Lösung der Hertha Finanzen

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Moderator: Herthort

Sir Alex
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Sir Alex » 28.03.2020, 00:30

Jenner hat geschrieben:
27.03.2020, 23:43
Da schreibst Du aber ziemlichen Unsinn. Barca hat sich nicht auf einen Tarifvertrag berufen, sondern auf spanisches Recht. Zudem gibt es in Deutschland auch tariflich nicht gebundene Unternehmen, die Kurzarbeit angeordnet haben.
Wobei "anordnen" eben nicht der passende Begriff ist, denn der Arbeitnehmer muss der Kurzarbeit zustimmen.

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 28.03.2020, 09:40

Die Zustimmung des einzelnen Arbeitnehmers zur Einführung von Kurzarbeit muss nur dann eingeholt werden, wenn es zuvor keine entsprechende Regelung gegeben hat. Das dürfte aber nur äußerst selten der Fall sein. Bei nicht tarifgebundenen Unternehmen wird so etwas entweder im Arbeitsvertrag geregelt oder es gibt eine Vereinbarung mit dem Beitriebrat bzw. einer analogen Mitarbeitervertretung, sofern eine solche vorhanden ist.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von SteveBLN » 28.03.2020, 19:39

Zauberdrachin hat geschrieben:
27.03.2020, 20:41
Bei denen ist es Teil des Tarifvertrages!

Kurzarbeit darf dort nur dadurch umgesetzt werden. Ist solch Vereinbarung nicht Teil des Tarifvertrags gibt es auch keine Kurzarbeit.

Was sie bei den Kurzarbeitern völlig zurecht thematisieren ist die Höhe des Kurzarbeitergeldes, da es dieses Mal weder vom Unternehmen noch vom Finanzbereich verschuldet wurde ... und viel Geld ist das wahrlich nicht was sie noch bekommen.
Höre doch endlich auf von Dingen zu reden, von denen du offensichtlich keine Ahnung hast. Natürlich, wie hier bereits ausgeführt wurde, gibt es Kurzarbeit auch, wenn es keinen Tarifvertrag gibt oder hierzu tarifvertraglich keine Regelung getroffen wurde (letzteres dürfte eher unwahrscheinlich sein).
In Tarifverträgen (so wohl bei VW) kann übrigens durchaus vereinbart sein, dass der Arbeitgeber das Kurzarbeitergeld aufstockt.

Auch dein zweiter Absatz macht wenig Sinn. Worin liegt der Unterschied zu damals für diejenigen, die in Kurzarbeit müssen? Auch damals sind es idR Arbeitnehmer von unbeteiligte Unternehmen gewesen und nicht von Banken o.ä. Unterschied ist halt, dass es jetzt deutlich mehr trifft und nahezu branchenübergreifend. Und nur wenige Unternehmen werden aus Reputationsgründen darauf verzichten (zumindest solange sie es nur irgendwie können).

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Micky » 28.03.2020, 19:57

Ich kann ja mal kurz sagen, wie es bei mir ist! Ich habe Täglich eine Änderung im Flugplan gehabt. Es wurde immer auf Standby geändert, weil ja nicht geflogen wird! Nun stehe ich komplett auf CTB. Das heißt contactable und bedeutet, ich muss immer zur Verfügung stehen, falls am nächsten Tag geflogen wird! Ab den 1.4. bekomme ich noch 80% Gehalt, abzüglich Flugzulage! Ich kann damit natürlich nach wie vor einkaufen gehen und muss nicht verhungern, aber wenn ich bedenke, dass fast alle Flieger am Boden sind, wir über 10000 Mitarbeiter haben, ist das schon eine gewaltige Summe, die Easyjet jetzt stemmen muss!
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Drago1892 » 29.03.2020, 03:20

am schlimmsten trifft es eh den Durchschnittsbürger, die Jobgesuche der Internetseiten sind schon voll von in Kurzzeit geschickten Personen, die nicht mal mehr ihre Miete zahlen können.

Da hält sich das Mitleid für deutlich besser verdienende bei mir auch in Grenzen, dann muss der Tesla eben abgegeben werden und nur noch ein normales Leasingauto her....ich hab als Selbstständiger aktuell auch 0% Einnahmen und werde ab 01.04 meine 3 Mitarbeiter wohl auch in Kurzarbeit schicken, die letzten 14 Tage habe ich sie voll weiter bezahlt, obwohl sie längst Zwangsurlaub haben....da hat man dann kaum eine Wahl, wenn als Unternehmer/Unternehmen eben die gesamten Einnahmen wegbrechen.

Meine Einnahmen bleiben dann trotzdem weiterhin bei 0%, bis man wieder halbwegs sicher seine Kanzlei/Büro aufmachen kann/darf....aber ich werde es auch überleben, da ich in der Vergangenheit diesbezüglich viel Glück hatte und vorsorgen konnte.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 29.03.2020, 14:09

Micky hat geschrieben:
28.03.2020, 19:57
Ich kann ja mal kurz sagen, wie es bei mir ist! Ich habe Täglich eine Änderung im Flugplan gehabt. Es wurde immer auf Standby geändert, weil ja nicht geflogen wird! Nun stehe ich komplett auf CTB. Das heißt contactable und bedeutet, ich muss immer zur Verfügung stehen, falls am nächsten Tag geflogen wird! Ab den 1.4. bekomme ich noch 80% Gehalt, abzüglich Flugzulage! Ich kann damit natürlich nach wie vor einkaufen gehen und muss nicht verhungern, aber wenn ich bedenke, dass fast alle Flieger am Boden sind, wir über 10000 Mitarbeiter haben, ist das schon eine gewaltige Summe, die Easyjet jetzt stemmen muss!
Danke für diesen interessanten Einblick!
Das sind in der Tat gewaltige Fixkosten die da anfallen und es wird sicher Airlines geben die diese Krise nicht überstehen werden. Treibstoffe und variable Gebühren mögen gespart werden, doch es dürfte auf jeden Tag des Stillstands ankommen für so große Unternehmen. Ich drücke die Daumen, dass Dein Arbeitgeber das schafft.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Micky » 29.03.2020, 14:14

Drago1892 hat geschrieben:
29.03.2020, 03:20
am schlimmsten trifft es eh den Durchschnittsbürger, die Jobgesuche der Internetseiten sind schon voll von in Kurzzeit geschickten Personen, die nicht mal mehr ihre Miete zahlen können.

Da hält sich das Mitleid für deutlich besser verdienende bei mir auch in Grenzen, dann muss der Tesla eben abgegeben werden und nur noch ein normales Leasingauto her....ich hab als Selbstständiger aktuell auch 0% Einnahmen und werde ab 01.04 meine 3 Mitarbeiter wohl auch in Kurzarbeit schicken, die letzten 14 Tage habe ich sie voll weiter bezahlt, obwohl sie längst Zwangsurlaub haben....da hat man dann kaum eine Wahl, wenn als Unternehmer/Unternehmen eben die gesamten Einnahmen wegbrechen.

Meine Einnahmen bleiben dann trotzdem weiterhin bei 0%, bis man wieder halbwegs sicher seine Kanzlei/Büro aufmachen kann/darf....aber ich werde es auch überleben, da ich in der Vergangenheit diesbezüglich viel Glück hatte und vorsorgen konnte.
Ich wollte kein Mitleid, ich wollte mal mitteilen, welche Kosten auf Firmen zukommen!
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von SteveBLN » 29.03.2020, 14:57

Mineiro hat geschrieben:
29.03.2020, 14:09
Micky hat geschrieben:
28.03.2020, 19:57
Ich kann ja mal kurz sagen, wie es bei mir ist! Ich habe Täglich eine Änderung im Flugplan gehabt. Es wurde immer auf Standby geändert, weil ja nicht geflogen wird! Nun stehe ich komplett auf CTB. Das heißt contactable und bedeutet, ich muss immer zur Verfügung stehen, falls am nächsten Tag geflogen wird! Ab den 1.4. bekomme ich noch 80% Gehalt, abzüglich Flugzulage! Ich kann damit natürlich nach wie vor einkaufen gehen und muss nicht verhungern, aber wenn ich bedenke, dass fast alle Flieger am Boden sind, wir über 10000 Mitarbeiter haben, ist das schon eine gewaltige Summe, die Easyjet jetzt stemmen muss!
Danke für diesen interessanten Einblick!
Das sind in der Tat gewaltige Fixkosten die da anfallen und es wird sicher Airlines geben die diese Krise nicht überstehen werden. Treibstoffe und variable Gebühren mögen gespart werden, doch es dürfte auf jeden Tag des Stillstands ankommen für so große Unternehmen. Ich drücke die Daumen, dass Dein Arbeitgeber das schafft.
Ja, dass ist eben auch ein Aspekt, den manch Bürger nicht sieht, wenn er über die großen Unternehmen schimpft. Letzte Woche war Diess bei Lanz und sagte, dass VW zwischenzeitlich keine Autos verkauft hatte und in der Zeit der Konzern wohl jede Woche knapp 1 Mrd. Euro verliert, eben weil die weltweiten Fixkosten trotzdem größtenteils weiterlaufen. Das sind schon Beträge wo einem die Ohren schlackern.

@herthort sorry für das Offtopic.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 03.04.2020, 22:07

Der kicker behauptet, dass 13 der 36 Proficlubs unmittelbar vor der Insolvenz stünden und viele diese nicht abwenden könnten, wenn bis Ende Mai nicht wieder gespielt wird und die nächste TV-Rate bezahlt würde.

https://www.kicker.de/773385/artikel

Damit offenbart die kicker-Redaktion erstaunliche Lücken und der Kenntnis der aktuellen Rechtslage:

https://www.bmjv.de/DE/Themen/FokusThem ... _node.html

Reißerische Schlagzeilen sind halt nicht alles, gründliche Recherche wäre da hilfreicher als Panikmache.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Joel » 05.04.2020, 11:25

:top:

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Jenner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 05.04.2020, 12:28

Mineiro hat geschrieben:
03.04.2020, 22:07
Damit offenbart die kicker-Redaktion erstaunliche Lücken und der Kenntnis der aktuellen Rechtslage:

https://www.bmjv.de/DE/Themen/FokusThem ... _node.html

Reißerische Schlagzeilen sind halt nicht alles, gründliche Recherche wäre da hilfreicher als Panikmache.
Ein wichtiger Punkt der aktuellen Rechtslage ist dieser:
Die Möglichkeit von Gläubigern, durch Insolvenzanträge Insolvenzverfahren zu erzwingen, werden für drei Monate eingeschränkt.
Das heißt, ab 01.06. können Krankenversicherungen ein Insolvenzverfahren bei Vereinen erzwingen, welche die Versicherungsbeiträge nicht abführen (können). In normalen Unternehmen kann das durch Kurzarbeitergeld vermieden werden, ist aber für Vereine der 1. und 2. Bundesliga keine Option, da die Beitragsbemessungsgrenze bei 6.900 € im Monat liegt und damit für Fußballprofis völlig inakzeptabel ist.

Zudem werden nach der aktuellen Rechtslage zwar bestimmte Haftungsgründe ausgeschlossen, das ändert aber nichts daran, dass Vereine Pleite sein werden, wenn nicht bald wenigstens die Fernsehgelder fließen. Dass da staatliche Soforthilfen ausreichen, um die nächsten Monate zu überbrücken, darf angesichts der Kosten, welche die Vereine stemmen müssen, bezweifelt werden.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 05.04.2020, 12:55

Du machst da einen entscheidenden Denkfehler, Jenner: Da die Kranken- und andere Sozialversicherungsbeiträge ja auch maximal die Beitragsbemessungsgrenze als Bemessungsgrundlage haben, dürfte dies in den Profivereinen nicht den entscheidenden Kostenfaktor ausmachen und im Notfall die Kurzarbeit durchaus Abhilfe schaffen. Bei Hertha denkt man darüber ja wohl offenbar auch bereits nach.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 05.04.2020, 13:23

Mineiro hat geschrieben:
05.04.2020, 12:55
Da die Kranken- und andere Sozialversicherungsbeiträge ja auch maximal die Beitragsbemessungsgrenze als Bemessungsgrundlage haben, dürfte dies in den Profivereinen nicht den entscheidenden Kostenfaktor ausmachen und im Notfall die Kurzarbeit durchaus Abhilfe schaffen. Bei Hertha denkt man darüber ja wohl offenbar auch bereits nach.
Die Bemessungsgrenze gilt nur für die gesetzliche Krankenversicherung. Ich gehe aber davon aus, dass die Profis eine private Krankenversicherung haben. Und selbst wenn die Kosten da am Ende überschaubar sein sollten, so kann ab 01.06. auch jeder andere Gläubiger einen Insolvenzantrag stellen. Dass die Fußballprofis Kurzarbeit akzeptieren, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das würde selbst bei jemandem, der 1.000.000 € pro Jahr verdient, eine Gehaltseinbuße von über 90% darstellen.
Es wird schon seinen Grund haben, weswegen 13 Profivereine Alarm schlagen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 05.04.2020, 13:45

Mal abgesehen davon, dass Unternehmen Sozialversicherungsbeiträge mit Zustimmung der Spitzenverbände der Krankenkassen aufgrund von Corona für die Dauer der Krise stunden lassen können ist es aus heutiger Sicht schwer abzuschätzen wie die Situation im Juni sein wird. Falls die TV-Einnahmen endgültig nicht fließen werden bekommen sicher viele Vereine Schwierigkeiten. Das macht einmal mehr deutlich, wie wenig in dieser Branche daran gedacht wird, Reserven für schwierige Zeiten zu bilden und wie abhängig man sich von einzelnen Einnahmequellen gemacht hat.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 05.04.2020, 16:26

Mineiro hat geschrieben:
05.04.2020, 13:45
Mal abgesehen davon, dass Unternehmen Sozialversicherungsbeiträge mit Zustimmung der Spitzenverbände der Krankenkassen aufgrund von Corona für die Dauer der Krise stunden lassen können...
Das betrifft aber auch nur gesetzlich Versicherte. Ansonsten hast Du natürlich recht. Bei einigen Vereinen ist vieles auf Kante genäht und wir haben wirklich Glück, dass Tennor letztes Jahr eingestiegen ist. Ansonsten hätten wir wohl zu den ersten gehört, bei denen die Lichter ausgehen.
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Sir Alex
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Sir Alex » 05.04.2020, 18:14

Jenner hat geschrieben:
05.04.2020, 16:26
Mineiro hat geschrieben:
05.04.2020, 13:45
Mal abgesehen davon, dass Unternehmen Sozialversicherungsbeiträge mit Zustimmung der Spitzenverbände der Krankenkassen aufgrund von Corona für die Dauer der Krise stunden lassen können...
Das betrifft aber auch nur gesetzlich Versicherte. Ansonsten hast Du natürlich recht. Bei einigen Vereinen ist vieles auf Kante genäht und wir haben wirklich Glück, dass Tennor letztes Jahr eingestiegen ist. Ansonsten hätten wir wohl zu den ersten gehört, bei denen die Lichter ausgehen.
Wir wären ziemlich sicher die ersten gewesen, die keine Gehälter mehr hätten zahlen können.

Das Problem ist ja, dass wir nicht mal Werte haben, um kreditwürdig zu sein. Kein Vereinsgelände, kein Stadion, nichts.


Und - ich bin jetzt kein Finanzfachmann - aber man kann nur hoffen, dass Tennor selbst nicht zu arg bluten musste beim Börsenabturz. Denn das meiste des Tennorgeldes dürften wir ja schon ausgegeben haben und unsere Gehälter aktuell, das war ja schon mit den Einnahmen stark unterfinanziert.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Konrad » 12.05.2020, 13:09

Kann mir hier jemand erklären, welche Rolle die Dual Voltage AG (https://nw.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 60.172.693#) und die F.U.G.E. Beteiligungsgesellschaft bei Hertha spielen. Sie werden in der Unternehmenssatzung unter §4a Bedingtes Kapital aufgeführt.

https://www.herthabsc.de/fileadmin/down ... 819_01.pdf

Die F.U.G.E. ist im übrigen Ende Januar liquidiert worden (https://www.northdata.de/F.U.G.E+Beteil ... RA+39805+B)
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 12.05.2020, 14:52

Das sind Gesellschaften, die im Zuge der Kapitalerhöhung durch den KKR-Einstieg bei Hertha im Jahr 2014 in Erscheinung getreten sind und vermutlich denen zuzurechnen sind. Dazu passt, dass die Gesellschaften liquidiert wurden, nachdem KKR nicht mehr bei Hertha beteiligt ist.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Konrad » 12.05.2020, 21:34

Nein, mit der KKR hat das wohl nichts zu tun. Die F.U.G.E. wurde schon 2007 gegründet, also weit vor dem Einstieg der KKR. Das war ein Berliner Unternehmen. GF war der Unternehmensberater Lutz Mackebrandt. Der hat sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande und ist tummelt sich bei der IHK Berlin. Aber interessant ist ein Morgenpost-Artikel:

https://www.morgenpost.de/sport/hertha/ ... insen.html

Gegenbauer?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von PREUSSE » 12.05.2020, 21:55

Konrad hat geschrieben:
12.05.2020, 21:34
Nein, mit der KKR hat das wohl nichts zu tun. Die F.U.G.E. wurde schon 2007 gegründet, also weit vor dem Einstieg der KKR. Das war ein Berliner Unternehmen. GF war der Unternehmensberater Lutz Mackebrandt. Der hat sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande und ist tummelt sich bei der IHK Berlin. Aber interessant ist ein Morgenpost-Artikel:

https://www.morgenpost.de/sport/hertha/ ... insen.html

Gegenbauer?
Wer sonst?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 13.05.2020, 00:26

Konrad hat geschrieben:
12.05.2020, 21:34
Nein, mit der KKR hat das wohl nichts zu tun. Die F.U.G.E. wurde schon 2007 gegründet, also weit vor dem Einstieg der KKR. Das war ein Berliner Unternehmen. GF war der Unternehmensberater Lutz Mackebrandt. Der hat sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande und ist tummelt sich bei der IHK Berlin. Aber interessant ist ein Morgenpost-Artikel:

https://www.morgenpost.de/sport/hertha/ ... insen.html

Gegenbauer?
Dann war Dual Voltage die KKR-Beteiligungsgesellschaft und die F.U.G.E. war die mit dem Geheiminvestor, der damals Genussscheine u.ä. gezeichnet hat und sich zur Sicherheit Transferrechte an Ramos und Co. hat abtreten lassen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Konrad » 13.05.2020, 10:24

Die Dual Voltage soll von der KKR kommen? Warum sollte die KKR einen Mittelsmann einschalten? Das sieht eher danach aus, dass sich dahinter Pudwill verbirgt, der auch Genussscheine gekauft hatte. Dann wäre das bedingte Kapital die Genussscheine?
Was für ein Kalouer, aber es geht noch Hertha!

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Pa92 » 13.05.2020, 12:26

Das bedingte Kapital war für zwei Wandlungsrechte, die Genussrechtsinhabern gewährt wurden.
Hätte Hertha das betreffende Genussrechtskapital bei Kündigung nicht zurückzahlen können/wollen, wären die Genussscheine in Anteile (ca. 6% insgesamt) umgewandelt worden.
Mit Einstieg von Tennor wurden diese Vereinbarungen direkt aufgelöst und inzwischen sind die Genussrechte vollständig zurückgezahlt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Konrad » 13.05.2020, 17:07

Woher stammt diese Information?
Was für ein Kalouer, aber es geht noch Hertha!

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Pa92 » 13.05.2020, 19:20

Konrad hat geschrieben:
13.05.2020, 17:07
Woher stammt diese Information?
Die Info mit den Wandlungsrechten stammt aus der letzten Bilanz, die im Bundesanzeiger veröffentlicht ist.
Dort findet man unter III. Erläuterungen den Punkt Eigenkapital und dort wird näher auf das bedingte Kapital eingegangen.

Dass die Genussscheine vollständig zurückgezahlt sind, kann man der Konzernbilanz zum 31.12.19 entnehmen. Diese findet man unter den Anleiheinformationen auf der Homepage.

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