Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

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Mineiro
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Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Mineiro » 24.05.2018, 01:23

Auch dieses Problem wird uns sicher auch hier beschäftigen...

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MikeSpring
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von MikeSpring » 24.05.2018, 06:35

NÖ, nächste Saison haben wir einen Schnitt von 74.000 ...
Hertha BSC wie die Titanic. Wir sinken und alle feiern den Kapitän.

Tobscoorer
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Tobscoorer » 25.05.2018, 18:01

Gibt es bereits Zahlen wie viele Zahlende Zuschauer im vergangenen Jahr im Stadion waren und wir im Vergleich stehen?

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Jenner
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Jenner » 25.05.2018, 18:08

Ja, ist hier nachzulesen.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Drago1892
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Drago1892 » 25.05.2018, 18:56

44.057 zahlenden Zuschauer durchschnittlich pro Heimspiel.

45.318 Zuschauer pro Heimspiel gesamt, also auch mit Freikarten.

Ergo ca. 1.250 Freikarten pro Spiel.....könnten nächste Saison dann nochmals deutlich mehr werden.
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Opa
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Opa » 25.05.2018, 19:35

Die Anzahl der Freikarten wird von der DFL über den Ligastatut und die Spielordnung limitiert. Das Problem bei den offiziellen Zuschauerzahlen ist eher, dass die Anzahl der Ticketinhaber gezählt wird, nicht die tatsächlich erschienenen. Knapp 10 % beträgt die sog. "No-Show-Rate" in Deutschlands Stadien.

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Jenner
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Jenner » 25.05.2018, 21:32

Wurde nicht neulich auf dem OFC-Treffen gesagt, dass seit einigen Monaten nur noch diejenigen gezählt werden, welche ihre Karte auch tatsächlich unter den Scanner halten?
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Tobscoorer » 25.05.2018, 22:03

Danke für die Zahlen. Ich hätte auf mehr Freikarten getippt, gut zu wissen.
Auch mit der No-Show-Rate.

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Micky
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Micky » 26.05.2018, 16:29

Um mal zum Thema zu kommen, solange das System nicht „zuschauerfreundlicher“ ausgerichtet wird, wird der Zuschauerschnitt auch weiter sinken. Wenn Dardai selber noch „wer guten Fußball sehen will, muss woanders hingehen“ sagt, wird es sicherlich auch keine neuen Zuschauer anlocken. Man darf gespannt sein, ich glaube jedenfalls nicht, dass der kalkulierte Zuschauerschnitt von 47400 erreicht wird!
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BSC-Kutta
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von BSC-Kutta » 26.05.2018, 18:39

... ich hoffe für die neue Saison auf ein weiteres Jahr Gruselfussbal und einen Zuschauerschnitt um die 40000, spätestens dann ist die Obrigkeit gezwungen zu handeln ... wird wohl die einzige Möglichkeit sein an Pal‘s Stuhl zu sägen - wenn er den Dampfer nicht gerade gen Abstig steuert ...

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gronf
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von gronf » 26.05.2018, 18:41

Das Problem liegt nicht nur an der Spielweise, die der Trainer oktroyiert, sondern auch an der fehlenden Weitsicht der Vereinsführung.
Es wird von "Demut", "Zurückhaltung" und allem Pipapo gefaselt, Mittelmaß als Ziel ausgegeben (was bei Betrachtung des Allgemeinbildes des Führungstils durchaus realistisch ist), aber damit lockste keine Leute in Stadion.
Fehlerbehaftete oder eigenartige Zielgruppendefinitionen kommen dazu.

Aber ein weiterer Faktor spielt eine gewisse Rolle: Die Skandale der 60er/70er, Zwangabstieg etc. pp. raubten dem Verein die Möglichkeit Fans zu bekommen.. und als man viel später gut und international spielte, verkac..geigte man es, junge Menschen für den Verein zu begeistern, die kurz zuvor begeistert waren.

Es scheint, dass die Vereinsführung genau das vorlebt, was auf dem grünen Gras gezeigt wird.
Und nimmt man die Aussagen der Protagonisten zusammen, wird aus dem "Scheinen" eine Gewissheit.
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Micky » 26.05.2018, 19:11

gronf hat geschrieben:
26.05.2018, 18:41
Aber ein weiterer Faktor spielt eine gewisse Rolle: Die Skandale der 60er/70er, Zwangabstieg etc. pp. raubten dem Verein die Möglichkeit Fans zu bekommen.. und als man viel später gut und international spielte, verkac..geigte man es, junge Menschen für den Verein zu begeistern, die kurz zuvor begeistert waren.
Nun hör aber auf! Womöglich liegt es noch daran, dass Hitler mal auf der Tribüne gesessen hat! Die Leute, die die Skandale mitbekommen haben, sind doch kaum noch im Stadion! Stell dich mal vors Stadion und sprich mal die Leute auf die Skandale an, die wenigsten wissen doch worum es ging. Ferner fragt man sich bei deiner Theorie, wie z.B. Schalke das Stadion vollbekommen? Und das im Ruhrgebiet!
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Drago1892
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Drago1892 » 26.05.2018, 19:31

BSC-Kutta hat geschrieben:
26.05.2018, 18:39
... ich hoffe für die neue Saison auf ein weiteres Jahr Gruselfussbal und einen Zuschauerschnitt um die 40000, spätestens dann ist die Obrigkeit gezwungen zu handeln ... wird wohl die einzige Möglichkeit sein an Pal‘s Stuhl zu sägen - wenn er den Dampfer nicht gerade gen Abstig steuert ...
Die Sache ist ja, dass Preetz und Gegenbauer sehr erfolgreich an ihren Stühlen klammern.
Sie verkaufen den Fans Bronze als Gold und kommen damit regelmäßig durch.
Das fing an mit dem Witz, Hertha wäre durch den KKR-Einstieg schuldenfrei, obwohl die Finanzen heute schlimmer stehen, als jemals zuvor.
Die Fans glauben es blind und ähnliches ziehen sie jetzt mit den Zuschauerzahlen ab.
Natürlich würden die Zahlen weiter sinken, aber Preetz hat vorgesorgt....die haben ja nicht umsonst den Schnitt für die neue Saison hochgesetzt, den werden sie durch die ganzen kostenlosen Tickets für Kinder erreichen und sich sauber auf die Schultern klopfen....die Kohle fehlt dann trotzdem, aber wenigstens können sie behaupten, Hertha wäre wieder attraktiver geworden.

Ohne die Kinderaktion hätte ich zu 99% gesagt der Schnitt wird wieder deutlich fallen, aber so sieht es eben anders aus....aber es zählen so oder so nur zahlende Zuschauer und die werden im maximal stagnieren und die Folgen...die muss dann eh die nächste Führungsetage ausbaden und verantworten....da sind die beiden dann längst weg.

Micky, die Führerloge gibts nicht mehr :P
Zuletzt geändert von Drago1892 am 26.05.2018, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von larifari889 » 26.05.2018, 19:34

Micky hat geschrieben:
gronf hat geschrieben: Aber ein weiterer Faktor spielt eine gewisse Rolle: Die Skandale der 60er/70er, Zwangabstieg etc. pp. raubten dem Verein die Möglichkeit Fans zu bekommen.. und als man viel später gut und international spielte, verkac..geigte man es, junge Menschen für den Verein zu begeistern, die kurz zuvor begeistert waren.
Nun hör aber auf! Womöglich liegt es noch daran, dass Hitler mal auf der Tribüne gesessen hat! Die Leute, die die Skandale mitbekommen haben, sind doch kaum noch im Stadion! Stell dich mal vors Stadion und sprich mal die Leute auf die Skandale an, die wenigsten wissen doch worum es ging. Ferner fragt man sich bei deiner Theorie, wie z.B. Schalke das Stadion vollbekommen? Und das im Ruhrgebiet!
Das ist ja das Problem, dass die Leute nicht ins Stadion kommen :D
Ich mein wer damals 15 war, ist jetzt in den hohen 60er. Kann schon sein, dass diejenigen dann zB ihre eigenen Kinder und die Kinder wiederum ihre Kinder nicht zu Hertha gebracht haben.

Aber der Anteil wird relativ gering sein und es gab genug Chancen diese Leute in der Vergangenheit wieder einzufangen.

Die Frage ist ja wie holt man die Leute zurück ins Stadion?
Das kann hauptsächlich nur guter Fußball sein oder Freibier.
Gutn Fußball gibt es selten und Freibier nur bei Abstieg :D
HaHoHe euer Jürgen!
Ich bin stabil, euer Michi!
Ich kann die Stadt wieder richtig einatmen, euer Fredi!

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Jenner
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Jenner » 26.05.2018, 19:44

Drago1892 hat geschrieben:
26.05.2018, 19:31
Die Sache ist ja, dass Preetz und Gegenbauer sehr erfolgreich an ihren Stühlen klammern.
Sie verkaufen den Fans Bronze als Gold und kommen damit regelmäßig durch.
Was hast Du denn? Preetz hat doch eine knallharte Analyse betrieben:
Obwohl...

Hier die Zahlen für Berlin-Tegel zu den Heimspielen in den metereologischen Wintermonaten der vergangenen Saison (in Grad Celsius).

03.12.: 2,9; 1,3 über dem langjährigen Durchschnitt
13.12.: 4,2; 2,6 über dem langjährigen Durchschnitt
19.01.: 3,6; 2,8 über dem langjährigen Durchschnitt
03.02.: 2,9; 1,4 über dem langjährigen Durchschnitt
16.02.: 7,5; 6,0 über dem langjährigen Durchschnitt

Durchschnittliche Temperatur: 4,22

Schauen wir mal auf die Temperaturen in der Saison 2016/17.

10.12.: 10,4
21.12.: 2,2
04.02.: 5,2
18.02.: 7,2
25.02.: 4,8

Durchschnittliche Temperatur: 5,96

Ein "sehr kalter Winter" hat uns in der abgelaufenen Saison zwar nicht zu schaffen gemacht, die Durchschnittstemperaturen waren aber um 1,74 °C niedriger als in der Saison 2016/17. Daran, dass dies nun als Erklärung für den Zuschaherrückgang dienen kann, muss man doch erhebliche Zweifel haben.
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von BSC-Kutta » 26.05.2018, 19:54

... zumal das ja völlig nach „Märchenwald“ riecht ... echt absurd solche Thesen ...

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gronf
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von gronf » 26.05.2018, 20:24

Micky hat geschrieben:
26.05.2018, 19:11
Nun hör aber auf! Womöglich liegt es noch daran, dass Hitler mal auf der Tribüne gesessen hat! Die Leute, die die Skandale mitbekommen haben, sind doch kaum noch im Stadion! Stell dich mal vors Stadion und sprich mal die Leute auf die Skandale an, die wenigsten wissen doch worum es ging. Ferner fragt man sich bei deiner Theorie, wie z.B. Schalke das Stadion vollbekommen? Und das im Ruhrgebiet!
Micky, Du hast mich missverstanden. In den 70ern konnten, mitursächlich durch die Skandale, weniger neue Fans generiert werden. Das bezog und bezieht sich nicht auf die Ist-Situation. Es entstand damals eine Lücke in der Fanbasis, die nur durch janz Bekloppte, also ich z.B., gefüllt wurde. ;)
Das meinte ich damit. Hat nix mitm Hier und jetzt zu tun, sollte aber auch erwähnt werden, weil ne Generation Herthafans fehlte, die das hätten weitergeben können

Und Schalke kriegt die Bude voll, weil in der Region, wie auch beim BVB in DO, Fußball gelebt wird. Das wird hier vererbt, von einer Generation zur nächsten.
In meinem Dorf z.B. leben Schalker und Borussen in geliebter Zwietracht miteinander. Da fällt 'n bekloppter Herthaner nich auf :D
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Zauberdrachin » 27.05.2018, 23:18

Die Gründe sind gewiss vielfältig.
Finde Preetz Aussage, als Beispiel den kalten Winter zu nennen einfach nur ungünstig ausgedrückt. Die RR fing dieses Jahr so früh an, dass man tatsächlich mehr Spiele hatte wo nicht nur die Temperaturen sehr niedrig waren, sondern gepaart mit Niesel, Graupel.
Ob das nun im Schnitt 5000 weniger ausmacht ...

Zum Wetter allerdings mal eine Anekdote aus eigener Statistik: bei 80% aller Heimspiele war das Wetter am Heimspieltag stets das schlechteste innerhalb von 10 Tagen. Kuriosum irgendwie. Bei dem Stand an dem ich mich vor dem Spiel aufhalte haben wir uns darüber auch schon in Galgenhumor geflüchtet.
Zu der Wetterlage kann man übrigens auch gut die Ständeinhaber außerhalb des Olys befragen, denn die haben entsprechende Einnahmeverläufe.

Die Preisgestaltung, besonders für Familien und Kinder, wurde hinsichtlich der Zuschauerzahlen in die Kritik genommen. Darauf reagiert der Verein nun mit der kommenden Saison.

Die Spielweise hat gewiss auch ihre Anteile. Und somit auch in welchen Phasen man auf welche Gegner im Heimspiel trifft.
Gepaart mit unschönem Wetter ... Mainz, WOB, Freiburg ... alles Gegner die hier nur Fußball verhindern wollten, weil sie jeden Punkt im Abstiegskampf brauchten. Eurosport hatte da ja auch "Glück" mit ihren Paarungen die sie übertragen durften, weil nur einmal kein Grottenspiel. Und Mainz vs S04 war noch grausamerer Kick als unser ddesolates 0:2 gegen Mainz.

In unserer Stadt ist es leider aber auch so, dass z.B. gegen Leipzig gute Kulisse, wenn man jedoch dort einige mit Tageskarten fragt (ich mach sowas) ob sie denn auch im Februar bei 5 Grad zu dieser Paarung gegangen wären, kommt ein klares "Nein, zu kalt".

---
Grundsätzlich bin ich mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, dass einen großen Anteil an dem mangelnden Zuspruch einfach eine titellose Vergangenheit ist, wobei ich besonders auf die Zeit nach dem Krieg abziele.

Menschen neugierig machen ... indem man erzählen kann "Ey, da genial Pokal geholt" oder "Überraschend Meister geworden" ... wie schaut das bei uns aus? Wir waren nie wirklich Favorit in den drei Pokalendspielen, auch nie Favorit auf den Meistertitel. Doch eben überraschend mal was gewonnen ... niente. Für mich war ein ganz entscheidender Knackpunkt das "verlorene" UEFA-Pokal-Halbfinale gegen Roter Stern Belgrad vor über 80.000 Zuschauern! Den Lauf, der sich auf Deutscher Vizemeister"titel" aufbaute konnte man nicht vergolden. Wir waren ja auch in den beiden Spielen nicht Favorit.
Doch schafften es nicht, dank eines Spielers der aus 5 Metern das Tor nicht traf, diese Sensation zu schaffen ins Endspiel einzuziehen.

Diese Endspielteilnahme hätte schon für mehr internationale Verbreitung unseres Namens gesorgt. EIn Titel noch mehr.
So aber bleibt nach langer Zeit in den Erzählungen mehr Folgendes hängen (obwohl wir nie Favorit waren): Dieses Halbfinale verkaggt, Pokalfinale zweimal verkaggt ... das mit unseren Amas taucht bei vielen nicht mal in den Aufzählungen mehr auf, was für eine Wahrnehmung?

Wahrlich "alle" größeren Traditionsklubs holten zumindest einen Titel, wir nicht. Stattdessen bekam man noch Ende der 80er den Skandal um die Ohren geredet. Bei S04 wird deren Skandal vergessen ... Titel schaffen alles.

Und somit bekommt man dieses "Argument" größte Stadt auch noch um die Ohren gehauen. Es ist überhaupt kein Argument.

Alle Klubs mit den guten Stadionauslastungen (seitdem es die Arenen gibt) haben in ihrer Historie eine Phase über die geschwärmt mit und wo irgendein Titel heraussprang. Und das fehlt uns einfach.
Zusätzlich haben wir uns mal eine zu lange Phase ohne Bundesliga geleistet.

Was wir geschafft haben ist eine starke zahlreiche Besetzung der OK, wo etwas gemein ausgedrückt sich so ziemlich die einzigen Zuschauer befinden, die unter sagen wir mal 25 sind.
Unser Stamm beträgt rund 30.000 und das konstant. Außerhalb der OK wird man kaum junge Zuschauer finden. Bin gespannt inwieweit und in welcher Zahl die Änderung, bis 14 Jahre gratis ins Stadion zu lassen, Auswirkung zeigt.

Diese Kopplung aus Stadt und Verein war bei uns nie stark gegeben, da es berlintypisch schon zu Mauerzeiten war, dass so dermaßen viele ihren eigenen kleinen Verein die Treue hielten. Auf Anzahl der Einwohner gesehen hatten wir seit jeher meines Wissens auch deutlich die meisten Vereine.

Das mit dem fehlenden Titel bleibt dennoch denke ich ein Hauptpunkt.
Als die Mauer noch stand gab es hier in der Stadt Spiele, wo wir alle Zuschauerrekorde halten. Natürlich kamen die da auch schon wegen den Gegnern Köln, BMG, nicht mal so Bayern. Gegen Belgrad waren natürlich auch viele Jugoslawen im Stadion. Dennoch dort Finale und evtl. diesen Titel, so etwas bringt den Faktor "da bin ich gern jetzt auch dabei" mit.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Jenner
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Jenner » 27.05.2018, 23:36

Zauberdrachin hat geschrieben:
27.05.2018, 23:18
Die Gründe sind gewiss vielfältig.
Finde Preetz Aussage, als Beispiel den kalten Winter zu nennen einfach nur ungünstig ausgedrückt. Die RR fing dieses Jahr so früh an, dass man tatsächlich mehr Spiele hatte wo nicht nur die Temperaturen sehr niedrig waren, sondern gepaart mit Niesel, Graupel.
Ob das nun im Schnitt 5000 weniger ausmacht ...
2017/18 gab es zwischen dem 01.12. und 28.02. 5 Heimspiele und damit kein einziges mehr als in der Vorsaison. Und die Temperaturen waren auch nicht sehr niedrig, sondern lagen allesamt über dem langjährigen Temperaturdurchschnitt. Siehe oben.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Zauberdrachin » 27.05.2018, 23:45

Ist ja sehr schön, dass Du den Durchschnitt da ermittelt hast.
16/17 war zumindest bei Deiner Aufzählung mit 10,4 Grad ein klarer Rausreißer.
Und ich erwähnte nicht ohne Grund auch die Niederschlagslage, denn 5 Grad bei trocknem Wetter sind was anderes als bei feuchtem Wetter wie z.B. Nieselregen.
Hast Du dazu auch konkrete Werte?
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Mäcki_L » 28.05.2018, 00:30

Zauberdrachin hat geschrieben:
27.05.2018, 23:18
Die Gründe sind gewiss vielfältig.
Finde Preetz Aussage, als Beispiel den kalten Winter zu nennen einfach nur ungünstig ausgedrückt. Die RR fing dieses Jahr so früh an, dass man tatsächlich mehr Spiele hatte wo nicht nur die Temperaturen sehr niedrig waren, sondern gepaart mit Niesel, Graupel.
Ob das nun im Schnitt 5000 weniger ausmacht ...
Vielfältig sind die Gründe in der Tat und das sich Preetz ungünstig ausgedrückt habe, ist aus meiner Sicht eine seeehr wohlwollende Umschreibung.
Klingt ein wenig nach stets bemüht...und die Bedeutung dessen dürfte dir sicher bekannt sein.

Da du vom persönlichen Erlebnis gesprochen hast, will ich auch mal einen dazu beitragen.
Beim Heimspiel gegen Wolfsburg (Samstag 20.30Uhr) war es eben genau so ein unangenehmes Wetter. Niesel und kalt.
Mit dem Erfolg von Hamburg eigentlich dennoch gute Voraussetzungen...Eigentlich.
Die Veranstaltung jedoch war ein einziges Desaster, wie so die meisten Heimspiele...
Und nein, ich kann mir weder Wetter noch anderes aussuchen wenn ich zum Spieltag in Berlin bin. Ich muss nehmen was kommt und da darfst du mir gern glauben, dass mir das Wetter so ziemlich egal ist, wenn ich dafür ordentlichen Fussball zu sehen bekomme.
Aber genau das ist ja eben nicht immer der Fall.

Au diesen Gründen hab ich auch, obwohl gutes Wetter, das letzte Spiel gegen Leipzig auch ausfallen lassen. Ich hab es nicht bereut, obwohl ich es lieber getan hätte, dann wäre es erfolgreich gewesen.

Ich denke, will man neben dem "harten Kern" zusätzlich Zuschauer (zwischen 10-15K) ins Stadion ziehen, so funktioniert das zuerst über eine ansprechende Spielweise. Alles andere mag als Erklärung vielleicht herhalten, ist für mich allerdings nicht stichhaltig.

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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Berlin NO 18 » 28.05.2018, 00:53

Jenner hat geschrieben:
26.05.2018, 19:44
Drago1892 hat geschrieben:
26.05.2018, 19:31
Die Sache ist ja, dass Preetz und Gegenbauer sehr erfolgreich an ihren Stühlen klammern.
Sie verkaufen den Fans Bronze als Gold und kommen damit regelmäßig durch.
Was hast Du denn? Preetz hat doch eine knallharte Analyse betrieben:
Obwohl...

Hier die Zahlen für Berlin-Tegel zu den Heimspielen in den metereologischen Wintermonaten der vergangenen Saison (in Grad Celsius).

03.12.: 2,9; 1,3 über dem langjährigen Durchschnitt
13.12.: 4,2; 2,6 über dem langjährigen Durchschnitt
19.01.: 3,6; 2,8 über dem langjährigen Durchschnitt
03.02.: 2,9; 1,4 über dem langjährigen Durchschnitt
16.02.: 7,5; 6,0 über dem langjährigen Durchschnitt

Durchschnittliche Temperatur: 4,22

Schauen wir mal auf die Temperaturen in der Saison 2016/17.

10.12.: 10,4
21.12.: 2,2
04.02.: 5,2
18.02.: 7,2
25.02.: 4,8

Durchschnittliche Temperatur: 5,96

Ein "sehr kalter Winter" hat uns in der abgelaufenen Saison zwar nicht zu schaffen gemacht, die Durchschnittstemperaturen waren aber um 1,74 °C niedriger als in der Saison 2016/17. Daran, dass dies nun als Erklärung für den Zuschaherrückgang dienen kann, muss man doch erhebliche Zweifel haben.
Ich auch.

Wobei ich schon ziemlich unangenehm das Heimspiel gegen den BVB am 19.01., ein Freitagabendspiel, erinnere. Da habe ich mir im Oly wirklich fast den Arsch abgefroren. Die oben genannten 3,6 Grad war ja die Tageshöchsttemperatur. Es war knapp 0 Grad im Stadion. Die App auf meinem Smartphone hat als "gefühlte Temperatur" -4 Grad angezeigt (wie auch immer die das berechnen). Es hat nur der Schnee gefehlt...

Wir hatten normal eigentlich ganz gute, aber an dem Abend blöde Plätze in Block 4, direkt im Bereich der Zugänge, weil da dauernd ein eiskalter Wind von hinten reingeweht hat.

Auch hatte ich die Karten einen Tag vorher im Online-Shop gekauft und es war gar nicht so einfach noch zusammenhängende Plätze zu finden (abgesehen von richtig teuer). Im Stadion war der Block dann gefühlt zu 1/3 leer und alle haben sich dann umgesetzt wie sie wollten. Überall waren große Lücken im Rund. Trotzdem wurden 65000 Zuschauer offiziell verkündet. Was ich nur so interpretieren kann, dass viele bei dem Wetter dann doch keinen Bock hatten hinzugehen...?

Bekannten die um BVB zu sehen mitgekommen waren (aber keine BVB-Fans), haben mir versichert, dass sie definitiv "nie nie nie wieder" noch mal im Januar ins zugige Oly mitkommen würden und ob ich wohl spinne... :roll:

Wie gesagt, ich glaube auch nicht, dass es -5000 erklärt. Aber es kommt eben noch oben drauf, dass es im Winter wirklich unangehm sein kann im Oly und dann bleiben "Gelegenheitszuschauer" auch eher weg, wenn sie einmal eine schlechte Erfahrung gemacht haben.
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MikeSpring
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von MikeSpring » 28.05.2018, 06:35

Ich glaube auch, Preetz' immer wieder geäußerte Feststellung, am gezeigten Fußball kann es nicht liegen, ist nur die halbe Wahrheit, da auch zu Zeiten, als wir um Platz 4 (und gefühlt um die Meisterschaft) gespielt haben nicht signifikant mehr Zuschauer kamen.

Ich denke, da muss man mehrere Sachen zusammennehmen:
1.) wir haben einen Kern um 35.000 Zuschauer, die (fast) immer kommen.
2.) Wir verlieren nicht sooo schnell Fans bei schlechtem Fußball, aber wir gewinnen noch schwerer Fans mit interessantem Fußball dazu.
3.) Interessant in diesem Zusammenhang bedeutet: Entweder SCHÖN, ERFOLGREICH, oder zumindest SPANNEND.

Das wären meine Kernaussagen. Dadurch, dass wir diesen Kern haben, merken wir Fehlentwicklungen nicht schon schneller. Herthafans sind gewohnheitsgemäß gleichermaßen leidensfähig wie skeptisch: Spielen wir ein, zwei Spielzeiten schlecht, bleibt deswegen keiner/ kaum einer zuhause. Werden aber aus ein, zwei Spielzeiten 3, 4 - ohne dass es "interessant" wird - bleiben die ersten zuhause. Mit der Folge: Es wird unschöner im Stadion (wer steht/sitzt schon gerne mit 20 Leuten in einem Block, zu sechst in einer Reihe ?) die Stimmung schlechter --> MEHR Menschen bleiben zuhause.
Spielen wir auf einmal gut, denkt sich der Herthafan "Ich erwarte nicht zu viel, meine Erwartungen werden eh immer enttäuscht, spätestens, wenn es gilt die Ernte einzufahren wird Hertha wieder versagen!" Also kommen nicht sofort bei ansprechenden Leistungen mehr Fans. Dazu sind wir zu konstant in der Inkonstanz: Mit jedem Spiel, in dem Hertha gut oder vielleicht sogar schön spielt, steigt die Chance, dass im nächsten Spiel ein Grottenkick gezeigt wird. Ist leider immer so bei Hertha. Wenn dann die Vereinsführung VIEL ZU SEHR in guten Phasen auf die Euphoriebremse tritt - warum sollte ich als Fan gewonnen werden, der bei Erfolgsphasen hinzu kommt ?

Zum dritten Punkt: Interessant ist sicher v.a. schöner ODER erfolgreicher, idealerweise schöner UND erfolgreicher Fußball. Aber Interessant wäre auch spannender Fußball. Spannend im Sinne von wir spielen um ETWAS (wobei ETWAS schon Meisterschaft oder CL sein muss, mit Euroleague lockt man hier niemanden hinter dem Ofen vor) ODER um den Klassenerhalt. Eine ruhige Saison wie diese ist zwar was schönes - aber bringt keine Zuschauer. SPANNUNG hatten wir höchst selten.
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von Jenner » 28.05.2018, 11:14

Berlin NO 18 hat geschrieben:
28.05.2018, 00:53

Wie gesagt, ich glaube auch nicht, dass es -5000 erklärt. Aber es kommt eben noch oben drauf, dass es im Winter wirklich unangehm sein kann im Oly und dann bleiben "Gelegenheitszuschauer" auch eher weg, wenn sie einmal eine schlechte Erfahrung gemacht haben.
Daran, dass das Oly im Winter kein Vergnügen ist, besteht kein Zweifel. Das ist aber schon seit Menschengedenken so. Der letzte Winter war allerdings nicht ungewöhnlich kalt, so dass er kaum als Erklärung für den Zuschauerrückgang herhalten kann.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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gronf
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Re: Zu wenig Zuschauer im Olympiastadion

Beitrag von gronf » 28.05.2018, 17:50

Also stellen wir fest: Am Wetter kanns nicht gelegen haben.

Mensch, früher hatte das Oly kein umfassendes Vordach, der Winter ne knackige Kälte und das Bier (das schäumende) noch Geschmack, und wir sind trotzdem ins Stadion gepilgert.
Herrjeh, ick kling wie mein Opa :laugh:

Kommen wir also zur Spielweise, den fehlenden Meriten und den anderen möglichen Ursachen, die in dem Thread geschrieben wurden, zurück..
Unschön Fussball könnwa auch bei schönem Wetter spielen.. :D
-- errare herthanum est

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