Schortens hat geschrieben: ↑29.10.2021, 23:52
Warum Dardaki kein guter Trainer ist - Meinungen erwünscht.
Mentalität
Dardai gibt sehr oft an, dass ein Punkt im kommenden Spiel in Ordnung sei. Das Credo "Wir wollen jedes Spiel gewinnen" ist nicht vorhanden - es fehlt eine Leistungsorientierung in der Kommunikation, die sich im Spielerischen der Mannschaft reflektiert.
Dardais Transferpolitik
Pal Dardai setzt auf Mentalität - auf Tagesform, Einsatz und Kampfbereitschaft. Hiernach richtet er seine Mannschaft aus. Das führt dazu, dass Dardai marktwerktstarke, technisch starke Unterschiedsspieler abgibt, um eine "Einheit" zu formen. Diese Transferpolitik hat zur Folge, dass wir kaum mehr Spieler haben, die mit einer Einzelaktion einen Akzent, geschweige denn eine entscheidende Aktion setzen können. Dardais Transferphilosophie basiert darauf, technisch starke Spieler abzugeben, durch Mentalitätsspieler zu setzen und das "Individuelle" komplett aus dem Team zu nehmen. Ziel: Eine geschlossene Mannschaft mit kumulativ geringerer Qualität.
Dardais Spielphilosophie
Dardai leitet aus einer "tiefstehenden Mannschaft" eine "defensiv kompakte Mannschaft" ab. Eine Abwehrreihe, die am eigenene Sechzehner verteidigt, wird immer höchstens 30 Meter vorm Stoßstürmer entfernt sein. Das ist jedoch keine bundesligaadäquate Ausrichtung. Diese Taktik verhindert (1) den Gegner unter Druck zu setzen, (2) sich spielerisch zu befreien (3) offensiv Akzente zu setzen. Dardai setzt stark auf die Philosophie, dass das erste Tor in einem Spiel das Entscheidende ist. Problem ist: Wir machen das auch gegen schwache Mannschaften. Schwache Mannschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie Abwehrreihen haben, die unter Druck keinen Ball kontrolliert spielen können. Dieser Druck wird bei uns nicht entwickelt - dies führt wiederum dazu, dass technisch limitierte Abwehrspieler das Spiel problemlos aufbauen können. Ein Zeefuik heute war bei uns mit der Hoffenheimer Pressing überfordert. Wäre er bei Hoffenheim gewesen, hätte er ein gutes Spiel liefern können - ganz ohne Gegnerdruck.
Diese Spielphilosophie verleitet außerdem zur Passivität. Gerade nach einem Rückstand ist es nahezu unmöglich, "umzuschalten". Hertha beherrscht keine andere Ausrichtung, kein Pressing, kein Druckphasenspiel. Nach einem Rückstand ist dies ein ernsthaftes Problem.
Dardais Spielphilosophie II
Dardais Spielphilosophie führt dazu, dass Marktwerte sinken. Es ist allseits bekannt, dass gute Defensivspieler relativ günstig, sehr gute Offensivspieler dagegen sehr teuer transferiert werden. Unsere Offensivspieler haben kaum eine Chance zur kreativen Entfaltung - erstens, weil sie defensiv sehr stark eingebunden sind und zweitens, weil sie vorne auf sich alleingestellt sind. Sie erhalten, aufgrund der defensiv-passiven Ausrichtung des Trainers, keine Unterstützung. Beispielhaft hierfür ist eine Strafraumbesetzung mit 1-2 Spielern bei einer Flanke von der Grundlinie. Egal, wie gut der Offensivspieler performt - er erhält nicht die Unterstützung, um zu glänzen. Mit Dardais Spielphilosophie wird es nie Spieler geben, die 10 Vorlagen oder 20 Tore pro Saison schießen, auch wenn sie - individuell gesehen - die Qualität dazu hätten. Wir rücken nicht nach, wir legen keinen Wert auf offensiven, attraktiven, marktwertsteigernden Fußball.
Fazit
Dardai ist insgesamt limitiert und schwächt diesen Verein vor alllem durch seine destruktive Denke eines erfolgreichen Fußballs. Mit Dardai werden wir nie Gegner "über den Haufen schießen" oder oben angreifen können. Das Spielsystem ist darauf ausgelegt, das Schlimmste zu verhindern. Das kann man akzeptieren und gut finden - für mich ist das zu wenig. Ich werde gern 11. oder 12., wenn der Weg dahin spektakulär, attraktiv und von 3-4, 4-5 oder 5-4-Ergebnissen geprägt ist.
Sich damit abzufinden, dass wir mit Dardai - defensiv-destruktiv- am Ende immer 13. oder 14. werden, ist mir hingegen deutlich zu wenig. Marktwerte sinken, technisch talentierte Spieler sind frustriert, Fernseheinnahmen sinken. Das ergibt eine Melange, die diesen Verein in die falsche Richtung treibt.
Die Mannschaft momentan hat ein sehr geringes Potential - viele, theoretisch gute Spieler wurden abgegeben. Nun stehen wir da mit einer Mentalitätsmannschaft, wie Dardai sie sich wünscht. Aber auch mit dieser ist fußballerisch mehr möglich. Hierfür bedarf es ein gewisses Risiko in der Spielanlage, das unter diesem Trainer niemals gegeben sein wird. Deshalb plädiere ich seit Jahren gegen Dardai und für eine offensivere Ausrichtung unserer Hertha. Unabhängig davon, ob wir mal 2 Spiele am Stück gewinnen oder 5 Spiele am Stück verlieren.
Grundsätzlich wird uns diese Niederlage in Hoffenheim nicht umhauen. Wir werden mit Dardai nicht absteigen. Aber soll das unser Anspruch sein? Als Fußballverein, als Wirtschaftsunternehmen, als attraktiver Arbeitgeber für Profisportler und Angestellte? Es ist bieder, es ist risikoavers, es ist darauf aufgebaut, das Entlasstungsrisiko des aktiven Trainers zu minimieren. Das mag strategisch aus individueller Sicht sinnvoll sein - für den Verein ist das die falsche Strategie. Es braucht Mut und es braucht einen Umbruch. Einer fußballerisch starken Mannschaft bringst du eher Mentalität bei, als einer mentalitätsstarken Mannschaft das Fußballspielen. Und das ist mein Hauptproblem mit Pal Dardai, einem verdienten Spieler dieses Vereins.
Leuuuuute ! …
Wir haben es schlichtweg mit einer exorbitanten, jahrelangen Mißwirtschaft ( an allen Ecken und Enden ) historischen Ausmaßes zu tun.
Hier wurde a) über Jahre sehr viel Geld verpulvert, verbrannt, versenkt, zum Fenster herausgeworfen und/ oder „umgeleitet“ und dazu b) durch
extrem ausgeprägte Inkompetenz der Vereinsführung, bei der der Fokus erkennbar mehr auf Machterhalt, Vertuschung und Eigenwohl als auf das Wohl von Hertha B.S.C. ausgerichtet war, und die handelnden Verantwortlichen in der Zeit - bedingt auch durch überdurchschnittlich häufig verschossene letzte Patronen ( Trainerwechsel / das Feigenblatt vor der eigenen Inkompetenz ) - ein zwischenzeitlich aufgeblähter, mittlerweile -im Laufe der Zeit ( des Versagens ) - kastrierter, vollkommen unausgewogener, unausbalancierter, qualitativ Minderwertige Kader zusammengeschustert wurde, der in kleinster Weise den gewünschten Ansprüchen gerecht wird.
Um mal beim Bild des Strafraumstürmers zu bleiben ( und auf die Liste von @ Herthino einzugehen ) … außer Serdar ( / und evtl. mit einigen Abstrichen Ekke und Richter ) ist dabei kein Offensivspieler, der sich im 1 gg. 1 durchsetzten kann, konstant qualitativ hochwertige („tödliche“ ) Pässe spielen kann, über große Kreativität verfügt und/ oder verwertbare Flanken schlagen kann. Dazu mangelt es noch an Schnelligkeit und Tiefe (u.a. AV / Außen ).
Es beginnt mit einem Torsteher, der kaum Sicherheit/ Ruhe ausstrahlt, zwar noch relativ stark auf der Linie ist, aber bei jeder Ecke auf der Linie kleben bleibt, weniger Strafraumbeherrschung als CF zeigt.. und mit dem Ball auf Kriegsfuß/ 80er- Jahre- Niveau steht.. über einen Kapitän, der gefühlt mehr verletzt, gesperrt und/ oder bei der Nationalmannschaft zu sein scheint, einem weiteren Kapitän exklusiv für die Kabine und Bank- Coaching, der zwar ( lat. hiesigem Forum) immerhin ab-und zu die Mannschaft auf- /einstellen darf, dessen Wortgewicht aber unter seinem Körpergewicht, mangelnder Fitness und Leistung leidet und einem weiteren Kapitän, der nie als Anführer taugte, für Interviews nominiert wird und dessen Leistungen alles andere als stark sind.
Im Mittelfeld.. viel Masse, kaum klasse… als Sinnbild Darida, der zwar gut für unsere Laufwerte ist, dessen Pässe und Schüsse aber zumeist laue Lüftchen/ Rückgaben sind.. und auf Außen ( nach Tennor- Invest ) DJ ( kein Vorwurf an ihn ) und der weitere Königstransfer Maolida, wo selbst Känguruh Luke und Wackelpudding mehr (Körper-)Spannung haben …
Wenn im Sturm Piatek ausfällt, haben wir noch die Tormaschinen/ Knipser Selke und Bewegungs-Dino Belfodil, die vergeblich auf hinter dem Tor landende Flanken von „ Hauptsache die Frisur sitzt „ Platte warten …
Der Mangel an Qualität/ Kreativität/Technik/ teilweise Schnelligkeit ist das eine… die Unausgewogenheit/ mangelnde Balance des Kaders das zweite gravierende Problem des bunt, am Bedarf vorbei über viele Trainer zusammengebastelten/ gewürfelten Haufens.
Das dem aktuellen Trainer ( und mehrfachen Retter ) anzulasten, ergibt keinen Sinn.
Er ist weder für die finanzielle Misere/ Mißwirtschaft noch die Transfers verantwortlich.
Sehr wohl verantwortlich ist er dafür, mit dem aktuell vorhandenen Kader das bestmögliche Ergebnis zu erzielen..daran ist er zu messen.. und da mögen sich gerne die Geister scheiden, was realistisch ist. Hertha 2021 ist nicht in der Lage, ein Spiel zu gestalten und -außer über eine hauptsächlich kämpferische Teamleistung- einen Gegner zu dominieren.
Mit welchen Spielern konkret aus dem aktuellen Kader man das binnen Kürze durch eintrainierten Spielzüge/ Laufwege/ Systeme realistisch ändern will, bleibt mir ein Rätsel.
Mannschaftliche Geschlossenheit und Einsatzwille sind Grundvoraussetzung.. Der Fokus von PAL liegt pragmatisch und logisch nachvollziehbar auf dem realistisch Machbaren. Die permanenten Sticheleien und Schwächungen durch den egomanischen Inkompetenz-Thron- Nachfolger Bobitsch sind da sicherlich kontraproduktiv/ wenig hilfreich.
Der Dampfer Hertha befindet sich 2021 tief im Morast.. in Folge der letzten Jahre unter WG/ Ingo/ Paul/ Preetz / Lars/ Freddi und Co. .. zwischen den Klippen eines riesigen Schuldenbergs, Grabenkämpfen im Hintergrund und unter derselben Führung.
Konkret zu @ Schortens Punkten :
Mentalität : Unterschied interne/ externe Kommunikation.. Zitate von Dardai ‚ wir wollen jedes Spiel gewinnen“ lassen sich dazu finden..man sollte dabei aber eben auch pragmatisch sein und sehen, was realistisch ( möglich ) ist. Dazu: Mangel an gewachsener Struktur/ Führungsspielern im Kader.
Transferpolitik: s.o. .. nicht PAL tätigt die Transfers, seine Aufgabe ist es, das bestmögliche aus dem Kader herauszuholen.
Spielphilosophie: s.o. ohne entsprechende Offensivspieler… den Möglichkeiten pragmatisch angepaßt.
50 Mio. Kneipenspieler und weiterer Königstransfer Tousardt wird kein Xhaka mehr.. auch nicht bei Tuchel, Klopp, Mou, Pep oder Baumgart.
Früh schlafen zu gehen ist hochprofessionell ( zumal wenn man morgens der erste bei der Arbeit ist ), vorbildlich und gesund
Wenn jemand -objektiv betrachtet- dafür steht, immer gekämpft und sich immer wieder herangekämpft zu haben ( u.a. Nach dem Tod seines Bruders, Vorzug von u.a. Kovac etc. ), dann… ist das
P A L
