Abstiegskampf 2019/20

Diskussionen über Spiele und Saisonverlauf

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Drago1892
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Drago1892 » 02.12.2019, 22:53

der Spieltag lief durch die Siege von Mainz/Werder und die Unentschieden von Köln/Düsseldorf überhaupt nicht gut für uns.

Da stehen wir gegen Frankfurt schon richtig unter Zugzwang, denn da spielen fast alle "schlechten Teams" ab Union gegeneinander und werden punkten und wir könnten bei einer Niederlage schon ganz schön den Anschluss verlieren und noch mehr unten rein rutschen.
Der größte Lehrer VERSAGEN ist

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Jenner
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Jenner » 02.12.2019, 23:05

Opa hat geschrieben:
02.12.2019, 19:54
Welcher Wintertransfer der letzten 10 Jahre außer Kobiashvili hat denn hier Spuren hinterlassen?
Niemand. Ich kann mich spontan nur einen einzigen wirklich guten Wintertransfer erinnern und der war Simunic. Das ist aber auch schon 20 Jahre her. Cufre hätte einer sein können, aber den hat Favre ignoriert. Wie dovifat schon ausführte kann uns da nur die anstehende EM ins Händchen spielen.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Ray
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Ray » 02.12.2019, 23:06

Naja, Thom war auch nicht so schlecht...
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

Ansgarst
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Ansgarst » 03.12.2019, 09:11

ich würde mich nicht auf Transfers im Winter verlassen. Das wird so ne Liga wie Wolf oder Esswein sein. Eine echte Verstärkung wird nicht auf dem Markt sein, außer sie spielt im Moment nicht bei einem der Top 20 Vereine in Europa und kann ausgeliehen werden. Ein großer Kader hat sehr viele Nachteile (das weis jeder der mal höherklassig ab Berlinliga gespielt hat), da ist sofort Unruhe wenn es nicht super läuft (das werden wir in Köpenick noch sehen im Frühjahr)

Pinacolada
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Pinacolada » 03.12.2019, 09:34

dovifat hat geschrieben:
02.12.2019, 20:07
Aber wo sollen die vier Punkte noch herkommen :cry: ?
Bei den Leistungen sieht jede Mannschaft unschlagbar aus, aber wenn wir ein paar Punkte mehr hätten würde kein Hahn nach dem Restprogramm krähen. Tendenziell eher so zweites Drittel der Tabellenhälfte (außer Gladbach), obwohl alles sehr eng ist.

Düsseldorf: Dortmund (A), Leipzig (H), Augsburg (A), Union (H)
Köln: Union (A), Leverkusen (H), Frankfurt (A), Bremen (H)
Paderborn: Bremen (A), Union (H), Gladbach (A), Frankfurt (H)

So viel leichter sieht das objektiv nicht aus, blöderweise dürfen wir Union schön die Daumen drücken.

Auch wenn's sich komisch anhört: Wir haben drei bzw. sechs Punkte plus sieben Tore "Vorsprung" auf den direkten Abstieg, die Stimmung dagegen ist eher so "abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz".

Nicht, dass ich das auf die leichte Schulter nehme aber wenn sie das verkacken ist es eben so.
Zuletzt geändert von Pinacolada am 03.12.2019, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Daher
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Daher » 03.12.2019, 09:35

Wir müssen unbedingt die Defensive in den Griff bekommen, sonst sehe ich schwarz. Wir stehen aktuell bei 27 Gegentoren, so wie zum gleichen Zeitpunkt 2009/10. Vor 10 Jahren hatten wir allerdings auch nur 5 Pünktchen und kaum geschossene Tore.

Die Gegner müssen nicht viel tun, um gegen uns zum Torerfolg zu kommen. Daher sollte man sich jetzt voll auf die Defensive fokussieren.
Das Berliner Sorgenkind - müsse akzeptiere.

wahl_icke
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von wahl_icke » 04.12.2019, 16:27

Daher hat geschrieben:
03.12.2019, 09:35
Wir müssen unbedingt die Defensive in den Griff bekommen, sonst sehe ich schwarz. Wir stehen aktuell bei 27 Gegentoren, so wie zum gleichen Zeitpunkt 2009/10. Vor 10 Jahren hatten wir allerdings auch nur 5 Pünktchen und kaum geschossene Tore.

Die Gegner müssen nicht viel tun, um gegen uns zum Torerfolg zu kommen. Daher sollte man sich jetzt voll auf die Defensive fokussieren.
..und dass mit monsieur Jürgen Klinsmann ?? Ich habe menie Zweifel.

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Opa
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Opa » 04.12.2019, 18:08

So ist es. Defensive Stabilität kann man ja nicht nur mit Betonanrührerei, sondern mit cleverem Gegenpressing und Raumdeckung hinkriegen, aber dafür müssen die Spieler nicht nur deutlich mehr Rennen, sondern nach der Balleroberung auch etwas mit dem Spielgerät anzufangen wissen. Die Laufwege kann man ihnen schon beibringen, aber die Passicherheit vieler unserer Spieler ist eine Katastrophe. Das lässt sich weniger trainieren, das ist eher eine Frage der Qualität. Und wenn das schief geht, heißt es rennen, um hinter den Ball zu kommen. Letzteres ist eine Frage der Mentalität und daran hapert's ebenfalls. Auch ich bleibe skeptisch, dass dieses Experiment gut geht.

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von JollyS » 04.12.2019, 21:03

Opa hat geschrieben:
04.12.2019, 18:08
So ist es. Defensive Stabilität kann man ja nicht nur mit Betonanrührerei, sondern mit cleverem Gegenpressing und Raumdeckung hinkriegen, aber dafür müssen die Spieler nicht nur deutlich mehr Rennen, sondern nach der Balleroberung auch etwas mit dem Spielgerät anzufangen wissen. Die Laufwege kann man ihnen schon beibringen, aber die Passicherheit vieler unserer Spieler ist eine Katastrophe. Das lässt sich weniger trainieren, das ist eher eine Frage der Qualität. Und wenn das schief geht, heißt es rennen, um hinter den Ball zu kommen. Letzteres ist eine Frage der Mentalität und daran hapert's ebenfalls. Auch ich bleibe skeptisch, dass dieses Experiment gut geht.
Die Passsicherheit steht ja im direkten Zusammenhang zu den Laufwegen. Sind jetzt die Pässe des ballführenden Spielers schlecht oder das Spiel ohne Ball des Passempfängers? Hier kann man mit dem Hebel „Laufwege“ schon eine Menge bewegen. Ansonsten werden aus Klünter oder Skjelbred keine Spielmacher mehr, aber dann darf man sie (vor allem Skjelbred) halt auch nicht so einsetzten.

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SteveBLN
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von SteveBLN » 05.12.2019, 00:17

Opa hat geschrieben:
04.12.2019, 18:08
So ist es. Defensive Stabilität kann man ja nicht nur mit Betonanrührerei, sondern mit cleverem Gegenpressing und Raumdeckung hinkriegen, aber dafür müssen die Spieler nicht nur deutlich mehr Rennen, sondern nach der Balleroberung auch etwas mit dem Spielgerät anzufangen wissen. Die Laufwege kann man ihnen schon beibringen, aber die Passicherheit vieler unserer Spieler ist eine Katastrophe. Das lässt sich weniger trainieren, das ist eher eine Frage der Qualität. Und wenn das schief geht, heißt es rennen, um hinter den Ball zu kommen. Letzteres ist eine Frage der Mentalität und daran hapert's ebenfalls. Auch ich bleibe skeptisch, dass dieses Experiment gut geht.
Seh ich übrigens anders. Klar, man macht aus denen keine Passmaschinen der Marke Iniesta mehr, aber das ist durchaus trainierbar. Klammern wir jetzt mal komplette Aussetzer aus, wie bspw. Stark sie am Samstag hatte. Ist bei uns halt ein Zusammenfallen von vielen Aspekten, die ein grausiges Passspiel zur Folge haben.

Einerseits ist die Statik bei uns im Spiel ein großes Problem (wissen wir ja alle). Durch die fehlende Bewegung ist ein Großteil der Pässe in Drucksituationen, weil es eben extrem einfach ist, die Passwege zuzustellen und den Passgeber anzulaufen. Durch die dann entstehende Drucksituation kommt es zu Ungenauigkeiten. Aber selbst das könnte man in einem gewissen Umfang trainieren.

Dazu kommt andererseits, dass sich die Spieler oft entweder direkt anspielen (auch ein Resultat der fehlenden Bewegung) oder sogar in den Rücken. Da brauchst du, wenn der Ball ankommt, erstmal 2-3 Kontakte, um mit Ball in Bewegung zu kommen und Blick ins offene Feld zu bekommen. Das ist halt zu langsam und schon kann der Gegner wieder Druck aufbauen.
Ich meine, es war Sir Alex, der vor einiger Zeit richtigerweise anmerkte, dass bei uns selten Pässe in den Lauf gespielt werden (ich meine keine Steilpässe) oder selten in den offenen Fuß gespielt wird. Man muss nur mal gucken, wie sich unsere IV oft den Ball zu spielt. Die passen sich selbst unbedrängt den Ball direkt auf den Mann anstatt 2-3 Meter in den Lauf, damit direkt Tempo/Dynamik ins Spiel kommt.

Also ja, Passen bzw. Passsicherheit ist durchaus trainierbar. Logischerweise natürlich irgendwann gedeckelt durch die individuelle Qualität, aber sonst hätten wir ja nur Iniesta's auf diesem Planeten. Die Passqualität steigt meiner Meinung nach aber automatisch, wenn mehr Bewegung/Dynamik ins Spiel kommt und der mit dem Ball nicht zwangsläufig die ärmste Sau auf dem Feld ist, weil der Gegner nicht mal beim Zulaufen der Räume ins Schwitzen kommt.

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PREUSSE
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von PREUSSE » 05.12.2019, 00:20

SteveBLN hat geschrieben:
05.12.2019, 00:17
Opa hat geschrieben:
04.12.2019, 18:08
So ist es. Defensive Stabilität kann man ja nicht nur mit Betonanrührerei, sondern mit cleverem Gegenpressing und Raumdeckung hinkriegen, aber dafür müssen die Spieler nicht nur deutlich mehr Rennen, sondern nach der Balleroberung auch etwas mit dem Spielgerät anzufangen wissen. Die Laufwege kann man ihnen schon beibringen, aber die Passicherheit vieler unserer Spieler ist eine Katastrophe. Das lässt sich weniger trainieren, das ist eher eine Frage der Qualität. Und wenn das schief geht, heißt es rennen, um hinter den Ball zu kommen. Letzteres ist eine Frage der Mentalität und daran hapert's ebenfalls. Auch ich bleibe skeptisch, dass dieses Experiment gut geht.
Seh ich übrigens anders. Klar, man macht aus denen keine Passmaschinen der Marke Iniesta mehr, aber das ist durchaus trainierbar. Klammern wir jetzt mal komplette Aussetzer aus, wie bspw. Stark sie am Samstag hatte. Ist bei uns halt ein Zusammenfallen von vielen Aspekten, die ein grausiges Passspiel zur Folge haben.

Einerseits ist die Statik bei uns im Spiel ein großes Problem (wissen wir ja alle). Durch die fehlende Bewegung ist ein Großteil der Pässe in Drucksituationen, weil es eben extrem einfach ist, die Passwege zuzustellen und den Passgeber anzulaufen. Durch die dann entstehende Drucksituation kommt es zu Ungenauigkeiten. Aber selbst das könnte man in einem gewissen Umfang trainieren.

Dazu kommt andererseits, dass sich die Spieler oft entweder direkt anspielen (auch ein Resultat der fehlenden Bewegung) oder sogar in den Rücken. Da brauchst du, wenn der Ball ankommt, erstmal 2-3 Kontakte, um mit Ball in Bewegung zu kommen und Blick ins offene Feld zu bekommen. Das ist halt zu langsam und schon kann der Gegner wieder Druck aufbauen.
Ich meine, es war Sir Alex, der vor einiger Zeit richtigerweise anmerkte, dass bei uns selten Pässe in den Lauf gespielt werden (ich meine keine Steilpässe) oder selten in den offenen Fuß gespielt wird. Man muss nur mal gucken, wie sich unsere IV oft den Ball zu spielt. Die passen sich selbst unbedrängt den Ball direkt auf den Mann anstatt 2-3 Meter in den Lauf, damit direkt Tempo/Dynamik ins Spiel kommt.

Also ja, Passen bzw. Passsicherheit ist durchaus trainierbar. Logischerweise natürlich irgendwann gedeckelt durch die individuelle Qualität, aber sonst hätten wir ja nur Iniesta's auf diesem Planeten. Die Passqualität steigt meiner Meinung nach aber automatisch, wenn mehr Bewegung/Dynamik ins Spiel kommt und der mit dem Ball nicht zwangsläufig die ärmste Sau auf dem Feld ist, weil der Gegner nicht mal beim Zulaufen der Räume ins Schwitzen kommt.
Ich teile Opas Expertise. Er liegt vollkommen richtig.
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von SteveBLN » 05.12.2019, 00:23

Gut mir wäre zwar neu, wenn man Pässe nicht üben kann, aber sei es drum. Ich bin der Meinung, dass Passsicherheit, wie Opa es nannte, kein Aspekt ist, der alleine steht, sondern immer ein Zusammenkommen unterschiedlicher Bereiche. Aber dann liegt er halt richtig und ich hätte mir zig Jahrzehnte an Passübungen als Spieler und Trainer sparen können.

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von PREUSSE » 05.12.2019, 00:28

SteveBLN hat geschrieben:
05.12.2019, 00:23
Gut mir wäre zwar neu, wenn man Pässe nicht üben kann, aber sei es drum. Ich bin der Meinung, dass Passsicherheit, wie Opa es nannte, kein Aspekt ist, der alleine steht, sondern immer ein Zusammenkommen unterschiedlicher Bereiche. Aber dann liegt er halt richtig und ich hätte mir zig Jahrzehnte an Passübungen als Spieler und Trainer sparen können.
Quatsch, das meinte ich nicht, das ist ja wohl jedem klar, dass das Grundvorraussetzung ist, aber was ich meinte, wo Opa recht hat ist eine Balance zwischen cleverem Gegenpressing und Raumdeckung hinzukriegen.
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von SteveBLN » 05.12.2019, 00:38

PREUSSE hat geschrieben:
05.12.2019, 00:28
SteveBLN hat geschrieben:
05.12.2019, 00:23
Gut mir wäre zwar neu, wenn man Pässe nicht üben kann, aber sei es drum. Ich bin der Meinung, dass Passsicherheit, wie Opa es nannte, kein Aspekt ist, der alleine steht, sondern immer ein Zusammenkommen unterschiedlicher Bereiche. Aber dann liegt er halt richtig und ich hätte mir zig Jahrzehnte an Passübungen als Spieler und Trainer sparen können.
Quatsch, das meinte ich nicht, das ist ja wohl jedem klar, dass das Grundvorraussetzung ist, aber was ich meinte, wo Opa recht hat ist eine Balance zwischen cleverem Gegenpressing und Raumdeckung hinzukriegen.
Okay, darauf hatte ich mich nur nicht bezogen. Wohl ein beidseitiges Missverständnis. Beim ersten Teil bin ich ja auch bei ihm.

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Opa
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Opa » 05.12.2019, 06:58

Selke und Grujic zeigen, dass sie den Ernst der Lage nicht erkannt haben und eher Teil des Problems sind („Wir verhalten uns nicht wie im Abstiegskamp“) und spulen die üblichen Plattitüden („Das ist immer schwer zu beurteilen im Nachhinein … in seinem Fall hat es leider nicht geklappt, dass wir die nötigen Punkte geholt haben“) ab. Seelenloser Söldner-Fußball zum Abgewöhnen.

jerome
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von jerome » 05.12.2019, 08:25

JollyS hat geschrieben:
04.12.2019, 21:03
Opa hat geschrieben:
04.12.2019, 18:08
So ist es. Defensive Stabilität kann man ja nicht nur mit Betonanrührerei, sondern mit cleverem Gegenpressing und Raumdeckung hinkriegen, aber dafür müssen die Spieler nicht nur deutlich mehr Rennen, sondern nach der Balleroberung auch etwas mit dem Spielgerät anzufangen wissen. Die Laufwege kann man ihnen schon beibringen, aber die Passicherheit vieler unserer Spieler ist eine Katastrophe. Das lässt sich weniger trainieren, das ist eher eine Frage der Qualität. Und wenn das schief geht, heißt es rennen, um hinter den Ball zu kommen. Letzteres ist eine Frage der Mentalität und daran hapert's ebenfalls. Auch ich bleibe skeptisch, dass dieses Experiment gut geht.
Die Passsicherheit steht ja im direkten Zusammenhang zu den Laufwegen. Sind jetzt die Pässe des ballführenden Spielers schlecht oder das Spiel ohne Ball des Passempfängers? Hier kann man mit dem Hebel „Laufwege“ schon eine Menge bewegen. Ansonsten werden aus Klünter oder Skjelbred keine Spielmacher mehr, aber dann darf man sie (vor allem Skjelbred) halt auch nicht so einsetzten.
puh und ich dachte schon wir müssen dardai zurückholen. :oops:

gegen dortmund standen aber zu wenig handlungsschnelle kreative und passsichere spieler auf dem feld.
dass zu wenig aus dem mf kam, hat klinsmann sofort nach dem spiel bemängelt. immerhin.
für einen herthatrainer mutige analyse, war es in den letzten jahren sonst
die schlechte tagesform oder fehlendes spielglück, woran es gehapert haben soll.

wenn wolf nichts mehr wird, würde ich einen guten 6er holen.

jerome
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von jerome » 05.12.2019, 08:31

Opa hat geschrieben:
05.12.2019, 06:58
Selke und Grujic zeigen, dass sie den Ernst der Lage nicht erkannt haben und eher Teil des Problems sind („Wir verhalten uns nicht wie im Abstiegskamp“) und spulen die üblichen Plattitüden („Das ist immer schwer zu beurteilen im Nachhinein … in seinem Fall hat es leider nicht geklappt, dass wir die nötigen Punkte geholt haben“) ab. Seelenloser Söldner-Fußball zum Abgewöhnen.
entscheidend ist die motivation und die ist jetzt da.
wenn nicht angst die treibende kraft ist, ist das eher positiv.

die abstiegsangst kommt dann noch früh genug.

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rotergrobi
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von rotergrobi » 05.12.2019, 08:36

SteveBLN hat geschrieben:
05.12.2019, 00:23
Gut mir wäre zwar neu, wenn man Pässe nicht üben kann, aber sei es drum. Ich bin der Meinung, dass Passsicherheit, wie Opa es nannte, kein Aspekt ist, der alleine steht, sondern immer ein Zusammenkommen unterschiedlicher Bereiche. Aber dann liegt er halt richtig und ich hätte mir zig Jahrzehnte an Passübungen als Spieler und Trainer sparen können.
Ich sehe das auch so, gerade die Tatsache, dass eben defensive Stabilität nicht davon zu trennen ist, ob der Ball jedesmal wie ein Bumerang zurückkommt (insbesondere bei Freund Schelle) und dass wiederum damit zu tun hat, ober der Passende Zeit zum passen hat, Anspielstationen hat, die er anspielen kann und ob die Ballverarbeitung (aufgrund der Qualität des Passes oder der Annahmequalität, das ist immer etwas Henne-Ei-Problematik) so schnell ist, dass man die entscheidende Sekunde Zeit hat, um in der Vorwärtsbewegung den Gegner auf dem falschen Fuß zu erwischen.
Aber da hängt eben alles mit allem zusammen, ohne Offensivpressing, kann der Gegner höher stehen, kann also unseren ohnehin undynamischen Angriffsbemühungen schneller stören. Gleichzeitig kann er sich hinten in Ruhe sortieren, so dass wenn wir uns dann mal bequemt haben, den Ball in die gegnerische Hälfte zu spielen, die Anspielstationen wieder zu sind, die Räume auch.
Die Forumsphrase "Balance zwischen Defensive und Offensive hinbekommen" ist eben, wie die Posts von @steve und @opa zeigen, doch sehr komplex. "Einfach höher stehen" war der Ansatz von Covic, das war zu platt, wenn man jahrelang das Konzept "möglichst viele Spieler hinter dem Ball" gespielt hat.
Was Team Klinsi vorhat, das weiß man ja noch nicht, aber "Defensive stärken" ist ja auch nicht ohne ein schlüssiges Gesamtkonzept möglich, denn Bus vorm Tor parken kann es nicht sein, insbesondere bei unseren grobmotorischen Innenverteidigern, ist das vermutlich gleichbedeutend mit einem Hand- und einem Foulelfmeter pro Spiel. Das sehr frühe Ausboten von Duda, der zumindest letzte Saison gezeigt hat, dass er unserem Mittelfeld unter passenden Rahmenbedingungen durchaus Stabilität (er ist ja bissig und kein Schönwetterspieler) und Torgefahr verleihen kann, macht mir etwas Sorge. Denn Laufsportler Darida in Kombination mit dem formschwachen Grujic und Schelle, dessen Funktion es scheint, Bälle zu gewinnen, die er vorher verloren hat, scheinen mir wenig zur Lösung beizutragen.
Und die Art wie wir passen, insbesondere in der Spieleröffnung, hat schon viel damit zu tun, wie sehr der Gegner uns sein Spiel aufdrücken kann. Und wir haben bisher leider gesehen, dass im Gegensatz zu uns die meisten Gegner schon eine Idee haben was sie bei eigenem Ballbesitz zu tun haben, um uns weh zu tun. Und dass da hinten kein Simunic mehr steht, der für Stabilität sorgt, das hat dann sicher auch mit der Kaderqualität zu tun.

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von rotergrobi » 05.12.2019, 08:39

jerome hat geschrieben:
05.12.2019, 08:31
Opa hat geschrieben:
05.12.2019, 06:58
Selke und Grujic zeigen, dass sie den Ernst der Lage nicht erkannt haben und eher Teil des Problems sind („Wir verhalten uns nicht wie im Abstiegskamp“) und spulen die üblichen Plattitüden („Das ist immer schwer zu beurteilen im Nachhinein … in seinem Fall hat es leider nicht geklappt, dass wir die nötigen Punkte geholt haben“) ab. Seelenloser Söldner-Fußball zum Abgewöhnen.
entscheidend ist die motivation und die ist jetzt da.
wenn nicht angst die treibende kraft ist, ist das eher positiv.

die abstiegsangst kommt dann noch früh genug.
Klar, Abstiegsangst ist ein schlechter Berater, aber das erste Spiel unter einem neuen Trainer ist immer von Motivation geprägt, die Frage ist, ob Klinsmann dauerhaft die strukturellen Probleme auf dem Feld abstellen kann. Denn nur dann kann das Team den Glauben an seine eigenen Fähigkeiten behalten und motiviert sein. Denn Motivation ohne Erfolgserlebnisse wird auch Klinsmann nicht generieren können.

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Start-Nr.8 » 05.12.2019, 08:43

Opa hat geschrieben:
05.12.2019, 06:58
Selke und Grujic zeigen, dass sie den Ernst der Lage nicht erkannt haben und eher Teil des Problems sind („Wir verhalten uns nicht wie im Abstiegskamp“) und spulen die üblichen Plattitüden („Das ist immer schwer zu beurteilen im Nachhinein … in seinem Fall hat es leider nicht geklappt, dass wir die nötigen Punkte geholt haben“) ab. Seelenloser Söldner-Fußball zum Abgewöhnen.
Naja, Opa, ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber vielleicht kannst Du dich auch nur nicht mehr daran erinnern, dass man mit anfang 20 noch nicht ganz so reflektiert und erfahren ist. Die Jungs sollen Fiussball spielen, das tun sie derzeit nur eingeschränkt. Das kann man kritisieren. Aber ihnen irgendeinen Strick aus irgendwelchen Aussagen zu drehen ist Mumpitz. Das können die nicht und es ist nicht ihr Fokus. So kann man alles und jeden niedermachen.

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von topscorrer63 » 05.12.2019, 08:57

Ansgarst hat geschrieben:
03.12.2019, 09:11
ich würde mich nicht auf Transfers im Winter verlassen. Das wird so ne Liga wie Wolf oder Esswein sein. Eine echte Verstärkung wird nicht auf dem Markt sein, außer sie spielt im Moment nicht bei einem der Top 20 Vereine in Europa und kann ausgeliehen werden. Ein großer Kader hat sehr viele Nachteile (das weis jeder der mal höherklassig ab Berlinliga gespielt hat), da ist sofort Unruhe wenn es nicht super läuft (das werden wir in Köpenick noch sehen im Frühjahr)
Klinsmann wird dem einen oder anderen Spieler im Winter sicherlich ohne zu zögern mitteilen das dessen Zeit bei Hertha vorbei ist, und dabei macht der auch keine Gefangenen. Der wird schon erkennen wer hier Hertha, bzw. seine Idee vom Fußball umsetzen kann und wer nicht. Dadurch wird sich der Kader im Winter (dazu müssen diese Spieler natürlich auch wechseln wollen) eventuell auch noch etwas lichten.

Und eins dürfte doch klar sein, Klinsmann schleppt hier bestimmt keine Spieler der Kategorie Esswein oder Mathew Leckie an! Ich gehe jedenfalls ganz stark davon aus das in der Winterpause hier wenigstens 1-2 Qualitätsspieler aufschlagen. :top:
Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von PREUSSE » 05.12.2019, 09:12

topscorrer63 hat geschrieben:
05.12.2019, 08:57
Ansgarst hat geschrieben:
03.12.2019, 09:11
ich würde mich nicht auf Transfers im Winter verlassen. Das wird so ne Liga wie Wolf oder Esswein sein. Eine echte Verstärkung wird nicht auf dem Markt sein, außer sie spielt im Moment nicht bei einem der Top 20 Vereine in Europa und kann ausgeliehen werden. Ein großer Kader hat sehr viele Nachteile (das weis jeder der mal höherklassig ab Berlinliga gespielt hat), da ist sofort Unruhe wenn es nicht super läuft (das werden wir in Köpenick noch sehen im Frühjahr)
Klinsmann wird dem einen oder anderen Spieler im Winter sicherlich ohne zu zögern mitteilen das dessen Zeit bei Hertha vorbei ist, und dabei macht der auch keine Gefangenen. Der wird schon erkennen wer hier Hertha, bzw. seine Idee vom Fußball umsetzen kann und wer nicht. Dadurch wird sich der Kader im Winter (dazu müssen diese Spieler natürlich auch wechseln wollen) eventuell auch noch etwas lichten.

Und eins dürfte doch klar sein, Klinsmann schleppt hier bestimmt keine Spieler der Kategorie Esswein oder Mathew Leckie an! Ich gehe jedenfalls ganz stark davon aus das in der Winterpause hier wenigstens 1-2 Qualitätsspieler aufschlagen. :top:
Sehe ich genauso.
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Ray » 05.12.2019, 11:58

topscorrer63 hat geschrieben:
05.12.2019, 08:57

Und eins dürfte doch klar sein, Klinsmann schleppt hier bestimmt keine Spieler der Kategorie Esswein oder Mathew Leckie an!
Naja, aber vielleicht Kategorie Landon Donovan :)
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von topscorrer63 » 05.12.2019, 12:37

Ray hat geschrieben:
05.12.2019, 11:58
topscorrer63 hat geschrieben:
05.12.2019, 08:57

Und eins dürfte doch klar sein, Klinsmann schleppt hier bestimmt keine Spieler der Kategorie Esswein oder Mathew Leckie an!
Naja, aber vielleicht Kategorie Landon Donovan :)
Nun gehen wir mal davon aus dass ein Klinsmann auch dazugelernt hat. :D Wenn nicht, wäre das für Hertha ganz schlecht! :shock:
Glücklich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.

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Jenner
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Re: Abstiegskampf 2019/20

Beitrag von Jenner » 05.12.2019, 14:14

Donovan war ein total genialer Fußballer, der aber Schwierigkeiten hatte, sein Potenzial auch im europäischen Ausland abzurufen. War so ähnlich wie bei Marcelinho in Marseille.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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