Lösung der Hertha Finanzen

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Rustneil
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Rustneil » 16.06.2018, 22:59

Habe gehört, der chinesische Elektronikkonzern Hisense aus Qingdao will nach der WM sich verstärkt um Partner in der BuLi bemühen. Bringt vlt. etwas Klimpergeld in unsere leere Schatulle. Also Michi, am Montag ist telefonieren angesagt. Hisense wird auch von den Trumpschen Schutzzöllen auf Konsumgüter betroffen sein. Daher wird für die Chinesen der europäische Markt immer interessanter.
"Der Fußball hat bei uns einen Stellenwert, der gar nicht statthaft ist - für das bisschen Arschwackeln." (Hans Meyer)

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PREUSSE
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von PREUSSE » 16.06.2018, 23:05

Zumal deren TVs sich mittlerweile durchaus sehen lassen können.
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

Zauberdrachin
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 21.06.2018, 05:51

Herthafuxx hat geschrieben:
13.06.2018, 10:02
Zauberdrachin hat geschrieben:
13.06.2018, 07:09
...
Du behauptest also wir geben bewusst eine falsche GuV ab und betreiben Steuerbetrug ja? Starker Tobak!
Vielleicht solltest Du DIch mal mit Bilanzierungen etc. beschäftigen, denn es stehen noch Antworten aus auf konkrete Fragen die ich an DIch stellte. Aber da deckst dann lieber den Mantel des Vergessens drüber?
Und die GuVs sind einsehbar. Dort ist klar das zu sehen, was Du ansprichst, ein Verlust. Und es ist dort deutlich zu sehen, dass die Abschreibungen in fast exkat gleicher Höhe vorhanden sind, die keinen realen Geldfluss darstellen. Oder magst das bestreiten und sagen Abschreibungen sind realer Geldfluss?
Ganz besonders hier bitte eine Antwort zu, danke...
Ist hoffentlich ok für dich, dass ich nicht jenner bin und trotzdem antworte.
Also von Steuerbetrug lese ich bei keinem Beitrags jenners etwas heraus.
Und du hast wohl das System von Abschreibungen nicht richtig verstanden.
Auch Abschreibungen waren mal tatsächlicher Geldabfluß. Und auch kann im Jahr mit 8 Mio Abschreibungen der reale Geldfluss höher oder niedriger sein.
Reden wir von 8 Mio Abschreibungen in 16/17 dann waren davon vermutlich ein Großteil davon die Abschreibung der Transfersummen plus Handgelder für Stocker, Darida, Stark, Schieber, Salou, Weiser etc.
Dafür waren die Summen bei realem Abfluss aber auch keine Ausgaben in der GuV.
Und natürlich sind Abschreibungen (in der Regel) realer Geldabfluss. Z.B. Teilwertabschreibungen auf Spielerwerte werden wir in den veröffentlichten Bilanzen kaum finden.
Machen wir es mal ganz konkret anhand eines Beispiels:
Ich kaufe einen Spieler für 10 Mio. Ablöse und dessen Vertrag läuft 4 Jahre. Mit linearer Abschreibung kann ich pro Jahr 2,5 Mio. als Abschreibungsbetrag gewinnmindernd absetzen, EGAL wann das eigentliche Geld fließt.
Der reale Geldfluss ist in dem Fall nämlich nicht in der GuV zu sehen, sondern nur in der Bilanz.

Richtig ist, dass Abschreibungen einen Bezug zum realen Geldfluss haben, sind aber per Definition kein realer Geldfluss.
Gehen wir bei dem Beispiel mal davon aus, man hat den Betrag sofort gezahlt. Dann ist sofort ein realer Geldfluss von 10 Mio. vorhanden, die sich aber nicht komplett in der GuV wiederfinden, sondern nur 2,5 Mio.
In den drei Folgejahren werden jeweils weiterhin 2,5 Mio. gewinnmindernd abgeschrieben OHNE dass dort ein realer Geldfluss mehr vorliegt.

Ich deute Deine Aussagen dahingehend etwas um, dass zumindest zum Teil auch ein Verlust in barem realen Geldfluss vorliege.
Deswegen fragte ich (frage mich aber grad selbst in welchem Post, da nicht mehr finde), inwieweit "Ihr" für diesen realen Geldverlust auch die Rechnungsabrenzungsposten (RAP) heranzieht, die auch Auswirkungen auf die GuV haben.
Und es bleibt dann erst recht die Frage, ob wir reales Geld "verloren" haben oder nicht ...


Allerdings ärgere ich mich grad etwas, weil ich bisher versäumte zu Schillers Aussage "strategische Verluste" etwas zu sagen.
Zunächst:
- Es wurde gesagt, 16 Klubs der Liga machen Gewinne, wir nicht. --- Stimmt
- Es gibt einige schuldenfreie Klubs: Eintracht Frankfurt, FC Bayern München, Borussia Dortmund, FC Augsburg, Hannover 96, VfB Stuttgart und SC Freiburg.
- Alle anderen, wie wir auch, haben Verbindlichkeiten in unterschiedlicher Höhe. Das geht von 198 Mio. bei S04 über 83 Mio. bei Leipzig bis runter zu läppigen 3,5 Mio. bei Mainz. Bei BMG betreffen die Verbindlichkeiten ausschließlich das Stadion, dass weiter abbezahlt wird.
- Drei Sonderfälle: WOB, Leverkusen und Hoffenheim.
- Eintracht Frankfurt machte auf dem Weg zur Schuldenfreiheit vor 4/5 (?) Jahren auch strategische Verluste.
- Eintracht Frankfurt erreicht genau in den Jahren das Pokalfinale wo das Geld nötig ist um keine Verluste zu machen.
- S04 erreicht genau in dem Jahr die CL wo es finanziell überlebenswichtig wird.
ich schweife ab ...

Strategische Verluste ... Verluste kann man "vortragen" lassen, damit sie in einem "anderen" Jahr den Gewinn mindern bzw. dort als Aufwand gelten.
Ziel ist eine Steuersenkung in der Zukunft.
Info: Eine KGaA zahlt Körperschaftsstuer und Gewerbeertragssteuer.
Info: Während eine Transferausgabe zwingend auf mehrere Jahre (Vertragsdauer) abzuschreiben ist, geht das bei einer Transfereinnahme nicht. Sie wird voll als Ertrag gerechnet. Es ist allenfalls eine "kleine" Verschiebung über RAP möglich.

Nimmt also ein Klub für Transfers 30 Mio. ein und gibt 30 Mio. für Transfers aus, ist das vom Geld her an sich pari, doch nicht so in der GuV, da die Ausgaben, sagen wir alle Verträge gehen drei Jahre, in dem Jahr nur 10 Mio. an Abschreibungen betragen. Auf 20 Mio. zahlst somit Steuern.

Wie man nun am Besten etwas Geld und Wert "rettet" für den Klub ...
Da wir mittlerweile Spieler haben, die bei Verkauf hohe Ablösesummen bringen, wird man durchaus versuchen durch Verlustvortrag aus vergangenen Jahr(en) den Gewinn zu mindern auf die man Steuern abdrücken muss.
Sprich bei dem Beispiel mit den Steuern auf 20 Mio., wenn möglich nur auf sagen wir 10 Mio. Steuern zu zahlen.

Wir sehen weder genauere Details unser GuV oder Bilanz, sind keine Steuerberater oder Steueranwälte ... weshalb man aus meiner Sicht schlicht zurückhaltender sein sollte, anstatt mit dem einen oder anderen Umstand Ängste zu schüren. Einen komplexen Überblick hat keiner von uns.

DFB erteilt uns ohne Auflagen die Lizenzen ... Der damals von KKR auf 220 Mio. bezifferte Wert ist derzeit über 350 Mio. angesiedelt ... Der Wert der Anteile ... 16% definitiv freie Anteile bekamen in der Zeit eine Steigerung von 35,2 Mio. auf 56 Mio. ... unsere EInnahmen steigen, unser Etat steigt, womit es überhaupt erst möglich wird den ein oder anderen "besseren" Spieler zu bezahlen ...

Hinsichtlich KKR werden wir meiner Ansicht nach vor Sommer 2020 keine Aussagen erhalten.
Wo wird der Wert der KGaA bis dahin gestiegen sein?
Wie hoch der Etat?

Bis dahin kommen ja "für Euch" noch weitere GuV und Bilanzen. :mrgreen:
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Zauberdrachin
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 21.06.2018, 06:02

Jenner hat geschrieben:
13.06.2018, 18:40
Zauberdrachin hat geschrieben:
13.06.2018, 07:09
Und schöner Populismus mit "weitere demnächst zum Schleuderpreis abgeben" womit Du Dir zum Einen das Defintonsrecht nehmen willst was denn als Schleuderpreis anzusehen ist und zum Anderen mit einer reinen Behauptung kommst, denn nichts anderes ist es jetzt, somit im Moment reine Emotionen schüren willst, Populismus eben.
Schon bedenklich, das Du Dich nicht mehr an Deine eigenen Beiträge von vor 5 Tagen erinnern kannst. Hier hast Du mich zitert und da ist alles erklärt. Also nichts mit reinen Behauptungen.
Schleuderpreis erwähntest Du erst in einem späteren Post, da stellte ich nicht den Bezug her, denn das tauchte hier auf und war thematisch nicht separiert:
Jenner hat geschrieben:
09.06.2018, 13:19
Zauberdrachin hat geschrieben:
09.06.2018, 02:30
MS Herthaner, die Verluste sind die Jahre so ziemlich exakt in der gleichen Höhe wie die Abschreibungen, welche keinen Verlust "in bar" darstellen. Steuerliche Verluste macht man in der Regel gezielt um sogenannte Verlustvorträge zu erhalten, d.h. man kann sie dann sozusagen zusammen gegen einen großen Gewinn "in bar" gegenrechnen um von diesem Gewinn nicht zu viel Steuern zahlen zu müssen.
Das sind doch mal wieder Geschichten aus dem Märchenwald. Wenn wir seit Jahren keine Verluste "in bar" generieren, weshalb müssen wir dann Fananleihen auflegen, Investoren an Transfereinnahmen beteiligen, Genussscheine ausgeben, Anteile verkaufen und weitere demnächst zum Schleuderpreis abgeben?

Dein Abschreibungsmodell macht nur Sinn, wenn tatsächlich Gewinne eingefahren werden, was bei uns aber gar nicht der Fall ist. Vielleicht solltest Du Dich mal bei den 16 Bundesligisten melden, welche die Spielzeiten mit einem Gewinn abschließen und dort erklären, was deren Finanzmanager für einen Unsinn treiben. :wink:
Und auf meine entsprechende Frage, in fett und uinterstricken markiert, blieb ich halt wie oft gewohnt bei Nachfragen, ohne Antwort:
Zauberdrachin hat geschrieben:
13.06.2018, 07:09
Jenner hat geschrieben:
09.06.2018, 13:19


Das sind doch mal wieder Geschichten aus dem Märchenwald. Wenn wir seit Jahren keine Verluste "in bar" generieren, weshalb müssen wir dann Fananleihen auflegen, Investoren an Transfereinnahmen beteiligen, Genussscheine ausgeben, Anteile verkaufen und weitere demnächst zum Schleuderpreis abgeben?

Dein Abschreibungsmodell macht nur Sinn, wenn tatsächlich Gewinne eingefahren werden, was bei uns aber gar nicht der Fall ist. Vielleicht solltest Du Dich mal bei den 16 Bundesligisten melden, welche die Spielzeiten mit einem Gewinn abschließen und dort erklären, was deren Finanzmanager für einen Unsinn treiben. :wink:
Ich fang mal ähnlich an wie Du, Mister Horrorprophet. ;)
Weil Du so schön einen großen Zeitraum zusammenfasst mit Anleihen und Genussscheinen, mach es konkret, nenne die einzelnen Jahre und ich werde darauf antworten.
Um den Zeitraum nicht zu groß zu wählen, sagen wir ab Einstieg von KKR?


Und schöner Populismus mit "weitere demnächst zum Schleuderpreis abgeben" womit Du Dir zum Einen das Defintonsrecht nehmen willst was denn als Schleuderpreis anzusehen ist und zum Anderen mit einer reinen Behauptung kommst, denn nichts anderes ist es jetzt, somit im Moment reine Emotionen schüren willst, Populismus eben.

Du behauptest also wir geben bewusst eine falsche GuV ab und betreiben Steuerbetrug ja? Starker Tobak!
Vielleicht solltest Du DIch mal mit Bilanzierungen etc. beschäftigen, denn es stehen noch Antworten aus auf konkrete Fragen die ich an DIch stellte. Aber da deckst dann lieber den Mantel des Vergessens drüber?
Und die GuVs sind einsehbar. Dort ist klar das zu sehen, was Du ansprichst, ein Verlust. Und es ist dort deutlich zu sehen, dass die Abschreibungen in fast exkat gleicher Höhe vorhanden sind, die keinen realen Geldfluss darstellen. Oder magst das bestreiten und sagen Abschreibungen sind realer Geldfluss?
Ganz besonders hier bitte eine Antwort zu, danke.

Deren Finanzmanager sind alle toll und unser ein Vollidiot? Wolltest Du diesen latenten Rückschluss in den Köpfen einpflanzen?
Also? :smiley:
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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 21.06.2018, 09:18

Abgesehen davon, dass das, was Du unterstrichen hast, keine Frage ist, sollte doch jemandem wie Dir, die vorgibt, bestens bei den Bilanzen durchzusehen, bekannt sein, wann die letzte Fananleihe aufgelegt wurde und Genussscheine ausgegeben wurden.

Mal im Allgemeinen: Aufgrund des oft ungünstigen Verhältnisses zwischen Qualität und Quantität überfliege ich Deine Beiträge in der Regel nur. Daher wird es auch zukünftig vorkommen, dass ich Fragen von Dir übersehe.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Herthafuxx
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 21.06.2018, 09:30

Wieder Märchenstunde im Drachenwald :no:
ZD, du haust ne Menge Halbwissen und Vermutungen raus und willst diese als Fakten verkaufen.

Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Machen wir es mal ganz konkret anhand eines Beispiels:
Ich kaufe einen Spieler für 10 Mio. Ablöse und dessen Vertrag läuft 4 Jahre. Mit linearer Abschreibung kann ich pro Jahr 2,5 Mio. als Abschreibungsbetrag gewinnmindernd absetzen, EGAL wann das eigentliche Geld fließt.
Der reale Geldfluss ist in dem Fall nämlich nicht in der GuV zu sehen, sondern nur in der Bilanz.
Richtig ist, dass Abschreibungen einen Bezug zum realen Geldfluss haben, sind aber per Definition kein realer Geldfluss.
Diese Aussage zeigt wieder nur dein Halbwissen. Du kannst aber gern mal Beispiele von Abschreibungen nennen, dessen Grundlage kein realer Geldfluss zugrunde liegt und dann mal schauen, ob diese für Hertha realistisch sind.
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Gehen wir bei dem Beispiel mal davon aus, man hat den Betrag sofort gezahlt. Dann ist sofort ein realer Geldfluss von 10 Mio. vorhanden, die sich aber nicht komplett in der GuV wiederfinden, sondern nur 2,5 Mio.
In den drei Folgejahren werden jeweils weiterhin 2,5 Mio. gewinnmindernd abgeschrieben OHNE dass dort ein realer Geldfluss mehr vorliegt.
Es sind 10 Mios real geflossen.
Dein Beispiel würde in Bezug auf Hertha Sinn machen, wenn im in dem ersten Jahr einen Gewinn gemacht hätten. Tatsächlich haben wir auch da einen Verlust erzielt, obwohl nur 2,5 Mios in der GuV standen und nicht die ganzen 10 Mios.
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Ich deute Deine Aussagen dahingehend etwas um, dass zumindest zum Teil auch ein Verlust in barem realen Geldfluss vorliege.
Deswegen fragte ich (frage mich aber grad selbst in welchem Post, da nicht mehr finde), inwieweit "Ihr" für diesen realen Geldverlust auch die Rechnungsabrenzungsposten (RAP) heranzieht, die auch Auswirkungen auf die GuV haben.
Und es bleibt dann erst recht die Frage, ob wir reales Geld "verloren" haben oder nicht ...
Jetzt soll ich dir auch noch RAPs erklären, wenn du schon das System von Abschreibungen nicht verstanden hast?
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Allerdings ärgere ich mich grad etwas, weil ich bisher versäumte zu Schillers Aussage "strategische Verluste" etwas zu sagen. ...

Strategische Verluste ... Verluste kann man "vortragen" lassen, damit sie in einem "anderen" Jahr den Gewinn mindern bzw. dort als Aufwand gelten.
Ziel ist eine Steuersenkung in der Zukunft.
Info: Eine KGaA zahlt Körperschaftsstuer und Gewerbeertragssteuer.
Allein die Bezeichnung der Steuerarten (und damit meine ich nicht den Tippfehler mit dem fehlenden "e") zeigt, dass du Unternehmensbesteuerung nur vom Hörensagen kennst.
Durch welche Maßnahmen wurden denn die "strategischen Verluste" erzielt?
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Info: Während eine Transferausgabe zwingend auf mehrere Jahre (Vertragsdauer) abzuschreiben ist, geht das bei einer Transfereinnahme nicht. Sie wird voll als Ertrag gerechnet. Es ist allenfalls eine "kleine" Verschiebung über RAP möglich.
Erkläre doch mal von welcher kleinen Verschiebung du sprichst.
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Nimmt also ein Klub für Transfers 30 Mio. ein und gibt 30 Mio. für Transfers aus, ist das vom Geld her an sich pari, doch nicht so in der GuV, da die Ausgaben, sagen wir alle Verträge gehen drei Jahre, in dem Jahr nur 10 Mio. an Abschreibungen betragen. Auf 20 Mio. zahlst somit Steuern.
Das ist eine Milchdrachinrechnung, welche so kaum eintritt, weil kaum ein Spieler keinen Buchwert mehr hat.
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Wie man nun am Besten etwas Geld und Wert "rettet" für den Klub ...
Da wir mittlerweile Spieler haben, die bei Verkauf hohe Ablösesummen bringen, wird man durchaus versuchen durch Verlustvortrag aus vergangenen Jahr(en) den Gewinn zu mindern auf die man Steuern abdrücken muss.
Sprich bei dem Beispiel mit den Steuern auf 20 Mio., wenn möglich nur auf sagen wir 10 Mio. Steuern zu zahlen.
Das stimmt auch. Aber den Fokus auf Steuern sparen legst du nicht, wenn du vor kurzem eine 60-Mio-Finanzspritze bräuchtest, um den normalen Spielbetrieb weiter zu gewährleisten.
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Wir sehen weder genauere Details unser GuV oder Bilanz, sind keine Steuerberater oder Steueranwälte ... weshalb man aus meiner Sicht schlicht zurückhaltender sein sollte, anstatt mit dem einen oder anderen Umstand Ängste zu schüren. ...
Auch hier vermutest du wieder nur und hast keine Ahnung.

Zu deiner Anleihen-Frage:
im letzten Jahr gab es doch die trendige Online-Anleihe für die Kunstrasenplätze der Akademie über 1,5 Mios
"Unser Ziel war: Teamgeist, eine Handschrift, offensiven Fußball bieten - damit bin ich sehr zufrieden" (Pal Dardai, 15.12.2023)

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Mineiro
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 21.06.2018, 11:38

Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30
Diese Aussage zeigt wieder nur dein Halbwissen. Du kannst aber gern mal Beispiele von Abschreibungen nennen, dessen Grundlage kein realer Geldfluss zugrunde liegt und dann mal schauen, ob diese für Hertha realistisch sind.
Grundsätzlich richtig, da Abschreibungen ohne Anschaffungskosten in Bezug auf Hertha nicht relevant sein dürften.
Allerdings hat Zauberdrachin das ja gar nicht gemeint, was Du mit ein bisschen gutem Willen auch selbst hättest erkennen können ohne Dich gleich so aufzuplustern. Letztlich ging es ihr doch nur darum darauf hinzuweisen, dass bei Investitionen der Liquiditätsfluß und die Gewinnauswirkungen sich über die Zeit der Vertragslaufzeit unterschiedlich verteilen können und wir die genauen Auswirkungen in den einzelnen Jahren als Außenstehende nicht verproben können.
Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30
Durch welche Maßnahmen wurden denn die "strategischen Verluste" erzielt?
Die Ausgliederungen von Vermögenswerten auf Tochtergesellschaften haben in den jeweiligen Bilanzjahren durch die Vorwegnahme künftiger Erlöse das Ergebnis in außerordentlicher Weise erhöht. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass eben diese in späteren Jahren eben fehlen und sich daraus "strategisch" verursachte Verluste ergeben haben.

Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Nimmt also ein Klub für Transfers 30 Mio. ein und gibt 30 Mio. für Transfers aus, ist das vom Geld her an sich pari, doch nicht so in der GuV, da die Ausgaben, sagen wir alle Verträge gehen drei Jahre, in dem Jahr nur 10 Mio. an Abschreibungen betragen. Auf 20 Mio. zahlst somit Steuern.
Das ist eine Milchdrachinrechnung, welche so kaum eintritt, weil kaum ein Spieler keinen Buchwert mehr hat.
Naja, sämtliche Spieler, die entweder voll abgeschrieben sind (z.B. nach Vertragsverlängerung), ablösefrei kamen oder aus der eigenen Jugend stammen (==> keine Anschaffungskosten) dürften keinen Buchwert haben. Da Hertha in den Bilanzen immer schreibt, dass es so hohe stille Reserven in den Spielerwerten gibt ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Profis keinen oder nur einen geringen Buchwert haben.
Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30
Zauberdrachin hat geschrieben:
21.06.2018, 05:51
Wir sehen weder genauere Details unser GuV oder Bilanz, sind keine Steuerberater oder Steueranwälte ... weshalb man aus meiner Sicht schlicht zurückhaltender sein sollte, anstatt mit dem einen oder anderen Umstand Ängste zu schüren. ...
Auch hier vermutest du wieder nur und hast keine Ahnung.
Dass keine Details zu den Positionen der Bilanzen und GuV bekannt sind ist ja wohl eine Tatsache. Wo genau ist die Vermutung und vermeintliche Ahnungslosigkeit, die du hier ausmachst?

Bad Man

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Bad Man » 21.06.2018, 11:45

Zauberdrachin hat geschrieben:
13.06.2018, 07:09
Oder magst das bestreiten und sagen Abschreibungen sind realer Geldflus?
Ich komme nicht so ganz klar damit, was Du unter realem Geldfluss verstehst. Ich denke, Du meinst Cashflow.

Im Sinne des Cashflow, also des Geldflusses, ist eine Abschreibung natürlich ein Geldfluss. Beispiel (ganz einfach und so sicherlich nicht real, weil die meisten Fuhrunternehmer einen Finanzkauf tätigen würden):

Ein Fuhrunternehmer kauft einen Transporter, um Aufträge abwickeln zu können. Der Kauf selbst ist ein Geldab- und zufluss. Mit dem Transporter erwirtschaftet der Fuhrunternehmer Einnahmen, diese sind ein Geldzufluss. Gleichzeitig verliert der Transporter durch seinen Verschleiß an Wert, es fließt also Geld ab. Dieser Wertverlust bzw. Geldabfluss spiegelt sich in den Abschreibungen wider.

Abschreibungen spiegeln immer einen Geldabfluss wider.

Das Problem ist, dass das Abschreibungsrecht nur sehr bedingt den realen Geldwertverlust einer Investition widerspiegeln kann, weil das für die Finanzämter einen viel zu großen Prüfungsaufwand darstellen würde. Beispiel:

Der Fuhrunternehmer kaufte den Transporter, um einen Ersatztransporter für eventuelle Ausfälle anderer Fahrzeuge zu haben. Im ersten Jahr musste er entgegen seinen Erwartungen nicht so oft auf den Transporter zurückgreifen, so dass dieser nur eine Leistung von 15.000 km erbringen musste. Im zweiten Jahr muss er aber 150.000 km fahren.

Das könnte man den Finanzämtern gegenüber durchaus darstellen, aber wie sollen die das prüfen?

Deswegen wurde das Abschreibungsrecht in zwei Varianten unterteilt, degressiv und linear, wodurch die Unternehmen zwar die tatsächlichen Wertverluste ihrer Investitionen nicht real darstellen können, aber in einem gewissen Rahmen doch. Degressiv abgeschrieben wird z. B. häufig, wenn ein Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr hohe Gewinne gemacht hat, somit große Leistungen erbrachte. Beispiel:

Der Fuhrunternehmer kaufte vor 3 Jahren 2 Transporter, die er linear abschrieb, weil er keine außergewöhnlichen Auftragseingänge erwartete. Im letzten Geschäftsjahr kam allerdings ein Großauftrag rein, der seinen Fuhrpark stark belastete. Jetzt kauft er zwei neue Transporter und die schreibt er degressiv ab. Warum macht er das?

Populär wird immer gesagt, mit den Abschreibungen mindert man seine Gewinne und muss deswegen weniger Steuern zahlen. Richtig müsste man sagen: Wertverluste mindern den Gewinn und werden als Abschreibungen dargestellt.

Warum also hat der Fuhrunternehmer das gemacht?

Seine alten Transporter wurden durch die neue Auftragslage progressiv beansprucht, wodurch sich ihr Wertverlust nicht mehr in der linearen Abschreibung widerspiegelt. D. h., sie würden im Anlagevermögen, in dem ihr Wert dargestellt wird, mit einem wesentlich höheren Wert dargestellt werden, als sie eigentlich noch haben. Durch die degressive Abschreibung der neuen Transporter kann er diesen höheren Wertverlust der alten Transporter abfangen und im Anlagevermögen darstellen. Das ist eine größere Annäherung an den realen Gesamtwert des insgesamt vorhandenen Fuhrparks.

Der Kollege Herthafuxx hat nicht so ganz unrecht, wenn er Dir Halbwissen vorwirft, wobei z. B. meine kaufmännische Ausbildung ewig her ist und ich hier nichts beschwören möchte.

Du schreibst:
Ich kaufe einen Spieler für 10 Mio. Ablöse und dessen Vertrag läuft 4 Jahre. Mit linearer Abschreibung kann ich pro Jahr 2,5 Mio. als Abschreibungsbetrag gewinnmindernd absetzen, EGAL wann das eigentliche Geld fließt.
EGAL wann das eigentliche Geld fließt ist eine falsche Formulierung, denn im Sinne der Buchhaltung beginnt das Geld mit der Unterschrift unter dem Kaufvertrag zu fließen. Denn in dem Moment hat der Verkäufer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu buchen und der Käufer Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Was Du wahrscheinlich unter realen Geldfluß verstehst, wäre dann der Buchungssatz Verbindlichkeiten aus Leistungen und Lieferungen an Bank.

Es gibt keine Unterscheidung zwischen realen und irrealem Geldfluß.

Bad Man

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Bad Man » 21.06.2018, 11:48

Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 11:38
Die Ausgliederungen von Vermögenswerten auf Tochtergesellschaften haben in den jeweiligen Bilanzjahren durch die Vorwegnahme künftiger Erlöse das Ergebnis in außerordentlicher Weise erhöht. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass eben diese in späteren Jahren eben fehlen und sich daraus "strategisch" verursachte Verluste ergeben haben.
Da fehlt mir aber mächtig die Phantasie. Kannst Du das mal präzisieren?

Meinst Du die Namensrechte, die vorher gar nicht zu Buche standen und dann mal eben für 20 Millionen (???) in eine Tochtergesellschaft ausgegliedert wurden?

Ich meine das ernst. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit das versteht.

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Herthafuxx
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 21.06.2018, 12:15

Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 11:38
Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30
Diese Aussage zeigt wieder nur dein Halbwissen. Du kannst aber gern mal Beispiele von Abschreibungen nennen, dessen Grundlage kein realer Geldfluss zugrunde liegt und dann mal schauen, ob diese für Hertha realistisch sind.
Grundsätzlich richtig, da Abschreibungen ohne Anschaffungskosten in Bezug auf Hertha nicht relevant sein dürften.
Allerdings hat Zauberdrachin das ja gar nicht gemeint, was Du mit ein bisschen gutem Willen auch selbst hättest erkennen können ohne Dich gleich so aufzuplustern. Letztlich ging es ihr doch nur darum darauf hinzuweisen, dass bei Investitionen der Liquiditätsfluß und die Gewinnauswirkungen sich über die Zeit der Vertragslaufzeit unterschiedlich verteilen können und wir die genauen Auswirkungen in den einzelnen Jahren als Außenstehende nicht verproben können.
ZD hat versucht über den Liquiditätsfluss etwas zu konstruieren, dass am Ende kein Verlust stehen sollte. Und weil offensichtlich ist, dass sie hier alles voller Nebelschwaden hinterlassen will und dann kommt irgendwann bei der nächsten Finanzendiskussion ihr Hinweis, dass sie das damals schon ausführlich erklärt hat, warum das so ist. Und bei der Menge an Quatsch bin ich dann eher schneller genervt und wirkte dann vielleicht auch aufplusternd. Wenn wir über Jahre Verluste machen, sollte der Effekt aus den Abschreibungen bei meistens 4 Jahren Nutzungsdauer in etwa ausgleichen.
Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 11:38
Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30
Durch welche Maßnahmen wurden denn die "strategischen Verluste" erzielt?
Die Ausgliederungen von Vermögenswerten auf Tochtergesellschaften haben in den jeweiligen Bilanzjahren durch die Vorwegnahme künftiger Erlöse das Ergebnis in außerordentlicher Weise erhöht. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass eben diese in späteren Jahren eben fehlen und sich daraus "strategisch" verursachte Verluste ergeben haben.
Mir fehlt da die Phantasie das als strategischen Verlust einzuordnen. Ging da doch eher um Einmaleffekt auf der Einnahmenseite. :wink:
Wann wurden denn bei uns zuletzt Rechte ausgelagert? Finde dazu nur was noch aus der Hoeness-Zeit.
Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 11:38
Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30

Das ist eine Milchdrachinrechnung, welche so kaum eintritt, weil kaum ein Spieler keinen Buchwert mehr hat.
Naja, sämtliche Spieler, die entweder voll abgeschrieben sind (z.B. nach Vertragsverlängerung), ablösefrei kamen oder aus der eigenen Jugend stammen (==> keine Anschaffungskosten) dürften keinen Buchwert haben. Da Hertha in den Bilanzen immer schreibt, dass es so hohe stille Reserven in den Spielerwerten gibt ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Profis keinen oder nur einen geringen Buchwert haben.
Wo verbuchst du z.B. Einmalzahlungen an Berater für die Vertragsverlängerung oder Vertragsabschluss bei den Akademiespielern?
Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 11:38
Herthafuxx hat geschrieben:
21.06.2018, 09:30

Auch hier vermutest du wieder nur und hast keine Ahnung.
Dass keine Details zu den Positionen der Bilanzen und GuV bekannt sind ist ja wohl eine Tatsache. Wo genau ist die Vermutung und vermeintliche Ahnungslosigkeit, die du hier ausmachst?
ZD vermutete den beruflichen Hintergrund der Nutzer und der war falsch.
"Unser Ziel war: Teamgeist, eine Handschrift, offensiven Fußball bieten - damit bin ich sehr zufrieden" (Pal Dardai, 15.12.2023)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 21.06.2018, 12:39

@BadMan:
Schau Dir die Jahresabschlüsse der Jahre 2003, 2006 sowie 2012 an und die Bilanz der Hertha BSC Rechte GmbH & Co. KG.
Es geht nicht nur um die Marke, die 2012 ausgegliedert wurde, sondern eben auch um Nutzungs- und Vermarktungsrechte für 2009 - 2024:
Hertha BSC Rechte GmbH &Co KG - Anhang zum Jahresabschluss per 30.06.2016 lt. Bundesanzeiger hat geschrieben:Der Ausweis des Anlagevermögens betrifft gegen Gesellschaftsrechte eingebrachte Nutzungs- und Vermarktungsrechte für die Zeiträume 1.7.2009 bis 30.6.2024 bzw. 1.7.2010 bis 30.6.2025 sowie ein unbefristetes Nutzungsrecht der Marke Hertha BSC. Zudem sind die im Geschäftsjahr 2012/2013 entgeltlich erworbenen gastronomischen Bewirtschaftungsrechte im Anlagevermögen enthalten.
In der Bilanz der Tochtergesellschaft ist dieses Vermögen am 30.6.2015 mit 87 Mio. EUR ausgewiesen und in der Bilanz zum 30.6.2016 mit 84 Mio. EUR.
Die jährliche Abschreibung beträgt ca. 2,5 Mio. EUR. Lt. Jahresabschluss der Hertha KGaA hat die Tochtergesellschaft im Jahr 2015/16 einen Gewinn von 4,1 Mio. EUR gemacht. Bei 2,5 Mio. Aufwand aus Abschreibungen müssen also Einnahmepositionen von EUR 6,6 Mio. vorhanden gewesen sein.
Ich denke, dass die irgendwo in der KGaA spiegelbildlich als Aufwand gebucht wurden, was einen großen Teil des KGaA-Verlustes erklären würde.

Hertha BSC GmbH & C. KGaA - Lagebericht 2006/2007 lt. Bundesanzeiger hat geschrieben:Wesentlicher Aktivposten ist der Anteil an der Hertha BSC Rechte GmbH & Co. KG (verbundenes Unternehmen), auf die verschiedene Verwertungsrechte ausgegliedert worden sind.

Dabei handelt es sich zum einen um die Verwertungsrechte für Logen, Business-Seats und Sky-Boxen im Berliner Olympiastadion, welche im Jahre 2003 zu Verkehrswerten (T€ 28.018) für die Jahre 2010 bis 2025 ausgegliedert worden sind. Zum anderen wurden in 2006 anteilige Vermarktungsrechte für den Zeitraum von 2009 bis 2024 zu einem Wertansatz in Höhe von T€ 10.842 ausgegliedert.
Zur Erinnerung:
Dank der Ausgliederung von Erträgen der Zukunft haben wir in den Jahresabschlüssen 2002/03 und 2006/07 außerordentliche Erträge in Höhe von 28 Mio. und 10,8 Mio. ausgewiesen, zusammen 38,8 Mio. für die Jahre 2009 bis 2024. Mich überrascht es nicht, wenn nun in den Jahren 2009 bis 2024 diese Erträge fehlen, weil sie damals schon gebucht wurden und in der Bilanz als Anteile an verbundenen Unternehmen bereits als Aktivposten ausgewiesen sind.

Wir machen demzufolge keine Millionenverluste aus dem laufenden operativen Geschäft sondern korrigieren buchmäßig noch immer (und zwar bis 2025) die Bilanztricksereien aus der Hoeneß-Ära.

@Herthafuxx:
Beraterprovisionen werden bei Hertha dem Vernehmen nach meist nicht in Einmalbeträgen sondern als laufende monatliche Zahlungen über die Vertragslaufzeit verteilt gezahlt. Ob und inwieweit Handgelder bei Vertragsverlängerungen aktiviert werden oder nicht oder ob man die nicht doch irgendwie als Gehaltszahlungen einordnet ist nicht bekannt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 21.06.2018, 12:53

Schiller hat den Begriff "strategische Verluste" allerdings auch in einem anderen Zusammenhang gebraucht, nämlich in Bezug auf die Vertragsverlängerungen mit Weiser, Plattenhardt und Stark.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 21.06.2018, 13:04

Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 12:39

Wir machen demzufolge keine Millionenverluste aus dem laufenden operativen Geschäft sondern korrigieren buchmäßig noch immer (und zwar bis 2025) die Bilanztricksereien aus der Hoeneß-Ära.
Diese Komplexitätsreduktion steht aus verschiedenen Gründen auf mehr als tönernen Füßen.

1. Die Verluste aus dem operativen Geschäft übersteigen in schöner Regelmäßigkeit die Gesamtverluste. Sollte Deine Theorien zutreffen, wäre es genau andersherum.

2. Wir sind in nicht unerheblichen Maße Opfer von Bilanztricksereien der Ära Preetz.

3. Preetz hat durch die beiden von ihm maßgeblich zu verantwortenden Abstiege eine erhebliche finanzielle Schieflage verursacht.

Die Leier, alles das, was heute finanziell schiefläuft, Hoeneß in die Schuhe zu schieben, zieht nicht.

BTW: Was haben Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Passiva) mit der GuV zu tun?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 21.06.2018, 13:14

@Jenner:

Gut, ich nehme das Wort Trickserei und Hoeneß zurück. Hoeneß war damals zusammen mit Schiller an diesen Entscheidungen, von denen keiner weiß, ob damit nicht letztendlich nur eine bilanzielle Überschuldung und damit das Ende von Hertha BSC im Profifußball abgewendet wurde, zurück. Vielleicht hat man damals mit der Konstruktion den Verein auch schlicht gerettet.

Was Preetz betrifft, so ist unstrittig dass er damals nicht in der Verantwortung stand, wohl aber bei zwei Abstiegen, die selbstverständlich sehr viel Geld gekostet haben.

Deinen Punkt 1 verstehe ich jedoch nicht. Aus der Sicht von 2003 und 2006 sind Erträge für künftige Jahre im Zuge einer Ausgliederung ein außerordentlicher Vorgang und werden außerhalb des operativen Geschäfts dargestellt. In den Jahren 2009 bis 2024 sind jedoch die mit der Nutzung und Verwertung von Logen, Boxen und Business Seats selbstverständlich im jeweiligen operativen Ergebnis enthalten.

Zu 2. Stimme ich Dir durchaus zu. Auch unter Preetz wurden Markenrechte ausgegliedert und verlängert. Welche weiteren Maßnahmen hast du da im Sinn?

Insgesamt bin ich mir aber mangels eines konsolidierten Abschlusses über alle Hertha-Gesellschaften gar nicht sicher, ob insgesamt überhaupt ein Verlust verursacht worden ist und wie groß eine mögliche Schieflage überhaupt tatsächlich ist.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 21.06.2018, 13:18

Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 13:14

Zu 2. Stimme ich Dir durchaus zu. Auch unter Preetz wurden Markenrechte ausgegliedert und verlängert. Welche weiteren Maßnahmen hast du da im Sinn?
Ich meine damit zum Beispiel das "Geheiminvestorenmodell", welches auch ein Vorgriff auf zukünftige Einnahmen war. Aber nochmals die Frage, was haben Forderungen gegen (Aktiva) bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Passiva) mit der GuV zu tun?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 21.06.2018, 13:27

Mir ist nicht klar, von welcher Verbindlichkeit Du genau schreibst, aber jeder Buchungssatz hat ja zwei Seiten und um eine Verbindlichkeit, die nicht aus einer bloßen Darlehensgewährung resultiert, einzubuchen muss auch ein Aufwandskonto angesprochen werden, was sich zwangsläufig auf die GuV auswirkt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 21.06.2018, 13:51

Mineiro hat geschrieben:
21.06.2018, 13:27
Mir ist nicht klar, von welcher Verbindlichkeit Du genau schreibst...
Nehmen wir mal den letzten veröffentlichten Jahresabschluss, also den zum Geschäftsjahr vom 01.07.2015 bis zum 30.06.2016.

Unter Aktiva tauchen dort Forderungen gegen verbundene Unternehmen i. H. v. 498.897,90 € auf, gleichzeitig finden sich unter den Passiva Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen i. H. v. 94.898,32 €.

Auf welchen Unterpunkt der GuV soll das Einfluss haben bzw. inwiefern soll das die Verluste aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erklären?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 21.06.2018, 13:57

Das steht alles im Bundesanzeiger.
Konkret im Lagebericht unter Abschnit B.1 = Ertragslage:
Im Aufwandsbereich Fernseh- und Hörfunkverwertung, in dem u.a. die Provision zugunsten des Vermarktungspartners Lagardäre Sports Germany GmbH (vormals SPORTFIVE GmbH & Co. KG) sowie die Aufwendungen für die auf die Tochtergesellschaft Hertha BSC Rechte GmbH & Co. KG ausgegliederten Rechte erfasst werden, beläuft sich der Wert auf T€ 18.741 (Vorjahr: T€ 14.244).
Die Verbindlichkeit gibt von der Geschäftsbeziehung zu verbundenen Unternehmen nur den Teil wieder, der am Bilanzstichtag offen und nicht bezahlt ist. Was während des Jahres insgesamt an Leistungsbeziehungen stattgefunden hat ist besser in der GuV oder in Anhang und Lagebericht abzulesen.

Die Position in der GuV ist also "sonstige betriebliche Aufwendungen" (45 Mio. EUR)

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 21.06.2018, 14:39

Danke für die Antwort. Leider ist es nicht näher ausdifferenziert, was dabei (Ex)SPORTFIVE zuzuordnen ist- Man kann allerdings davon ausgehen, dass Schiller da ein paar Millionen "aus alter Verbundenheit" verbrennt.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 21.06.2018, 14:50

Auf jeden Fall! Die Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem Vermarkter bis zum Sankt NImmerleinstag sehe ich auch als einen gravierenden dauerhaften Verlustbringer für Hertha.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 22.06.2018, 02:06

Bad Man, kann alles was Du schreibst nachvollziehen. Wenn es keinen Unterschied zwischen realen und irrealen Geldfluss gibt, wieso wird dann in real und irreal unterschieden? ;) Sorry der Spitzfindigkeit, brauchst nicht drauf eingehen.

Das Problem was hier so oft existiert ist Folgendes:
User mit definitiv keinem vollen Fachwissen bringen Kritik und versuchen negative Beurteilung/Wertung hervorzurufen.
Versucht man aufzuzeigen, dass das Wissen für eine wirklich fachlich fundierte Aussage nicht ausreichend vorhanden ist, kommt da keine Einschränkung, sondern eine Angriffshaltung, mir aufzeigen zu wollen, dass ich kein volles Fachwissen besitze.

Volles Fachwissen habe ich zu keiner Zeit behauptet, weshalb ich in meinem letzten Post genau das ansprach, dass wir hier alle keine Steuerberater oder Steueranwälte sind, wobei es ja mindestens noch eine weitere Berufsgruppe gibt, die das Fachwissen besitzt.
Bei Dir liegt Deine kaufmännische Ausbildung länger zurück, bei mir eine ähnliche Zeit auch, denn ich war sozusagen auf der anderen Seite, Finanzamt für Körperschaften.

Was sich seitdem so alles verändert hat, selbst wenn man sich Infos über Neuerungen zu Gemüte führt ... da haben nur noch die absoluten Fachleute einen Durchblick. Mir gingen damals schon gewisse legale Buchungs"tricks" gegen den Strich und diese haben sich dermaßen vermehrt ...

Auf einen Post, dass vielleicht doch das eine oder andere etwas anders sein könnte als geäußert ... da frage ich mich ob man das von dem einen oder anderen hier jemals erleben wird. Stattdessen wird, wenn es enger wird, ein anderes "Detail" aufgemacht ...

Siehe den Verlauf des Threads ab dem Zeitpunkt wo Mineiro anfing zu posten. Es endete dann (vorläufig) von Jenner mit (mal ein gedachtes aber) die Verlängerung der Zusammenarbeit mit Lagardère (eh. Sportfive) ...

Und nein, Jenner, die gibt er mal nicht eben so "aus alter Verbundenheit" freiwillig aus.
So sehr in der Welt solltest Du doch stehen, dass diese Formulierung zur allerseitigen Gesichtswahrung gewählt wurde, da beide Seiten die neue Vereinbarung nicht als vollen totalen Erfolg hätten darstellen können, obwohl beide Seiten erheblich etwas davon haben.
Schiller sprach auf der MV damals von 3% (also drei habe ich akustisch verstanden) ... und ich gehe als Anteil von den Einnahmen aus, denn:

Nach meinen Erinnerungen besagte der letzte Vertragsstand noch eine mehrjährige Laufzeit (nur ein Jahr hätte man auch mit Hilfe KKR gedeckt) und Sportfive bekam für das über die Jahre uns zur Verfügung gestellte Geld jährlich 20% der Einnahmen, aller Einnahmen, also einschließlich Transfers.
Ich vermute mal, eine Bedingung für den Einstieg von KKR war, insbesondere diesen Vertrag zu ändern und auch vermute, dass welche von KKR dort direkt mit Sportfive sprachen, da 20% jährlich eine Konsolidierung bzw. Aufschwung vollkommen torpedieren.
Bei dem Begriff Heuschrecke ... Sportfive richtig schlimm, BVB konnte auch ein Lied von singen.

Also auf 3% runtergehandelt, dafür aber unbefristet. In gewissem Sinne durchaus ein Erfolg, auf lange Sicht jedoch kein voller Erfolg, da man eine Zahlung an Sportfive nicht vollständig los wird. Sportfive hätte ja auch stur sein können ... was der Unterschied von 17% jährlich bei 100 Mio. Einnahmen ausmachen ...

Schon 3% von immer weiter steigenden Einnahmen ... bleibt weiterhin als Betrag recht deftig und kann nicht schmecken.
Vielleicht ist es ja nachvollziehbar, dass es dennoch eine große Erleichterung war, erstmal von den 20% weg zu sein?

Und wer war jetzt alles dafür verantwortlich, dass es mit der Heuschrecke Sportfive überhaupt soweit kam? Auf wen willst da "schießen"?
Selbst der Senat hat dadurch, dass er uns ja unbedingt damals am Umbau des Oly beteiligen musste (mit 40 Mio. glaube ich), dicke Anteile dran.
Wo auch DH später in einem Interview mal drauf einging und sagte, wie sehr das im sportlichen Bereich Möglichkeiten ausschloss.

Die Vergangenheit können wir nicht ändern, ich würde es auch sehr gern und das geht weit zurück.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

Hertha BSC "under construction"!

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 22.06.2018, 09:33

Zauberdrachin hat geschrieben:
22.06.2018, 02:06
...
Versucht man aufzuzeigen, dass das Wissen für eine wirklich fachlich fundierte Aussage nicht ausreichend vorhanden ist, kommt da keine Einschränkung, sondern eine Angriffshaltung, mir aufzeigen zu wollen, dass ich kein volles Fachwissen besitze.
Dann solltest du aber auch offen sein für fachlichen Input und nicht dein Halbwissen weiter durchboxen wollen, wenn dir bereits ausführlich erklärt wurde, dass es falsch ist.
Zauberdrachin hat geschrieben:
22.06.2018, 02:06
Volles Fachwissen habe ich zu keiner Zeit behauptet, weshalb ich in meinem letzten Post genau das ansprach, dass wir hier alle keine Steuerberater oder Steueranwälte sind, wobei es ja mindestens noch eine weitere Berufsgruppe gibt, die das Fachwissen besitzt.
Bei Dir liegt Deine kaufmännische Ausbildung länger zurück, bei mir eine ähnliche Zeit auch, denn ich war sozusagen auf der anderen Seite, Finanzamt für Körperschaften.
Wie kommst du auf das hohe Roß den beruflichen Hintergrund der anderen User beurteilen zu können?
Welche Stelle im Finanzamt für Körperschaften gibt es, auf der man noch nicht mal die dort veranlagten Steuerarten richtig benennen oder schreiben kann? :gruebel:
Zauberdrachin hat geschrieben:
22.06.2018, 02:06
...
Und nein, Jenner, die gibt er mal nicht eben so "aus alter Verbundenheit" freiwillig aus...
Du gehst hier auf eine Aussage ein, welche von einem anderen User, der im Gegensatz zu dir die Bilanzen lesen kann und versteht und auch ansonsten sich sicherlich schon ne Menge mit den Hertha-Finanzen beschäftigt hat, auch bestätigt wird.
Diese Aussage stellst du eben nicht in Frage und verweist auf dein "definitiv kein volles Fachwissen" (dann wären eben die Reaktionen auch anders hier), sondern stellst sie als falsch dar und begründest das mit "nach meinen Erinnerungen" und "ich vermute mal".
Wie soll man mit dir ernsthaft diskutieren, wenn du einen Deal hier als lukrativ für beide Seiten darstellen willst, den mineiro als "gravierenden dauerhaften Verlustbringer" bezeichnet?
"Unser Ziel war: Teamgeist, eine Handschrift, offensiven Fußball bieten - damit bin ich sehr zufrieden" (Pal Dardai, 15.12.2023)

Bad Man

Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Bad Man » 22.06.2018, 10:06

Wenn Du beim Schach einen Bauern opferst, dann ist das ein Verlust, gewinnst Du aber dadurch das Spiel, ist der Verlust ein Gewinn gewesen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 22.06.2018, 12:00

Wie immer verliert der Märchenwald bei der Konfrontation mit der Realität. Es wurden hier zwei neue Legenden erschaffen.

1. Verluste entstehen durch Abschreibungen, die nichts mit realem Geldfluss zu tun haben.
Dazu schreibt das Handelsblatt
Leisten kann sich der Verein den Luxus von Verlusten, weil Großinvestor KKR dies letztlich absichert. Mit dem Geld aus den USA ist Hertha nun in der Lage, interessante Spieler zu kaufen oder wichtige Kicker längerfristig zu binden. Das betonte Finanzchef Ingo Schiller stolz auf der Mitgliederversammlung des Vereins.

Der ehemalige Bayern-Profi Mitchell Weiser oder John Anthony Brooks gehören zu den Perlen, die der Verein unbedingt halten wollte – um sie dann in einigen Jahren womöglich viel teurer zu verkaufen. Diese strategische Entscheidung führe auch dazu, dass der Verein höhere Summen im Spielervermögen abschreiben muss.
Die höheren Abschreibungen sind also Folge zuvor geleisteter Zahlungen an Spieler, deren Berater und vorherige Vereine.

2. Weiterhin 3% der TV-Gelder an SportFive abzugeben hat nichts mit alter Verbundenheit zu tun, sondern geschieht, weil beide Seiten erheblich etwas davon haben. Dazu schreibt die MoPo:
Da Sportfive nicht gänzlich verzichten mochte, bekommt der Sportrechte-Vermarkter, wie ein Beteiligter formuliert, „als Erinnerungswert an bessere Zeiten“ künftig drei Prozent.
Schiller hat hier nichts öffentlich zur Gesichtswahrung erklärt. Dass es für uns einen erheblichen Vorteil darstellen soll, Provisionen für etwas zu bezahlen, das wir auch ohne SportFive erhalten, nämlich TV-Gelder, ist an Absurdität nicht zu überbieten.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 22.06.2018, 18:38

„als Erinnerungswert an bessere Zeiten“ ist ein krasser Euphemismus für Knebelverträge. Man wollte sich zwar mit der KKR Kohle aus den Knebelverträgen rauskaufen aber SportFive hat da nicht mitgespielt. Welche Gegenleistung muss Sportfive eigentlich dafür leisten? In den Bilanzen werden die Wohl als "Verwaltungskosten" verbucht. Die Anteile für Spnsoring kommen noch obendrauf.
Soviel hat Sportfive nur für die Bundesliga TV-Rechte kassiert.
2014/2015 0,64
2015/2016 0,70
2016/2017 0,86
2017/2018 1,46
2018/2019 1,64
Das sind summa sumarum 5,3 Mio Euro. Durch die Steigerung der TV Gelder kassiert Sportfive wieder soviel wie vorher aber der Vertrag geht noch bis 2025. Beim jetzigen Stand werden dann noch mal ca. 10 Mio. Euro fließen.

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