Mir ist schon im Hertha-Inside-Forum aufgefallen, Kollege Ray, dass Dich die Lebensrealitäten anderer Menschen offensichtlich wenig bis gar nicht interessieren. Anders kannst Du nicht zu Deinen Urteilen kommen und vielleicht findet sich darin auch der Grund, warum Du Deine Meinung so oft wechseln musst.
Du schreibst:
Ray hat geschrieben: ↑25.06.2018, 18:52
Bei Euch im brandenburger Dorf Flüchtlingsbetreuung (sind ja Massen in der Brandenburger Provinz!) und "Angst vor Christenverfolgung" - in der Prignitz? Im Havelland? Das sind doch Phantomschmerzen, wenn es einem zu gut geht!
Wir haben bei uns im Dorf tatsächlich keinen einzigen Ausländer, nicht einmal einen EU-Ausländer. Aber wir haben hier eine ganze Menge Flüchtlinge. Das sind nur keine Syrer, sondern Ost- und Westpreußen, Posener, Pommern, Ober- und Niederschlesier und Sudetendeutsche. Dieser Sachverhalt wird sehr gerne vergessen und das macht sich u. a. bei der Ursachenforschung für den Rechtsradikalismus in Ostdeutschland bemerkbar.
Natürlich, die Menschen sind mittlerweile alt, die meisten haben sich mit den Umständen abgefunden, aber das ändert bei vielen nichts an ihrem Heimatgefühl.
Warum erzähle ich Dir das?
Nun, diese Menschen haben alle eine Geschichte mitgebracht und diese pflanzt sich fort.
Viele von ihnen bzw. ihre Eltern waren Nazis. Der Grund lag insbesondere bei den Ostpreußen in der Nähe zum bolschewistischen Russland. Sie haben die Flucht des russischen Adels und der Bourgeoisie vor den revolutionären Gewalttätern hautnah erlebt und Städte wie Königsberg und Danzig hatten eine sehr reiche Kaufmannschaft, die genauso wie die Großgrundbesitzer und der Adel, ein ähnliches Schicksal fürchteten.
Nachdem sie vor den sowjetischen Truppen flüchten mussten und dabei viel grausames erlebten, schafften es viele nicht mehr bis in den Westen. Die waren froh über ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen. So blieben sie hier und erlebten die Herrschaft der sog. Sozialisten. Schweigend, aber verbittert.
Nach der Wende durfte man wieder seinen Mund aufmachen und nun erwies es sich als fatal, dass aus reinen Profitgründen das produzierende Gewerbe haufenweise plattgemacht wurde. Denn wer war daran schuld? Nun, die Juden, die die Finanzwelt beherrschen und denen es egal ist, was mit den Menschen die ihrer Profitgier zum Opfer fallen passiert.
Und so kommt es dann zu der Aussage: "Hitler hatte recht!", denn er kämpfte gegen die Bolschewisten, die einem alles wegnehmen wollten und die Juden, die alles beherrschen wollen. Das sind die Alten, die das predigen und die Jungen übernehmen die Argumentation. Erika Steinbach ist ein bekanntes, politisch relativ gemäßigtes Beispiel für diesen Sachverhalt.
Mittlerweile sind an die Stelle der Bolschewisten die Migranten getreten, die einem die Jobs wegnehmen und die Juden sind und bleiben ohnehin immer schuld.
Nun bist Du in unserer Lebensrealität angekommen und jetzt versuche mal dagegen zu argumentieren. Weißt Du, was passiert? Da wird Dir eine Liste auf den Tisch gelegt, mit den Namen von Juden und ihren Positionen in Politik und Wirtschaft. Ich nehme an, diese Liste wird von einer Gruppe Leuten angelegt und gepflegt (diesbezüglich wurde mir nichts genaues gesagt) und sie ist wirklich beeindruckend, insbesondere im Anbetracht des Umstandes, dass es nur 13 Millionen Juden in der Welt gibt.
Da versucht man darauf hinzuweisen, dass es in allen Völkern Menschen gibt, die für ihren Profit über Leichen gehen, aber dann wird nur darauf verwiesen, dass der größte Finanzkonzern der Welt BlackRock ein jüdisches Unternehmen ist (im übrigen, die KKR auch). Die Macht, die die jüdische Nomenklatura besitzt, lässt sich nicht bestreiten. Das einzige Argument, das mir dann einfällt, um der jüdischen Weltverschwörungstheorie die Spitze zu brechen, ist die Streitlust der Juden. Die finden vielleicht noch den Konsens 'Wir wollen Profit machen', aber wenn es um das 'wie' geht, werden die sich schon nicht mehr einig.
Gut, dann lacht alles, aber leider ist das Problem damit nicht gelöst.
Aber es gibt nicht nur diese Flüchtlinge bei uns, sondern auch Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien, genauer aus Bosnien. Auch diese haben ihre Geschichte mitgebracht. Ich hatte schon mal im Hertha-Inside Forum berichtet, dass in dem kleinen Städtchen Annaburg 700 Menschen auf die Straße gingen und dafür protestierten, dass den Kindern dieser Flüchtlinge endlich Grenzen gesetzt werden, da sie das ganze Umfeld terrorisierten.
Auch diese haben ihre, hier jedoch 'muslimisch' geprägte Geschichte mitgebracht.
Ray hat geschrieben: ↑25.06.2018, 18:52
Dass die Gruppe "muslimische EInwanderer"
zumindest partiell Probleme mit sich bringt, dürfte mittlerweile in jedem noch so bessermenschverblendetem Grünhirn angekommen sein.
Allerdings geht mir die Pauschalisierung gehörig auf die Ketten. ALLE einer Menschengruppe verurteilen, weil ein (wenn auch unangenehm großer Teil) der Gruppe bestimmte unschöne Verhaltensweisen (z.B. Nichtachtung der Lehrerin aufgrund ihres Geschlechts) zeigt?
Und deshalb ist "alle raus, wollen wir hier nicht" eine Lösung?
'Zumindest partiell' ist angesichts dieser Sachverhalte zumindest sehr wohlwollend formuliert. Menschen, die im ständigen Anti-Amerikanismus und Anti-Semitismus sozialisiert wurden, die sich vielfach als Opfer derer Politik ansehen, werden nicht so einfach die Mainstream-Interpretationen unserer Gesellschaft übernehmen.
So, und jetzt kommen wir mal zur Lebensrealität unseres Pfarrers. Du hast in der Presse sicherlich oft von den muslimischen Flüchtlingen gelesen, gehört, gesehen, die sich möglichst schnell integrieren wollen, aber wie oft hast wahrgenommen, dass christliche Flüchtlinge zu Wort kamen? Hast Du von denen gehört, die unsere Hilfe für Moslems verurteilen? Die uns rundweg für verrückt erklären, weil wir sie ins Land lassen?
Ich finde es unverschämt von Dir, wie Du seine aufrichtige Besorgnis lächerlich machst. Ich schätze ihn sehr und ich weiß, wie schwer der Spagat ist, den er und seine Gattin vollziehen müssen. Seine Frau hat hier einen Kochkreis eingerichtet, in dem sie orientalische Gerichte kochen, denn wir haben hier keine türkischen oder arabischen Restaurants und sie versucht damit so ein bisschen Interesse für die Kultur zu wecken und gleichzeitig muss er den Rechten hier erklären, wieso sie den Moslems Tor und Tür öffnen.
Das ist alles andere als einfach und Du hast keine Ahnung, welche moralische Intigrität es braucht, um auf diesem schmalen Grad zu wandeln.
Schäm Dich für Deine billige, großmäulige Polemik!
P.S.:
Und weil Du ja wieder einmal Dein Lieblingsthema FÖRDERN und FORDERN zur Sprache gebracht hast, eine Frage:
Hast Du schon aufgehört mit paddeln und Dich daran gemacht Vater zu werden, um Deinen Teil des Gesellschaftsvertrages zu erfüllen?