Herthafuxx, finde es durchaus bemerkenswert, dass sich nun auf die reinen 36,8 Mio. Verbindlichkeiten berufen wird, wo Ihr damals weil es in Eure Darstellung passte eben genau die verpfändeten Catering-, Markt- und TV-Rechte klar als Schulden genannt hattet, womit man dann die rd. 60 Mio. erreicht. Damals fiel von Euch der Begriff "verdeckte Schulden".
Immer so wie es grad passt ne?
Diese menschliche Eigenschaft ist ja kein Drama. Man solle nur nicht den Anschein erwecken, als ob es einige tun und man selbst nicht!
Drago konnte nachvollziehen wie ich auf die rund 60 Mio. kam.
Den Teufelskreis der Schulden durchbrechen ... Aussage eines Verantwortlichen oder Interpretation und Schlagbegriffnutzung der BZ?
Finanz-Boss Ingo Schiller: „Heute ist der schönste Tag, seit ich bei Hertha in der Verantwortung stehe. Die strategische Partnerschaft vereint viele Vorteile: Entschuldung, positives Eigenkapital, Kostenentlastung und langfristige Planungssicherheit.“
Genau das war direkt zu dem Zeitpunkt so. Schiller nutzt allerdings auch Auslegungsvarianten, keine Überraschung.
Inwieweit man nun mehr oder eben weniger in dem von Dir so bereitwillig aufgenommenen "Teufelskreis der Schulden" sprechen mag hängt schlicht von zulässigen Sichtweisen ab und wie so oft auch bei anderen Themen ob man Realtionen zulässt oder ein absolutes Denken bevorzugt.
Der freiwerdende hohe einstellige Mio-Betrag jede Saison wurde für die Etaterhöhung benötigt, sonst hätten wohl aus Etatgründen verschiedene Spieler gehen müssen am Ende der Saison.
Ich stimme Dir zu, dass nicht nur die "schwäbische Hausfrau" wohl Rücklagen gebildet hätte. Hierzu sind jedoch halt auch unterschiedliche Sicht- und Vorgehensweisen möglich. Etwas als falsch zu bezeichnen sagt aus, dass man seine eigene selbst entwickelte oder übernommene Sichtweise als die einzig zulässige ansieht. Ebenso verhält es sich bei Akzeptanz oder Nichtakzeptanz von Begründungen/Argumenten wo oft die ureigene Definition als Maß der Dinge angesehen wird.
Deine zitierte Passage ist keine Aussage unserer Verantwortlichen, sondern eine Aussage der BZ. Unsere Verantwortlichen wären äußerst dumm gewesen sich auf eine Aussage festzulegen die so weit in der Zukunft liegt.
Es sind bei solchen Dingen doch verschiedene Szenarien gedanklich vorhanden, da ist von einem optimalen bis zu einem sehr schlechten Verlauf mit Sicherheit alles enthalten, um zumindest gedanklich nicht unvorbereitet zu sein.
Setzen wir jetzt mal an:
Wir bekommen die 40 Mio. zusammen (bei einer Anleihe würde mich mal interessieren, ob dafür eine Pflicht zur Rücklagenbildung besteht) und wir zahlen auch noch per Bankkredit 27,8 Mio. für die 9,7% Anteile von KKR, wären die Schulden bei rd. 70 Mio.
Was hat sich seit damals verändert?
Gesamtetat 13/14 lag bei 69 Mio., 18/19 liegt er bei 131 Mio.
Wert eines Anteils ... hier gibt es nur den Anhaltspunkt was KKR damals zahlte und was sie jetzt erhalten würden.
Damals 18 Mio. für 9,7% entspricht etwa 1,85 Mio. für einen Anteil, heute 27,8 Mio. für 9,7% entspricht etwa 2,86 Mio. für einen Anteil.
Somit hat sich jedes Prozent Anteil um 1 Mio. erhöht.
Bedeutet auf 100% gesehen, ausgehend von dieser Sichtweise, dass der Wert der KGaA um 100 Mio. gestiegen ist, der Wert der 49,99% veräußerbaren Anteile (wenn man sie alle hält) um 50 Mio.
Deshalb ist in den Relationen eine Verbesserung entstanden.
Da Schiller so einiges dazu gelernt haben wird und es schon bei Einstieg von KKR darum ging die laufenden Zahlungen zu verringern, müssten die Zinsen für die Anleihe und die Zinsen für Bankkredit zum Rückkauf der 9,7% spürbar geringer sein, als die zur Zeit laufenden Zahlungen an KKR.
Geht man von gesamt 70 Mio. aus, die zu 5% verzinst würden, macht das jährlich eine Zinsbelastung von 3,5 Mio.
Das ließe darauf schließen, dass KKR pro Jahr mehr bekommt, womit auch deren Engagement bei uns verständlich wird, da die Renditeabsicht haben müssen, eine laufend und eine aus dem Verkauf der Anteile.
Mir ist klar, dass es viele nicht so sehen, doch es hat sich dann tatsächlich für beide Seiten gerechnet.
Und Jenner, ich hoffe ja Deine freudige Erregung über Deinen hämischen, polemischen und respektlosen Post ist mittlerweile abgeklungen.
Ich weiß nicht, welche finanziellen Verläufe Dein Leben genommen hat ... ich kenne verschiedene Extremsituationen in meinem Leben dahingehend, hohes Plus, hohes Minus (klare Überschuldung) und die komplette Befreiung daraus. Von daher und weil es sich hier bei Klubs um Summen handelt die noch weit höher sind und es Wirtschaftsunternehmen sind, habe ich eine andere Sichtweise auf die Dinge.
Trotzdem (!) hoffe ich darauf, es noch mitzuerleben, dass wir mal als "wahrhaftig schuldenfrei" dastehen werden. Nach dem 2.Wk waren wir das bisher wenn ich alles so nachlese noch nie gewesen.
Drago, bei Schiller musst (wie bei Politikern und Managern, etc.) ganz genau hinhören und nachlesen was er exakt sagt und was Spielräume lässt.
Er scheint mir auch zurecht der Gewinner des Einstiegs von KKR zu sein, da diese im finanziellen Bereich ganz klare Maßstäbe haben was geht und was nicht geht. Schiller hat sich im Laufe der Jahre wohl des öfteren einen Wolf geredet was eigentlich schon nicht mehr geht, dann dazu "gezwungen" wurde und nun, so denke ich, ein ganz anderes, höheres Standing erhalten hat im Verein.
Drago, Anteile verkaufen um Schulden zu reduzieren kann Sinn machen, doch auch DH wusste schon, dass das nur der allerletzte Ausweg sein kann, besonders wenn man sie unter Zwang abgeben müsste. Der freie Handel damit ist eine wichtige Handhabe des Klubs.
Die immer weiter steigenden Umsätze bringen auch die Erhöhung des Spieleretats mit sich. Es steigt ja alles, Ablösen, Gehälter ... und wenn Deine Einnahmen permanent um hohe Zahlungen gemindert werden ist das wenig förderlich.
So war der erste Schritt mit Einstieg von KKR, diese jährlichen Zahlungen deutlich zu mindern bzw. durch den Rückkauf diverser Rechte die EInnahmeseite weiter zu erhöhen. Im zweiten Schritt geht es dann jetzt nochmal um eine Reduzierung der laufenden Zahlungen (die derzeit KKR bekommt, aber deutlich niedriger sind als was wir davor bezahlen mussten). Gewiss erhöht das den Handlungsspielraum, nur hört sich das toller an, als es bei uns bisher noch der Fall ist.
Ich hatte es schon mehrfach im Laufe der Jahre geschrieben, dass ich persönlich zu einigen Zeitpunkten anders entschieden hätte, auf knallharte Konsolidierung. Doch haben wir nicht die Verantwortung.
Geradezu naiv ist es zu glauben, wenn ein Klub 8 Mio. mehr pro Jahr zur Verfügung hat, er würde deswegen nun automatisch Gewinne machen. Man brauchte so einiges um überhaupt Spielräume für z.B. Handgelder (Selke, ...) zu haben und bei Vertragsverlängerungen hie und da Gehälter erhöhen zu können, wobei das ja heutzutage auch noch mit Handgelder verbunden ist und das was die Berater kosten die Spieler brav auf die Klubs abwälzen.
Nicht amüsant ist dann auch noch so ein Umstand wenn das Team überraschend die EL erreichte, 4 Punkte mehr als Kalkulation geholt plus EL-Teilnahme und schon ware die Kalkulation nicht stimmig, da mehr Prämien gezahlt werden mussten als veranschlagt.
Drago, weil Du ein Verlassen auf "Mondablöse" als zu gefährlich nennst ... dass man in 5 Jahren größere Chancen auf eine entsprechend hohe Ablöse hat als jetzt, davon gehen so einige aus, weswegen der reine Schuldbetrag der in die Zukunft weiter verschoben wird dadurch wie ich es nenne "kleiner" wirkt. Auch weil die EInnahmen und der Wert der KGaA weiter steigen sollten.
Dazu kann man nur auf weit überwiegend junge Spieler setzen, da nur diese sprunghafte Wertentwicklungen bekommen können.
Sorgen würde ich mir machen, wenn wir einen durchschnittlichen 30-jährigen Spieler für 10 Mio. Ablöse verpflichten würden ... der dann auch noch 5 Mio. Gehalt bekäme.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!