Lösung der Hertha Finanzen

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Spree1892
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Spree1892 » 04.06.2020, 11:30

MS Herthaner hat geschrieben:
04.06.2020, 10:32
https://www.tagesspiegel.de/sport/liveb ... 82958.html

Tenor hat noch nicht bestätigt.
Geld erst im Herbst.
Wäre strategisch unklug das Geld erst nach der Transferperiode zur Verfügung zu stellen.
Kann es mir auch nicht vorstellen das man das so macht.
Allerdings sollte ja auch noch genug im Tank sein das man auch ohne die 150 Mio für 100 Mio einkaufen "könnte"
Wann das Geld kommt, ist nur zweitrangig. Man bezahlt ja Ablöse für Spieler auch nicht sofort. Tousart z.b wird zwar 25 Mio. € kosten aber Hertha bezahlt das nicht auf einmal. Im Januar hat man 8 Mio. € bezahlt. Jetzt im Sommer nochmal weitere 9 Mio. € und nächstes Jahr dann nochmal 8 Mio. €.

Ansonsten ist die KGaA ohnehin nicht der Komplementär, von daher kann Hertha sogar 100% verkaufen.

Meine Meinung wird es in den nächsten Jahren auch nicht bei 375 Mio. € bleiben und die Vergleiche wie mit 1860 München ist ja auch falsch. Hertha wird bei Windhorst wohl was Investition angeht ganz vorne stehen, als die anderen Sachen.

Ich hab auch lieber Windhorst (Egal was manche über ihn denken) oder ähnliche Investor aus Europa oder Deutschland als irgendwelche aus Saudi Arabien oder China. Windhorst zeigt wenigstens Interesse an Fußball und auch an den Spielern, z.b. Die Spieler kennengelernt etc.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 04.06.2020, 13:09

Mineiro hat geschrieben:
04.06.2020, 09:58
Der Verein ist ja der Ansicht, dass damit die 50+1-Regel nicht verletzt wird, doch ich meine mich zu erinnern, dass bis vor kurzem auf der Homepage eine Art Ehrenkodex zu lesen war, dass Hertha aus Überzeugung nicht ohne die vorherige Befragung der Mitglieder mehr als die Hälfte der Anteile an der KGaA veräußern würde. Gab es da nicht sogar eine Bestimmung dazu in der Satzung aus der seinerzeitigen Ausgliederung?

Wie auch immer, jetzt ist auf der Homepage dergleichen nicht mehr zu finden, sicher nur Zufall...
Die 50+1-Regel wird auch durch einen weiteren Verkauf von Anteilen an der KGaA nicht verletzt. Hierzu heißt es im § 16c der DFB-Satzung:
Bei der Kommanditgesellschaft auf Aktien muss der Mutterverein oder eine von ihm zu 100 % beherrschte Tochter die Stellung des Komplementärs haben. In diesem Fall genügt ein Stimmenanteil des Muttervereins von weniger als 50 %, wenn auf andere Weise sichergestellt ist, dass er eine vergleichbare Stellung hat, wie ein an der Tochtergesellschaft mehrheitlich beteiligter Gesellschafter. Dies setzt insbesondere voraus, dass dem Komplementär die kraft Gesetzes eingeräumte Vertretungs- und Geschäftsführungsbefugnis uneingeschränkt zusteht.
Der Komplementär ist die Hertha BSC Verwaltung GmbH und die ist in 100%igem Besitz des e. V. Folgerichtig unterliegen auch nur Verkäufe von Anteilen an der Verwaltung GmbH der Zustimmung durch die Mitgliederversammlung.
Mineiro hat geschrieben:
04.06.2020, 09:58
Dass hier laufend die Finanzlöcher mit Anteilsverkäufen gestopft werden müssen und die zeitlichen Abstände der Veräußerungen immer kürzer zu werden scheinen finde ich extrem besorgniserregend und der Glaube daran, dass die wahnwitzigen Investitionen sich wirklich auszuzahlen vermögen bevor der Verein irgendwann die Grätsche macht fehlt mir irgendwie.
Das sehe ich genauso wie Du.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 04.06.2020, 22:26

Die Strategie die WIndhorst verfolgt und damit/dadurch auch unsere KGaA ist eindeutig. Nachdem ich selbst ja noch länger zweifelnd war wie das Geld denn in die KGaA reinkäme ohne dass es unsägliche Verbindlichkeiten darstellen und ich auch irgendwie nicht glauben wollte, dass man 100% der KGaA veräußern könne wegen 50+1 ... ok, man kann, und nun meine Einstellung: so what! ... nicht völlig ohne Bedenken, doch schon zu lange mit dem Herzen an Hertha gebunden, als dass ich genau jetzt ein Problem sehen würde wo wir doch ganz andere wirklich finanziell problematische Situationen überstanden haben.

Bevor die letzten 10-20% der KGaA-Anteile an Tennor veräußert werden muss doch "nur" spätestens da eine CL-Teilnahme in der Form gegeben sein (sie wird früher kommen), dass mit weiterer Investition sichergestellt wird, sich wie der BVB darin dauerhaft festzubeißen unter EInkalkulierung, dass man "am Anfang" noch einmal in 5 Jahren rausfällt und nur die EL erreicht).
Es ist doch auch klar, dass wir dann für Trainer immer interessanter werden, die Titel holen wollen.
Welcher Trainer würde sich denn nicht in xx Jahren gerne auf die Fahne schreiben, der erste gewesen zu sein, der mit Hertha BSC den DM-Titel ...gar den CL-Titel ... soweit reicht Euer Vorstellungsvermögen nicht? Selber schuld! Wer sprach denn hier immer von Visionen? :razz:

Sicherlich, Ihr führt da Preetz auf für ein Scheitern, doch er hatte diese Saison seine Ausfallrunde, das sollte es erstmal wieder eine ganze zeitlang gewesen sein. Zudem schrieb ich auch schon mal, es wird durch Preetz vielleicht nur etwas teurer, doch Windhorst machte da nun nicht den Eindruck als würde ihn ein Rückschlag aus der Bahn werfen "kalkuliere ich ein, bin zu lange im Geldgeschäft unterwegs".

Wir haben durch die Corona-Krise tatsächlich einen doppelten Vorteil bekommen.
Einnahmeverluste bringen uns dank vorheriger Mio-Gaben von Windhorst nicht in die Enge, und genau jetzt bzw. Richtung Herbst kommt das nächste Geld. Wir haben ja auch noch einiges da, da zwar diese einen Verbindlichkeiten (30 Mio.) abgelöst wurden, jedoch noch nicht die Anleihe (40 Mio.) aus "strategischen" Gründen. ;)

Bayern lasse ich mal außen vor, doch der BVB zittert grad etwas ab, da sie um flexibler handlungsfähig zu sein, Sancho für dreistellig Mio. verkaufen müssten und sie hoffen weiterhin auf EINEN englischen Klub der das hinbekommt. Sonst brauchen sie nämlich über einen möglichen Kauf von Hakimi gar nicht nachdenken sofern dieser das denn überhaupt wolle.
Die gewisse Tragik beim BVB ist, sie wissen auch Haaland wird nicht ewig da bleiben und dieser hat eine festgeschriebene AK, was Sky zu oft betonte als dass ich nicht davon ausgehen würde.

Festgeschriebene AK und auf Verkauf angewiesen ist Leipzig angewiesen weshalb Werner nun wohl zu Chelsea wechselt, da die die einzigen sind die JETZT die 60 Mio. auf den Tisch legen.
Bei Leverkusen gehe ich gefühlt auch davon aus, dass sie Havertz abegeben "müssen", einzig die Frage, wer es schafft dreistellig hinzulegen.

In den Talenteregalen in denen sich BVB, Leipzig, Leverkusen bedienen, da sind wir nun auch dabei. Ein junger selbstbewusster RV wird sich die Teams ansehen und denken: cool bei Hertha spiele ich auf jeden Fall schneller Stamm. ;)
Und mal sehen welche Klubs so finanziell etwas in die Enge geraten, es wundert nicht wenn man da nach Frankreich schaut, denn ihre Liga wurde abgebrochen ...

Und:
unser Verein wird nicht die Grätsche machen! Wenn dann die KGaA.
Doch angesichts von noch 40% abgebbarer Anteile, wenn man für die jetzigen 10% 150 Mio. als Maßgabe nimmt ... sind das noch 600 Mio. Es werden aber wenn wieder mehr sein, da mit mehr Geld der Wert des Unternehmens höher ... nach dem Motto 'wie steigere ich selbst die mögliche Höhe meiner Investitionen' :lol:

Ein wenig unheimlich ist es schon, wenn man 1,5 Jahre zurückdenkt und wie schnell das jetzt alles so geht. Im Unterton einiger lese ich "etwas langsamer wäre gut" ... ja aber den Bremser mag man nicht. :gruebel:

Und zum Stichwort Traditionsverein(e): wie ist die genau Definition? Gibt es eine?
Ab Beginn der Bundesliga dauerte es nicht lange und es kam, nur langsamer steigend, immer mehr Geld hinein. Oder denkt wer, Bayern ist damals ausschließlich nur wegen des ultra guten Blicks für Spieler hochgekommen?

Bei genauer Betrachtung ist der Threadtitel etwas irreführend.
Die Finanzprobleme sind derzeit gelöst.
Schließt nicht aus, dass "irgendwann" wieder welche auftauchen.
Nur solange das hinzukommende Geld weiterhin keine Kredite mehr sind ... vielleicht bekommen wir zukünftig noch eins auf den Deckel wegen FFP, keine Ahnung, aber solange dann nocht nicht alle Anteile ...

Euphorisch bin ich nicht, doch extrem zuversichtlich. :fan:

Setzt mal in die Lücke das ein was Ihr spontan denkt:
Die Hertha-Welt ist voller ............. !
Als Mensch hat man eine unbewusste Ader genau das stets bestätigt zu sehen bzw. nach Betsätigungen dafür zu suchen.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von TEDIbär » 05.06.2020, 01:54

Zauberdrachin hat geschrieben:
04.06.2020, 22:26
Die Finanzprobleme sind derzeit gelöst.

Setzt mal in die Lücke das ein was Ihr spontan denkt:
Die Hertha-Welt ist voller ............. !
zukünftiger Finanzprobleme ...?
Was weiß ich, aber als Mensch hat man eine unbewusste Ader genau das stets bestätigt zu sehen bzw. nach Betsätigungen dafür zu suchen.
Ein Leben ohne Pal ist möglich, aber sinnlos.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Drago1892 » 05.06.2020, 16:55

Also der Großteil der Fangruppen der anderen Bundesligisten sieht schon keinen grossen Unterschied mehr zwischen uns und z. B. den Brausedosen, Romantik der Vereinsbrille hin oder her.

Für viele von uns mag da selbstverständlich und logischerweise eine andere Bewertung vorherrschen, aber nach dem ding braucht man sich nicht mehr wundern, wenn der grossteil fussball Deutschlands in uns auch nur noch einen Investoren Club sieht.

Und wo ein investor herkommt spielt wohl keine Rolle, vorallem nicht weil windhorst selbst als sehr dubios und nicht gerade als das paradebeispiel für Seriosität gilt.

Man kann es winden wie man dreht, diesen Ruf werden wir jetzt weg haben und auch sehr bald entsprechende Anfeindungen in den Stadien erleben.
Der größte Lehrer VERSAGEN ist

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ratlos » 05.06.2020, 17:00

Endlich wieder echtes Berlin große Schnauze und im Moment Lackschuh
So liebe ich mein Berlin
Und was irgendwelche Auswärtige über Hertha sagen tangiert mich noch nichtmal peripher....
Ich gehe nur dorthin, wo ich befehle, nicht dorthin, wo meine Worte wertlos sind.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Daher » 05.06.2020, 17:11

Ganz genau ratlos, es kann uns ja wohl vollkommen egal sein wie andere uns sehen.

Oder glaubt einer, es stört die Bayern, wie der Rest von Deutschland sie sieht? Ganz sicher nicht, die lachen eher darüber.
Das Berliner Sorgenkind - müsse akzeptiere.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 05.06.2020, 17:36

Wenn man bedenkt das Leipzig 250 Mio in Spieler investiert um da hinzukommen wo sie zur Zeit sind, dann sollten 300 Mio für uns allemal reichen um unter die ersten vier zu kommen.
Wenn da nicht unsere für den Erfolg völlig unerfahrene Vereinsführung wäre :motz:

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 05.06.2020, 22:50

TEDIbär hat geschrieben:
05.06.2020, 01:54
Zauberdrachin hat geschrieben:
04.06.2020, 22:26
Die Finanzprobleme sind derzeit gelöst.

Setzt mal in die Lücke das ein was Ihr spontan denkt:
Die Hertha-Welt ist voller ............. !
zukünftiger Finanzprobleme ...?
Was weiß ich, aber als Mensch hat man eine unbewusste Ader genau das stets bestätigt zu sehen bzw. nach Betsätigungen dafür zu suchen.
Ja, menschlich halt. :)

-----------
Drago, diese Fangruppen wissen auch, dass es einen sehr großen Unterschied gibt, da wir nicht wie Hoffenheim oder eben Leipzig den kompletten Daueraufstiegsweg aus unteren Klassen "erkauft" haben. Wobei ich dort auch nur diesen Weg kritisierte, nicht deren Arbeit in Liga 1.

Aus Dortmund, Bayern wird dazu nichts kommen, ansonsten würden sie hinterfragt werden bzgl. "umso mehr Konkurrenz oben umso besser" ob das denn ernst gemeint war.

Wer sich folgende Frage stellt: Möchte ich, dass Hertha BSC in absehbarer Zeit dauerhaft CL spielt?
Und diese mit JA beantwortet, dem ist auch klar, dass dafür Mios von außen kommen müssen, aus sich selbst heraus ist bzgl. dauerhaft nahezu ausgeschlossen, obwohl ich BMG dabei stets die Daumen drücke.

Man muss aber auch mit der Kohle nach oben kommen, denn man sieht bei Leipzig (Hoffenheim noch ärger) schon welche Probleme sich auftun wenn die Verkäufe wichtig sind um den Etat mit abzudecken. Da sollten wir schon durch unsere eigenen Erfahrungen gewarnt sein.

Deswegen geht es auch darum, uns "schlafenden Riesen" so zu wecken, dass Merchandising, etc. enorm steigt, um nicht auf Strecke die Probleme von Leipzig, Hoffenheim und auch Leverkusen zu bekommen.
Große Städte haben hier meiner Meinung nach einen gewissen Vorteil.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ratlos » 15.06.2020, 09:46

Ich hätte mal ne frage an die Finanzexperten hier
50 Millionen sollen ja jetzt kurzfristig neu dazu kommen von den 150 Millionen.
Gibt es aus den bereits ausgezahlten Beträgen ,noch einen Restbetrag ,der für Transfers zur Verfügung steht?
Ich gehe nur dorthin, wo ich befehle, nicht dorthin, wo meine Worte wertlos sind.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 15.06.2020, 09:50

ratlos hat geschrieben:
15.06.2020, 09:46
Ich hätte mal ne frage an die Finanzexperten hier
50 Millionen sollen ja jetzt kurzfristig neu dazu kommen von den 150 Millionen.
Gibt es aus den bereits ausgezahlten Beträgen ,noch einen Restbetrag ,der für Transfers zur Verfügung steht?
224 Mio wovon man bisher 77 Mio in die Mannschaft gesteckt hat.
Der Lukebakio Transfer wurde ja durch Lazaro einigermaßen abgedeckt.
Da müsste noch einiges über sein.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ratlos » 15.06.2020, 09:51

Sollte nicht auch eine erhebliche Summe in die Schuldentilgung geflossen sein?
Ich gehe nur dorthin, wo ich befehle, nicht dorthin, wo meine Worte wertlos sind.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 15.06.2020, 09:54

ratlos hat geschrieben:
15.06.2020, 09:51
Sollte nicht auch eine erhebliche Summe in die Schuldentilgung geflossen sein?
Definiere erheblich.
Mit Sicherheit waren es keine 150 Mio.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von ratlos » 15.06.2020, 09:58

Deshalb frage ich doch hier?
Vielleicht kann Minero,oder einer der anderen dazu etwas Licht ins Dunkel bringen..
Ich gehe nur dorthin, wo ich befehle, nicht dorthin, wo meine Worte wertlos sind.

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pilgrims
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von pilgrims » 15.06.2020, 10:41

Naja, du kannst mit folgenden groben Aussagen schon mal in den Tag gehen:

50-60 Mio EUR sind für den Rauskauf von KKR draufgegangen. Juristisch nicht korrekte Aussage, aber das ist mit Umwegen, Zwischenlösungen und vielen Augenstreu letztlich so gelaufen.
ca. 110 Mio EUR stehend den Hertha-Gesamtschulden gegenüber, die in verschiedenen Gesellschaften geschlummert haben. Teilweise versteckt, latente Schulden, Teilbeträge auch mehr oder weniger offen kommuniziert.

Dann bleiben so an die 70-80 Mio EUR (je nachdem, wie man es vereinbart und hin- und hergeschoben hat) für die letzten Wintertransfers.

Mit den angekündigten 50 Mio EUR für Sommertransfers wird man nicht weit kommen, wenn man nicht gleichzeitig einige (teure?) Spieler noch los wird.
Beispiel Außenpositionen, da muss man auch an die Backup-Lösung denken. Es reicht nicht einen verletzungsanfälligen Fussball-Senior als Backup einzuplanen, der wenn es darauf ankommt sehr wahrscheinlich nicht verfügbar ist. Einen aus der Jugend als Backup vom Backup einzuplanen ist eher eine Konzeptfrage...
Wie auch immer, mit 50 Mio EUR könnte ein Kaderplaner bestimmt etwas anfangen, um Korrekturen durchzuführen.

Spree1892
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Spree1892 » 15.06.2020, 12:43

120 Mio. € ist noch übrig ohne die weiteren Mio. € wurde doch so offiziell gesagt, allerdings wird man nicht alles sofort in Transfers fließen. Das heißt man hat nicht nur in Beine investiert sondern auch paar Schulden beglichen und Infrastruktur etc. Hertha wird einige an Mio. € erstmal als Rücklage nehmen, da man ja nicht weiß wie es mit Corona etc weitergeht.

Die 50 Mio. € werden wahrscheinlich nur nochmal zur weiteren Auffüllung nachgeschossen. Allerdings durch Corona wird man mit diesen 50 Mio. € Extra viel anfangen können, gerade im Sommer 2020. Viele Spieler werden reihenweise günstiger werden. Am Ende denke ich aber, dass wir da mehr ausgeben könnten.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Pa92 » 15.06.2020, 14:42

Spree1892 hat geschrieben:
15.06.2020, 12:43
120 Mio. € ist noch übrig ohne die weiteren Mio. € wurde doch so offiziell gesagt, allerdings wird man nicht alles sofort in Transfers fließen. Das heißt man hat nicht nur in Beine investiert sondern auch paar Schulden beglichen und Infrastruktur etc. Hertha wird einige an Mio. € erstmal als Rücklage nehmen, da man ja nicht weiß wie es mit Corona etc weitergeht.

Die 50 Mio. € werden wahrscheinlich nur nochmal zur weiteren Auffüllung nachgeschossen. Allerdings durch Corona wird man mit diesen 50 Mio. € Extra viel anfangen können, gerade im Sommer 2020. Viele Spieler werden reihenweise günstiger werden. Am Ende denke ich aber, dass wir da mehr ausgeben könnten.
Wo und wann wurde denn gesagt, dass noch 120 Mio. übrig sind?
An liquiden Mitteln rechne ich ehrlich gesagt mit ziemlich wenig, bzw. wenig frei verfügbaren Mitteln.
Unser defizitärer Haushalt, Einnahmeausfälle durch Corona, Tilgung von Verbindlichkeiten und bereits getätigte oder in naher Zukunft zu tätigene Zahlungen für Ablösen haben da das meiste bereits "gefressen".
Ich vermute, die 50 Mio. werden nicht ohne Grund sofort bereit gestellt.

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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 15.06.2020, 15:52

Es ist nicht so leicht, von den Bilanzen und solchen Meldungen zum Investment von Windhorst 1:1 Aussagen zur Verwendung der Mittel und der noch verfügbaren Liquidität zu machen. Das aktuellste was wir haben ist der Konzernabschluss vom 31.12.2019, die letzte Bilanz für die KGaA im Bundesanzeiger ist vom 30.6.2018 und auf der MV gab es Eckwerte zur Bilanz zum 30.6.2019. Da die Investments von Windhorst darin nicht enthalten sind und unsere Kasse sich seit Anfang diesen Jahres durch vielfältige ungünstige Entwicklungen (Coronabedingte Einnahmeausfälle in unterschiedlichsten Bereichen, Mehrkosten für Sicherheitskonzept etc., fehlender Dauerkarten- und Trikotverkauf für die neue Saison) und der rückblickend völlig überzogenen und überstürzten Wintereinkaufstour unseres Managers mächtig geleert hat, kann man über die aktuell vorhandenen liquiden Mittel nur mutmaßen.

Gerade bei Transfers werden in beiden Richtungen Ablösen und Beraterprovisionen oft eben nicht auf einen Schlag fällig, sondern in mehreren Raten über die Laufzeit verteilt. Da Hertha auch in der Vergangenheit schon mit teuren Finanzhilfen wie Factoring, Forderungsverkäufen und Sale-and-lease-back Transaktionen arbeiten musste, können und müssen wir wohl davon ausgehen dass da aktuell keine 120 Mio auf der hohen Geschäftsstellenkante irgendwo noch liegen würden. Um in Schillers Worten zu bleiben, ist unser Etat wohl eher wie eh und je "auf Kante genäht. :D

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 15.06.2020, 16:07

Was an Fakten bekannt ist:

Bankguthaben Hertha Konzern (Summe aller Gesellschaften) am 31.12.2019: 109 Mio. EUR

(Kurzfristige) Schulden am 31.12.2019:

Anleihe 40 Mio EUR
Bankverbindlichkeiten 14,9 Mio. EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9,4 Mio. EUR
Verbindlichkeiten aus Spielertransfers 19,6 Mio. EUR
Sonstige Verbindlichkeiten 22,6 Mio. EUR

Sicherlich gibt es auch noch auf der Aktivseite andere kurzfristige Positionen von ca. 35 Mio EUR, doch ich glaube es wird schon deutlich, dass da bereits am 31.12. keine 120 Mio. mehr im Sparschwein waren. Und nach dem 31.12. bis Ende Januar wurde auf dem Transfermarkt ja erst so richtig zugeschlagen mit 77 Mio. EUR an Ablösen.

Wie ich Hertha kenne, und wie teilweise in den Medien zu lesen war, sind diese Transfers nicht direkt bezahlt worden, sondern müssen über mehrere Jahre abgestottert werden. Das wird unseren Etat also noch länger belasten und vorher wird still und leise sicherlich wieder auf anderen Kanälen kräftig Kohle rausgehauen...

Sir Alex
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Sir Alex » 15.06.2020, 17:57

Mineiro hat geschrieben:
15.06.2020, 16:07
Was an Fakten bekannt ist:

Bankguthaben Hertha Konzern (Summe aller Gesellschaften) am 31.12.2019: 109 Mio. EUR

(Kurzfristige) Schulden am 31.12.2019:

Anleihe 40 Mio EUR
Bankverbindlichkeiten 14,9 Mio. EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9,4 Mio. EUR
Verbindlichkeiten aus Spielertransfers 19,6 Mio. EUR
Sonstige Verbindlichkeiten 22,6 Mio. EUR

Sicherlich gibt es auch noch auf der Aktivseite andere kurzfristige Positionen von ca. 35 Mio EUR, doch ich glaube es wird schon deutlich, dass da bereits am 31.12. keine 120 Mio. mehr im Sparschwein waren. Und nach dem 31.12. bis Ende Januar wurde auf dem Transfermarkt ja erst so richtig zugeschlagen mit 77 Mio. EUR an Ablösen.

Wie ich Hertha kenne, und wie teilweise in den Medien zu lesen war, sind diese Transfers nicht direkt bezahlt worden, sondern müssen über mehrere Jahre abgestottert werden. Das wird unseren Etat also noch länger belasten und vorher wird still und leise sicherlich wieder auf anderen Kanälen kräftig Kohle rausgehauen...
Schönen Dank.
Welche Posten könnten sich denn bei sonstige Verbindlichkeiten noch befinden? Ist ja kein kleiner Posten.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 16.06.2020, 20:58

Sir Alex hat geschrieben:
15.06.2020, 17:57
Welche Posten könnten sich denn bei sonstige Verbindlichkeiten noch befinden? Ist ja kein kleiner Posten.
Dazu heisst es im Konzernanhang:
Other liabilities comprise, amongst others, tax liabilities of € 7,216 thousand (prior year:€ 10,064 thousand), personnel expenses of € 2,743 thousand (prior year: € 3,588 thou-sand) and liabilities for digital financing of € 1,505 thousand (p rior year: € 2,516 thou-sand).
==> 7,2 Mio Steuerverbindlichkeiten (Umsatzsteuer, Lohnsteuer - vermutlich die Lohnsteuer und Umsatzsteuer für den Monat Dezember), Personalkosten 2,7 Mio., Digital Financing 1,5 Mio. Rest 11,2 Mio. wird nicht weiter erläutert, nur dass 5,5 Mio. EUR noch länger als 1 Jahr Restlaufzeit haben.

Otowaxol
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Otowaxol » 25.06.2020, 11:21

Wenn der heutige Tabellenstand das Saisonende bedeuten würde, dann wäre die Verteilung der Fernsehgelder folgendermaßen:
1. FC Bayern München 81,97 Mio. Euro
2. Borussia Dortmund 80,36 Mio. Euro
3. Bayer Leverkusen 77,28 Mio. Euro
4. RB Leipzig 76,37 Mio. Euro
5. B. Mönchengladbach 74,97 Mio. Euro
6. TSG Hoffenheim 72,59 Mio. Euro
7. Eintracht Frankfurt 70,32 Mio. Euro
8. FC Schalke 04 67,31 Mio. Euro
9. VfL Wolfsburg 66,89 Mio. Euro
10. Hertha BSC 62,51 Mio. Euro
11. SC Freiburg 59,02 Mio. Euro
12. FSV Mainz 05 54,86 Mio. Euro
13. FC Augsburg 51,17 Mio. Euro
14. 1. FC Köln 48,57 Mio. Euro
15. VfB Stuttgart 46,82 Mio. Euro
16. Fortuna Düsseldorf 41,27 Mio. Euro
17. Union Berlin 37,00 Mio. Euro
18. Arminia Bielefeld 34,01 Mio. Euro
Q: https://www.express.de/sport/fussball/1 ... b-36893132

Es kann sich aber noch etwas ändern, sollte zum Beispiel Gelsenkirchen am Samstag noch einen Platz weiter nach hinten rutschen, würde Hertha in der Tabelle aufsteigen. Ebenso, wenn Hoffenheim gegen Dortmund gewinnt und gleichzeitig Wolfsburg gegen die Münchner verlieren sollte. Oder wenn Hertha überraschenderweise in der Abschlusstabelle noch an der Frankfurter Eintracht vorbeiziehen könnte, also die Eintracht gegen Paderborn verliert und Hertha in Gladbach gewinnt.
Q: https://www.berliner-kurier.de/hertha/s ... l-li.89089

Otowaxol
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Otowaxol » 25.06.2020, 22:23

Die DFL hat die Finanzkennzahlen der Bundesligaclubs veröffentlicht. Dabei werden auch die Ausgaben für Spielerberater aufgeführt, die sich bei Hertha zum Geschäftsjahresende 2019 auf 5.311.000 summieren.
Zum Vergleich, die Provisionen an Spielerberater anderer Klubs:
HSV: 2.973.000
Union: 1.002.000
VfB: 12.553.000
BVB: 44.538.000
FCB: 30.250.000
Freiburg: 7.151.000
Frankfurt: 15.486.000
Mainz: 9.339.000
Q: https://www.dfl.de/de/hintergrund/lizen ... roficlubs/

Beim Personalaufwand hat Hertha Ausgaben von 62.403 Mio. Euro.
Zum Vergleich auch hier die Zahlen einiger anderer Vereine:
FCB: 356.091
BVB: 205.104
HSV: 47.357
Union: 25.761
Frankfurt: 92.987
RBL: 125.224
Hoffenheim: 77.076
Werder: 71.932
Gladbach: 98.610
Gelsenkirchen: 123.799
VW: 131.366
Monsanto: 136.578
Freiburg: 45.176

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 26.06.2020, 00:23

Hertha mit dem schlechtesten Finanzergebnis (-8.994.000 €) aller 18 Bundesligaclubs. Auf Platz 17 liegt Schalke mit einem Minus von 6.475.000 €.

Danke Micha :wink2:
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

Spree1892
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Spree1892 » 26.06.2020, 02:31

Jenner hat geschrieben:
26.06.2020, 00:23
Hertha mit dem schlechtesten Finanzergebnis (-8.994.000 €) aller 18 Bundesligaclubs. Auf Platz 17 liegt Schalke mit einem Minus von 6.475.000 €.

Danke Micha :wink2:
Ist ja auch noch vor dem Investor, weil das ja das Geschäftsjahr 18/19 ist. Kann die DFL aber erst später veröffentlichen, da manche Vereine das Geschäftsjahr bis Ende 2019 haben.

Was meinst du wie es 19/20 dann aussieht? Wahrscheinlich bis auf wenige Ausnahmen jeder Verein mit (dicken) Minus (selbst bei Hertha trotz Investor, da ja viel investiert wurde und Schulden getilgt wurden) - Coronakrise lässt grüßen. Beim Eigenkapital werden wir ein großen Schritt nach vorne machen mit den 2 Tranchen die wir bisher bekommen haben. Geplant war bei Hertha ein Plus in der Saison 20/21 also die kommende Saison, aber durch Corona wird das wohl hinfällig. Kaum auszumalen wie es viele Vereine gehen würde, wenn die Saison abgebrochen worden ist.

Deshalb ist das auch gut das Tennor nochmal 150 Mio. € nachschießt. Merkt man ja an Eberl Aussage wie er sagt, dass Hertha wohl diesen Sommer 10 Jahre in einer Transferperiode aufholen kann. Viele Bundesligisten werden diesen Sommer kaum bis gar kein Geld haben. Viele werden auf Leih- oder ablösefreie Spieler gehen. Kann mir vorstellen das Esswein sogar noch in der 1. Bundesliga unterkommt. Was ich krass finde, dass so viele Vereine so hohe Verbindlichkeiten haben, kann natürlich auch viel kurzfristige sein, aber trotzdem. Wolfsburg -44 Mio. € Fehlbetrag ist heftig, aber haben Glück das die das wohl an Gesellschafter oder so abdrücken können. Schalke sogar noch höheren Fehlbetrag als Hertha, oha. Ich will nicht wissen wie das 20/21 bei denen aussieht.

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