Lösung der Hertha Finanzen

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Herthafuxx
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 09.09.2019, 14:46

Als Investor kann mir egal sein, wie toll die GF ist (solange die Klasse gehalten wird), weil ich einfach auf die TV-Gelder spekulieren kann. Diese Saison bekommen wir rund 54 Mio aus dem Topf. In England bekommt das Schlusslicht in der TV-Geld-Tabelle rund 109 Mio. Da ist also noch reichlich Luft nach oben. Die Wertsteigerung der Anteile hängt also nicht am Geschick der Hertha-GF, sondern an den Verhandlungsführern der DFL.
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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 09.09.2019, 14:46

Für Windhorst macht es genau dann Sinn, wenn die Anteile von Hertha deutlich im Wert steigen. Dabei dürfte er auf die Entwicklung des Profifussballs in Deutschland und die Potentiale aus der Entwicklung der Stadt Berlin mit ihrer einzigartigen Strahlkraft spekuliert haben. Dass es dabei Risiken gibt scheint ihn nicht zu schrecken, denn er investiert ja bewusst in risikobehaftete Firmen, um dann im Erfolgsfall auch überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften zu können.

Was man bei Hertha im Einzelnen an Planzahlen vorgelegt hat ist mir natürlich auch nicht bekannt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Start-Nr.8 » 09.09.2019, 15:23

Mineiro hat geschrieben:
09.09.2019, 14:46
Für Windhorst macht es genau dann Sinn, wenn die Anteile von Hertha deutlich im Wert steigen. Dabei dürfte er auf die Entwicklung des Profifussballs in Deutschland und die Potentiale aus der Entwicklung der Stadt Berlin mit ihrer einzigartigen Strahlkraft spekuliert haben. Dass es dabei Risiken gibt scheint ihn nicht zu schrecken, denn er investiert ja bewusst in risikobehaftete Firmen, um dann im Erfolgsfall auch überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften zu können.

Was man bei Hertha im Einzelnen an Planzahlen vorgelegt hat ist mir natürlich auch nicht bekannt.
Ja ja, schon klar. Wenn doch aber das Geschäftsmodell auf operativer Ebene in über 125 Jahren noch niemals wirtschaftlich war...?

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 09.09.2019, 16:28

Start-Nr.8 hat geschrieben:
09.09.2019, 14:09
Ich bin bekanntermaßen einer von denen, die die derzeitige Führung NICHT vom Hofe jagen möchten.

Was mich bei uns wirklich immer wieder erschreckt, ist das gewaltige, strukturelle Definzit. Wir sind immer dick in den roten Zahlen, wenn wir keinen großen Transferüberschuss generieren. Also auch wenn alles gut und normal läuft, verlieren wird Geld. Und nicht nur 100.000 €, sondern gerne gleich einige Millionen. Es scheint so zu sein, dass wir kein Geld verdienen können, ohne nicht regelmäßig den Kader durch Verkäufe zu schwächen.
Wie passen denn diese beiden Aussagen zusammen? Wie Du richtig beschrieben hast, haben wir ein strukturelles Problem, bei dem man doch zu keinem anderen Schluss kommen kann, als dass dies mit den handelnden Personen zu tun haben muss. Im Übrigen wurde der Abstand zur Abstiegszone bisher eben genau damit erkauft, dass wir in den Jahren seit 2013 nur sehr punktuell Leistungsträger verkauft haben (Ramos, Brooks, Weiser) und Spieler mit eher mittelmäßigem Funktionsniveau irrsinnige Vertragslaufzeiten anbieten. Das führt dazu, dass wir für sie keine nennenswerten Erlöse mehr erzielen, einen unnötig weil teuren weil aufgeblähten Kader haben und das "Risiko" Jugend zu häufig zugunsten des "sichern" Bewährten gescheut wird. Das hat dann natürlich auch wieder Einfluss auf den Marktwert der Nachwuchskicker.

Start-Nr.8 hat geschrieben:
09.09.2019, 14:09
Ich frage mich in diesem Zusammenhang immer wieder, welche Vision Schiller dem Windhorst aufgetisch hat. Ein Investor, der eine recht hohe Summe in ein strukturell difizitäres Unternehmen investiert muss entweder einen zweiten Nutzen daraus haben, wie z.B. Aufmerksamkeit. Oder es gibt eine Vision, wie man doch irgendwann Geld verdienen kann. Letzteres ist mir so gar nicht klar. Denn auch, wenn man die sportliche Stabilität der letzten Jahre sehr positiv sehen kann, so ist unsere finanzielle Performance geradezu saumäßig.
Windhorst hat nicht sein eigenes Geld eingesetzt. Die Investoren werden kaum auf eine Absicherung verzichtet haben, falls die gewünschte Wertsteigerung ausbleibt.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 09.09.2019, 16:51

Die Motivation von Windhorst hat Mineiro ja schon ganz gut dargelegt. Die DFL Erlöse werden im Laufe der nächsten Jahre nochmal signifikant steigen, sofern alles normal läuft. Das dürften die "low hanging fruits" sein, von denen Windhorst gesprochen hat.

Was das strukturelle Defizit angeht: Wenn Du über Jahre kunstvoll Löcher aufreisst, Rechte auslagerst oder abtrittst, um irgendwie den Kopf über Wasser zu halten, musst Du das irgendwann wieder auflösen. Diesem Prozess wohnen wir bei. Dass die Löcher so tief sind, wie sie zuletzt kommuniziert wurden (über 100 Mio. € Verbindlichkeiten) wollten im Laufe der letzten Jahre nur wenige glauben. Wie soll da ein positives Ergebnis ohne Sondereffekt zustandekommen? Allein in der Rechte KG hat man 50 Mio € "virtualisiert" und natürlich muss man die über einen gewissen Zeitraum wieder zurückholen.

Hier tun einige so, als sei das eine Kleinigkeit, ein einigermaßen marodes Unternehmen mit volatiler Geschäftsentwicklung zu konsolidieren, von sanieren will ich noch nicht einmal sprechen. Schiller übernahm nicht nur leere Kassen, sondern bereits reichlich Verbindlichkeiten und "Kreativbuchungen" wie Vorauszahlungen, vertiefte die Löcher unter Hoeness und Preetz, nahm mit KKR (die bei diesem Deal reichlich Geld verdient haben, was logischerweise bei uns in der Bilanz fehlt) den ersten Schritt der Konsolidierung und nun mit Windhorst den nächsten.

Mit sportlich größeren Erfolgen oder der Verpflichtung besserer Spieler und nicht ganz so langen Vertragslaufzeiten sähe das sicher besser aus, aber am sportlichen Erfolg kann ich die Arbeit von Schiller nicht messen, denn das ist nicht sein Bereich.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 09.09.2019, 17:47

Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 16:51
Was das strukturelle Defizit angeht: Wenn Du über Jahre kunstvoll Löcher aufreisst, Rechte auslagerst oder abtrittst, um irgendwie den Kopf über Wasser zu halten, musst Du das irgendwann wieder auflösen. Diesem Prozess wohnen wir bei. Dass die Löcher so tief sind, wie sie zuletzt kommuniziert wurden (über 100 Mio. € Verbindlichkeiten) wollten im Laufe der letzten Jahre nur wenige glauben. Wie soll da ein positives Ergebnis ohne Sondereffekt zustandekommen? Allein in der Rechte KG hat man 50 Mio € "virtualisiert" und natürlich muss man die über einen gewissen Zeitraum wieder zurückholen.
Richtig, die Maßnahmen von Schiller waren letztendlich nur eine Verschlimmbesserung.
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 16:51
Hier tun einige so, als sei das eine Kleinigkeit, ein einigermaßen marodes Unternehmen mit volatiler Geschäftsentwicklung zu konsolidieren, von sanieren will ich noch nicht einmal sprechen. Schiller übernahm nicht nur leere Kassen, sondern bereits reichlich Verbindlichkeiten und "Kreativbuchungen" wie Vorauszahlungen, vertiefte die Löcher unter Hoeness und Preetz, nahm mit KKR (die bei diesem Deal reichlich Geld verdient haben, was logischerweise bei uns in der Bilanz fehlt) den ersten Schritt der Konsolidierung und nun mit Windhorst den nächsten.

Niemand sagt, dass es einfach ist. Schiller hat es in nun 21 Jahren nicht geschafft, die Finanzen von Hertha in den Griff zu bekommen. Die Stadionfrage ist die nächste an die er scheitert und Konsolidierungsversuche, die uns am Ende ein Minus von 10.000.000 € bringen, sind nun nicht gerade ein Ausdruck nötiger fachlicher Expertise. Unter dem Strich ist die Aufgabe für Schiller zu groß und daraus sind die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 16:51
Mit sportlich größeren Erfolgen oder der Verpflichtung besserer Spieler und nicht ganz so langen Vertragslaufzeiten sähe das sicher besser aus, aber am sportlichen Erfolg kann ich die Arbeit von Schiller nicht messen, denn das ist nicht sein Bereich.
D'accord, hier sprichst Du den nächsten Problemfall von Hertha an.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 09.09.2019, 17:57

Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
...die Maßnahmen von Schiller waren letztendlich nur eine Verschlimmbesserung.
Die Maßnahmen dienten zwischenzeitlich der Abwendung der Anmeldung eines Insolvenzverfahrens.
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
Niemand sagt, dass es einfach ist. Schiller hat es in nun 21 Jahren nicht geschafft, die Finanzen von Hertha in den Griff zu bekommen.
Mich deucht, an dieser Aufgabe würden viele Experten scheitern. Ein Füllhorn wäre hilfreich ;)
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
Die Stadionfrage ist die nächste an die er scheitert...
Das würde ich ihm nicht allein ankreiden wollen.
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
....und Konsolidierungsversuche, die uns am Ende ein Minus von 10.000.000 € bringen, sind nun nicht gerade ein Ausdruck nötiger fachlicher Expertise.
Wenn Hertha am Ende von Schillers Amtszeit "nur" 10 Mio. € Verbindlichkeiten hat, sollten wir ihm ein Denkmal bauen.
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
Unter dem Strich ist die Aufgabe für Schiller zu groß und daraus sind die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.
An der Stelle werden wir nicht zusammenkommen. Diese Aufgabe ist wie ein Kampf gegen die Schuldenhydra.
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
D'accord, hier sprichst Du den nächsten Problemfall von Hertha an.
In diesem Punkt sind wir uns ja schon länger einig ;)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 09.09.2019, 18:17

Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
...die Maßnahmen von Schiller waren letztendlich nur eine Verschlimmbesserung.
Die Maßnahmen dienten zwischenzeitlich der Abwendung der Anmeldung eines Insolvenzverfahrens.
Ab einem gewissen Zeitpunkt schon. Das Problem war, dass Schiller von Anfang an nicht viel mehr einfiel, als Vorgriffe auf künftige Einnahmen zu tätigen, Luftbuchungen zu machen, oder zinstragende Verbindlichkeiten aufzunehmen. Seine Aufgabe, die Einnahmeseite auf breitere Füße zu stellen und auf eine maßvolle Ausgabenpolitik zu achten, verfehlt er seit 21 Jahren.
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
Niemand sagt, dass es einfach ist. Schiller hat es in nun 21 Jahren nicht geschafft, die Finanzen von Hertha in den Griff zu bekommen.
Mich deucht, an dieser Aufgabe würden viele Experten scheitern. Ein Füllhorn wäre hilfreich ;)
Da wir aber kein Füllhorn haben, brauchen wir einen Finanz-GF mit tragfähigen Konsolidierungskonzepten. Zudem hätten andere Experten nicht SportFive mit Zuwendungen "um der guten alten Zeiten willen" versehen.
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
Die Stadionfrage ist die nächste an die er scheitert...
Das würde ich ihm nicht allein ankreiden wollen.
Allein nicht, aber er ist in erster Linie verantwortlich. Sein Datenschutz-Auftritt auf der vorvergangenen MV zeigt zudem, dass er die Lage nicht annähernd richtig einschätzt.
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
....und Konsolidierungsversuche, die uns am Ende ein Minus von 10.000.000 € bringen, sind nun nicht gerade ein Ausdruck nötiger fachlicher Expertise.
Wenn Hertha am Ende von Schillers Amtszeit "nur" 10 Mio. € Verbindlichkeiten hat, sollten wir ihm ein Denkmal bauen.

Ich denke, Du weißt, was ich meine. Am Ende haben wir an KKR 10.000.000 € mehr bezahlt, als wir von ihnen erhalten haben. Die 8.000.000 € Einsparung pro Jahr, die uns Schiller nach dem Deal versprochen hat, sind auf seltsame Weise versickert und haben nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der finanziellen Lage geführt. Weder wurden Rücklagen gebildet, noch die Eigenkapitalquote langfristig erhöht.
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
Unter dem Strich ist die Aufgabe für Schiller zu groß und daraus sind die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.
An der Stelle werden wir nicht zusammenkommen. Diese Aufgabe ist wie ein Kampf gegen die Schuldenhydra.

Was wäre denn Deine alternative Lösung? Noch einmal 21 Jahre warten, ob Schiller nicht vielleicht doch eine Konsolidierung hinbekommt, die diesen Namen auch verdient?
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 17:47
D'accord, hier sprichst Du den nächsten Problemfall von Hertha an.
In diesem Punkt sind wir uns ja schon länger einig ;)
Absolut.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HaHa » 09.09.2019, 19:01

Man sollte bei alledem nicht vergessen, wie Schiller vernetzt ist und welche Vorteile er daraus abschöpft. Wenn er z.B. gemeinsam mit Thomas Röttgermann von Fortuna Düsseldorf eine App entwickeln lässt, dann sollte einem klar sein, dass er seine Hände in einer Menge Geschäften hat, die weit über die Interessen von Hertha hinaus gehen. Da kann es durchaus zu Interessenkonflikten kommen und genauso können sich Interessen wuderbarerweise ergänzen.

Wer kann uns garantieren, dass Schiller kein Handgeld oder andere Zuwendungen bzw. Vorteile dafür bekommen hat, dass er den Windhorst-Deal einfädelte? Wer kann uns garantieren, dass er nicht günstig am Investment-Fond von Windhorst beteiligt wurde?

Schiller ist nur im Zweitjob Hertha-Manager.

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Herthafuxx
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 09.09.2019, 19:58

Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 18:17
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57

Die Maßnahmen dienten zwischenzeitlich der Abwendung der Anmeldung eines Insolvenzverfahrens.
Ab einem gewissen Zeitpunkt schon. Das Problem war, dass Schiller von Anfang an nicht viel mehr einfiel, als Vorgriffe auf künftige Einnahmen zu tätigen, Luftbuchungen zu machen, oder zinstragende Verbindlichkeiten aufzunehmen. Seine Aufgabe, die Einnahmeseite auf breitere Füße zu stellen und auf eine maßvolle Ausgabenpolitik zu achten, verfehlt er seit 21 Jahren.
Absolut richtig und Vorgriffe, auslagern von Rechten auf andere Gesellschaften etc. sind nun wirklich kein Hexenwerk und auch nicht sonderlich kreativ. Und diese Entscheidungen trifft sicherlich kein GF allein, sondern passieren idR mit externen Beratern.

Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 18:17
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Mich deucht, an dieser Aufgabe würden viele Experten scheitern. Ein Füllhorn wäre hilfreich ;)
Da wir aber kein Füllhorn haben, brauchen wir einen Finanz-GF mit tragfähigen Konsolidierungskonzepten. Zudem hätten andere Experten nicht SportFive mit Zuwendungen "um der guten alten Zeiten willen" versehen.
Dass er nun auch noch privat mit einer ehemaligen SportFive-Führungskraft geschäftliche Beziehungen pflegt, gibt solchen Dingen zumindest ein kleines Geschmäckle.
Jenner hat geschrieben:
09.09.2019, 18:17
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Das würde ich ihm nicht allein ankreiden wollen.
Allein nicht, aber er ist in erster Linie verantwortlich. Sein Datenschutz-Auftritt auf der vorvergangenen MV zeigt zudem, dass er die Lage nicht annähernd richtig einschätzt.
Opa hat geschrieben:
09.09.2019, 17:57
Wenn Hertha am Ende von Schillers Amtszeit "nur" 10 Mio. € Verbindlichkeiten hat, sollten wir ihm ein Denkmal bauen.

Ich denke, Du weißt, was ich meine. Am Ende haben wir an KKR 10.000.000 € mehr bezahlt, als wir von ihnen erhalten haben. Die 8.000.000 € Einsparung pro Jahr, die uns Schiller nach dem Deal versprochen hat, sind auf seltsame Weise versickert und haben nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der finanziellen Lage geführt. Weder wurden Rücklagen gebildet, noch die Eigenkapitalquote langfristig erhöht.
Gerade nach dem KKR-Einstieg waren sämtliche Ausreden wie Vorgriffe, Schulden etc. vorbei.
HaHa hat geschrieben:
09.09.2019, 19:01
Man sollte bei alledem nicht vergessen, wie Schiller vernetzt ist und welche Vorteile er daraus abschöpft. Wenn er z.B. gemeinsam mit Thomas Röttgermann von Fortuna Düsseldorf eine App entwickeln lässt, dann sollte einem klar sein, dass er seine Hände in einer Menge Geschäften hat, die weit über die Interessen von Hertha hinaus gehen. Da kann es durchaus zu Interessenkonflikten kommen und genauso können sich Interessen wuderbarerweise ergänzen.

Wer kann uns garantieren, dass Schiller kein Handgeld oder andere Zuwendungen bzw. Vorteile dafür bekommen hat, dass er den Windhorst-Deal einfädelte? Wer kann uns garantieren, dass er nicht günstig am Investment-Fond von Windhorst beteiligt wurde?

Schiller ist nur im Zweitjob Hertha-Manager.
Wer kann uns garantieren, dass DH nicht bei jedem Transfer mit Brasilien auch mitkassiert hat?
Richtig: Niemand!
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HaHa » 09.09.2019, 21:05

Herthafuxx hat geschrieben:
09.09.2019, 19:58
Wer kann uns garantieren, dass DH nicht bei jedem Transfer mit Brasilien auch mitkassiert hat?
Richtig: Niemand!
Und was hat das eine, mit dem anderen zu tun?

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 09.09.2019, 21:09

HaHa hat geschrieben:
09.09.2019, 21:05
Herthafuxx hat geschrieben:
09.09.2019, 19:58
Wer kann uns garantieren, dass DH nicht bei jedem Transfer mit Brasilien auch mitkassiert hat?
Richtig: Niemand!
Und was hat das eine, mit dem anderen zu tun?
Es ist nur ein weiteres Beispiel, dass man nie ausschließen kann, dass jemand ein Netzwerk auch für den eigenen Geldbeutel missbraucht. Wenn man davor Angst hat, kann man aber auch niemanden vertrauen und muss alles selbst machen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HaHa » 09.09.2019, 21:12

Nö, man könnte z.B. im Verein einen Paragraphen in die Satzung einbringen, wonach die Geschäftsführer ihre Finanzen gegenüber dem Präsidium offenlegen müssen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 09.09.2019, 21:14

HaHa hat geschrieben:
09.09.2019, 21:12
Nö, man könnte z.B. im Verein einen Paragraphen in die Satzung einbringen, wonach die Geschäftsführer ihre Finanzen gegenüber dem Präsidium offenlegen müssen.
Das dürfte auch so bei Schiller der Fall sein.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HaHa » 09.09.2019, 21:30

Herthafuxx hat geschrieben:
09.09.2019, 21:14
Das dürfte auch so bei Schiller der Fall sein.
Woraus leitest Du das ab?

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von SteveBLN » 09.09.2019, 21:43

HaHa hat geschrieben:
09.09.2019, 21:30
Herthafuxx hat geschrieben:
09.09.2019, 21:14
Das dürfte auch so bei Schiller der Fall sein.
Woraus leitest Du das ab?
Die Frage ist doch, woher nimmst du die Erkenntnis, dass in Schiller's Dienstvertrag (da würde sowas eher reingehören als in die Satzung!) keine entsprechende Klausel steht?

Du stellst irgendwie häufig Thesen auf und wenn jemand darauf hinweist, dass eine Medaille üblicherweise 2 Seiten hat, forderst du einen Nachweis darüber, dass es wirklich eine 2. Seite gibt, anstatt eine Begründung für deine These zu bringen.

Und nein, die Tatsache, dass Schiller an einer App mit einem anderen Typen arbeitet, ist noch kein Beweis dafür, dass er in seine Taschen arbeitet und Hertha nur als Multiplikator nutzt.

Im Übrigen bin ich mir nicht mal sicher, dass die "These" Schiller hätte vom Windhorst-Deal auf persönlicher Ebene profitiert, nicht sogar aus strafrechtlicher Sicht mindestens zu hinterfragen ist.

P.S.: Selbst wenn eine etwaige Klausel in der Satzung des Vereins stehen würde, dürfte das keinen unserer GFs tangieren. Die sind bei der KGaA, die eine eigene Satzung hat, angestellt.
Zuletzt geändert von SteveBLN am 09.09.2019, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 09.09.2019, 21:44

HaHa hat geschrieben:
09.09.2019, 21:12
Nö, man könnte z.B. im Verein einen Paragraphen in die Satzung einbringen, wonach die Geschäftsführer ihre Finanzen gegenüber dem Präsidium offenlegen müssen.
Schiller ist nicht GF des Vereins, sondern der KGaA. Insofern ist Dein Vorschlag nicht zielführend. Vielmehr müsste so eine Klausel in seinen GF-Vertrag aufgenommen werden.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Opa » 09.09.2019, 21:47

Richtig Steve. Wir müssen auch unterscheiden, ob Schiller hier eine (vom Arbeitgeber zu genehmigende) Nebenbeschäftigung hat oder ob er sich lediglich als Gesellschafter engagiert und Dritte mit der Führung der Geschäfte beauftragt. Bei der App klang das eher nach letzterem, weshalb man da auch bei genauerem Hinsehen keinen Interessenkonflikt zwingend erkennen muss, vor allem dann nicht, wenn es keine direkte Geschäftsbeziehung zwischen den Unternehmen gibt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HaHa » 09.09.2019, 22:40

Ich antworte mal im Schiller-Thread.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Start-Nr.8 » 10.09.2019, 09:24

Als Mitglied von Hertha BSC freue ich mich über vielfältige Kompetenzen des Führungspersonals. Eine Kernkompetenz für den GF Sport und für den GF Finanzen ist ganz sicher die Fähigkeit zum Networking. Natürlich kennt Schiller zig Kollegen, Wettbwerber, Kunden, Geschäftspartner aus seiner und aus anderen Branchen. Das ist wertvoll. Ich halte es für völlig absurd, ihm das vorzuwerfen. Gerne kann er auch Geschäfte tätigen, die mit Hertha nichts zu tun haben. Gerne auch mit anderen Playern der Fussballbranche. Ich finde das gut. Es ist an seinen Führungskollegen, dass Strukturen geschaffen werden, die ein Ausnutzen dessen verhindern. Ich gehe davon aus, dass solche existieren. Schiller taucht mit Bild auf Webseiten auf und im Handelsregister. Das ist alles öffentlich und transparent. Sicher weiß man bei Hertha davon. Wo ist das Problem? Wir sind hier weit entfernt von irgendeinem "Geschmäckle".

Lediglich Windhorst passt nicht so richtig. Da mauss man drauf achten. Ich hätte diesen Investor ganz sicher nicht in die Nähe meiner Geschäfte gelassen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 10.09.2019, 09:43

Lediglich Windhorst passt nicht so richtig. Da mauss man drauf achten. Ich hätte diesen Investor ganz sicher nicht in die Nähe meiner Geschäfte gelassen.
Meinst du das man da die große Auswahl hatte das es da jemanden gegeben hat der in den gleichen Volumen investieren wollte?
Vor allem, wie viel Zeit hat man noch gehabt bis es die ersten Auflagen bis hin zur Lizenzverweigerung gegeben hätte?

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Start-Nr.8 » 10.09.2019, 09:55

MS Herthaner hat geschrieben:
10.09.2019, 09:43
Lediglich Windhorst passt nicht so richtig. Da mauss man drauf achten. Ich hätte diesen Investor ganz sicher nicht in die Nähe meiner Geschäfte gelassen.
Meinst du das man da die große Auswahl hatte das es da jemanden gegeben hat der in den gleichen Volumen investieren wollte?
Vor allem, wie viel Zeit hat man noch gehabt bis es die ersten Auflagen bis hin zur Lizenzverweigerung gegeben hätte?
Da bin ich bei Dir. Ich meine nicht, dass der Deal insgesamt Mist ist. Ich meine nur, dass man beim Windhorst aufpassen muss, wie es weitergeht. Ich selbst bin glücklicherweise noch in der Situation, dass ich mir meien Geschäftspartner selbst aussuchen kann. Windhorst wäre nicht darunter. Aber ich drehe auch kein annähernd so großes Rad und wäre für Windhorst völlig uninteressant. ;)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von jerome » 10.09.2019, 17:02

Start-Nr.8 hat geschrieben:
10.09.2019, 09:24
...

Lediglich Windhorst passt nicht so richtig. Da mauss man drauf achten. Ich hätte diesen Investor ganz sicher nicht in die Nähe meiner Geschäfte gelassen.
wie bitte, schiller macht privat geschäfte mit windhorst??? nicht dein ernst.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Start-Nr.8 » 10.09.2019, 20:13

jerome hat geschrieben:
10.09.2019, 17:02
Start-Nr.8 hat geschrieben:
10.09.2019, 09:24
...

Lediglich Windhorst passt nicht so richtig. Da mauss man drauf achten. Ich hätte diesen Investor ganz sicher nicht in die Nähe meiner Geschäfte gelassen.
wie bitte, schiller macht privat geschäfte mit windhorst??? nicht dein ernst.
Privat doch nicht. Wie kommst Du darauf? Windhorst macht Geschäfte mit Hertha, nicht mit Schiller.

HaHa
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von HaHa » 11.09.2019, 11:07

Start-Nr.8 hat geschrieben:
10.09.2019, 20:13
Privat doch nicht.
Weißt Du nicht. Mit der Übernahme der Mehrheitsanteile an der vor einem Jahr insolventen Quast Praezisionstechnik GmbH mit seinen Partnern der Quint Unternehmenspartner GmbH folgt er exakt dem Geschäftsmodell von WIndhorst.

Und wenn man sich das Leistungsangebot der Quint Unternehmenspartner GmbH ansieht, dann ist das Angebot sehr an das von Investmentfonds angelehnt.

Ich habe irgendwo gelesen, dass Schiller Windhorst im Frühjahr 2018 kennenlernte, Mitte September gründeten dann er und seine Partner die Quint. Ein reger Gedankenaustausch zwischen Windhorst und Schiller wird schon stattgefunden haben, alles andere ist Spekulation. Aber dafür sind die Türen weit offen.

So könnte es, rein spekulativ natürlich, durchaus sein, dass Windhorst der Quint Kapital zur Verfügung stellt/e.

Ich würde mich wegschmeißen vor Lachen.

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