Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Das Geschehen in den deutschen Ligen

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Herthafuxx
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Herthafuxx » 06.11.2018, 12:25

Daher hat geschrieben:
06.11.2018, 11:01
Gut dass Geschmäcker verschieden sind.
Denn ohne das "Gegröle" ins Megaphon herrscht dann eben Totenstille im Stadion wie am Samstag.
Das bezweifle ich. Am Samstag war die Kurve still, weil der Verein eine Kollektivstrafe verhängt hat und nicht, weil ein Vorsänger fehlte.
Es bräuchte ein paar Spiele ohne Ultras und dann pendelt sich das auch bei guter spielbezogene Anfeuerung ein.
Aber soweit werden es die Ultras sicherlich wieder nicht kommen lassen. Da geben sie vorher den Boykott auf. Als Grund passt ja immer die Liebe zum Verein, für den man alles geben will... :roll:
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Jenner
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Jenner » 06.11.2018, 12:41

Ich halte die These von Daher auch für nicht belastbar. Es gab Zeiten, in denen Stimmung ohne technische Hilfsmittel gemacht wurde und als es den Begriff "aktive Fanszene" oder Ultras noch gar nicht gab.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Daher
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Daher » 06.11.2018, 12:42

Herthafuxx hat geschrieben:
06.11.2018, 12:25
Daher hat geschrieben:
06.11.2018, 11:01
Gut dass Geschmäcker verschieden sind.
Denn ohne das "Gegröle" ins Megaphon herrscht dann eben Totenstille im Stadion wie am Samstag.
Das bezweifle ich. Am Samstag war die Kurve still, weil der Verein eine Kollektivstrafe verhängt hat und nicht, weil ein Vorsänger fehlte.
Es bräuchte ein paar Spiele ohne Ultras und dann pendelt sich das auch bei guter spielbezogene Anfeuerung ein.
Aber soweit werden es die Ultras sicherlich wieder nicht kommen lassen. Da geben sie vorher den Boykott auf. Als Grund passt ja immer die Liebe zum Verein, für den man alles geben will... :roll:
Ich war am 2. Spieltag in Gelsenkirchen. Da war es so dass die Ultras zu spät kamen. Die sind erst 15 Minuten nach Anpfiff eingetrudelt und ab da ging die Stimmung richtig los. Vorher passierte gar nichts, es war sozusagen still. Als die Ultras dann aber da waren machten alle mit. Ich glaube nicht dass sich das ohne Ultras einpendeln könnte, aber das ist auch nur meine Meinung.
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Herthafuxx
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Herthafuxx » 06.11.2018, 12:52

Daher hat geschrieben:
06.11.2018, 12:42
Herthafuxx hat geschrieben:
06.11.2018, 12:25

Das bezweifle ich. Am Samstag war die Kurve still, weil der Verein eine Kollektivstrafe verhängt hat und nicht, weil ein Vorsänger fehlte.
Es bräuchte ein paar Spiele ohne Ultras und dann pendelt sich das auch bei guter spielbezogene Anfeuerung ein.
Aber soweit werden es die Ultras sicherlich wieder nicht kommen lassen. Da geben sie vorher den Boykott auf. Als Grund passt ja immer die Liebe zum Verein, für den man alles geben will... :roll:
Ich war am 2. Spieltag in Gelsenkirchen. Da war es so dass die Ultras zu spät kamen. Die sind erst 15 Minuten nach Anpfiff eingetrudelt und ab da ging die Stimmung richtig los. Vorher passierte gar nichts, es war sozusagen still. Als die Ultras dann aber da waren machten alle mit. Ich glaube nicht dass sich das ohne Ultras einpendeln könnte, aber das ist auch nur meine Meinung.
1. Schrieb ich ja nicht umsonst "ein paar Spiele" und nicht "ein paar Minuten" :wink:
2. Wer hätte in GE Stimmung machen sollen? Es sind doch alle gewohnt nur nachzusingen und ob sich jemand, der sich da spontan als Vorsänger versucht, da soviel Sympathien erntet, wenn die Ultras in den Block kommen, ist auch eher unwahrscheinlich.
3. Es gab mal zu Hoeness-Zeiten einen Boykott der Ultras. Der wurde von den restlichen Fans erst mitgetragen, wie aktuell auch mit der Folge, dass Ruhe war. Dann gab es einen neuen Boykott (oder war es noch der gleiche Grund?), den aber sonst in der Kurve niemand mehr als Grund für einen Anfeuerungsverzicht sah und da entwickelte sich langsam eine "echte" Anfeuerung und dann kamen die Ultras auch ganz schnell wieder in den Block.
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von coconut » 06.11.2018, 17:55

Daher hat geschrieben:
06.11.2018, 11:01
...... Denn ohne das "Gegröle" ins Megaphon herrscht dann eben Totenstille im Stadion wie am Samstag.
Na, dann ist die Lösung ja ganz einfach. Hertha stellt einen da hin, der ins Megaphone grölt und schon geht es ab....
Wobei ich das nicht mal für gänzlich ausgeschlossen halte. Der überwiegende Teil ist ja da um "Party" zu machen.
Fußball ist da wohl eher die Gelegenheit, als der Anlass. Das ist nicht mal negativ gemeint.
Wobei ich auch eher ein Befürworter des situativen Support bin. Spielverlauf unabhängiger Dauersingsang ist nicht so mein Ding.
Bleibt Gesund!

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Ray
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Ray » 06.11.2018, 18:13

Wer soll der neue Vorgröhler sein? Frank Zander oder Zecke Neuendorf? Stimmen sie ab ...

Du beschreibst es perfekt, das wurde mir erst jetzt bewusst: dieser Dauersingsang nervt. Zu meinen 12 Jahren Stadionzeit habe ich auch, wenn ich gespürt habe "die brauchen das" laut mitgebrüllt, aber doch nicht ständig schalalala
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von arno85 » 06.11.2018, 18:47

Ray hat geschrieben:
06.11.2018, 18:13
aber doch nicht ständig schalalala
Na zum Glück für dich gibts ja auch noch oleoleole und lalala, du kannst also beruhigt wieder ins Stadion kommen.

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von MS Herthaner » 07.11.2018, 15:12

Westfalenstadion am 27.10.18 haben zu zahlreichen und teilweise erheblichen Verletzungen, sowie zu vorübergehender Freiheitsberaubung geführt. Die ersten betroffenen Personen haben nun Anzeige erstattet. Auch gegen falsche Anschuldigungen wurden rechtliche Schritte eingeleitet.

Dazu erklärt die Fanhilfe Hertha B.S.C.:

Viele Herthaner wurden im Rahmen des Angriffs der Polizei im Westfalenstadion verletzt. Unter anderem erlitt eine Person einen Trümmerbruch im Ellenbogen, einer weiteren wurde der Mittelhandknochen zertrümmert. Die zahlreichen Verletzungen sind von Ärzten dokumentiert. Diese und weitere Personen haben diesbezüglich die Rechtsanwaltskanzlei Lau & Meyer in Berlin mit der Einreichung von Strafanzeigen gegen die Verantwortlichen des Polizeieinsatzes beauftragt. Dies umfasst auch die Durchsetzung der Rechte derjenigen, die vom Verschließen des Ausgangsbereichs der Nordtribüne betroffen waren. Ebenso werden etwaige zivilrechtliche Ansprüche geprüft.

Die Fanhilfe Hertha B.S.C. unterstützt die verletzten Personen bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche und Grundrechte. Ebenso rufen wir alle weiteren Personen, die durch den Polizeieinsatz verletzt wurden, dazu auf, ebenfalls ihre Verletzungen dokumentieren zu lassen und Anzeige gegen die Verantwortlichen des Polizeieinsatzes zu erstatten.

Darüber hinaus sind wir es allen verletzten Herthanern schuldig, uns gegen die herabwürdigenden Anfeindungen und falschen Anschuldigungen der Geschäftsführung von Hertha B.S.C. zu wehren. Die getätigten Äußerungen entbehren jeder Grundlage und können nicht unbeantwortet bleiben. Daher wurde ebenso Anzeige durch die Fanhilfe Hertha B.S.C. gegen Michael Preetz wegen Beleidigung und übler Nachrede erstattet. Genug ist genug!

Fanhilfe Hertha B.S.C.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das es kurzfristig zwischen den Ultras und der Geschäftsführung eine für beide Seiten vernünftige Lösung gibt.
Da ist Hertha auf den Weg sportlich auf sich aufmerksam zu machen, und dann wird das durch Dummheiten (Ultras die in Dortmund am Rad drehen mussten) und der Gaschäftsleitung (die ohne Sinn und Verstand Kollektivstrafen ausspricht) einfach zerstört.
Es ist wie immer. Eitelkeiten und Größenwahn halten Hertha davon ab groß zu werden.
Hannover lässt grüßen :flop:


https://www.berliner-kurier.de/sport/he ... n-31554628

Hier noch ein Artikel vom Kurier diesbezüglich

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von larifari889 » 07.11.2018, 16:51

Also Eskalation auf beiden Seiten.
Das kann ja was werden.
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Conse » 07.11.2018, 17:39

Ray hat geschrieben:
06.11.2018, 18:13
Wer soll der neue Vorgröhler sein? Frank Zander oder Zecke Neuendorf? Stimmen sie ab ...

Du beschreibst es perfekt, das wurde mir erst jetzt bewusst: dieser Dauersingsang nervt. Zu meinen 12 Jahren Stadionzeit habe ich auch, wenn ich gespürt habe "die brauchen das" laut mitgebrüllt, aber doch nicht ständig schalalala
Auch wenn mich gleich wieder irgendwer mit Kacke oder Förmchen bewerfen wird, weil ich vermeintlich ja Äpfel mit Birnen vergleiche....
Ich war neulich mal in Denver ein NFL Spiel gucken und im Football gibts den Dauergesang ja nicht. Mit der Folge, dass es eben ab und an auch mal ziemlich still wird, ab und an mal eine abgespecktere und kürzere Form von Fangesängen gibt und das Stadion halt immer dann total am Beben ist, ziemlich laut, wenn es gerade Mal um was geht. Gerade letzteres fand ich erheblich angenehmer, als den monotonen Dauerschallpegel.

Gut, ich muss in der Ostkurve beim Dauergesinge nicht mitmachen (tue ich auch nicht), in sofern kann es mir halbwegs Schnurz sein - ich fand diese Art von wesentlich spielbezogenerer Stimmung allerdings erheblich ansprechender. Beim Freiburg Spiel hatte ich aber auch nicht den Eindruck, dass der Dauersingsang noch viele Leute schert.
Sind die Stimme der Vernunft, sind die Übereinkunft
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Ray
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Ray » 07.11.2018, 17:50

Völlig richtig erkannt.

Entweder nervt es einen oder man schaltet auf Durchzug, wenn immer dieselbe monotone Grütze gequakt wird.

Und nun die Preisfrage: Wie wirkt das auf Spieler? KÖNNTE es sein, dass die auch auf Durchzug schalten?
KÖNNTE es sein, dass es auch hier viel sinnvoller wäre, genau dann, wenn die Mannschaft es wirklich braucht, sich bemerkbar zu machen?

Aber nööö, diese besonders lauten Momente sind meistens Pfiffe und Buh-Rufe gegen Ex-Spieler, Schiri etc.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von larifari889 » 07.11.2018, 18:57

Ray hat geschrieben:
07.11.2018, 17:50
Völlig richtig erkannt.

Entweder nervt es einen oder man schaltet auf Durchzug, wenn immer dieselbe monotone Grütze gequakt wird.

Und nun die Preisfrage: Wie wirkt das auf Spieler? KÖNNTE es sein, dass die auch auf Durchzug schalten?
KÖNNTE es sein, dass es auch hier viel sinnvoller wäre, genau dann, wenn die Mannschaft es wirklich braucht, sich bemerkbar zu machen?

Aber nööö, diese besonders lauten Momente sind meistens Pfiffe und Buh-Rufe gegen Ex-Spieler, Schiri etc.
Maximilian Mittelstädt (21) gibt zu: „Es war heute natürlich anders für uns. Wenn die Fans demonstrieren wollen, sollen sie es machen. Wir brauchen sie als Rückhalt. Aber das ist keine Ausrede. Wir Spieler haben hier 0:3 verloren, nicht die Fans.“

Dardai: Werden mit Fans reden
Abwehrspieler Niklas Stark (23) ergänzte: „Es war ungewöhnlich. Wenn du gepusht wirst, sind das ein paar Prozentpunkte, die den Unterschied machen können. Aber wir sind selbst schuld an der Niederlage.“ Für Stürmer Davie Selke (23) ist „das Olympiastadion nur mit unserer Ostkurve komplett“.
Trainer Pal Dardai kündigte Gespräche mit den Fans an: „Die Mannschaft war auf die Atmosphäre vorbereitet, das wurde ihr im Vorfeld mitgeteilt. Das kann kein Alibi. Wir werden in Zukunft sicher miteinander reden und eine gute Entscheidung zusammen für die Hertha-Familie treffen.“
Das sagen die Spieler dazu.

Aber vllt schlägst du ja eine neue Taktik vor. Monotones Gegröle um die gegnerische Mannschaft einzuschläfern. Damit holen wir die Meisterschaft.
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Herthafuxx
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Herthafuxx » 07.11.2018, 19:26

Ich hoffe, dass die ganzen Geschädigten und Verletzten rechtlich alles bekommen, was ihnen an Geld zusteht.

Von Vereinsseite sollte man sich ganz genau ansehen, wo die Verletzten sich befanden. Waren sie im Innenraum, sollte es direkt ein Stadionverbot bis mindestens Saisonende geben, waren sie maskiert, sollten da gleich noch mindestens zwei Jahre rauf und wer dabei erst die Polizisten angriff, sollte gleich mal mindestens 5 Jahre draußen bleiben.
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Necrolord
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Necrolord » 07.11.2018, 19:29

Ich befürchte einige Fans überschätzen ein wenig ihre Position und den Einfluss auf die Mannschaft. Niemand bestreitet, dass die Fans durchaus wichtig für einen Fußballverein sind, aber zu denken, dass sie aktiv Einfluß auf die Ergebnisse nehmen könnten, wenn sie den Support einstellen ist schon abenteuerlich. Am Ende des Tages schiessen sich die Leute ein Eigentor. Ich gehe davon aus, dass die Ultras mit ganzem Herzen dabei sind und man könnte annehmen, dass der Verein und der Fußball einen erheblichen Teil ihres Lebens einnimmt. Mit solchen Aktionen nehmen sie sich nur selbst ihren Spaß, ihre Freude und einen Teil ihres Lebenssinns.

Da stellt sich die Frage welchen Sinn das ganze machen soll. Gewinnen tun sie dabei sicher nicht, Geld dafür auszugeben um den Fußball nicht in der Form auszuleben, wie es ihnen eigentlich Spass macht.

Eine Frage hätte ich noch, weil ich mich da nicht besonders auskenne. Welches Recht haben die Fans denn eigentlich diese verbotenen Utensilien mit ins Stadion zu nehmen? Ich hätte angenommen es gilt das Hausrecht. Vielleicht sollte man das Mitbringen dieser Gegenstände als Privileg und nicht als gottgegebenes Recht betrachten? Vielleicht mal als Denkanstoß.

Für mich wirkt das ganze immernoch eher wie bockiges Kleinkindverhalten. Wenn ich das nicht haben darf, dann jubel ich nicht mehr.

walter
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von walter » 07.11.2018, 21:11

Ich erinnere mich so schwach, dass es schon einmal einen herben Krach in der Fanszene gab. Zeitweilig gab es sogar zwei getrennte Fanblöcke. Lang, lang ist es her.
Ich würde prophezeien, wenn diese Verhärtung weitergeht wird es wieder so eine Entwicklung geben. Schon letzten Samstag war deutlich, dass größere Bereiche im Stadion den Boykott nicht mitmachen wollten (Block P). Auch Teile in der OK haben sporadisch angefeuert.
Das wird so weitergehen, die meisten Herthafans kommen zu den Spielen und nicht zu den Ultras. Die Anfeuerung aus der Ok ist gut, hilft auch der Mannschaft und bringt Stimmung ins Stadion, aber ohne Anfeuerung wird auch gespielt werden. Nicht bei den Ultras spielt die Musik sondern auf dem Platz. Die Ultras sollten erklären, dass sie in Zukunft auf Pyros verzichten, dann wäre eine Einigung ganz schnell erreicht.
Ich denke aber auch die Geschäftsleitung und der Vorstand können nicht so weitermachen. Es werden Projekte aus dem Boden gestampft, die kaum eine Mehrheit finden und wenn dann ist die Mitgliedschaft doch tief gespalten (Stadion, e-sport, Zander-Hymne, Keuters Werbeideen um nur einige Themen zu nennen). Ich denke dieser Krach jetzt ist nur die Spitze des Eisbergs, es gibt eine Unzufriedenheit in der Fankurve aber auch in der Mitgliedschaft - da muß man reagieren, vielleicht auch mal externe Berater hinzuziehen. Es gibt bessere Möglichkeiten der Kommunikation als momentan praktiziert wird.
Der Vorstand sollte einräumen, dass er die Fans zu wenig mitgenommen hat und nicht nur auf der Mitgliederversammlung erklären (wie letztes Mal), dass man sich verbessern will, sondern man sollte wirklich auf die Fans zugehen - warum nicht jetzt schon mit einem Fanhaus (wie für eine ferne Zukunft eventuell geplant). Es gibt da bestimmt noch mehr Möglichkeiten um die wirklichen Fans wieder ins Boot zu holen.

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von AnKu54 » 07.11.2018, 22:42

@Walter
..auf Pyros verzichten... Woran glaubst Du denn ?

Aber ich bin Deiner Meinung.
Auch Preetz und Keuter sind schuld. Dieser ganze Blödsinn mit e-sports, was hat Zocken mit Sport zu tun, Facebook, das Abschalten
unseres Forums ohne Kommentar, Stadionpläne, die nicht jeder toll findet, etc.
Auch die Kollektivstrafe war nicht die beste Idee. Ist dann überzogen.
Das kann lange dauern, bis die sich an einen Tisch setzen.
Das sich Ultras als das non plus ultra im Stadion sehen ist wohl nicht alleine bei Hertha BSC so.

Es werden auch ohne sie ein oder mehrere Spiele gewonnen werden.
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Herthafuxx » 08.11.2018, 08:57

Wie konnte man in Dortmund eigentlich als Unbeteiligter einen Schlagstock abkriegen?
Da ist doch niemand in den Block gegangen. Also vor dem Block musste man dafür in den Innenraum springen. Ist die Polizei denn hinter der Tribüne in den Block?
Oder gibt es da unterschiedliche Definitionen von "Unbeteiligter"?
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Mineiro » 08.11.2018, 09:01

@AnKu54:
non plus ultra... der war gut... :mrgreen:

@herthafuxx:
Das sehe ich auch so. In der Kurve und auch in Auswärtsblocks ist es als "Unbeteiligter", der nicht Mitglied einer der Ultra-Gruppen ist, kaum möglich in den ersten 5-10 Reihen zu stehen. Weiter in den Block dürften es polizeiliche Schlagstöcke und Tränengas zumindest nach den Videoaufnahmen nicht geschafft haben.

Doch vielleicht sind die Trümmerbrüche ja auch beim Bearbeiten der sanitären Anlagen entstanden...

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von arno85 » 08.11.2018, 09:47

Necrolord hat geschrieben:
07.11.2018, 19:29
Eine Frage hätte ich noch, weil ich mich da nicht besonders auskenne. Welches Recht haben die Fans denn eigentlich diese verbotenen Utensilien mit ins Stadion zu nehmen? Ich hätte angenommen es gilt das Hausrecht. Vielleicht sollte man das Mitbringen dieser Gegenstände als Privileg und nicht als gottgegebenes Recht betrachten? Vielleicht mal als Denkanstoß.
Den Stimmungsboykott gibt es nicht, weil Pyro verboten worden wäre (ist ohnehin verboten), sondern weil Samstag plötzlich Blockfahnen, Doppelhalter und Spruchbänder verboten waren. Diese waren im Olympiastadion immer erlaubt, diese sind weiterhin in jedem anderen Stadion der Bundesliga erlaubt. Es gibt ein DFB-Positionspapier welche diese Utensilien erlaubt. Und übrigens werden diese auch von Hertha selbst im Fanshop als "Stadionartikel" verkauft.

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Jenner » 08.11.2018, 10:18

Blockfahnen, Spruchbänder und Doppelhalter werden im Fanshop verkauft? Ich denke, da irrst Du Dich.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von arno85 » 08.11.2018, 10:35

Fahnen werden sehr wohl verkauft und für die braucht man soweit ich weiß auch Stangen um diese einzusetzen.

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Jenner
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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Jenner » 08.11.2018, 10:45

Die einzigen Fahnen, die ich je im Fanshop gesehen habe, sind diese typischen 1,50-Dinger bzw. solche, die man zu Hause an einem Mast hissen kann. Aber vielleicht hast Du einen Link zu einer Blockfahne aus dem Onlineshop.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von AtzUl » 08.11.2018, 11:57

Interessantes Interview mit einer Anwältin und Mediatorin (in Auszügen):

FAN-KONFLIKT:
„Hertha braucht Hilfe von außen“

Derzeit kommt kein Dialog zwischen Klubführung und Ultras zustande. Dabei gäbe es durchaus Lösungsansätze, wie eine Mediatorin erklärt.

[...]

Frau Hufschmidt, Herthas Klubführung wollte sich mit den Ultras nur unter bestimmten Voraussetzungen unterhalten. Die Ul­tras haben diese Bedingung als Erpressung empfunden.

Sabine Hufschmidt: Ich kann die Sicht der Fans nachvollziehen. Es kann nicht sein, dass die Klub-Führung zum Gespräch zitiert. Das ist, als ob ein Hund raus soll, obwohl es regnet – der sperrt sich mit seinen Pfoten.

Wie lässt sich die Situation lösen?

Indem man einen neutralen Dritten einsetzt. So etwas lässt sich nicht von oben diktieren, deswegen muss man einen Vermittler oder ein Vermittlerteam einsetzen. Außerdem braucht es Vorgespräche mit den Interessensgruppen, ehe man sich zusammensetzt – so, wie man das etwa in der Politik macht. ­[...]

Dadurch allein werden die Konfliktlinien nicht verschwinden.

Es braucht eine Bestandsaufnahme, man muss die jeweiligen Interessens­lagen sondieren. Und: Beide Seiten sollten sich Spielregeln auferlegen. Unter welchen Voraussetzungen kann man gute Gespräche führen? Wollen alle eine vernünftige Vereinbarung? Sind die Gespräche ergebnisoffen? Wenn es nur darum geht, bestimmte Dinge durchzusetzen, braucht man sich - zumindest für einzelne Themen - nicht an einen Tisch zu setzen.

[...]

Bei aller Liebe zum Klub: Sind Ultras nicht auch nur Kunden? Wieso darf diese Gruppe überhaupt Forderungen stellen?


Weil es Kunden sind, auf die man achten sollte – nicht zuletzt, weil sie das Spiel maßgeblich beeinflussen können. Das hat man ja beim Stimmungsboykott im Olympiastadion am Sonnabend gesehen. Für Spieler sind Fans wie eine Vitaminspritze. Die Profis haben fast unisono gesagt: Wir brauchen die Fans. Das bedeutet für den Verein: Kümmert euch darum, dass wir wieder Unterstützung bekommen. Das ist ein Auftrag.

Eine These lautet: Der Stimmungsboykott wird nicht lange Bestand haben.

Das ist das Motto Aussitzen, hilft aus meiner Sicht aber nicht. Selbst wenn die Atmosphäre im Stadion wieder stimmen sollte, bleibt ein Bruch zwischen Fans und Verein. Das wäre schade, auch für die Spieler. Dass die Niederlage gegen Leipzig nichts mit der fehlenden Unterstützung zu tun hatte, würde ich infrage stellen. Verloren wird im Kopf. Das hat viel mit Motivation zu tun.

[...]

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Ultras regelmäßig Pyrotechnik im Stadion zünden, was verboten ist. In Dortmund kam es im Oktober zudem zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und Vandalismus. Haben die Fans mit derartigen Handlungen nicht ihr Mitspracherecht verwirkt?

Pyrotechnik hat meiner Meinung nach im Stadion nichts zu suchen. Das lässt sich nicht kontrollieren und ist somit eine Gefahr. Einzelne, die gegen solche Regeln und Gesetze verstoßen, sollten verfolgt werden – mit den Mitteln, die der Gesetzgeber vorgesehen hat. Kollektivstrafen hingegen sind aus meiner Sicht ein großes Problem. Aber ehe es zu sehr in die Details geht: In die ­Vergangenheit zu schauen, ist in dieser Situation ohnehin nicht zielführend.

Sondern?


Wenn man wieder Ruhe ins Klub-Umfeld bringen möchte, muss man in den Dialog gehen, aber eben nicht ins direkte Gespräch. Ohne neutrale Moderation kann das in der jetzigen Situation nicht funktionieren.

[...]

https://www.morgenpost.de/sport/hertha/ ... ussen.html
Meiner Meinung nach, sagt sie vieles richtiges.
Ha-Ho-He

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Necrolord » 08.11.2018, 12:10

arno85 hat geschrieben:
08.11.2018, 09:47
Den Stimmungsboykott gibt es nicht, weil Pyro verboten worden wäre (ist ohnehin verboten), sondern weil Samstag plötzlich Blockfahnen, Doppelhalter und Spruchbänder verboten waren. Diese waren im Olympiastadion immer erlaubt, diese sind weiterhin in jedem anderen Stadion der Bundesliga erlaubt. Es gibt ein DFB-Positionspapier welche diese Utensilien erlaubt. Und übrigens werden diese auch von Hertha selbst im Fanshop als "Stadionartikel" verkauft.
Ich habe jetzt auch nochmal im Online Shop gestöbert und konnte nichts dergleichen finden. Ich habe aber zugegebenermaßen nicht intensiv gesucht. Ich kann es mir aber auch nur schwer vorstellen, dass Stadionartikel verkauft werden, die als Waffe eingesetzt werden können.
Mir ist die ganze Verhaltensweise dennoch schleierhaft. Ich dachte es ist das gute Recht des Hausherren diese Utensilien zu verbieten. Vor allem, wenn man das plausibel begründen kann (z.B. Angst um die Sicherheit, ist ja nicht an den Haaren herbeigezogen). Sollte man dann nicht lieber als Fan alles unternehmen, um die Regelung wieder zu lockern, anstatt den Konflikt noch zu schüren. Ergibt für mich wenig Sinn.

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Re: Ultraverhalten - Pyros, Spruchbänderinhalte, etc.

Beitrag von Jenner » 08.11.2018, 12:19

Meiner Meinung nach hat die gute Frau wenig Ahnung von der Materie.
Frau Hufschmidt, Herthas Klubführung wollte sich mit den Ultras nur unter bestimmten Voraussetzungen unterhalten. Die Ul­tras haben diese Bedingung als Erpressung empfunden.

Sabine Hufschmidt: Ich kann die Sicht der Fans nachvollziehen. Es kann nicht sein, dass die Klub-Führung zum Gespräch zitiert. Das ist, als ob ein Hund raus soll, obwohl es regnet – der sperrt sich mit seinen Pfoten.

Wie lässt sich die Situation lösen?

Indem man einen neutralen Dritten einsetzt. So etwas lässt sich nicht von oben diktieren, deswegen muss man einen Vermittler oder ein Vermittlerteam einsetzen. Außerdem braucht es Vorgespräche mit den Interessensgruppen, ehe man sich zusammensetzt – so, wie man das etwa in der Politik macht. ­[...]
Einerseits hält sie Vorgespräche für erforderlich, findet es jedoch gleichzeitig richtig, diese als Erpressung zu bezeichnen.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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