Nur eins noch zu der Bindenthematik:
Ich halte viel davon Haltung zu zeigen, aber nichts davon, von jemandem zu VERLANGEN, Haltung zu zeigen. Derjenige, der Haltung zeigt, weil es von ihm verlangt wird, ist zwangläufig nicht ehrlich. Also nichts gegen Haltung, wenn es vom Spieler (oder der Mannschaft) selber und möglichst spontan kommt, aber es wirkt verlogen und heuchlerisch, wenn es wie von außen indoktriniert scheint (wie z.B. die Aktion mit den bemalten Trikots 21, das spätestens dann als verlogen aufflog, als das Making off vom Sponsor öffentlich wurde; Take a Knee: ursprünglich eine gute Idee, so lange eine gute Idee geblieben, wie sie andere Spieler freiwillig und spontan wiederholt haben, contraproduktiv, seit es von Spielern und Mannschaften erwartet wird; Regenbogenbinde: Gut, wenn vom Spieler spontan und freiwillig entschieden, abzulehnen, wenn von oben veranlasst). Die Spieler haben sich nicht für Qatar entschieden. Das haben andere verbockt. DIE hatten lange genug Zeit, es noch zu verhindern und geng Zeichen zu setzen. Das jetzt von den Spielern zu verlangen ist scheinheilig und wohlfeil und feige. Die Spieler sollen spielen und das beste geben, egal wo. Wer Gewissensbisse hat, soll ein Zeichen setzen indem er gar nicht erst mitfährt, aber ich verteufele keinen dafür, dass er mitgefahren ist.
Jedenfalls hätte man diese ganze Bindendebatte leicht umgehen können. Erstens war die One-Love-Binde eh ein fauler Kompromiss. Und WENN man schon ein Zeichen setzen wollte, hätte man einfach auf eine Binde gesetzt, die JAHRZEHNTELANG im Weltfußball usus war, von der Nationalelf bis zur Kreisliga: Eine Binde in den jeweiligen Nationalfarben. Eine schwarz-rot-goldene Binde- was hätte die FIFA dagegen sagen können ? Obendrein steht schwarz-rot-gold für unser Grundgesetz und damit 1000x mehr für Demokratie, Toleranz, Menschenwürde, Anti-Diskriminierung und Demokratie als die verlogene One-Love-Binde.