Jenner hat geschrieben: ↑11.09.2023, 19:27
Ich habe das U-Bahn-Lied selbst in öffentlichen Verkehrsmitteln schon seit Jahren nicht mehr gehört.
Ich hab es sogar im Stadion gehört.
Jenner hat geschrieben: ↑11.09.2023, 19:27
Unabhängig davon gibt es natürlich immer Idioten. In der Kurve sind sie seit dem Einzug der Ultras bzw. speziell der Harlekins nicht mehr wahrnehmbar.
Vielleicht haben wir eine unterschiedliche Definition von den Begriffen "Kurve" und "nicht mehr wahrnehmbar". Und von "Idioten".
Jenner hat geschrieben: ↑11.09.2023, 19:27
Auf welche Vorfälle spielst Du da an? Im Stadion sind mir in den letzten Jahren keine frauenfeindlichen, homophoben oder antisemitischen Sprüche aus den Reihen der HB aufgefallen.
Ich hab auch nicht von HB gesprochen, sondern allgemein von den "Ultras". Und dass in relevanten Teilen dieser Szene die Kurve als "Männerrefugium" betrachtet wird, wird ja niemand bei Verstand bestreiten oder wie viele weibliche Vorsänger gibt es denn? Und wofür braucht es "Wo ist Lotte"? Dass die Vorsänger in Sachen Homophobie mittlerweile sensibilisiert sind und solche Sprüche nicht mehr anstimmen, würde ich aber noch nicht als Gradmesser für die Toleranz sehen. Und der moderne Antisemitismus (und auch die moderne Homophobie) hat keine rasierten Schädel und Bomberjacken mehr, sondern trägt meist Vollbart und hat eine große Hip Hop Affinität.
Jenner hat geschrieben: ↑11.09.2023, 19:27
Die persönliche Haltung zu Rap mag jedem überlassen sein. Etwas anderes ist es aber, vom Verein zu fordern, Rap in Bezug auf Vereinswerte zu verbannen. Wo soll das hinführen und welche Kunst ist dann überhaupt noch gestattet?
Niemand hat verlangt, Rap zu verbannen, aber allein die Auszüge aus den Texten oben sollten doch offensichtlich klar machen, dass sich hier ein Spannungsfeld aufbaut zwischen dem, was man in Vereinswerte schreibt und dem, wen man für sich sprechen lässt. Ich hab da durchaus eine hohe Toleranzschwelle, bin aber erschrocken, dass Du da nicht siehst oder sehen magst, wie sich da unauflösbare Widersprüche regelrecht auftürmen.
Der Fußball ist heute ein anderer als zu der Zeit, als wir sozialisiert wurden, so sind auch die Fankurven heute andere, die Musik ist eine andere und ich hab meinen Frieden damit gefunden, dass mit heute 18jährige auf die Frage, was sie für Musik hören, mit "Kennst Du nicht" und auf Nachfrage "Willst Du auch nicht kennen" antworten. Und wenn ich es dann rausgefunden und reingehört habe, weiß ich, dass sie recht hatten. Das ist für mich fein. Nicht ganz so fein ist es, wenn man dann solche Künstler engagiert, um den Verein zu positionieren. Da werden wir auch nicht zu einer gemeinsamen Meinung finden, müssen wir auch nicht. Mir geht und ging es nur um den Grad an Widersprüchlichkeit, der für meinen Geschmack an der Stelle (wie an einigen anderen) überschritten ist.