Die Diskussion wird völlig bizarr.
Zwei alte weisse Männer meinen hier, die - dank gesellschaftlichem Wandel, Grünen und Internetzeitalter abnehmende, aber immer noch vorhandene - Problematik von Homosexuellen (insbesondere Fußballern) sich zu ihrer Präferenz zu bekennen, müsse nicht weiter groß erwähnt werden, denn schließlich haben polygam weiberwechselnde heterosexuelle Dorfhechte (EAV "Märchenprinz") auch große Probleme bei gesellschaftlicher Akzeptanz.
Das ist wirklich zum Schreien primitiv. Erstens ist doch ein Mann, der täglich ne neue heisse Prinzessin abschleppt, eher als toller Hengst anerkannt - und andererseits das Problem eines 14jährigen Homos (insbesondere in Provinz, muslimisch geprägtem Umfeld oder Sportvereinen) nichts weiter sein zu können als er selbst nun wirklich eine ganz andere Form des (teilweise geächteten) Aussenseitertums als das eines täglichen Weiberwechslers.
Was so in einigen Fußballvereinen, vom Jugend- bis in den Ü-Bereich - abgeht an Diskriminierung etc. ist ein nach wie vor präsentes Problem.
Und da wäre es sehr ehrenhaft gewesen, wenn z.B. die homosexuelle Teilmenge der 2014er WM-Helden im Moment des größten Erfolgs gesagt hätte "Ich bin's". Weil genau dann Paul (14) aus Celle, Lisa (15) aus Obertupfing und Mustafa (14) aus Berlin-Neukölln auf den nächsten allgegenwärtigen blöden Spruch entgegnen hätten können "Der Weltmeister XY, dessen Namen Du Depp 5 Jahre lang auf dem Trikot getragen hast, ist es auch".
Wenn nämlich Pauls Sportfreunde im Verein, Ben und Lukas, im Minutentakt homophobe Sprüche kloppen (und Gegenspieler erst recht), wird Paul einen Teufel tun, nach aussen hin zu zeigen, was er vor einem Jahr gemerkt hat, was er eigentlich ist.
Wer dieses Problem gleichsetzt mit dem eines polygam weiterabschleppenden Dorfhechtes sollte mal tunlichst seine Tassen im Schrank zählen.
Und GENAU DESHALB ist die Aktion sinnvoll und ein großes
für Stark, Boyata, Kruse, Herthafuxx und all die anderen, die verstanden haben, worum es eigentlich geht.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.