Neues Schutzkonzept im Stadion - "Wo ist Lotte?"

[Mineiro]

Sexismus, Rassismus oder Queerfeindlichkeit - Diskriminierung jeglicher Art ist leider noch immer ein Problem in unserer Gesellschaft und auch im Fußball. Solchen grenzüberschreitenden Übergriffen am Spieltag wollen wir von nun an noch entschlossener entgegenwirken und den Betroffenen Hilfe bieten. Ab sofort startet das Schutzkonzept „Wo ist Lotte?“. Der Schutz von Betroffenen steht hierbei im Mittelpunkt. Bei Heimpartien sind Helferinnen und Helfer vom „Team Lotte“ in auffälligen pinken Westen im Stadionumlauf unterwegs, zudem gibt es einen Schutzraum. Diesen können Betroffene aufsuchen und sich dort an einem sicheren Rückzugsort Unterstützung und Hilfe holen.

https://www.herthabsc.com/de/nachrichte ... lotte-2223

Aus meiner Sicht eine gute und wichtige Idee.

[Ray]

Someone, jetzt Du ...

[Teutebecker]

Kurzum, ich finde das sehr gut, wichtig und richtig.
Ich finde es aber sehr schade, dass der Fokus nur auf Sexismus, Rassismus oder Queerfeindlichkeit gelegt wurde. Ich erinnere mich an einen besonders schockierenden Fall bei dem ein Herthafan mit einer behinderung durch Fremdeinwirkung fast zu Tode gekommen wäre. Wurde das schon vergessen? Eine ausdrückliche Nennung von Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung im Zusammenhang des Schutzes vor Aggressionen und Diskriminierung hätte ich mir schon gewünscht.

[Mineiro]

Naja, da steht Diskriminierung jeglicher Art und das schließt doch selbverständlich die von dir beschriebenen Fälle mit ein.

[Teutebecker]

Das würde auf "Sexismus, Rassismus oder Queerfeindlichkeit " auch zutreffen. Trotzdem wurden diese Felder ja speziell erwähnt.
Da man in der Vergangenheit eben diesen sehr erschütternden Fall einer Aggression eines Menschen mit einer Behinderung im Stadionumfeld erlebt hat, frage ich mich warum die anderen drei Themengebiete eine explizite Erwähnung erfordern, dieses aber in den Augen der Autoren nicht. Es geht ja hier ausdrücklich um eine konkreten Schutz. Das muss man nachbessern bzw. in der nächsten Erwähnung besser machen.

Nicht falsch verstehen, ich möchte nicht das Haar in der Suppe suchen. Das Konzept an sich finde ich toll.

[Jenner]

Die übermäßige Betonung von "Sexismus, Rassismus oder Queerfeindlichkeit " zeigt doch letztendlich nur, dass diese Gruppe die lauteste Lobby, nicht aber das größte Schutzbedürfnis im Oly hat. Deswegen halte ich ein „Team Lotte“ in auffälligen pinken Westen für deplatziert. Dadurch werden nur potenziell Diskriminierte erster und zweiter Klasse geschaffen.

[PREUSSE]

Eine unnötige populistische Keuter Aktion, wahrscheinlich war dies seine letzte Überall ist Polizei, überall sind Ordner - unnötig

[MikeSpring]

Eine unnötige populistische Keuter Aktion, wahrscheinlich war dies seine letzte Überall ist Polizei, überall sind Ordner - unnötig

Nein, ist es nicht. Die Hürde einen Polizisten anzusprechen ist möglicherweise größer, da ist es sinnvoll ein niederschwelligeres Angebot zu haben. Die Bezeichnung und die Farbgebung ist vielleicht überdenkenswert, weil dies doch impliziert, dass nur Frauen angesprochen werden sollen.

Und die Ordner sind ja nicht besonders ausgebildet. Ich hätte mich einst in Leipzig nicht an deren Ordner wenden wollen... die haben mir ziemlich explizit Gewalt angedroht, weil ich angeblich renitent gewesen sei, dabei habe ich sie nur nach dem Weg fragen wollen, nachdem sie mir schroff den Weg versperrt haben (den, über den ich vor dem Spiel gekommen bin. Da sollen echt Ex-Hools unter den Ordnern sein.

Und gerade als Gästefan vertraue ich mich vielleicht nicht so gerne den Ordnern des Heimclubs an.

[Ray]

Lotte ist bei Osnabrück, aber nicht mehr Niedersachsen, sondern schon NRW.

[Mineiro]

Das informierte Personal stellt dann Kontakt zum geschulten “Team Lotte” her, das euch entweder zum Schutzraum bringt oder anderweitig hilft, je nach euren Bedürfnissen. Darüber hinaus könnt ihr selbst auf direktem Weg das “Team Lotte” kontaktieren oder den Schutzraum in Block O aufsuchen.

Da wir wissen, dass es nicht einfach ist, Fälle von Diskriminierung oder Belästigung zu melden, sind wir auch außerhalb des Spieltages über woistlotte@herthabsc.de erreichbar. Hier könnt ihr auch im Nachhinein anonym Fälle melden und Unterstützung bekommen – egal ob ihr Betroffene seid oder die Vorkommnisse bezeugt habt!

Gemeinschaftsprojekt in stetiger Weiterentwicklung

Ein Hertha-Projektteam aus den Abteilungen Fanbetreuung, Corporate Social Responsibility und Digitale Medien hat dieses Hilfsangebot im Zeitraum von anderthalb Jahren ausgearbeitet. Möglichkeiten zur Rücksprache und Unterstützung haben dabei diverse Beratungsstellen, das Projekt „Vielfalt im Stadion“ der Kompetenzgruppe Fankulturen und sportbezogene soziale Arbeit (KoFas) sowie das Fanprojekt geboten. „Als Hauptstadtclub ist es unser Ziel und unsere Verantwortung, allen Stadionbesuchenden ein schönes Spieltagserlebnis zu bieten, bei dem sie sich wohl und sicher fühlen. Das Konzept „Wo ist Lotte?“ stellt einen wichtigen Schritt zu einem sicheren Stadionerlebnis für alle dar“, unterstreicht unser Geschäftsführer Thomas E. Herrich die Wichtigkeit einer solchen Initiative. Unser Projektteam wird das Hilfsangebot nach und nach weiterentwickeln und, wenn nötig, weiter anpassen.

Quelle: siehe oben

Federführend scheint nicht Keuter, sondern Herrich zu sein. Und das "Team Lotte", abgeleitet übrigens von CharLOTTEnburg und mit Bezug auf einen altberliner Vornamen, besteht nicht aus Ordnern sondern speziell geschultem Personal.

[MikeSpring]

"Team Lotte", abgeleitet übrigens von CharLOTTEnburg und mit Bezug auf einen altberliner Vornamen,

Das gefällt mir allerdings wieder. Würde aber besser zum SCC passen...

[PREUSSE]

Eine unnötige populistische Keuter Aktion, wahrscheinlich war dies seine letzte Überall ist Polizei, überall sind Ordner - unnötig

Nein, ist es nicht. Die Hürde einen Polizisten anzusprechen ist möglicherweise größer, da ist es sinnvoll ein niederschwelligeres Angebot zu haben. Die Bezeichnung und die Farbgebung ist vielleicht überdenkenswert, weil dies doch impliziert, dass nur Frauen angesprochen werden sollen.

Und die Ordner sind ja nicht besonders ausgebildet. Ich hätte mich einst in Leipzig nicht an deren Ordner wenden wollen... die haben mir ziemlich explizit Gewalt angedroht, weil ich angeblich renitent gewesen sei, dabei habe ich sie nur nach dem Weg fragen wollen, nachdem sie mir schroff den Weg versperrt haben (den, über den ich vor dem Spiel gekommen bin. Da sollen echt Ex-Hools unter den Ordnern sein.

Und gerade als Gästefan vertraue ich mich vielleicht nicht so gerne den Ordnern des Heimclubs an.

Im Stadion passiert nichts mehr, da es zuviel Video Überwachung gibt und draußen kann immer etwas passieren, da hilft auch so ein populistisches Lotte Programm nicht. Dein Argument, die Hürde sei zu groß einen Polizisten anzusprechen ist abwegig. Dann kann ja das Problem nicht so groß sein

[Dd.]

Eine unnötige populistische Keuter Aktion, wahrscheinlich war dies seine letzte Überall ist Polizei, überall sind Ordner - unnötig

Nein, ist es nicht. Die Hürde einen Polizisten anzusprechen ist möglicherweise größer, da ist es sinnvoll ein niederschwelligeres Angebot zu haben. Die Bezeichnung und die Farbgebung ist vielleicht überdenkenswert, weil dies doch impliziert, dass nur Frauen angesprochen werden sollen.

Und die Ordner sind ja nicht besonders ausgebildet. Ich hätte mich einst in Leipzig nicht an deren Ordner wenden wollen... die haben mir ziemlich explizit Gewalt angedroht, weil ich angeblich renitent gewesen sei, dabei habe ich sie nur nach dem Weg fragen wollen, nachdem sie mir schroff den Weg versperrt haben (den, über den ich vor dem Spiel gekommen bin. Da sollen echt Ex-Hools unter den Ordnern sein.

Und gerade als Gästefan vertraue ich mich vielleicht nicht so gerne den Ordnern des Heimclubs an.

[Dd.]

in meinen Augen weißt du nicht, worüber du schreibst.
Du Sesselkommentator.

Sorry!

[hm196]

Und das "Team Lotte", abgeleitet übrigens von CharLOTTEnburg und mit Bezug auf einen altberliner Vornamen, besteht nicht aus Ordnern sondern speziell geschultem Personal.

finde ich ganz gut

sonst hätte man es ja ganz gedankenlos auch Jeannie nennen können, frei nach dem Motto: Sie werden dich nicht finden
Niemand wird dich finden, du bist bei mir

[Nettelbeck]

naja, wenn schneeflöckchen meinen, dass sie beim fussball einen auf woke machen müssten und "der hat mich aber voll bös beleidigt" (weil schwul, weil schwarz, weil weiß der geier was) zur polizei oder irgendeinem sozialarbeiter rennen wollen, dann sollen sie es halt tun.
sicherheit rund ums stadion ist für mich, dass man nicht totgeschlagen wird - so wie leider vor kurzem passiert durch den rostocker den sie nun offenbar endlich geschnappt haben.

[Herthinho0]

sicherheit rund ums stadion ist für mich, dass man nicht totgeschlagen wird

Na wenn es nur das ist... Hart prügeln und verbale Gewalt ist doch kein Ding. Solange keiner zu Tode kommt, Feuer frei!!!

[Bierchen]

Da wir wissen, dass es nicht einfach ist, Fälle von Diskriminierung oder Belästigung zu melden, sind wir auch außerhalb des Spieltages über woistlotte@herthabsc.de erreichbar. Hier könnt ihr auch im Nachhinein anonym Fälle melden und Unterstützung bekommen – egal ob ihr Betroffene seid oder die Vorkommnisse bezeugt habt!

Der Preusse hat mir inne Halbzeit an Hintern jepackt, aber meinen Namen möchte ich nicht sagen

[Opa]

...das "Team Lotte", abgeleitet übrigens von CharLOTTEnburg und mit Bezug auf einen altberliner Vornamen...

Charlottenburg ist benannt nach Königin Sophie Charlotte, der Mutter des Soldatenkönigs Friedrich I. und der Großmutter des alten Fritz, beides überaus erfolgreiche Kriegsherren, die u.a. Stettin besetzt und Schlesien erobert haben und deren Geschichtserinnerung die "woke people" sonst aus dem Stadtbild entfernen wollen. Und nun soll ausgerechnet das als Name dafür dienen, um auch dem letzten Schneeflöckchen einen aus eigener Definition "annoying-freien" Stadionbesuch zu ermöglichen? Ich dachte eigentlich, die Sitzplatzpolizei in England wäre schlimm, aber so ist das ja noch absurder, zumal in der Kurve ja nach wie vor Songs wie "Blonde Haare dicke Titten BSC" oder "Und wir trinken das schäumende Bier" angestimmt werden. Gibt's dafür dann Hausverbot oder muss man mit den Lilawesten zum Stuhlkreis? Was kommt als nächstes? Rennen die bei einer Niederlage auch dahin, um zu fordern, dass zukünftig keine Tore mehr zählen und beide Mannschaften (was auch nicht mehr so heißen darf) gewinnen?

Natürlich muss ein Stadionbesuch für jeden sicher sein und grundsätzlich halte ich es auch für richtig, das Ordnerpersonal entsprechend zu sensibilisieren (wobei das in Berlin im Vergleich noch eher gut ist, weil es nicht vom örtlichen Rockerclub oder Boxverein rekrutiert ist). Die normalen Ordner mit Funk auszustatten wäre aber sicher hilfreicher als ein paar Sozialarbeiter unter 50-70.000 Zuschauer sich verlieren zu lassen und sich als Verein in diesem Gratismut sonnen zu wollen. Das ist genauso bigott wie irgendwelche Initiativen zum Klimaschutz und dann neue Spieler mit dem Privatjet einzufliegen.

[replay]

naja, wenn schneeflöckchen meinen, dass sie beim fussball einen auf woke machen müssten und "der hat mich aber voll bös beleidigt" (weil schwul, weil schwarz, weil weiß der geier was) zur polizei oder irgendeinem sozialarbeiter rennen wollen, dann sollen sie es halt tun.
sicherheit rund ums stadion ist für mich, dass man nicht totgeschlagen wird - so wie leider vor kurzem passiert durch den rostocker den sie nun offenbar endlich geschnappt haben.

Wow, wie dämlich kann man sein. Das ist ja noch dümmeres Gesabbel als das vom Preußen.

Gute Sache von Hertha

[Panteliese]

Jedenfalls würde ich mir später, genau wie im Fall der Gender-Toiletten beim DFB-Pokalfinale, gerne eine Evaluation solcher Maßnahmen wünschen, um bewerten zu können, ob es sich dabei um eine notwendige oder doch eher opportunistische Aktion handelt.

Das Fußballstadion als "safe space" nach Vorbild US-amerikanischer Universitäten - wer mal mit der U- oder S-Bahn ins Oly gefahren ist, weiß, welch robuste Nerven man braucht, um auch nur die HInfahrt zu überstehen, das ist ganz offensichtlich kein Ort für Schneeflöckchen.

[Mineiro]

Dass ein zusätzliches Angebot im Stadion, welches ja keiner nutzen muss und welches den normalen Stadionbesucher nicht weiter stören und beeinträchtigen sollte nun hier von einigen noch lächerlich gemacht werden muss spricht mal wieder für sich. Wenn sich nur ein paar Personen weniger hilflos, verloren und ein bisschen sicherer im Stadion fühlen dadurch, dann ist die Aktion aus meiner Sicht ein Erfolg und steht Hertha BSC gut zu Gesicht.

[PREUSSE]

Dass ein zusätzliches Angebot im Stadion, welches ja keiner nutzen muss und welches den normalen Stadionbesucher nicht weiter stören und beeinträchtigen sollte nun hier von einigen noch lächerlich gemacht werden muss spricht mal wieder für sich. Wenn sich nur ein paar Personen weniger hilflos, verloren und ein bisschen sicherer im Stadion fühlen dadurch, dann ist die Aktion aus meiner Sicht ein Erfolg und steht Hertha BSC gut zu Gesicht.

AMEN

[MikeSpring]

Dass ein zusätzliches Angebot im Stadion, welches ja keiner nutzen muss und welches den normalen Stadionbesucher nicht weiter stören und beeinträchtigen sollte nun hier von einigen noch lächerlich gemacht werden muss spricht mal wieder für sich. Wenn sich nur ein paar Personen weniger hilflos, verloren und ein bisschen sicherer im Stadion fühlen dadurch, dann ist die Aktion aus meiner Sicht ein Erfolg und steht Hertha BSC gut zu Gesicht.

Diese Ablehnung hier, und auch die Haltung, die da durchschimmert, macht erst deutlich, wie notwendig das ist.

Klärt mich bitte mal auf: Wer sind Schneeflöckchen ? Den Teil kann ich mir noch denken, aber wieso diese Bezeichnung ?

[Teutebecker]

Sexismus, Rassismus oder Queerfeindlichkeit - Diskriminierung jeglicher Art ist leider noch immer ein Problem in unserer Gesellschaft und auch im Fußball.

Da man diesen Satz so stehen lässt, muss ich @Jenner Recht geben. Man muss sich fragen, ob hier eine Unterscheidung zwischen Diskriminierten erster und zweiter Klasse vorgenommen wird. Dieser Satz kann sogar so verstanden werden, dass die "Diskriminierung jeglicher Art" sich ausdrücklich auch die vorangegangenen Themenfelder beschränkt. Denn ansonsten hätte man "und auch jede andere Form der" vor Diskriminierung hinzufügen müssen. Ich finde es erstaunlich, dass man es so formuliert hat, dass diese Deutung möglich bleibt - und offensichtlich zufrieden damit ist.

[...] Wenn sich nur ein paar Personen weniger hilflos, verloren und ein bisschen sicherer im Stadion fühlen dadurch, dann ist die Aktion aus meiner Sicht ein Erfolg und steht Hertha BSC gut zu Gesicht.

Volle Zustimmung. Wenn auch nur einem Menschen dadurch geholfen wird, dann ist es in meinen Augen den Aufwand wert.


Ich bin gespannt zu sehen, ob man in der Zukunft in der Darstellung die Aktion weiterhin auf die aufgeführten Themenfelder reduziert oder sich die Aktion zukünftig tatsächlich an alle Menschen wendet, die im Stadion wegen ihrer Attribute und/oder Gruppenzugehörigkeit diskriminiert werden. Da im Stadionumfeld bei Hertha ein Mensch mit Behinderung durch Fremdeinwirkung beinahe zu Tode gekommen wäre, ist es eine Frage des Anstandes diese Gruppe ausdrücklich zu erwähnen. Das zu unterlassen, spricht Bände. Es gibt Antwort auf die Frage, ob man einfach "hip" sein möchte oder ob es einem wirklich um die Sache geht.
Das sollte nicht nur, sondern das muss zukünftig besser kommuniziert werden.