Horner hat sich durchaus viele Feinde gemacht und hinterließe ein bestelltes Feld, was jemand anderes einfach abernten könnte, das sorgt für Begehrlichkeiten. Derzeit hat er noch die Rückendeckung der Mehrheitseigner von Red Bull und ein weiterer Faktor dürfte auch sein, wie Adrian Newey auf einen neuen Chef reagieren würde, diesen Impact sollte man nicht unterschätzen. Jos Verstappen ist ein cholerischer Intrigant, der sicher gern noch mehr Einfluss hätte, dass sein Max weiter Privilegien genießt, was einem starken Teamchef wie Horner schon qua seines Amtes nicht priorisieren wird, weil er natürlich immer mit dem Risiko leben muss, dass Max mal ausfällt (Unfall, Krankheit o.ä.) und dann das andere Auto um den Titel mitfahren können muss. Zudem würde ein Rauswurf oder Rücktritt nach dem "Freispruch" ja wenig Spielraum zur Gesichtswahrung für Horner geben. Daher sehe ich Horner zumindest kurzfristig am Kommandostand von Red Bull stehen.
Der erste Grand Prix der Saison sagt zumindest hinter den ersten beiden nur bedingt etwas über die wahren Kräfteverhältnisse aus, das wird sich sicher noch sortieren. Auch werden die Ferrari nicht die ganze Saison so teamintern fighten können, sonst fliegen die irgendwann parallel ab. Bei Mercedes bin ich überrascht, dass Hamilton den Teamkollegen nicht im Griff hat, das deutet darauf hin, dass das Auto noch nicht so funktioniert wie es könnte. McLaren und Aston Martin fahren sicher den eigenen Ansprüchen hinterher, der Platztausch zwischen Ricciardo und Tsunoda war richtig, ihn nicht rückgängig zu machen, als klar war, dass er nicht in die Punkte fahren kann, allerdings mindestens genauso falsch wie Tsunodas
inakzeptable Reaktion nach Rennende. Der Gewinner bei Haas ist Günther Steiner, das Team ist genau wie Williams nur noch eine Fratze besserer Zeiten. Bei Renault ist man sicher froh, nur noch unter dem Sportwagennahmen anzutreten und Sauber ist im sich selbstverdauenden Übergangsjahr.
Ab Imola werden wir wissen, wie es hinter den Red Bulls weitergeht.