Berlin

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C-Burg
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Re: Berlin

Beitrag von C-Burg » 02.05.2019, 15:01

Ich habe mit 3.5 bis 4 Jahren Unterbrechungen (als Kind 2 in Bad Pyrmont, später Studien- und Arbeitstechnisch mal in Wien [AUT] und Spitzbergen [NOR]) immer in Berlin gelebt.
Aufgewachsen und bis in die Studienzeiten in Charlottenburg (Westend, später Nähe des Savignyplatzes) gewohnt, bin ich - anders als viele Westberliner hier im Forum - in den Osten gezogen. Nach einem kurzen Abstecher nach Prenzlauer Berg und Kreuzberg, nun seit längerem in Mitte. Lag vielleicht daran, dass ich zum Feiern eh meistens im Osten war, später im Studium auch in Techno Clubs gearbeitet und aufgelegt hatte. Die gab es halt kaum im Westteil der Stadt. Nach Charlottenburg verschlägt es mich noch zur Hertha, Familie und Freunde besuchen. In meiner Wohngegend habe ich Glück, neben einige typisch Alt-Berliner Kneipen und Restaurants, auch moderne Gegebenheiten. Meistens aber eher für das Nachtleben. Von daher kann ich mich nicht beschweren, von allem etwas. Da würde ich sogar mal Ray mit seiner Beschreibung im Großen und Ganzen Recht geben.
Natürlich hat sich Berlin zu vor 10, 20 oder sogar 30 Jahren verändert. Inzwischen ist das Gesicht in einem 5 Jahres Rhythmus ein neues. Vieles hat sich nicht zum guten geändert, aber in meinen Augen überwiegt das positive. Daher Eisern Berlin.

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MikeSpring
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Re: Berlin

Beitrag von MikeSpring » 02.05.2019, 15:19

In Westend nichts los ? Na nu aber....

Da gibt es das Deutsche Spionagemuseum, Georg Kolbe Museum, Olympiastadion (angeblich mit Bundesligafußball),Messegelände zählt auch schon zu Westend, Funkturm und City Cube wohl auch, British War Cemetary, Teufelsberg, Olympiaschwimmstadion, die Wühlmäuse, das Reichstraßenfest...
Kultur pur.

Und im Grunewald brauche ich nicht viel. In 5 Minuten bin ick uff'n Kudamm, in 10 Minuten auch am belebten Teil davon. 20 Minuten bis Potsdamer Platz.

Und gestern kommen die "Erlebnisorientierten" sogar zu mir - #myGruni. Bestimmt 10-15 Leute musste ich davon abhalten in den Büschen vor meiner Terasse "Tiergarten während der Lovparade" zu spielen sprich in die Büsche zu urinieren. Nächstes Mal stelle ich einfach den Sprenger an. Habe noch nie so viele Menschen in meiner Straßen und noch nie so viel Polizei bei mir vor Ort gesehen. Und der Polizeiheli kreiste über mir.

1.Mai in Grunewald-Survivor!
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Ray
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Re: Berlin

Beitrag von Ray » 02.05.2019, 16:15

Okay,
wer "Deutsches Spionagemuseum" und das andere aufgezählte furztrockene Zeug als Kulturhighlight sieht, der würde sich auch in Bottrop wohlfühlen.
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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MikeSpring
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Re: Berlin

Beitrag von MikeSpring » 02.05.2019, 16:28

Du hast die Ironie erkannt, oder muss ich erst das Ironieschild hochhalten ?

Und ich bevorzuge Castropp-Rauxel. Und Gütersloh.
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Re: Berlin

Beitrag von MS Herthaner » 02.05.2019, 16:29

Bin von 68 - 89 zwischen Prenzlauer und Schönhauser Allee aufgewachsen.
Hab mich dann als Ossi über Bulgarien vom Acker gemacht (3 Wochen vor dem Mauerfall).
Bin dann in NRW in Münster gestrandet.
Bin jetzt etwa ein bis zweimal im Jahr in Berlin zu Besuch bei Muttern (Friedrichshain).
Ich bin immer aufgeregt wenn ich in Berlin reinfahre und die Hektik der da lebenden Menschen erlebe.
Aber noch wohler fühle ich mich wenn es wieder Richtung Münster geht.
Gerade zwischen Schönhauser und Prenzlauer Allee ist nichts mehr was an meine Kindheit und Jugend erinnert.
Kaum noch Eckkneipen, kaum Berliner jeder zweite Laden hat nichts mit dem Berlin zu tun in dem ich aufgewachsen bin.
Kaum noch Menschen die Berlinern geschweige denn überhaupt Deutsch reden.
Diese Gegend wurde nach und nach entberlienert.
Die meisten sind woanders hingezogen.
Das gute Berliner Flair ist damit auf der Strecke geblieben.

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SteveBLN
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Re: Berlin

Beitrag von SteveBLN » 03.05.2019, 00:18

@MS
Oha...aus irgendeinem Grund, den ich nicht mal erklären könnte, hätte ich dich auf Anfang/Mitte 30 getippt :) Lag ich ja nur knapp daneben :D

@C-Burg
Wo gibt es denn in Mitte noch Altberliner Kneipen?

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Opa
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Re: Berlin

Beitrag von Opa » 03.05.2019, 12:52

In der Brückenstraße gibt's z.B. noch das "Mittmann's" oder um die Ecke das "Marinehaus" (die Alt-Berliner Küche kennt wahnsinnig viel Fisch) - auch wenn beide eher touristisches Publikum adressieren, sind und servieren beide dennoch Berliner Originale.

Wilhelmshaven

Re: Berlin

Beitrag von Wilhelmshaven » 03.05.2019, 12:59

„Treffpunkt“ in der Mittelstrase. Perfekt für einen Afterwork-Drink.

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Bierchen
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Re: Berlin

Beitrag von Bierchen » 03.05.2019, 15:32

SteveBLN hat geschrieben:
03.05.2019, 00:18
Wo gibt es denn in Mitte noch Altberliner Kneipen?
Zur Quelle: https://www.google.com/maps/place/Zur+Q ... 13.3431031
Walhalla: https://www.google.com/maps/place/Walha ... 13.3394812
Kaputter Heinrich: https://www.google.com/maps/place/Kaput ... d13.350416
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht auf die Handlungen der Obrigkeit anzusetzen

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C-Burg
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Re: Berlin

Beitrag von C-Burg » 03.05.2019, 22:49

Opa hat geschrieben:
03.05.2019, 12:52
In der Brückenstraße gibt's z.B. noch das "Mittmann's" oder um die Ecke das "Marinehaus" (die Alt-Berliner Küche kennt wahnsinnig viel Fisch) - auch wenn beide eher touristisches Publikum adressieren, sind und servieren beide dennoch Berliner Originale.
Das "Mittmanns", unter anderen Namen, gibt es schon rund 150 Jahre. Nachteil, kein Berliner Bier. Zwar nicht vom Geschmack, aber die Marke ist leider schlimm: Veltins.

Neben den genannten, fällt mir spontan noch die Kneipe "Gittis" ein (Auch nahe Heinrich-Heine-Str.). Alt Berliner Atmosphäre mit einem 70er/80er Jahre Flair.

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Ray
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Re: Berlin

Beitrag von Ray » 03.05.2019, 22:55

"Gibt es noch Alt Berliner Kneipen?" ist in etwa eine Frage wie "Gibt es noch Musikkasetten und Walkmen, noch Atari und noch C64"?
Da hängen irgendwie Erinnerungen und Lebensgeschichten, Erlebnisse dran ... aber braucht man in der Neuzeit nicht eine verrauchte Pinte, in der zu 80% Kampftrinker logieren und es 3 Sorten Pils, alle ungenießbar, gibt, wirklich, wenn es feinste Craft Beer Kneipen mit Flair gibt?
Hier könnte ein Ray-Kommentar stehen. Ihr wisst schon was ich sagen will.

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SteveBLN
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Re: Berlin

Beitrag von SteveBLN » 03.05.2019, 23:51

Bierchen hat geschrieben:
03.05.2019, 15:32
SteveBLN hat geschrieben:
03.05.2019, 00:18
Wo gibt es denn in Mitte noch Altberliner Kneipen?
Zur Quelle: https://www.google.com/maps/place/Zur+Q ... 13.3431031
Walhalla: https://www.google.com/maps/place/Walha ... 13.3394812
Kaputter Heinrich: https://www.google.com/maps/place/Kaput ... d13.350416
Danke. Aber Bezirkstechnisch bin ich kleinkariert, d.h. Moabit ist für mich nicht Mitte :)

Heinrich-Heine-Straße bzw. den "Großraum" war ich wirklich schon lange nicht mehr, daher hatte ich die Läden nicht mehr auf dem Schirm. Danke @Opa und C-Burg.

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C-Burg
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Re: Berlin

Beitrag von C-Burg » 04.05.2019, 13:39

SteveBLN hat geschrieben:
03.05.2019, 23:51
Heinrich-Heine-Straße bzw. den "Großraum" war ich wirklich schon lange nicht mehr, daher hatte ich die Läden nicht mehr auf dem Schirm. Danke @Opa und C-Burg.
Erst dahin. Im Anschluss Hose aus und ab in den KitKatClub (genau gegenüber). Ray darf dort auch sein so geiles Draftbier trinken.

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PREUSSE
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Re: Berlin

Beitrag von PREUSSE » 05.05.2019, 02:14

C-Burg hat geschrieben:
04.05.2019, 13:39
SteveBLN hat geschrieben:
03.05.2019, 23:51
Heinrich-Heine-Straße bzw. den "Großraum" war ich wirklich schon lange nicht mehr, daher hatte ich die Läden nicht mehr auf dem Schirm. Danke @Opa und C-Burg.
Erst dahin. Im Anschluss Hose aus und ab in den KitKatClub .....
Wers nötig hat :grin: :sorry:
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Herthasapiens
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Re: Berlin

Beitrag von Herthasapiens » 07.05.2019, 15:47

Ich gebe auch mal was zum Thema.
Ich habe mit kleinen Unterbrechungen immer in Berlin gewohnt, Geburtsberliner also. Aktuell in A-hof. Was ziemlich supi ist, weil, kaum Touristen, alle benötigten Verkehrsanbindungen sind schnell erreichbar, alles was man zum leben braucht ist Fußläufig. Richtig super sind die Freizeitmöglichkeiten, wenn man auf Wald, Natur, Seen und Landschaft steht. Mit dem Rennrad auf dem Mauerradweg nach Potsdam, im Winter in die Müggelberge, Kanu fahren in Gosen, Pferde oder Wasserbüffel gucken in Wassmannsdorf, dutzende Badestellen usw. und alles ganz bequem erreichbar.
Was mich aber richtig ankot..t ist die Entwicklung Berlins. Es gibt scheinbar keine Regierung die in der Lage ist, diese Stadt für die Zukunft auf zu stellen. Ich reise beruflich und privat sehr viel und kann in anderen Großstädten immer nur neidvoll verfolgen wie sich Stadtteile oder ganze Regionen herausputzen und entwickeln.
Berlin ist da ein einziges Trauerspiel. Vom BER mal gar nicht zu reden. Wenn man sich die Bebauung am Hauptbahnhof oder am Alex anschaut wird es gruselig. Das Tempelhofer Feld - Ein Traum für jeden Städteplaner - da haben wir eine Drachenwiese, die auch noch am Abend abgeschlossen wird. Der S-Bahn und teilw. U-Bahnverkehr ist in Punkto Modernität und Komfort eine Museumsbahn.
Fahrradfahrer kann ja der Senat mittlerweile nicht mehr ignorieren und so wird alle paar Monate etwas versprochen und bestehende Radwege werden grün angemalt und für neu erklärt.
Gefühlsmäßig ist Berlin keine einheitliche Stadt mehr. Hunderte Interessengruppen kochen Ihre Süppchen und es scheint denen absolut notwendig gegen alles und jeden zu sein. Das finde ich ziemlich frustrierend. Mir fehlt auch die Identität der Leute mit Ihrer Heimatstadt. Ich vermisse da tatsächlich den Lokalpatriotismus. Das kenne ich auch nur in Berlin so. Jeder und Vieles wabert so vor sich hin. Völlig Ziellos und absehbar scheint keine Besserung in Sicht.

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MikeSpring
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Re: Berlin

Beitrag von MikeSpring » 07.05.2019, 16:17

@Herthasapiens: Wie wahr. Die "bunte Mischung" Berlins ist eigentlich keine, denn es gibt kein Miteinander, diese einzelnen Gruppen und Grüppchen leben alle vor sich hin und nicht miteinander. Man grenzt sich ab und andere aus, ein Durchmischen der vielfältigen Kulturen (und da meine ich gar nicht Kulturen aus anderen Ländern sondern eher Subkulturen) findet nicht statt. Einig sind sich die Leute meist nur im Ablehnen der jeweils anderen. Die legendäre Berliner "Toleranz" ist nur noch Folklore, wird gerne gepredigt - damit man besser erscheint - aber nicht gelebt. Und wo sie gelebt wird ist sie eher Ignoranz als Toleranz.

Gemeinsamkeiten zeigen sich leider nur im Negativen. Wir sind Demonstrationshauptstadt, das ist ja erst mal nichts negatives. Das bedeutet ja zunächst, dass die Leute sich nichts gefallen lassen und politisch interessiert sind. In Berlin ist diese Demonstrationskultur aber extrem ins negative gerutscht. Es wird gegen alles und jeden demonstriert und protestiert. Hauptsache man ist gegen etwas, FÜR etwas muss man nicht sein, sollte man auch nicht sein, denn für etwas sein hieße ja auch für etwas einstehen. Aber es wird nicht mehr reflektiert, NUR das eigene Wohl ist interessant. Wenn ich nichts davon habe, bin ich dagegen. Wenn ich mich nicht für Hertha interessiere, bin ich auch gegen deren Stadion. Kein Wunder, dass die Grünen hier so erfolgreich sind.

Ich liebe Berlin, aber nicht (mehr) die Berliner. Jedenfalls die meisten. Wie man hier auch merkt, geht es vielen so. Kein Wunder also, dass kein Lokalpatriotismus aufkommt. Das schadet letztlich auch der Hertha.
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Re: Berlin

Beitrag von Ray » 07.05.2019, 19:11

Zwei wunderbare Beiträge meiner Vorredner, kann nur zustimmen.
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Re: Berlin

Beitrag von PREUSSE » 07.05.2019, 23:04

Berlin wird zunehmend domiiert von türkischen und arabischen Geschäften und Lokalitäten. Ich fühle mich da nicht mehr wohl. Ganze strassenzüge in vielen Bezirken sehen gleich aus, Döner Geschäfte, Handyshops, Spät Kaufis etc.
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Re: Berlin

Beitrag von Ray » 08.05.2019, 00:00

Döner - Späti - Schawarma - Shisha - Wettbüro - Handyshop - Goldankauf und wieder von vorn Döner - Späti - Schawarma - Shisha - Wettbüro - Handyshop - Goldankauf ...
Das ist kulturelle Vielfalt! Dass Du **** so etwas wünschenswertes nicht tolerieren kannst!

Gute Italiener in Berlin: keine 20, gute Asiaten: keine 10, gute Franzosen: keine 5.
Aber irgendwelche Glutamat-Asia-Imbiss-Boxen, irgendwelche von Libanesen betriebene "Italienische Restaurants" (kleiner Tipp: mal das Personal auf Italienisch ansprechen!) die solchen Dreck wie "Pizza Hawaii" anbieten, für das sich jeder Italiener in Grund und Boden schämen würde ... billiger Plunder wohin man schaut, ganz Berlin ist ein "T€DI"-Laden und irgendwelche mit Drogen zugeknallte Hipster tanzen in diesen in vioeltt-türkis-geringelten Leggins bekleidet Salsa. Das ist unsere Stadt.
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Re: Berlin

Beitrag von MikeSpring » 08.05.2019, 07:57

Kein Einspruch, oder nur ein kleiner: Mittlerweile muss ich sagen, die meisten türkischen Geschäftsleute sind mittlerweile besser integriert und teilweise deutscher, als manch Deutscher hier. Und gerade bei gut integrierten Türken spüre ich fast mehr Lokalpatriotismus und ich habe sogar das Gefühl, dass es vielen Türken leichter fällt, sich zu Deutschland zu bekennen, als manch deutschen dauerbesorgten Gutmenschbildungsbürger. Leider ist das durch Erdogan wieder verloren gegangen, die gesamte türkische Community ist gespalten, die die gegen Erdogan sind scheinen dafür aber sogar noch mehr zu Deutschland zu halten.

Ist natürlich nicht zu verallgemeinern, ist auch mehr so ein Eindruck. Was ich sagen will ist eigentlich, dass ich die libanesischen Großfamilien durchaus als viel gefährlicher einschätze. Ich habe im erweiterten Bekanntenkreis einen Polizisten, der hat mir mal bestätigt, dass tatsächlich fast alle hier lebenden Menschen, die als Libanesen gelten (meist sind sie gar keine, die allermeisten stammen aus Ost-Anatolien und sind ursprünglich Kurden, die einst in den Libanon ausgewandert sind und in einer ersten Welle während des dortigen Bürgerkriegs hierher geflüchtet sind, als Staatenlose, die dann auf einmal zu Libanesen wurden - wir kennen das, Pässe verliert man leicht, Smartphones gab es damals ja noch nicht, aber die verliert man auch nicht) stammen tatsächlich aus einer von vier Großfamilien und hier trifft es tatsächlich zu, dass fast 70% aller volljährigen, männlichen hier lebenden Libanesen Polizeibekannt sind, also vorbestraft oder zumindest schon mal festgenommen. Unter den Jugendlichen Intensivtätern sind es sogar noch mehr. Nach Ansicht meines Bekannten würde er sich wundern, wenn auch nur 1% der Shishabars sauber seien und nicht der Geldwäsche dienen, bei Wettbüros und Spieotheken ist es ähnlich, die Spätis sind meist eher in türkischer Hand und nicht Kerngeschäft der Libanesenmafia.
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Re: Berlin

Beitrag von Jenner » 08.05.2019, 09:15

Herthasapiens hat geschrieben:
07.05.2019, 15:47
Mir fehlt auch die Identität der Leute mit Ihrer Heimatstadt. Ich vermisse da tatsächlich den Lokalpatriotismus. Das kenne ich auch nur in Berlin so. Jeder und Vieles wabert so vor sich hin. Völlig Ziellos und absehbar scheint keine Besserung in Sicht.
Das ist die Folge, dass seit 1990 die Hälfte der Berliner Bevölkerung (inzwischen wahrscheinlich sogar mehr) ausgetauscht wurde. Übrigens auch ein Punkt, weshalb wir uns so schwer tun, dass Oly zu füllen. Viele Hergezogene wollen eben nicht nur ihre Kultur weiter pflegen, sondern bleiben auch ihren Heimatvereinen treu.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Berlin

Beitrag von Ray » 08.05.2019, 10:32

@ Mike: Türken vs. "Libanesen": ganz genau so ist es! Hervorragend dargelegt.

Eigentlich ist es sehr schlimm, dass man hierzulande Türken (seit 3 Generationen hier, nicht komplett, aber zu großen Teilen ganz gut integriert) und die typischen arabischen Problemmenschen in einen Topf wirft.
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Re: Berlin

Beitrag von bayerschmidt » 08.05.2019, 11:15

Ray hat geschrieben:
08.05.2019, 00:00
...Gute Italiener in Berlin: keine 20, gute Asiaten: keine 10, gute Franzosen: keine 5.
...
Keiner bedauert den Mangel an kulinarischer Vielfalt so wie ich, aber das ist ein wenig untertreiben. Klar, haben wir kein Chinatown wie in UK oder US, aber 10 gute Asiaten könnte ich Dir aus dem Stehgreif nennen, schlechter als in den meisten europäischen Ländern ist es auch nicht. Selten Luxusklasse, aber gediegene Hausmannskost. Deine Einschätzung kommt vielleicht daher, dass Du Charlottenburg-Wilmersdorf meidest. :wink:

Aber in der Tat langweilig bis bedauerlich, dass wir uns in der Zuwanderung so auf einen Kulturkreis konzentriert haben (und natürlich ist das auch kein ganz so homogener Block, aber dennoch). Wenn man nur mal bedenkt, wie zögerlich Deutschland Boat People aufgenommen hat, eine unverzeihliche Sünde des von allen so hochverehrten Genossen Helmut Schmidt.

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Re: Berlin

Beitrag von Herthasapiens » 08.05.2019, 14:52

Jenner hat geschrieben:
08.05.2019, 09:15
Herthasapiens hat geschrieben:
07.05.2019, 15:47
Mir fehlt auch die Identität der Leute mit Ihrer Heimatstadt. Ich vermisse da tatsächlich den Lokalpatriotismus. Das kenne ich auch nur in Berlin so. Jeder und Vieles wabert so vor sich hin. Völlig Ziellos und absehbar scheint keine Besserung in Sicht.
Das ist die Folge, dass seit 1990 die Hälfte der Berliner Bevölkerung (inzwischen wahrscheinlich sogar mehr) ausgetauscht wurde. Übrigens auch ein Punkt, weshalb wir uns so schwer tun, dass Oly zu füllen. Viele Hergezogene wollen eben nicht nur ihre Kultur weiter pflegen, sondern bleiben auch ihren Heimatvereinen treu.
Was sicher richtig ist. Aber ich meine eher, die Leute wohnen hier, teils schon mehrere Jahre und finden Ihre neue Heimat eigentlich doof. Frag mal in USA jemanden. Der sagt: "Ich bin New Yorker, Pause, geboren in Texas...."usw. In Berlin meine ich ist es anders herum. Hier hörst du dann z.B.:" ich bin Schwabe und wohne zur Zeit in Berlin."
Gefühlt rennen Berliner der Identität anderer Städte, Länder und Kulturen hinterher.
Ray formuliert es super. Berlin ist wie Tedi. Ein Billig-Gemischtwarenladen.

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Re: Berlin

Beitrag von Ray » 08.05.2019, 15:31

Danke.
Berlin ist ein völlig überdimensioniert großer Ramschladen. Milliarden Schrottartikel, aber nichts vernünftiges.
Der Kulturbereich entwickelt sich ähnlich. Wohin man nur schaut: ein x-beliebiger Film wird vorgeführt und Studentenjobber verkaufen dazu Sternburg, das ganze wird dann bei Facebook als Mega Event vermarktet.
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