraut es zu schreiben, aber :top: :top: Genau das nehme ich auch, wenn der Kaffee mal gut sein muss.

Meine Idee einer Kaffee-Runde steht.
Das schöne ist, dass man davon nicht besoffen wird und auch mal 20 Schlückchen probieren kann ...
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 12.10.2021, 20:05

Ray hat geschrieben:
12.10.2021, 19:17
Ich habe mich nicht getraut es zu schreiben, …
Falscher Ansatz. Meine Intention diesen Thread zu erstellen war nicht, zu protzen wie toll man ist, sondern sich gegenseitig Tipps zu geben. Für mich fängt der Genuss schon bei der Zubereitung an. Und die Zubereitung einer guten Tasse Espresso/Kaffee ist schon eine gute Leistung.
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isnogud
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Re: Kaffeepause

Beitrag von isnogud » 12.10.2021, 20:07

Wie sieht es mit dem Grenznutzen aus ?
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

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Opa
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Opa » 12.10.2021, 22:18

Die Frage nach dem Grenznutzen finde ich ebenfalls berechtigt und gehe darauf bei der Beschreibung meines Leidensweges ein.

Meine Kaffeehistorie ist geprägt von der Suche nach einem Heißgetränk mit schokoladigen Nussaromen mit wenig dominanten Bitterstoffen und möglichst nur subtilen Säuren. Ich komme ursprünglich vom Handaufgießen im Filter, bin dann irgendwann auf türkisch/French Press mit gefiltertem Wasser (Brita mit den Amazon Basics Kartuschen) umgestiegen, bis mich mein Bekanntenkreis mit Espresso angefixt hat.

Ein Freund wiegt morgens Siebträger, Mahlgut, Tasse und Inhalt und wenn auch nur 1-2 g zu viel Wasser in der Tasse drin sind, schüttet er sie weg, was ich persönlich bei einem Naturprodukt, welches natürlichen Schwankungen unterliegt, für reine Verschwendung halte. Genau wie sich mit der Grenznutzen einer Siebträgermaschine weit jenseits der vierstelligen € Maschinen nicht erschließt. Zwei meiner Bekannten haben Maschinen und Mühlen von ECM, tolle Technik, deutsch perfekt, aber für das Geld kaufen sich andere brauchbare Gebrauchtwagen. Ich finde isnoguds Hinwies auf den Grenznutzen wirklich wichtig.

Meine eigene Espressohistorie begann mal mit einem Billigvollautomaten, der nach den ersten Benutzungsversuchen zurückging, es gab außer heißem Wasser nichts vernünftiges, was der produziert hat. Nespresso fand und finde ich für Gelegenheitstrinker ohne Barista-Ambitionen ganz okay. Meine Tochter, die auch schon als Barista gearbeitet hat, hat mir dann letztes Jahr ihre De Longhi EC 685 (für rund 150 €) vorgestellt, die sie in Kombination mit der Rommelsbacher EKM200 Mühle (Scheibenmühle für unter 40€) betreibt, in der Bohnen von den Espressionisten namens Hafensilber (70/30 Mischung, ca. 22 € pro kg) mahlt und ich war ziemlich angetan von dem, was sie da serviert hat, vor allem angesichts des Preises für das Equipment.

Also habe ich mir nach längerem Überlegen das gleiche Setting bestellt. Einzig bei der Mühle habe ich parallel die Graef CM 800 bestellt, bei der man direkt in den Siebträger mahlen kann und die trotz "nur" Kegelmahlwerk gut einstellbar ist und je nach Justierung von groben Häckseln bis Staub zuverlässig und konstant mahlt. Wer besser mahlen will, muss den Grenznutzen für sich ausloten, ein vielfaches von den 120 € für eine Mühle auszugeben. Das Ergebnis ist nach ein paar Justierungen ein wirklich leckerer Espresso mit schöner Crema, nussig-schokoladigem Aroma mit wenig Bitter und wenig Säure, nah dran an meiner Idealvorstellung. Mit Abklopfbehälter, Tamper und allem, was man braucht, kriegt man für 300 € einen Espresso, der sehr, sehr nah dran ist an dem, was man sonst nur aus zehnmal teurerem Equipment herauspresst.

Grenznutzenbetrachtung eben, wobei ich mir nicht anmaße, darüber zu urteilen, wenn jemand zu einer anderen Bewertung kommt, genauso wenig, wie wenn jemand sich ein Stück Gletscher zum Schmelzen einfliegen lässt und den Espresso aus einer Elfenbeintasse trinkt. Wir leben in einem freien Land und wenn mir etwas richtig auf den Sack geht, sind es die verbohrten Espresso-Taliban, die den einzig richtigen Espresso Mikrogrammgenau zur Glaubensfrage er- und verklären. Ich habe ein halbes Jahr für eine Firma in Italien gearbeitet und in der Zeit die wirklich sehr heterogene Kaffeekultur der Italiener kennen und schätzen gelernt und wirklich tollen Kaffee aus Plastikbechern serviert bekommen, während im Porzellan ungenießbare Brühe schwappte.

Nun experimentiere ich gerade ein wenig mit den Bohnen. Habe gerade von Lavazza die "Espresso Barista Intenso" in der Mühle und finde die für den Preis (wie gesagt, Grenznutzen, wenn die im Angebot sind, kommt das Kilo knapp über zehn Euro) tatsächlich auch noch okay, wenngleich sie geschmacklich gegenüber dem Hafensilber abfallen und irgendwie "körperlos" sind, auch wenn der Antrunk und der Geruch in Ordnung sind. Werde danach wieder ein Päckchen Hafensilber zum Kalibrieren des eigenen Geschmacks verwenden.

Selbst rösten würde mich tatsächlich reizen, welche Erfahrungen habt ihr damit? Welches Equipment nutzt ihr und bei wem stand wegen der Rauchentwicklung bis zum zweiten Crack schon die Feuerwehr vor der Tür? :D

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Micky
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Micky » 12.10.2021, 23:00

Opa hat geschrieben:
12.10.2021, 22:18
Ein Freund wiegt morgens Siebträger, Mahlgut, Tasse und Inhalt und wenn auch nur 1-2 g zu viel Wasser in der Tasse drin sind, schüttet er sie weg, was ich persönlich bei einem Naturprodukt, welches natürlichen Schwankungen unterliegt, für reine Verschwendung halte.
Grenznutzen hin, Grenznutzen her, aber was du hier schreibst ist Quatsch. Erstens wird sich das Gewicht des Siebträgers wohl kaum verändern und das Mahlgut zu wiegen ist ja wohl klar. Ich glaube auch kaum, dass wegen 1-2 g zu viel Wasser das Getränk entsorgt wird, denn eine gewisse Toleranz hat jeder Barista.
Auch beim Thema Mühle sehe ich eine deutliche bessere Qualität als die einer Graef von Vorteil, denn günstige Maschinen werden beim Mahlen sehr warm und versauen schon beim Mahlen den Kaffee. Ich selber hatte eine Graef und kann behaupten, dass das Mahlergebnis nicht gleichbleibend gut war. Auch beim Thema Maschine gibt es erhebliche Unterschiede. Hochwertigere Maschinen haben in der Regel eine gleichmäßige Temperatur und vor allem immer einen konstanten Druck. Lustig finde ich auch das Thema Kaffeepreis. Wenn ich für ein Kilo guten Espresso sagen wir 20€ zahle und 9g für einen Espresso benötige, zahle ich also für 111 Espressi 20€. Also kostet mich ein Espresso 18 Cent. Tut mir leid, aber dafür brauche ich nicht auf Sonderangebote zu warten. :roll:
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Ray
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Ray » 12.10.2021, 23:05

Apropos Grenznutzen:
Fairtrade Kaffees zu hohen Preisen unterstützen Farmer in Ländern, die es wirklich nötig haben, ich gebe gerne Geld nach Lateinamerika.
Klar, nicht jedes Siegel ist korruptionsfrei, aber zumindest deuten sie an, auch auf Nachhaltigkeit, wenig Regenwaldabholzung (was die Menschen stattdessen täten...) und CO2-Ausgleich für den Transport ...
Ich persönlich gebe lieber Geld für Genussmittel aus als z.B. für hässliche Fußballtrikots oder PS5 aus China.
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Re: Kaffeepause

Beitrag von PREUSSE » 12.10.2021, 23:11

Wenn Ihr mal Lust und Zeit habt, stattet denen ( https://espressonisten.de/ ) doch mal einen Besuch ab. Ich war mit meiner Frau bei denen in Potsdam, wurde toll beraten und Potsdam ist eh schön entspannt und ausserdem gibt es da ja auch noch die tolle Bar BAR-O-METER
Die Bar-O-meter findet ihr in einem gemütlichen Backstein-Kellergewölbe mitten in der Potsdamer Innenstadt. Ihr müsst allerdings trotzdem ziemlich genau hinschauen, um nicht daran vorbei zu laufen. Denn auch nach über 25 Jahren, ist die Bar immer noch ein kleiner Geheimtipp! Wie der Name bereits vermuten lässt, hängen hier unzählige Barometer an den Wänden, die dem Ambiente einen einzigartigen Charme verleihen. Der Fokus liegt dennoch auf den hochwertigen und erstklassig zubereiteten Drinks und Cocktails. Eine Karte sucht ihr hier allerdings vergeblich. Vielmehr lassen sich die netten Barkeeper von den Wünschen der Gäste inspirieren und zaubern für euch außergewöhnliche Kreationen. Aber keine Angst, auch euer Lieblingsdrink wird hier gerne gemixt. Bar-O-meter| Gutenbergstraße 103 | 14467 Potsdam
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Re: Kaffeepause

Beitrag von Opa » 12.10.2021, 23:17

Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 23:00
Opa hat geschrieben:
12.10.2021, 22:18
Ein Freund wiegt morgens Siebträger, Mahlgut, Tasse und Inhalt und wenn auch nur 1-2 g zu viel Wasser in der Tasse drin sind, schüttet er sie weg, was ich persönlich bei einem Naturprodukt, welches natürlichen Schwankungen unterliegt, für reine Verschwendung halte.
Grenznutzen hin, Grenznutzen her, aber was du hier schreibst ist Quatsch. Erstens wird sich das Gewicht des Siebträgers wohl kaum verändern und das Mahlgut zu wiegen ist ja wohl klar. Ich glaube auch kaum, dass wegen 1-2 g zu viel Wasser das Getränk entsorgt wird, denn eine gewisse Toleranz hat jeder Barista.
Ich hab daneben gestanden und versucht, den Espresso zu trinken und durfte nicht. Mein Bekannter ist da sehr freakig und er wiegt selbstverständlich den Siebträger vor und nach dem Befüllen. Erzähl doch nicht, dass das, was ich mit eigenen Augen gesehen habe (und Du nicht gesehen haben kannst), Quatsch sei. Du wolltest es doch entspannt hier, wozu also solche Wortwahl?
Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 23:00
Auch beim Thema Mühle sehe ich eine deutliche bessere Qualität als die einer Graef von Vorteil, denn günstige Maschinen werden beim Mahlen sehr warm und versauen schon beim Mahlen den Kaffee. Ich selber hatte eine Graef und kann behaupten, dass das Mahlergebnis nicht gleichbleibend gut war.
Ja, das Argument lasse ich gelten, genau hier stellt sich dennoch die Frage des Grenznutzens.
Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 23:00
Auch beim Thema Maschine gibt es erhebliche Unterschiede. Hochwertigere Maschinen haben in der Regel eine gleichmäßige Temperatur und vor allem immer einen konstanten Druck.
Fraglos richtig, aber auch hier stellt sich die Frage, ob man selbst das bei einer Blindverkostung herausschmecken kann.
Micky hat geschrieben:
12.10.2021, 23:00
Lustig finde ich auch das Thema Kaffeepreis. Wenn ich für ein Kilo guten Espresso sagen wir 20€ zahle und 9g für einen Espresso benötige, zahle ich also für 111 Espressi 20€. Also kostet mich ein Espresso 18 Cent. Tut mir leid, aber dafür brauche ich nicht auf Sonderangebote zu warten. :roll:
Ich auch nicht, ich hatte aber schon mal Zeiten in meinem Leben, wo das durchaus eine Rolle spielte, ob ich im Monat 10 Euro mehr oder weniger hatte. Deine 111 Espressi reichen bei 4 Espressi täglich knapp 28 Tage. Espressobohnen aus Edelröstereien kosten auch gut und gerne mal 40 € pro kg. Letztlich ist auch das eine Grenznutzenfrage, die jeder für sich beantworten muss. Wenn Du dabei zu einem anderen Ergebnis kommst als ich, ist das fein für mich. Ich backe z.B. mein Brot auch selbst, das ist zeitaufwendig und brauchte wegen des Sauerteigs viele Monate Experimente, bis ich zufrieden war. Die Zeit, die ich da reingesteckt habe, wird für viele andere auch bei der Abwägung des Grenznutzens zu einem anderen Ergebnis kommen als ich.

Aber um zurück zum Thema zu kommen: Es gibt so wahnsinnig viele schlechte Kaffees in der Gastronomie, dass ich mir manchesmal statt eines schlechten Espresso lieber einen guten Filterkaffee wünschte. Ist nur oft nicht mal mehr zu bekommen.
Ray hat geschrieben:
12.10.2021, 23:05
Apropos Grenznutzen:
Fairtrade Kaffees zu hohen Preisen unterstützen Farmer in Ländern, die es wirklich nötig haben, ich gebe gerne Geld nach Lateinamerika.
Klar, nicht jedes Siegel ist korruptionsfrei, aber zumindest deuten sie an, auch auf Nachhaltigkeit, wenig Regenwaldabholzung (was die Menschen stattdessen täten...) und CO2-Ausgleich für den Transport ...
Ich persönlich gebe lieber Geld für Genussmittel aus als z.B. für hässliche Fußballtrikots oder PS5 aus China.
Jeder so, wie er mag. Mich stört an der Fairtradeattitüde der unzulässige Umkehrschluss, dass alles andere unfair sei, dabei ist Preisbildung in der Marktwirtschaft doch eigentlich immer grundsätzlich fair. Doch die Diskussion gehört hier m.E. nicht hin.

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