Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Amateur- und Jugendmannschaften

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Zauberdrachin
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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Zauberdrachin » 12.03.2021, 20:39

Pumpernickel hat geschrieben:
12.03.2021, 13:32
elmex hat geschrieben:
11.03.2021, 22:58
Weißt Du, wovon Du redest? Alles nette Spielereien, die aber aus einem Klünter kein Messi machen kann. Zumal das verlinkte Beispiel die Gesamtinfrastruktur des Vereins ist, also Profis & Jugend. Hier kann Hertha nicht so in die Infrastruktur investieren, da das Olympiagelände extrem denkmalgeschützt ist.

Neben dem besseren Personal müsste die Jugendarbeit auf breite Füße gestellt werden. Eine Mannschaft pro Altersklasse ist viel zu wenig. Besonders muss auch mit anderen Verein viel stärker kooperiert werden. Was Hertha bzw. der ganze Großraum Berlin an Fußballer "produziert" ist viel zu wenig. Bei Hertha kommen hauptsächlich zu viele biedere Fußballarbeiter raus.
Lies doch einmal Deine eigenen Worte.

Wenn Du nicht genug Talente im Großraum Berlin findest, dann musst Du national und international scouten. Was brauchst Du dann? Internatsplätze. Zwischen 35 und 50. Und ja, die sollten ausgestattet sein wie ein gehobenes Hotel, denn die Top-Talente können diese Ansprüche stellen, auch wenn Du meinst, eine Matratze auf dem Boden tut es auch. Zudem braucht man heutzutage eine Fußballhalle. Ajax hat sie, Tottenham hat sie, ManCity hat sie, denn in einer Fußballhalle kann man bei allen Witterungsbedingungen unter Volllast trainieren. Gerade bei Minustemperaturen von großer Bedeutung, denn Du willst sicher nicht, dass die Spieler und gerade die Nachwuchsspieler ihre Lungen schädigen.

Die Bayern haben dann beispielsweise einen Fitness- und Rehabereich von 1000 qm. Das liegt international im gehobenen Mittelfeld. Sieh Dir dazu mal Herthas an:

Bild

Da müssen die Spieler über die Laufbahn gehen, weil sie noch nicht einmal genug Platz für einen Flur haben. Lass da mal drei Nachwuchsmannschaften gleichzeitig trainieren.

Eine Sporthalle? Gibt es nicht. Ein Schwimmbad? Gibt es nicht. Einen gesonderten Torwarts-Trainingsplatz? Gibt es nicht. Einen Footbonaut, der den Namen auch verdient? Gibt es nicht.

Ich zitiere mal Wikipedia zum Bayern Campus: Im Herbst 2019 erhielt das Nachwuchsleistungszentrum einen Fußballsimulator. Er besteht aus einem sechseckigen Mini-Stadion, das etwa die Größe eines halben Fußballfeldes hat. Es werden Spielsituationen und entsprechende Aufgaben für die Spieler mit Videoprojektoren auf die Wände geworfen. Vollautomatisierte Ballmaschinen können mehr als 50 verschiedene Trainingsformen in fünf Schwierigkeitsstufen darstellen. Der Simulator soll dabei helfen, die fußballspezifische Leistungsfähigkeit eines Spielers messtechnisch zu erfassen und zu bewerten.

Dann haben die Top-Vereine alle eine Kantine, in denen alle Nachwuchsspieler essen können, bei Hertha wird lediglich für die Internatszöglinge gekocht. Sieh Dir mal das Video an: https://www.youtube.com/watch?v=MZWFqPH2Tp8
Das war noch bevor sie zumindest den Fitness- und Rehabereich modernisiert haben, aber spricht Bände.

Konferenzräume? Aufenthaltsräume mit vernünftigen Lernmöglichkeiten? Nachhilfelehrer? Übernachtungsmöglichkeiten für heimische Spieler, die aufgrund von kurzfristigen Terminen nicht nach Hause fahren können? Spa-Bereich? Arbeitsbereiche der Trainer, Scouts und Analysten?

Ganz ehrlich? Wir wollen es gar nicht wissen.

P.S.: Der Olympiapark ist ein Klotz am Bein, den man so schnell wie möglich los werden sollte bzw. die Berliner Talente, die man im Auge behalten will, kann man da durchaus weiter fördern.
Klasse Beitrag!
:top:
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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von MS Herthaner » 12.03.2021, 20:47

+ 1

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elmex
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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von elmex » 12.03.2021, 21:57

Joel hat geschrieben:
12.03.2021, 17:46
elmex hat geschrieben:
12.03.2021, 13:42

Nein muss dafür sorgen, dass in Berlin die Talente besser ausgebildet werden. Da sind kleine Summen verteilt auf viele kleine Vereine besser angelegt.
Na klar wäre es besser, wenn sich Hertha ein besseres Trainingsgelände bauen würde. Aber wie gesagt Denkmalschutz.
Prinzip Gießkanne war ja seit je her das Beste.
Das hat nichts mit Prinzip Gießkanne zu tun. Ich meine, professionelle Kooperationen. Das ganze RB System beruht darauf. Berlin hat genauso viele Einwohner Uruguay. Aber im Gegensatz zu Berlin produziert dieses kleine südamerikanische Land mehr Spitzenfußballer als Berlin. Die produzieren nicht so viele Spitzenfußballer, weil die sich so viel High-Tech leisten können. Sondern, weil die eine bessere Fußballkultur haben und die Spieler besser ausbilden.

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit im Alter von 5 - 15 vorauszusagen, wer von tausenden Kindern das Potenzial hat Fußballprofi zu werden. Es ist vor allem Zufall wer von diesen vielen Kindern es schafft bei der Hertha Fußballprofi zu werden. Hertha produziert hauptsächlich biedere Fußball-Arbeiter. Wenn Spieler a la Bigalke & Co das beste, was Berlin hervorbringt, dann ist das einfach ein Armutszeugnis.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Pumpernickel » 13.03.2021, 00:29

Da musst Du dann aber auch die Überalterung der Gesellschaft in Rechnung stellen, sowie den Umstand, dass wir eine satte Gesellschaft sind, wodurch der Hunger nach Erfolg sehr reduziert wird. Das sind Probleme, die man nicht von Vereinsseite aus lösen kann.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Liberto » 13.03.2021, 23:38

Das Problem hat Hertha nicht allein. Trotzdem soll es durchaus junge Kicker geben, hat man mir erzählt.
Diese Alibisxxxße die stinkt langsam zum Himmel. Ich denke mal, es geht hier nicht nur um schön ausstaffierte
Fitnessräume und Wohnbuden. Die jungen Leute brauchen mehr Druck, den sie in der Gegenbauer/Bremse Wohlfühloase nicht
gehabt haben. Der Hertha Beamten-Kosmos ist verdammt klein, kleiner als ein Kleingarten.
"L_E_I_S_T_U_N_G_S_K_U_L_T_U_R" Zitat Jürgen Klinsmann

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von elmex » 18.03.2021, 18:35

Wenn es darum geht wie man das Geld im Nachwuchs besser investieren könnte. Hier habt ihr die Antwort! Sportschau Trainer im Bundesliga-Nachwuchs unter Mindestlohn. Die Sportschau deckt auf, dass die meisten Nachwuchs-Trainer auf Mini-Job-Basis bezahlt werden. Hertha ist mal wieder in prominenter Stelle dabei. Die gut dotierten Cheftrainer-Verträge bekommen meist nur "verdiente" Ex-Spieler. :wink2:

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Liberto » 19.03.2021, 13:12

Mich würde mal interessieren , was die anderen Jguendtrainer von Hertha über Pal denken, wenn er schwadronierend klugscheissert oder
mit den "Pros" Schnebälle wirft.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Axolotl » 20.03.2021, 01:19

elmex hat geschrieben:
18.03.2021, 18:35

Wenn es darum geht wie man das Geld im Nachwuchs besser investieren könnte. Hier habt ihr die Antwort! Sportschau Trainer im Bundesliga-Nachwuchs unter Mindestlohn. Die Sportschau deckt auf, dass die meisten Nachwuchs-Trainer auf Mini-Job-Basis bezahlt werden. Hertha ist mal wieder in prominenter Stelle dabei. Die gut dotierten Cheftrainer-Verträge bekommen meist nur "verdiente" Ex-Spieler. :wink2:
Sind das nicht meist Honorarkräfte? :gruebel: Honorarkräfte werden eh schlecht bezahlt in Deutschland. Arbeite selber hin und wieder mal auf Honorarbasis im Bereich Bildung/Pädagogik. Leben kann man davon wahrlich nicht.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von replay » 20.03.2021, 10:08

elmex hat geschrieben:
18.03.2021, 18:35
Wenn es darum geht wie man das Geld im Nachwuchs besser investieren könnte. Hier habt ihr die Antwort! Sportschau Trainer im Bundesliga-Nachwuchs unter Mindestlohn. Die Sportschau deckt auf, dass die meisten Nachwuchs-Trainer auf Mini-Job-Basis bezahlt werden. Hertha ist mal wieder in prominenter Stelle dabei. Die gut dotierten Cheftrainer-Verträge bekommen meist nur "verdiente" Ex-Spieler. :wink2:
Das ist wirklich pervers. Paar Ebenen drüber stecken sie sich die Millionen in die Tasche und fahren auf Vereinskosten in den Urlaub, um zu saufen und Zigarre zu rauchen.
Und dass gerade die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unter solchen prekären Beschäftigungsverhältnissen stattfindet, ist eine Katastrophe.
Aber mit solchen Missständen ist der Fußball ja nicht allein.

Tag für Tag zeigt sicht umso mehr, wie recht ratlos damit hat, dass Hertha BSC völlig verrottet ist.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Pumpernickel » 20.03.2021, 12:06

Der Bericht zeigt doch, dass es überall so ist. Ich denke, ein großes Problem dürfte dabei das deutsche Arbeitsrecht spielen. Dennoch könnte man den Umstand nutzen, dass so viele Jugendtrainer unterbezahlt werden und sie z.B. als freie Mitarbeiter beschäftigen, die auf Honorarbasis arbeiten. Auf jeden Fall würde ich versuchen, Top-Leute für den Nachwuchsbereich aus der ganzen Republik anzuwerben.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Liberto » 20.03.2021, 12:59

Ich hätte mir gewünscht, daß dbzgl alle Bundesligavereine analysiert werden. Also auch Vereine, die bekannt für gute Nachwuchsarbeit sind (Freiburg,Werder, Hoffenheim etc)

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Sir Alex » 20.03.2021, 13:20

Die „kleinen“ Trainer machen dies oft nebenbei, studieren zB oft.
Da wäre es ein leichtes, sie auch besser zu bezahlen.

Es geht idR schlicht um das Sparen, nicht nur am Gehalt, sondern auch an den Sozialbeiträgen etc.

Bei Leverkusen werden die zBbesser bezahlt. Die haben dann oft noch andere Aufgabenfelder mit drin, die sie aber nur ausüben, wenn sie eben kein Event mit dem Team haben.
Sowas wie Kommentator für die Blinden im Stadion, Stadionführungen, etc.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Axolotl » 20.03.2021, 22:17

Sir Alex hat geschrieben:
20.03.2021, 13:20
Die „kleinen“ Trainer machen dies oft nebenbei, studieren zB oft.
Da wäre es ein leichtes, sie auch besser zu bezahlen.

Es geht idR schlicht um das Sparen, nicht nur am Gehalt, sondern auch an den Sozialbeiträgen etc.
Wenn man sie besser bezahlen wollte, würde man sie nicht auf Honorarbasis beschäftigen. Leider ist es so, dass viele Unternehmen das so machen, vor allem wenn sie keine Planstelle für irgendwas schaffen wollen oder ihren Profit möglichst maximieren, aber trotzdem eine Fachkraft dafür heranziehen müssen. :no:

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von ColeWorld » 21.03.2021, 02:24

Ich schäme mich für das asoziale verhalten meines Vereins. Die gut bezahlten stellen werden fast nur an ehemalige Profis vergeben. Ist das wieder vetternwirtschaft? Vermutlich. Der Verein kotzt mich nur noch an.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von PREUSSE » 25.03.2021, 23:35

ColeWorld hat geschrieben:
21.03.2021, 02:24
Ich schäme mich für das asoziale verhalten meines Vereins. Die gut bezahlten stellen werden fast nur an ehemalige Profis vergeben. Ist das wieder vetternwirtschaft? Vermutlich. Der Verein kotzt mich nur noch an.
An dem würde ja nichts auszusetzen sein, wenn diese die entsprechende Qualität mitbrächten und sich dies in Ergebnissen, also Nachwuchsspielern, die tatsächlich den Durchmarsch in die erste Mannschaft auch schafften was seltenst der Fall ist, niederschlagen würde :sorry:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Zauberdrachin » 26.03.2021, 22:15

Nicht nur bei uns wird einiges überdacht werden müssen, denn aus meiner Sicht ist das Hauptproblem die Willensfrage, wirklich Erstligaspieler und mehr werden zu wollen. So ein Beispiel wie Gosens könnte man mal zur Anregung präsentieren, denn dessen Weg ist nur durch puren Willen gekommen, Talent als solches hat er viel weniger als so manch anderer.

Talent haben die ja alle, nur der Wille fehlt zu oft ...

Kuntz sagte bei der U21-EM, dass im Blick auf die (sicherlich diskutablen) Marktwerte, der höchstplatzierte Spieler unserer U21 auf Platz 31 liegt (Baku) und das nur auf alle dort bei der EM teilnehmenden Nationen und Spieler bezogen, da sieht man durchaus ein "gewisses" Problem.
Mannschafts-MW ... an 9. Stelle ... bei der EM!

Sicherlich sähe das ein wenig anders aus, wenn Wirtz oder Musiala mit dabei wären, doch insgesamt wäre das immer noch recht mau.

Auch bei der Jugend ... Leistungsprinzip inwiefern vorhanden? In Deutschland, also auch bei Hertha, haben es viele lange Zeit zu einfach "sich für super zu halten". Und irgendwie sehen sie dann andere und halten die für stärker/besser im Hinblick auf größere Karrieren?

Erinnere mich, dass vor Jaaaahren schon Sammer das Thema mal hochhob als er glaube beim HSV im Gespräch war und er für die ganzen Us bestimmte Trainer haben wollte. Hrubesch für U19, und andere U-Nattrainer für die anderen Us ... Reaktion des HSV: Weißt du was uns die ganze Jugendabteilung dann kosten würde?
Damit war für Sammer das Thema dann erledigt, denn es ging um eine komplette Neuorientierung/-aufstellung des HSV, ganz besonders im Jugendbereich.

Die Frage bleibt dennoch, ob das alleine DEN Aufschwung und die Erträge gebracht hätte.
Elgert von Schalke sagte ja auch schon, man sei davon abhängig wie die Einstellung der Spieler der einzelnen Jahrgänge ist und es gibt Jahrgänge, da hat keiner die Anlage zum Profi ...

Bei Haaland ist auch nicht sicher wo er gelandet wäre ohne seinen Wachstumsschub, doch so akribisch und zielorientiert wie er schon sehr sehr früh die CL als Ziel hatte, dauert es dann vielleicht nur länger um da zu spielen, wie bei Gosens.

Wenn es so einfach wäre, den passenden Schlüssel zu finden, dann hätten ihn wohl allemale Bayern, BVB, Leipzig gefunden ...
Top-Trainer für die Us wachsen ja auch nicht an Bäumen. ;)
Viele Profis wollen später überhaupt keine Trainer werden, "nicht mal" im Jugendbereich.

Den Weg über Ex-Profis des Vereins ist nicht verwerflich, zumal das sich immer weiter verbreitet.

Unabhängig von allen Trainingsmethoden sehe ich das größte Problem bei den Us diese Punkte der Zufriedenheit zu "kippen".
Kovac und die Boatengs sind Weddinger Kinder, Eltern und Umfeld wohl deutlich anders als z.B. Zehlendorf ...
Ibisevic, Familie war geflüchtet soweit ich das in Erinnerung habe ...

Vielleicht sollte man bei den Sichtungen auf diesen Aspekt zusätzlich achten, denn wenn man sich so einige Lebensläufe von Top-Stars anschaut ... da kam keiner aus einer total heilen Welt, nix war total abgefedert, etc.
Diese Jungs haben einen wesentlich stärkeren Antrieb/Wille und die bleiben nach den normalen Trainings noch weiter auf dem Platz und üben üben üben ...

Der "schöne" Satz von Magath, dass seine Trainerzeit vorbei war als er die Veränderung in den Generationen bemerkte und nur noch sehr vereinzelt überhaupt Spieler vorhanden waren die permanent und jederzeit an ihr Leistungslimit herankommen wollten.

Genau das ist unabhängig von dem was trainiert wird. Welche Art der Trainer oder die Betreuer haben wird heutzutage entscheidender sein um die Jungs überhaupt weiterentwickeln zu können.

Wenn die Freunde haben wollen, können das doch sehr zügig nur noch welche aus der eigenen Mannschaft, dem eigenen Verein sein, da die Tagestaktung die gleichen Freiräume haben muss.
"Castet" man dann am Besten im Alter von 5 Jahren und packt sie da schon in eine Akademie? :gruebel:
Außenkontakte müssen ja sein ...

So einfach ist das alles nicht.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
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Hertha BSC "under construction"!

Sir Alex
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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Sir Alex » 28.03.2021, 23:30

Zauberdrachin hat geschrieben:
26.03.2021, 22:15


Sicherlich sähe das ein wenig anders aus, wenn Wirtz oder Musiala mit dabei wären, doch insgesamt wäre das immer noch recht mau.

Und Kai Havertz...

Sir Alex
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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Sir Alex » 28.03.2021, 23:35

Zauberdrachin hat geschrieben:
26.03.2021, 22:15
Jugendbereich.



Unabhängig von allen Trainingsmethoden sehe ich das größte Problem bei den Us diese Punkte der Zufriedenheit zu "kippen".
Kovac und die Boatengs sind Weddinger Kinder, Eltern und Umfeld wohl deutlich anders als z.B. Zehlendorf ...
Ibisevic, Familie war geflüchtet soweit ich das in Erinnerung habe ...

Vielleicht sollte man bei den Sichtungen auf diesen Aspekt zusätzlich achten, denn wenn man sich so einige Lebensläufe von Top-Stars anschaut ... da kam keiner aus einer total heilen Welt, nix war total abgefedert, etc.
Diese Jungs haben einen wesentlich stärkeren Antrieb/Wille und die bleiben nach den normalen Trainings noch weiter auf dem Platz und üben üben üben ...
Und die gehen dann bei dem ersten besseren Angebot weg... im Alter von 13 Jahren oder so.
Und dann meckern wir darüber, dass Vater, Berater, Spieler geldgeil sind.
Oder was war deine Meinung zu unserem 10er, der jetzt bei RB spielt?


Auch das andere stimmt nicht, Kaka zB - immerhin Weltfussballer - kam aus bürgerlichem Haus und das in Brasilien wo die meisten Menschen und vo allem Fussballer nicht dieses Privileg haben.
Und man könnte sicherlich noch viele weitere Beispiele finden.

Da sowiso weit mehr Menschen in Armut leben, als in totalem Reichtum, wird es wohl mehr Fussballer geben, die aus armen Verhältnissen kommen.
Ist da aber ein Kausalzusammenhang zu finden oder nur Korrelation.

Ich halte aber eh selten etwas davon, Dinge auf ein einziges Argument zu reduzieren.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Sir Alex » 28.03.2021, 23:48

Habe jetzt genau einen Spieler gegoogelt, den aktuell wohl besten Mittelfeldspieler der Welt:
Kevin de Bruyne.
Der kam aus gutem Haus, Minderheit der weißen Elite, Opa großer Ölinvestor in Afrika.

https://lifebogger.com/de/Kevin-de-Bruy ... %20geboren.


Aber klar, es gibt keinen aus guten Verhältnissen, der es nach ganz oben schafft.
Abgesehen von Kaka.
Und von de Buyne.
Und...

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Jenner » 29.03.2021, 13:12

Sir Alex hat geschrieben:
28.03.2021, 23:48
Und...
...Jerome Boateng, der nicht aus dem Wedding, sondern aus Wilmersdorf stammt.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Opa » 29.03.2021, 13:25

Zumal das Heraussynthetisieren von Ursachen, Korrelationen und Kausalitäten anhand der zur Verfügung stehenden eher geringen Datenbasis sowie eines überaus interpretierbaren Rahmens (wann kommt jemand aus gutem Haus? Was ist Armut?) eher die Genauigkeit eines feuchten Fingers im Wind haben dürfte.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von elmex » 29.03.2021, 14:31

Axolotl hat geschrieben:
20.03.2021, 22:17
Wenn man sie besser bezahlen wollte, würde man sie nicht auf Honorarbasis beschäftigen. Leider ist es so, dass viele Unternehmen das so machen, vor allem wenn sie keine Planstelle für irgendwas schaffen wollen oder ihren Profit möglichst maximieren, aber trotzdem eine Fachkraft dafür heranziehen müssen. :no:
Honorarbasis hat nichts mit der Höhe der Bezahlung zu tun. Anwälte, Makler oder auch Spielerberater werden i.d.R. auf Honorarbasis bezahlt.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Axolotl » 29.03.2021, 21:42

elmex hat geschrieben:
29.03.2021, 14:31

Honorarbasis hat nichts mit der Höhe der Bezahlung zu tun. Anwälte, Makler oder auch Spielerberater werden i.d.R. auf Honorarbasis bezahlt.
Das ist aber eine völlig andere Kategorie. Zudem kriegen einige davon auch Provisionen, Gewinnausschüttungen etc. Die kriegt der normale Honorararbeiter idR. nicht.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Zauberdrachin » 30.03.2021, 21:02

Sir Alex hat geschrieben:
28.03.2021, 23:35
Zauberdrachin hat geschrieben:
26.03.2021, 22:15
Jugendbereich.



Unabhängig von allen Trainingsmethoden sehe ich das größte Problem bei den Us diese Punkte der Zufriedenheit zu "kippen".
Kovac und die Boatengs sind Weddinger Kinder, Eltern und Umfeld wohl deutlich anders als z.B. Zehlendorf ...
Ibisevic, Familie war geflüchtet soweit ich das in Erinnerung habe ...

Vielleicht sollte man bei den Sichtungen auf diesen Aspekt zusätzlich achten, denn wenn man sich so einige Lebensläufe von Top-Stars anschaut ... da kam keiner aus einer total heilen Welt, nix war total abgefedert, etc.
Diese Jungs haben einen wesentlich stärkeren Antrieb/Wille und die bleiben nach den normalen Trainings noch weiter auf dem Platz und üben üben üben ...
Und die gehen dann bei dem ersten besseren Angebot weg... im Alter von 13 Jahren oder so.
Und dann meckern wir darüber, dass Vater, Berater, Spieler geldgeil sind.
Oder was war deine Meinung zu unserem 10er, der jetzt bei RB spielt?


Auch das andere stimmt nicht, Kaka zB - immerhin Weltfussballer - kam aus bürgerlichem Haus und das in Brasilien wo die meisten Menschen und vo allem Fussballer nicht dieses Privileg haben.
Und man könnte sicherlich noch viele weitere Beispiele finden.

Da sowiso weit mehr Menschen in Armut leben, als in totalem Reichtum, wird es wohl mehr Fussballer geben, die aus armen Verhältnissen kommen.
Ist da aber ein Kausalzusammenhang zu finden oder nur Korrelation.

Ich halte aber eh selten etwas davon, Dinge auf ein einziges Argument zu reduzieren.
Es waren Gedanken zum Diskutieren ...

Bleibt es dann doch dabei, dass es allein auf den Willen (Charakter) des Einzelnen ankommt?
Wie will man Wille trainieren? Denn Talent ist ja vorhanden ...
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Re: Qualität und Ertrag unserer Jugendarbeit

Beitrag von Jenner » 25.04.2021, 10:25

Was ist eigentlich aus unserem Goldenen Jahrgang (1999er), immer hin A-Jugendmeister 2018, geworden?

Dennis Smarsch - ohne Einsatz bei St. Pauli in der 2. Bundesliga
Max Mulack - jetzt beim LV Erkner (Landesliga Brandenburg), seit einem Jahr kaum Spielpraxis
Maximilian Gurschke - U23, seit Monaten keine Spielpraxis
Panzu Ernesto - U23, seit Monaten keine Spielpraxis
Timo Hummrich - SMU Mustangs (Southern Methodist University), US-amerikanische Nachwuchsliga
Julius Kade - Stammspieler in der 3. Liga bei Dynamo Dresden
Florian Krebs - Pendler zwischen Startelf und Bank in der Regionalliga West (BVB II)
Palko Dardai - Pendler zwischen Startelf und Bank bei MOL Stuhlweißenburg (1. ungarische Liga)
Arne Maier - inzwischen Stammspieler bei Bielefeld, Teilnehmer an der U21-EM-Endrunde
Nikolaos Zografakis - ohne Einsatz beim SV Sandhausen (2. Bundesliga)
Muhammed Kiprit - Stammspieler in der 3. Liga (KFC Uerdingen)
Florian Baak -Stammspieler beim FC Winterthur (2. Liga Schweiz)
Maximilian Storm - U23, seit Monaten keine Spielpraxis

Maier ist der einzige, der einigermaßen in der Bundesliga Fuß gefasst, ohne sich bisher nachhaltig etabliert zu haben.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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