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von MikeSpring » 29.05.2018, 06:26
Ich denke, auch die Tatsache, dass wir nicht mal gegen Bayern und Dortmund ausverkauft waren hat in der Tat mehrere Gründe.
Ja, zum einen unseren schlechten Fußball, aber da wir eigentlich gerade in diesen Spielen immer ganz gut ausgesehen haben eigentlich nicht zu erklären. Diese Spiele waren zumindest auch in Saisons ausverkauft, in denen wir NOCH SCHLECHTEREN Fussball gezeigt haben.
Ich denke auch, dass RB EIN Faktor ist. Zum einen können die Bayern und BVB-Fans südlich der BAB 10 jetzt Ihre Idole auch in Leipzig sehen - vielen reicht vielleicht auch einmal pro Jahr. Zum anderen dürften die Bayern und der BVB auch ein paar Fans an RB verloren haben, die gehen jetzt gar nicht mehr zu Bayern/BVB außer wenn die in Leipzig spielen, jubeln jetzt aber auf der anderen Seite.
Zusätlich sollten wir nicht vergessen: Gegen Bayern haben wir sonntags gespielt. Gegen den BVB Freitags abends mitten im Winter. Ideal ist anders. Zudem standen die Bayern, als wir gegen sie gespielt haben beinahe historisch schlecht, der BVB war auch zu dem Zeitpunkt weit entfernt davon, in Topverfassung zu sein. Wir hatten zwar gerade gegen Stuttgart verloren, aber gegen RB gewonnen, ich persönlich kenne einen BVB-Fan, der dem Spiel fernblieb, weil er angst hatte, es zu verlieren, und das wollte er sich als Berliner gerade gegen Hertha nicht geben.
Was mich an der ganzen Sache so stört ist, dass man sich mit der Situation abgefunden hat und sagt 55K reichen für uns. Das DARF als Hauptstadtclub mit bald 4 Mio Einwohnern nicht unser Anspruch sein. Unser Anspruch muss sein, dass das Olympiastadion einst zu klein für uns wird. ERST DANN bin ich auch für ein neues Stadion - ein größeres. Auch wenn Preetz es noch so oft wiederholt - es stimmt einfach nicht, dass man so viel probiert habe, das Stadion voll zu bekommen und nichts habe funktioniert. WAS hat man denn probiert ? Nicht viel. Und nicht ausdauernd. Das ist aber kein Sprint sondern ein Marathon. Alles, was man macht, macht man halbherzig. Partnerstädte in Brandenburg ? Keine schlechte Idee. Dann muss man es aber auch leben. Dann gehört in jede Partnerstadt kurz nach Ortseinfahrt an prominenter Stelle ein Schild hin, dass darauf hinweist. Es muss einen großen Fanshop geben, und zwar im Zentrum, nicht in Aussenlage. Es muss mindestens eine Fankneipe geben und regelmäßige Shuttleservices (mit nicht überzogenem Aufpreis auf das Ticket) zu den Heimspielen und auch zu manchen Auswärtsspielen, der aber auch stadtweit bekannt ist. Hertha muss ein paar Mal auch präsent sein, und sei es nur mit Herthinho, einzelnen Spielern, Jugendteams oder einer Traditionself. Dieses Kieztraining hat man auch stiefmütterlich behandelt. Fanshop im Hauptbahnhof ? JA, aber keiner findet ihn, der ihn nicht kennt, weil man sich auf einen Standort im absoluten Abseits abspeisen lassen hat. So ein Fanshop, der ja auch Tickets verkauft, muss einem fußballinteressierten Touri, der noch keinen Plan hat, was er unternehmen will, bei Ankunft am Bahnhof direkt ins Auge springen. Entsprechend muss einem in TXL oder SXF - und IRGENDWANN mal am BER ein Fanshop von Hertha direkt ins Auge springen, so dass keiner landen kann, ohne ihn wahrzunehmen. Vor diesem Marathon scheut man, warum auch immer. Lieber Foren abschalten, blöde Sprüche einblenden und sich über gelungene Twitterscherze freuen, die zwar Aufmerksamkeit bringen, aber vielleicht gerade mal 5 Minuten.