pilgrims hat geschrieben: ↑14.08.2020, 00:39
Sollte in der Akademie nicht auch mehr Wert auf die geistige Entwicklung und Förderung von Werten gelegt werden, seit Jerome & Co.?
Auch in anderen Vereinen kommen nur die Besten von den Besten auf das Feld. Auch Gladbach ist kein Wohltätigkeitsverein. Wer nicht absolute Leistungsbereitschaft mitbringt, außerordentliches Talent und Geduld hat, kommt nicht dauerhaft zum Zug. Selbst bei Freiburg kommen die jungen Spieler nicht zum Einsatz nur weil Talent da ist.
Hertha macht den Fehler, sich nicht früh genug von Spielern zu trennen. Echte Spitzensportförderung würde mehr bringen. Aber es wird viel gehobenes Mittelmaß durchgeschleppt.
Ein sportlicher Verlust ist Samardzic nicht, da er bisher auch keine Rolle spielte.
Selbstredend wird darauf in allen Akademien Wert gelegt, nicht nur in unserer.
Doch wir machen einen großen Fehler, wenn wir das in erster Linie bei einer Fußball-Akademie verorten.
Bevor ein Kind in einen Verein geht, wer ist da für die geistige Entwicklung und Vermittlung, vor allem aber Vorleben (!), von Werten zuständig?
Eltern und Kitas ... böse Eltern, böse Erzieher!
Schon in den ersten Klassen auf den Schulen hat man doch bereits das gesamte Spiegelbild der Gesellschaft. Kinder, die eher folgsamer sind ... Kinder, die rebellischer sind ... Kinder, die nur auf ihre eigenen Vorteile bedacht sind ... etc.
Und Kinder lernen sehr schnell zu täuschen, einen Schein zu produzieren ... und je älter sie dann werden kommt Social Media ins Spiel.
Die leben doch nicht alle bis zum 18. Lj. auf einer Insel sondern heutzutage das komplette Gegenteil davon.
Privates Umfeld, "Freunde", auch allgemein gesellschaftlich werden die das eine oder andere mitbekommen.
Leipzig denkt auch über ihre Akademie nach, weil die auch feststellen, dass kaum einer den wirklichen Willen hat nach oben zu kommen. Besonders diejenigen nicht, die sie im Alter von 14,15,16 von woanders abwarben.
elmex hat geschrieben: ↑14.08.2020, 14:51
SteveBLN hat geschrieben: ↑14.08.2020, 13:40
Bei Leverkusen gab es mit Havertz und Wirtz jetzt zwei Talente, wovon Havertz ein absolutes Ausnahmetalent ist, die sich durchgesetzt haben. Nehmen wir noch Brandt dazu, aber dann hört es meiner Erinnerung nach auch bei denen auf oder wer war da noch so? Aber kennst du die Spieler dort so gut, dass du beurteilen könntest, dass Samardzic sich genauso den Arsch aufreißt wie die Schlotterbecks, Havertz, Wirtz oder Brandt? Ich für meinen Teil kann es nicht beurteilen.
Brandt ist ein sehr schlechtes Beispiel. Er hat bei Wolfsburg Stunk gemacht, mit 17 für 0,5 Mio. zu Leverkusen gewechselt und gleich Spielpraxis bekommen.
Wirtz ist übrigens in Köln ausgebildet worden und die waren wie damals bei Weiser (zu Bayern) sauer über diesen Weggang, denn Köln plante fest mit ihm, zumindest für noch zwei Jahre.
BMG war damals bei Sinan Kurt bedient, der ja meinte Bayern wäre genau das richtige Ziel ...
topscorrer63 hat geschrieben: ↑14.08.2020, 01:31
Link42 hat geschrieben: ↑14.08.2020, 01:00
Labbadia hat sich hier überhaupt nix vorzuwerfen, er hat ihm doch ein paar Minuten gegeben. Da bin ich als junger Spieler doch erstmal glücklich.
Nein, hier scheint wohl ganz klar der Vater die treibende Kraft zu sein. Der sieht die Euronen, und sonst nüscht.
Ich stelle mir gerade vor ich wäre Lazar, und mein Vater würde mich beraten. Mein alter Herr hätte zu mir gesagt: Pass auf Bursche, seh erstmal zu das du bei Hertha was gebacken bekommst, und dann kannste mich nochmal wegen einem Wechsel ansprechen - und jetzt mach das de aufen Platz kommst!
Aber okay, vielleicht ist diese Einstellung in der heutigen Zeit zu nostalgisch?
Nostalgisch ... oder einfacher ausgedrückt: eine andere Generation. Auch die Eltern sind andere Generation.
Ich weiß nicht, da serbischer Migrationshintergrund, ob da wer noch Erfahrungen mit dem Krieg hatte und Folgen davon in der Denkweise auch auf ein Kind übertragen kann. Solche Erlebnisse prägen Eltern oder Großeltern und die werden wie alle Eltern ihre "Werte" an das Kind versuchen weiterzugeben.
camorra hat geschrieben: ↑14.08.2020, 10:48
wird ja fast schon zur business-as-usual-situation hier, dass ein nachwuchsspieler durchdreht. scheint ein disziplin-problem an der akademie zu geben, wenn das immer wieder passiert.
spieler ist aber auch ganz schön dumm… inzwischen kann man ja fast schon ein einstündiges best-of video von gescheiterten hertha ex-talenten zusammenschneiden!
Immer wieder? Nehme man einen ungefähren Zeitraum Mukhtar und Samardzic, dann hat Köln das gleiche Problem ... Weiser und eben Wirtz.
Ob die Entscheidung des Spielers oder der Familie dumm war wird sich noch herausstellen.
Jedenfalls wird auch das Spuren hinterlassen was auf Social Media abläuft und da kennen viele gar kein Pardon.
Ist die Frage, wie abgehärtet Samardzic schon ist ... denn sollte es nicht klappen was er will, dann gibt es noch einen Nachschlag.
MS Herthaner hat geschrieben: ↑14.08.2020, 13:54
Wenn ein Samardzic sich nicht den Arsch für die Profis aufreißt, dann ist bei dem Übergang zu den Profis irgendetwas falsch gelaufen.
Wenn ein Nachwuchsspieler eine echte Perspektive hat, warum sollte er dann so ein Theater machen?
War das schon immer so bei Samardzic, oder kam das völlig überraschend

Mir ist es letztendlich egal ob ein Samardzic nun geht oder nicht.
Trotzdem muss ich es nicht gut finden das man lieber ein Darida als Zehner spielen lässt anstatt da mal ein Samardzic auf seiner Ideal Position spielen zu lassen.
Kann ja auch sein das man Samardzic bei sein Vertrag einiges versprochen hat was dann letztendlich nicht eingehalten wurde.
Wir diskutieren im Gerüchtethread darüber das wir kein Spieler im Zentrum mit großer Kreativität haben.
Samardzic hätte dieser werden können.
Aber es sieht wohl so aus das beide Seiten kein bock mehr aufeinander haben.
Ich würde sagen da bekleckern sich beide Seiten nicht mit viel Ruhm.
Das mit dem nötigen Willen bei dem Übergang zu den Profis wurde doch schon häufig ausgiebig in den einschlägigen Talkrunden diskutiert.
Als ein Problem wurde zurecht ausgemacht:
In den U-Mannschaften spielen sie an sich über die Jahre mit den selben Spielern zusammen, die sich alle "in- und auswendig" kennen. Und so wird dann einer absoluter "King" einer U17 oder U19, kommt dann zu den Profis und zeigt sich mit diesem King-Gebahren und schon gibt es Probleme.
Da die Us ja selbst Ziele haben und alle in seinem Alter sind, gehen die mit Allüren etwas anders um.
Es ist in erster Linie eine Charakterfrage und aber auch wenn man Eltern bei jungen Fußballern mitbekommt auch eine Sache von diesen.
Da ist wenn was nicht läuft immer wer anders schuld, aber niemalsnie ihr Sohn.
Dine anderen Gedanken sind klar nachvollziehbar, doch die unterschwellige Kritik am Verein dabei ... man darf sich ja nach Möglichkeit nicht erpressbar machen.
Wenn sich Samardzic aber bereits auf CL-Niveau sieht wie Havertz oder Wirtz ... also beide Spieler überzeugten schon bei ihren ersten Schritten bei den Profis ganz anders, Stichwort nötige Demut.
Erinnere Dich mal an Samardzic in Dortmund. Kurzeinsatz ... wodurch fiel er auf? Er veräppelte zwei Dortmunder ...
Jenner hat geschrieben: ↑14.08.2020, 16:09
Die Local-Player-Regelung führt dazu, dass die Bundesligisten eine gewissen Zahl an eigenen Talenten im Kader haben müssen, um die Quote zu erfüllen. Bei Hertha hatte man in der Vergangenheit leider das Gefühl, dass diese Spieler eher als lästige Füllmasse, denn als kommende Stammkräfte betrachtet wurden.
Wenn man sich vorstellt, wie lange z. B. ein Torunarigha die Bank drücken musste, kann einem schon leicht übel werden. Hertha ist es oft nicht gelungen, bei den Nachwuchstalenten rechtzeitig die Spreu vom Weizen zu trennen, also diejenigen zu identifizieren, die es in der Bundesliga schaffen können und diesen ausreichend Spielzeit zu geben.
Wenn man in der entscheidenden Phase zwischen 18 und 20 Jahren nicht zum Zug kommt, wird es schwer, den Sprung zu schaffen, weil dann die notwendige Erfahrung fehlt.
Wieso schafft es Gelsenkirchen so viele Talente hervorzubringen, die später auf höchstem Niveau agieren? Richtig, weil sie in dem genannten Alter Spielzeit bekommen haben. Auf einem etwas niedrigerem Niveau gilt das auch für Freiburg.
Dass Samardžić bei der derzeitigen Personalpolitik den Verein verlassen will, kann ich nachvollziehen. Wie er es macht ist schorchlike bzw. noch überheblicher und wird ihm das Genick brechen.
Das Gefühl mit dieser lästigen Fühlmasse ist nicht abzustreiten, allerdings haben wir auch da kein Alleinstellungsmerkmal und es ist klar auffällig bei welchen Klubs sich erst gar keiner traut in jungen Jahren zu zicken ... fängt selbstredend mit Bayern an die kleine Liste ... als zicken empfinde ich allerdings auch das was Schalke passierte mit den vielen ablösefreien Abgängen der jungen richtig starken Spieler.
Wonach willst Du eigentlich die Spreu vom Weizen trennen?
Brooks, Torunarigha und ich nehme mal jetzt Ngankam dazu ... sind alle über die U23 gekommen, sie hatten den Willen.
Es kann als Verein nicht darum gehen, jungen Spielern schnell Einsätze zu geben, sie müssen sich das auch bei allem Talent mit eben auch Trainingsleistung einfodern, nicht nur mit schicken Kunststückchen.
Den Willen von Gosens, gepaart mit dem Talent von Samardzic ergibt in etwa einen Ronaldo.
Die Zeiten, dass man irgendwie einen Basler mit durchschleppt sind vorbei.
Schalke hat die Talente prinzipiell spielen lassen oder nicht auch aus einer gewissen Not heraus?
Als Sané mit seinen Einsatzzeiten unzufrieden war ging er ... bei ManCity und Guardiola hatte er zunächst auch nicht grad viel Einsatzzeiten wie er auch in der NatElf einen Denkzettel bekam. Bei Guardiola akzeptierte er das und erst danach auch hinsichtlich NatElf und reifte langsamer aber er ist dann doch gereift.
Und für diese Reife ... grundsätzlich wird jeder Mensch unterschiedlich reifen ... brauchen einige länger, andere sehr sehr lange ...
Und aktuell: Barca sollte ihn nehmen.
Er und Dembélé sind die Zukunft ...