Leg mir bitte nichts in den Mund, was ich nicht geschrieben habe.
Mit Finanzkalkulation ist im Zusammenhang mit dem DFL-Lizenzierungsverfahren vor allem die Liquiditätsplanung für die neue Saison gemeint. Und die wurde erstmals eingereicht von Hertha bei der DFL zu einem Zeitpunkt, als man parallel für Liga 1 und 2 planen musste und bestimmte Spielerabgänge (Ascacibar, Alderete, Ejuke, Jovetic, Mittelstädt) und Funktionärsabgänge (Dufner, Wane und andere Helfershelfer von Bobic) noch nicht völlig festgestanden haben. Hier wird man die Planungen nachgebessert haben und mit 777 Partners, Sportfive und Nike nach Möglichkeiten gesucht haben, die Probleme zu lösen.
Was Bernstein beim kicker-Interview im Dezember geritten hat, weiss ich nicht. Es hilft aber der Diskussion nicht, wenn seine Aussage falsch zitiert wird, darum weise ich nur darauf hin, dass er genau genommen nicht gesagt hat, dass die Lizenz ausdrücklich sicher sei, sondern dass es keine Liquiditätsprobleme geben würde, was aber natürlich schon in krassem Widerspruch steht zu den Aussagen von Herrich nur wenige Monate später.
Hier noch einmal die Passage im kicker im Original:
https://www.kicker.de/bernstein-hertha- ... 37/artikelDie größte Herausforderung der nahen und mittleren Zukunft ist für den Klub-Boss die Konsolidierung der Finanzen - nachdem der Klub jahrelang über seine Verhältnisse gelebt hat. "Hertha hat den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht und sich brutal verhoben", sagt Bernstein. "Der Klub wollte zu schnell zu viel - und ist zu spät in die Realität zurückgekehrt."
Die 374 Millionen Euro, die Lars Windhorsts Tennor-Holding seit Sommer 2019 in den Klub gepumpt hat, sind weitgehend aufgezehrt. In den vergangenen drei Geschäftsjahren fuhr Hertha kumuliert ein Bilanzminus von mehr als 210 Millionen Euro ein. "Wir wissen, dass es eine Mammutaufgabe ist, diese Erblast umzudrehen. Aber wir haben die Kraft dafür", unterstreicht Bernstein. "Wir brauchen Kreativität, einen klaren Plan und einen langen Atem." Hertha habe "keine Liquiditätsprobleme. Diese und die folgende Saison sind durchfinanziert. Klar ist: Wir müssen den Gürtel enger schnallen, ohne uns die Luft abzuschnüren."
Nach den positiv verlaufenen Gesprächen mit dem potenziellen neuen Klub-Investor, dem US-Private-Equity-Unternehmen 777 Partners, ist der Boden für eine gemeinsame Zukunft bereitet. Noch sind die Verträge nicht unterschrieben, aber Bernstein sagt: "Beide haben Interesse an einer Partnerschaft. Und beide wissen, worauf sie sich einlassen."
Ich kann es mir nur so erklären, dass er sich entweder auf die Aussagen anderer verlassen hat oder die 100 Mio. EUR von 777 Partners bereits mit verrechnet hat und sich erst später in den lt. Pering harten Verhandlungen ergeben hat, dass die nicht sofort fließen sondern erst später in mehreren Tranchen. Wie auch immer war das von Bernstein natürlich ein Eigentor und wirft kein gutes Licht auf seine Finanzkenntnisse.