Re: Musik Tipp (mit Diskussion)
Verfasst: 24.11.2019, 11:58
Interessant.
Bei mir ist es eher so, dass ich - neben eingängigen Melodien, was mir immer sehr wichtig war - als Teenager durchaus stark nach KLANGFARBE gehört habe. Quietschige 80s Synthies, völlig übertriebenes Gedrumme, perfekte Produktion, also New Order, Duran Duran, Tears for Fears ... das war und ist so genau mein Ding, Herzstück meines Geschmacks.
Je älter ich wurde, destso mehr entwickelte sich ein "Klangfarbe ist nicht so wichtig, hör lieber hin, wie passioniert die Musiker ihr DIng machen". Einerseits arbeitet man sich dann in Dinge wir Björk und Sigur Ros hinein (Superkreative analog zu Messi, Reus...), andererseits findet man Tracy Chapman, die völlig authentisch und sehr, sehr melodiös ihr DIng macht gut. Findet Springsteen, in seiner absoluten Ehrlichkeit und Direktheit geil. Bei dem gehen Konzerte über 3 Stunden und ohne 100% Hingabe geht da nichts. Wie ein Kampf-Fußballer im defensiven Mittelfeld, der alles abräumt und nie aufgibt. Der auch mal ohne E-Street-Band ein Folk-Album aufnimmt, das sich nur 1/50 so oft verkauft. Ebenso lernt man die Perfektion im Klang von Rammstein zu schätzen. Das ist so detailliert produziert, da fühlt man "mehr geht nicht".
Coldplays erste zweieinhalb Alben waren Meilensteine. Introvertiert, fein, zart. Einzigartig. Gab es so noch nicht. Danach, diese unsägliche peinliche Anbiederung an das Massenpublikum war keine Kunst, diese Ohooooohohooo-Chöre zum Fremdschämen, die Produktion billigster Helene Fischer Sound, Gastgesänge von Rihanna unfassbar unpassend.
Und jetzt "Everyday Life": Gerade dieses: wir machen komplett, was der Bauch sagt und geben einen Sh** auf die Response, diese Rückkehr zum eigentlichen Markenkern der Band, wirre 2-Minuten-Songs, ohne großen Produktionsaufwand aber mit viel Inbrunst eingespielt, teilweise Choralgesänge, teilweise Sprache, mal französisch, mal arabisch gesungen, derart" back to the roots", aber zugleich völlig wirr, vielseitig und einem nach ner knappen Stunde mit völlig verdrehtem Kopf "Was war nochmal was?" zurücklassend ... einzigartig. Absolute Pop Kunst.
Bei mir ist es eher so, dass ich - neben eingängigen Melodien, was mir immer sehr wichtig war - als Teenager durchaus stark nach KLANGFARBE gehört habe. Quietschige 80s Synthies, völlig übertriebenes Gedrumme, perfekte Produktion, also New Order, Duran Duran, Tears for Fears ... das war und ist so genau mein Ding, Herzstück meines Geschmacks.
Je älter ich wurde, destso mehr entwickelte sich ein "Klangfarbe ist nicht so wichtig, hör lieber hin, wie passioniert die Musiker ihr DIng machen". Einerseits arbeitet man sich dann in Dinge wir Björk und Sigur Ros hinein (Superkreative analog zu Messi, Reus...), andererseits findet man Tracy Chapman, die völlig authentisch und sehr, sehr melodiös ihr DIng macht gut. Findet Springsteen, in seiner absoluten Ehrlichkeit und Direktheit geil. Bei dem gehen Konzerte über 3 Stunden und ohne 100% Hingabe geht da nichts. Wie ein Kampf-Fußballer im defensiven Mittelfeld, der alles abräumt und nie aufgibt. Der auch mal ohne E-Street-Band ein Folk-Album aufnimmt, das sich nur 1/50 so oft verkauft. Ebenso lernt man die Perfektion im Klang von Rammstein zu schätzen. Das ist so detailliert produziert, da fühlt man "mehr geht nicht".
Coldplays erste zweieinhalb Alben waren Meilensteine. Introvertiert, fein, zart. Einzigartig. Gab es so noch nicht. Danach, diese unsägliche peinliche Anbiederung an das Massenpublikum war keine Kunst, diese Ohooooohohooo-Chöre zum Fremdschämen, die Produktion billigster Helene Fischer Sound, Gastgesänge von Rihanna unfassbar unpassend.
Und jetzt "Everyday Life": Gerade dieses: wir machen komplett, was der Bauch sagt und geben einen Sh** auf die Response, diese Rückkehr zum eigentlichen Markenkern der Band, wirre 2-Minuten-Songs, ohne großen Produktionsaufwand aber mit viel Inbrunst eingespielt, teilweise Choralgesänge, teilweise Sprache, mal französisch, mal arabisch gesungen, derart" back to the roots", aber zugleich völlig wirr, vielseitig und einem nach ner knappen Stunde mit völlig verdrehtem Kopf "Was war nochmal was?" zurücklassend ... einzigartig. Absolute Pop Kunst.