El Mariachi hat geschrieben: ↑20.02.2021, 08:56
Zauberdrachin hat geschrieben: ↑20.02.2021, 02:00
Den angeblich übertriebenden Wert von Führungsspielern hast Du ab der 60. Minute in Stuttgart gesehen!
Wurde in den ganzen Auswirkungen in reichlich Medien beleuchtet, aber Du bleibst dann lieber im Dunkeln. Wie Du magst.
Das war nun ein einzelnes Spiel, das ich dahingehend noch nicht zu hoch hängen würde. (Und nur weil das viele Medien behandeln, ist es nicht richtig...)
Ist nun keine total überraschende Entwicklung eines Spiels gewesen: eine Mannschaft führt knapp mit einem Tor, die andere Mannschaft wird mit der Zeit spielbestimmender und drückt mehr und mehr auf den Ausgleich.
Das habe ich schon tausende Male gesehen. Bei Barcelona ist das zuletzt immer dann passiert, wenn Junge Wilde eingewechselt wurden...
... Was sagt mir das: ich warte ab, ob Khedira uns dauerhaft stabiler macht. Eine einzelne glückliche Vorlage bewerte ich aber nicht über
Bei uns kommen doch mehrere Dinge zusammen um das nur einfach angehen zu wollen.
Im Sommer reichlich Führungsspieler weg, Neuzugänge nicht nur anderssprachlich sondern durch die Bank weg von Klubs die absolut null etwas mit stark problematischen Situationen zu tun hatten.
Cunha, Piatek, Guendouzi ... welchem Führungsspieler sollten die denn folgen bei denen die sie vorher gewohnt waren? Plattenhardt, Darida, Stark? Und das ist nicht gegen diese drei gemeint.
Pekarik liefert wie die drei seine Arbeit ab, doch sie waren stets bei uns Teil einer Truppe die Führungsspieler hatte!
Zusätzlich wegen Corona null Teambuilding außerhalb des Trainings oder Spiels möglich. Die bekommen nur Eindrücke wie ihre Mitspieler als Fußballer genau nur im Training und Spiel sind. Außerhalb des Fußballs fehlen wegen Corona jede Eindrücke.
Das wiegt deshalb schwerer, weil eben Führungsspieler weg sind und die verbliebenen (bis auf Boyata) das alle nicht sind und dazu kommen junge Spieler die Führung brauchen um konsequent Vorgaben umzusetzen und sich nicht durch eigene Gedanken, Flausen, Unzufriedenheiten ablenken zu lassen.
Und in jungem Alter ist man ja für Kritik so besonders gut empfänglich ... da ist sehr entscheidend von wem die kommt! Und genau da ist auch die Möglichkeit eines Trainers eingeschränkt, da sich auch Dinge rein innerhalb der Mannschaft ergeben müssen.
Die jungen Spieler wollen alle, das steht außer Frage, doch die haben hohe Ansprüche an sich, fangen dann an, an sich zu zweifeln und aufbauen bzw. beruhigen, da folgen die dann weniger einem z.B. Darida als einem Khedira (oder vorher Ibisevic).
Auf Sky in der Betrachtung wie sich die Ketten vor und nach Khedira auf dem Platz bewegten sprach Bände.
Boyata spielt ja wenn dann ganz hinten, somit keinen Einfluss auf die weiter vorne spielenden.
Und man sah in dem Moment mit Khedira auch, dass die anderen das generell können!
Viererkette hinten, davor Khedira (situativ im Wechsel mit Tousart), dann weitere Viererkette, vorne zentral Cunha.
Wenn Cunha den Ansatz für ein Draufgehen machte, schoben sich die offensiven Außen weiter vor und zeitgleich (!) rückten die AV nach = keine Lücke.
Selbstredend kommt die Frage auf ob ein 4-1-4-1 mit Cunha als MS auch ohne Khedira vielleicht der bessere Ansatz für die Mannschaft wäre.
Khedira bringt übrigens ja noch etwas mit, dessen Fehlen man keinem anderen Spieler vorwerfen kann:
Er kann sich mit allen unserer Spieler verständigen, da er dafür ausreichend mehrsprachig ist.
Er kann dadurch auch in der Kabine bestimmte Ergänzungen leisten um es vergleichsweise passend in eine andere Sprache zu übertragen.
Ein Trainer, der diese Eigenschaft hat ist übrigens Tuchel, also das Mehrsprachige.
Ein gewisser GfS profitierte ja von Corona, weil er da Labbadia im Frühjahr bekommen konnte, doch wurde Corona genau durch die Personalwechsel im Kader dann zu einem kleinen Fluch.
Union hat auch eine recht hohe Fluktuation gehabt. Die haben sich jedoch weniger junge Spieler dazu geholt und schon gar keine die sich für größere Karrieren nun ganz unbedingt empfehlen "müssen". Zudem holten sie dann noch einen Führungsspieler (Kruse) dazu.
Alle ihre Verpflichtungen waren null starke Individualisten sondern sehr starke Teamspieler.
Kaderplaner müssen sich generell gut in Trainer hineinversetzen können, weshalb da selbst einen Trainerschein zu haben von Vorteil ist, jedoch kein Muss. Was passiert wenn man rein nach Anforderungsprofilen geht und der Oberprämisse "junge, entwicklungsfähige Spieler", das sehen wir bei uns ... und auch beim BVB.
Beides bringt die Gefahr mit sich mit einem Kader in ein gewisses Extrem zu rutschen.
Richtig gute junge Spieler wie z.B. Cunha neigen dazu sich nicht auf die Stärken ihrer Mitspieler zu konzentrieren und wie sie diese für sich und die Mannschaft nutzbar zu machen, sondern werden ,auch weil wir immer mehr gesellschaftlich so getrimmt wurden, mehr das Risiko hinisichtlich derer Schwächen stärker bewerten, auch weil sie sich selbst damit als besser ansehen können.
Klar, muss hier auch Trainer dran arbeiten ... doch gibt es Unterschiede bei den Spielertypen ob Veranlagung für Führungsspieler oder nicht.
Für die die keine Veranlagung zum Führungsspieler haben, für die sind die Führungsspieler auf dem Platz entscheidender, da der Trainer nun mal nicht mit auf dem Platz mitspielt um dort situativ und generell zu führen.
Für die mit der Veranlagung zum Führungsspieler sieht das ein klein wenig anders aus.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!