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von TubeStar » 28.09.2023, 15:16
So, habe mich zu dem Fall ja bislang kaum geäußert und wollte erst mal das Ergebnis abwarten.
Mit der zweifelsfrei geklärten Schuldfrage ist für mich alles andere als eine Entlassung inakzeptabel. Sich nachts vom Gelände zu entfernen, um zu saufen, geht gar nicht und hätte so oder so schon eine separate Sanktionierung verdient. Dann gibt er nun zu, ein Gewalttäter zu sein. Dabei spielen die Umstände für mich persönlich eine völlig untergeordnete Rolle. Egal ob alkoholisiert, im Rahmen eines Diebstahls oder was auch immer für denkwürdige Gerüchte kursierten: Er hat sich nicht im Griff gehabt und eine Grenze überschritten, die niemals hätte überschritten werden dürfen.
Damit ist er in meinen Augen nicht per se ein schlechter Mensch und er wird nach diesem Fehler vermutlich sogar noch härter mit sich selbst sein als seine Umwelt, aber nach so einer Aktion noch Teil des Teams zu sein und den Verein zu repräsentieren, geht nicht. Taten haben Konsequenzen - und die einzige vernünftige Konsequenz wäre ein fristlose Kündigung.
Dass dies offenbar nicht passieren wird, ist für mich fast die größere Farce als die Aktion selbst. Da geben die Verantwortlichen auf Vereinsseite ein ganz, ganz schlechtes Bild ab. Gersbeck selbst hätte an der Stelle ebenfalls die Chance, ein wenig sein Gesicht zu wahren. Er könnte z.B. von sich aus eine Auflösung des Vertrages anstreben, die finanziellen Schäden, die der Verein davon getragen hat, ausgleichen und ich würde ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute wünschen. Mindestens aber sollte er, so er denn nun wieder aufgenommen wird, anbieten, seinen Vertrag zu Gunsten Herthas nachzuverhandeln und auf eine erhebliche Menge an Gehalt zu verzichten. Sofern er bleiben soll, wäre das in meinen Augen der einzige Weg, wie er glaubhaft gleichzeitig Reue für seine Tat und die Identifikation mit dem Verein, dem er nun geschadet hat, zeigen kann.
Was die Rangfolge der Torhüter betrifft, muss er sich erst mal hinter Ernst einordnen. Alles andere wäre an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
"Hertha BSC - das L steht für Leidenschaft" - Wolff Fuss