bin vollends bei dirZauberdrachin hat geschrieben: ↑26.10.2018, 05:08Herthafuxx, das Problem ist insgesamt, dass wir Mitgleider und Fans nie einen wirklichen Überblick über die wahre Schuldenlage hatten. Ich glaube, da wäre auch einige Panik ausgebrochen bei kompletter Offenlegung, weil das Denken derjenigen die mit heftigen Summen agieren ein anderes ist als das von "Otto Normalbürger".
Man konnte jedoch oft genug den Rückschluss ziehen, dass mehr vorhanden gewesen sein muss als direkt ganz offen in den Bilanzen erkennbar.
Beim Einstieg von KKR sind 60 Mio. geflossen, und die habe ich in den Bilanzen direkt gesucht und man raucht sich etwas auf angesichts solcher Posten wie RAPs, Rückstellungen, Rücklagen ... eines wurde nur klar: der rein an Verbindlichkeiten genannte Betrag war ungleich der tatsächlichen Schuldenlage.
Warum der Einstieg von KKR so dermaßen gefeiert wurde lag darin begründet, dass wir finanziell wieder handlungsfähig wurden. Zieh mal den Umkehrschluss ...
Und eh. UFA, eh. Sportfive, nun LS nur Kredithaie zu nennen trifft es halt noch nicht. Dennoch hätte DH die Befreiung von denen schaffen können.
Zwei Umstände verhinderten das. Der eine war die vom Land Berlin aufgezwungene Beteiligung am Umbau des Olys mit 40 Mio.!
Der andere "Umstand" war, ich nenne es mal, das Verhindern der DM (Schiri in WOB) bzw. das Nichterreichen der CL in jener Saison.
Der BVB hatte in einem noch bedrohlicheren finanziellen Zustand genau das geschafft und konnte so ein oder zwei Saisons später LS rausbekommen.
Dass sich die UFA umbenannte, konnte man an sich ein Muss nennen, entsprechend auch die Umbenennung von Sportfive, da deren Ruf schlecht war.
Die UFA startete mit einem tollen Prinzip. Sie gibt dir Geld, jedoch im Gegensatz zu einer Bank, bekommst keinen Tilgungsplan. Dafür zahlst eine prozentuale Beteiligung von diversen EInnahmen. Über eine Tilgung soll sich gegen Vertragslaufzeitende unterhalten werden.
Die UFA stand stets bereitwillig da, wenn ein Verein kein Geld mehr von den Banken bekam, was bei uns bereits bei Amtsübernahme durch DH so war.
Und bereits über ein Jahr vor einem Vertragsende ... brauchten wir erneut Geld bzw. wollten erneut Geld ... und sie gaben wieder gerne ... Vertragslaufzeit verlängert und höherer Betrag, folglich höhere prozentuale Beteiligung an EInnahmen.
DH hatte es dann einmal geschafft, die Prozente wieder zu drücken.
Was wir nicht wissen sind die genauen jeweiligen Höhen der uns gegebenen Gelder, alle genauen Vertragslaufzeiten bzw. zu welchen Veränderungen diese immer wieder angepasst wurden. Ebenso wissen wir nicht von welchen Einnahmen die seit KKR-Einstieg auf 3% gedrückten Prozente LS erhält.
Damals waren es auf jeden Fall Transfereinnahmen, Fernsehgelder und glaube auch Vermarktung, an der die dann doppelt verdient haben weil sie für verschiedene Vermittlung eh Honorar/Provision erhalten haben.
Mit dem Einstieg von KKR wurde unsere Situation besser. Nur eben noch seeehr weit von gut entfernt.
LS hat uns so viel Luft gelassen, dass wir nicht "sterben". KKR aus ihren Erfahrungen wie man mehr oder weniger bankrotte Unternehmen wieder ins Laufen bringt, sorgte dafür, dass wir unseren "Gesundheitszustand" anfangen konnten zu behandeln.
Und Privatdarlehen und Genussscheine:
Deren Ursprung vor KKR-Einstieg fällt, da haben wir definitiv kein Geld mehr von Banken erhalten.
Und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass die, die uns da noch Geld gaben auch entsprechend "belohnt" werden, für diesen Aspekt wäre der Zeitpunkt egal. Diese Form der Geldbeschaffung ist allemal besser als noch einmal was von LS zu nehmen. Gut dagegen wäre es gewesen wir hätten weder das eine noch das andere ...
Das bei Weitem noch nicht Befriedigende an dem "besser als" ist, dass es nur bedeutet, etwas besser als schlecht.
Und die anderen Klubs haben und hatten andere Bedingungen. Selbstredend hängt das von Entscheidungen ab, die Verantwortliche treffen und ob diese von Erfolg gekrönt sind oder nicht. Zu diesen Bedingungen zählt weitaus mehr als nur die finanzielle Schiene.
Worin wir "gut" waren über Jahrzehnte ist wirklich jede Chance die sich bot nicht zu nutzen ...
Das Ding mit LS ... hättest Du Dich als Privatperson jemals auf einen Kredit eingelassen wo der Kreditgeber Dir sagt: Bedingung 10% über x Jahre von Deinen Einnahmen ohne dass die Schuld getilgt wird? Und wenn man das sogar einmal eingeht und oha, man braucht wieder Geld und die sagen dann: ok, hier, nun aber 20% der Einnahmen ...
Wir als Privatperson hätten doch eher irgendwann mal einen Schlussstrich gezogen und gesagt: Insolvenz.
Aber was machst als Verantwortlicher eines Unternehmens, eines Vereins, einer KGaA?
Da hängt ja wesentlich mehr dran ...
Die 40 Mio.-Anleihe und die rd. 30 Mio. für den Rückkauf der 9,7% Anteile machen jedenfalls nur dann Sinn wenn die Zinsbelastung spürbar niedriger ist als das was KKR jedes Jahr erhält. Und davon gehe ich aus.
Nun erstmal sehen ob das so klappt wie sich Schiller das vorstellt und wie dann wieder die Bilanz aussieht.
Aber so sicher mit der Anleihe und den 30 Mio wäre ich mir gar nicht...
Ich denke zwar auch, dass KKR weit mehr bekommt, als uns suggeriert wird, aber man darf auch nicht vergessen, dass die uns jetzt mit vollster Absicht die Pistole auf die Brust setzen und uns ja quasi dazu zwingen unser Vorkaufsrecht zu nutzen....
Zahlen wir KKR nicht aus, dann können die selbst frei entscheiden, an wen die unsere Anteile und wohl auch ihre Option auf weitere 20% verkaufen....das wäre für uns ein Supergau, weil der Erwerber durch >30% automatisch ein Mitspracherecht bei praktisch allen Belangen und wichtigen Entscheidungen des Vereins erhalten würde und dieses wird man lieber jemandem geben wollen, den man sich selbst aussucht und nicht den, den KKR auswählt, um für sich am Besten aus dem Kapitel Hertha BSC herauszukommen.
Ich hoffe sehr die Anleihe bekommt die 40 oder mehr Millionen zusammen, ansonsten wird man nämlich nochmal kräftig nachbessern müssen bei den Bedingungen, um eben genau dieses Geld einsammeln zu können.