Tottenham ist dabei, ein Klub der das letzte Mal 1992 (!) einen Titel gewonnen hat, das ist an sich schon mal ein Witz.
Liegt es eigentlich daran, dass Arsene Wenger bei der FIFA zur Zeit ist, dass Arsenal mit bei ist?
Die Super League stellt groteskerweise eine Belohnung für sehr extremes finanzielles Missmanagement dar, denn so wird Barca gerettet ... wie war das? Bevor die Großen fallen ... welch eine Verspottung von Bayern.
12 Klubs haben gegründet, 15 ständige sollen es sein, also fehlen 3 und die gewollten sind offensichtlich ... PSG, Bayern, BVB. Schade, Leipzig
Interessant irgendwie auch ... in Italien haben sie die beiden Klubs aus Rom als auch Neapel ausgehebelt, in Spanien Sevilla ...
Ist doch an sich nett, die brauchen die CL und EL nicht refromieren, sind dann halt die unter der SL liegenden Wettbewerbe ...
Die Frage ist ob die angedrohten Möglichkeiten der UEFA und nationalen Ligen vor Gericht Bestand haben könnten ... daran zweifle ich.
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Generell wird sich jeder der sich für Fußball interessiert erneut fragen müssen ob und/oder inwieweit er mit den an sich logischen Entwicklungen mitgehen möchte.
War Fußball schon immer ein Produkt zum Konsumieren oder wurde er erst dazu gemacht?
Die Zeit in der das erste Mal auf einem Trikot Brustwerbung auftauchte ist lange her. Da waren Begriffe wie Globalisierung oder leistungsloses Einkommen noch nicht "geboren".
Seitdem fand eine permanente Steigerung bzw. Entwicklung statt.
Es kann nicht wirklich verwundern wenn allgemein eine immer stärker steigende Beschleunigung eintritt und gefühlt alles immer extremer wird, dass dieses auch beim Geld, beim Besitz eintreten wird.
Wir leben aktuell in einer Zeit in der zu viele Menschen zu viel Geld besitzen, damit meine ich, dass sie nicht mehr wissen was sich noch kaufen könnten, es ist an sich alles bereits verteilt was man in irgendeiner (wenn auch manchmal skurrilen) Weise mit Besitz in Verbindung bringen könnte.
Und es wurde die Möglichkeit gesehen auch Fußballvereine besitzen zu können und somit den Begriff "Verein" ad absudum zu führen.
Die USA haben es nicht nur hinsichtlich Football bereits vorgemacht.
Letztlich ist genau das der absolute Hoch-Leistungsgedanke der dahinter steckt, das sollte jedem bewusst sein.
Anhand von Barca kann man auch sehen, dass im Fußball für die Entwicklung nicht alleine eine EIgentümerfrage eine Rolle spielt.
Ob man überhaupt eine Tür die mal geöffnet wurde hätte verschlossen halten können?
Wenn man ehrlich ist, zeugt es nicht von gewisser Scheinheiligkeit wenn man Leipzig angreift wo nicht nur wir doch bereits schon länger zuvor die Profiabteilung ausgelagert hatten in eine KGaA?
Wie viele Vereine gibt es denn noch in der 1. Bundesliga?
WOB, Leverkusen mit genereller Ausnahmeregelung ... Hoffenheim, RaBa ... doch wenn man genau hinschaut ... wie lange spielen schon der BVB und Bayern nicht mehr als e.V. in der Buli?
Für alle Fans und die Freunde der Tradition müssen diese Entwicklungen abstoßend wirken. Es ist nur zu verständlich, dass man das versucht zu bewahren was man liebt.
Wie stark wurde eigentlich protestiert als alle Bundesligaspiele live im TV zu sehen waren und dann sogar auch noch als Konferenz?
Das wollte man doch gerne mitnehmen ... und wurde so ein Teil einer Entwicklungsstufe.
Nun will man die nächsten Stufen nicht?
Wer A sagt muss auch B sagen oder doch nicht?
Eine Polarisierung läuft doch schon länger ... liebt man den Fußball ODER den Verein? ... es ist eine "oder"-Frage geworden.
Hängt mein Herz an unserem Verein oder an Hertha BSC?
Diese Frage habe ich mir bereits damals gestellt als die Profiabteilung ausgelagert wurde und sie mit Hertha BSC beantwortet, für mich.
Der Verein an sich stellte in dem Moment "nur" noch eine Art Unterbau dar.
Und wenn ich den Gedanken an BCC mittrage, muss ich dann nicht konsequnet auch den Gedanken an die Super League nun mittragen?
Es wird keine allgemein gültige Antwort geben, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Auch Hertha BSC hat die finanziellen Verfehlungen nicht mehr aus sich selbst heraus ausgeglichen.
Ich habe mir auch schon vor längerer Zeit die Frage beantwortet ob ich mein Fußballherz einem Verein geben könnte, z.B. Freiburg.
Oder bleiben wir aktuell in Berlin, also z.B. Viktoria 89.
Werden diese aber solange ich lebe auch ein Verein bleiben?
Eine sehr lange Verbundenheit, vielleicht ja auch Abhängigkeit, aufzulösen und sich mit einem anderen Verein verbinden?
Alles Erlebte hat geprägt und vergibt man sein Fußballherz nicht nur ein einziges Mal im Leben?
Sind nationale Titel eigentlich entwertet?
Ja und Nein ... für die die sie so oft holen haben sie meiner Meinung nach an Wert eingebüßt ... für diejenigen, die solch Titel sehr überraschend holen (Frankfurt Pokal) haben sie an Wert gewonnen.
Hatte wirklich jeder immer die gleichen Voraussetzungen um einen Titel zu holen?
Oder sind die unterschiedlichen Voraussetzungen einfach nur größer geworden?
Ich möchte, dass MEIN Hertha BSC einen Titel gewinnt, also gehe ich mit.
Sind wir ein Traditionsverein? Nein! Wir waren einer.
Die Marke um die es geht ist Hertha BSC.
Wie bei so vielen anderen ist es doch völlig Wurst was dahinter steht, ob e.V. KGaA, AG, GmbH, etc. ... wann hat denn wer schon mal die "Endung" (mehr ist es nicht ... mehr) gelesen oder gehört wenn gesprochen oder geschrieben wird?
Wenn sich Rahmenbedingungen verändern und man etwas erreichen will, dann wird man da mitgehen und sich leider auch anpassen müssen.
Unsere beabsichtige Entwicklung ist EL und CL, auch mal um DM mitspielen ... tja, dann wird man dann wohl nun in xy Jahren die SL hinzufügen dürfen.
Für mich hätten sie gewiss keine SL schaffen müssen, doch war es absehbar diese Entwicklung letztlich nicht aufhalten zu können.
Diejenigen die in Versuchung führen haben bisher doch noch immer so lange an etwas gearbeitet und argumentiert ($$$$$) bis die ersten der Versuchung erliegen. Dann ziehen die nächsten mit ...
Nun bin ich erst einmal gespannt wie sich jetzt, da die SL gegründet wurde, die 12 Klubs aus der ECA ausgetreten sind, Bayern, PSG, BVB positionieren werden. Es könnte glatt Teil des "Spiels" gewesen sein, dass sich ein Teil widerspenstig zeigt wohlwissend, nach solch Gründung überzeugender darstellen zu können da mit hinein zu müssen ... im Interesse des deutschen Fußballs!
