Lösung der Hertha Finanzen

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kurzer Hinweis
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 02.06.2019, 22:31

bball62 hat geschrieben:
02.06.2019, 21:44
Der Abschluss der Hertha BSC GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) sowie der Abschluss der Hertha BSC Rechte GmbH & Co. KG.
Na, dann fehlen ja nur noch

die Hertha BSC Lizenz GmbH,
die Hertha BSC Transfer GmbH & Co. KG
die Hertha BSC Infrastruktur GmbH
die Hertha BSC Stadion GmbH
und
die Hertha BSC Medien GmbH
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Zauberdrachin
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 03.06.2019, 02:15

EInen spürbaren finanziellen Schritt nach vorne bekommen wir nur durch überraschenden sportlichen Erfolg (ähnlich Frankfurt, besser optimal CL) hin oder wenn mehr als ein Spieler solchen Entwicklungssprung hinlegt, dass man mal eine "Unsumme" erhält.
Es ist hier keine Diskussion um Wahrscheinlichkeiten nötig.
Ansonsten bleibt nur die harte "Klein"arbeit.

Völlig richtig ist, dass man im Optimalfall Akademiegelände, etc. als Eigentum besitzen sollte. Dass dieser Gedanke bei uns vorhanden ist konnte man bei der Antwort auf den Stadionortvorschlag Tegel erkennen, als sich der "Planer" für Tegel wunderte, warum wir für Stadion am/im Olympiapark nur 7 Ha veranschlagten, bei Tegel jedoch von 33 Ha reden. Wenn woanders, dann zieht letztlich alles um!

Investoren sind stets Big Player, die nicht investieren (bzw. Anteile kaufen) werden, wenn dafür keine Substanz geschaffen wird. Das wird ein ganz klarer Grund sein, warum in der Stadionfrage kein weiteres Anmieten des Olys in Frage kommt. "Notfalls" geht es dann eben doch ins Umland.
In Berlin entstünde bei jeder mal evtl. angedachten Vergrößerung eh immer das gleiche Problem des begrenzten Platzes, Anwohner, Bäume, etc.

Hinsichtlich Nachwuchsspielern/Talenten will man doch die guten bekommen und nicht eine große Masse. Da dürften andere Faktoren als "hip-sein" eine Rolle spielen, besonders jedoch ob man in den entsprechenden Staffeln/Ligen in der Spitze mitspielt, sprich die Wahrscheinlichkeit Titel zu gewinnen oder wenigstens eine größere Chance darauf zu haben. Junge Spieler, die mal Bundesliga spielen wollen, werden diesen Aspekt sehr weit vorne haben.

Zu dem Hinweis auf Zingler, Union würde da Verbindlichkeiten, besonders die bei Kölmel abbauen ... dazu sagte Zingler, dass die Mehreinnahmen durch erste Liga genau dafür eher nicht genutzt werden, sondern mehr Substanz (Stadionausbau) schaffen als auch so zu investieren, dass sie die Einnahmen weiter erhöhen.
Zingler versteht sich übrigens gut mit Gegenbauer, sind beides ja gute Unternehmer.

Dieses von kurzer Hinweis überschaubare Risiko genannte Verkaufen von ein paar Spielern und das Absehen von einer weiteren Leihe von Grujic ist nur dann überschaubar, wenn sichergestellt wäre, dass man nicht erneut so viele Verletzungen bekommt und vor allem in unpassenden gleichen Zeiten.
Jeder hat dazu so seine Gedanken, warum das letzte Saison so viele waren, die habe ich auch, gehört hier aber nicht rein.

Abbau von Verbindlichkeiten durch Verkäufe der besten Spieler und gleichzeitig eine konkurrenzfähige Mannschaft die nicht in Abstiegsgefahr gerät da zu haben ist definitiv nicht einfach, möglich wäre es durchaus. Hier stellt sich für mich halt wie schon immer mal erwähnt die Frage, ob man die gleichen Ansichten hätte, würde man selbst in der direkten Verantwortung stehen.

Erstmal abwarten wer uns im Sommer verlassen wird, ich rechne jedenfalls durchaus mit mehr als einem Abgang für eine zweistellige Mio-Höhe.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

Hertha BSC "under construction"!

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 03.06.2019, 07:30

Willst Du damit vermitteln, wir sollten Gegenbauer & Konsorten so weiter wurschteln lassen?

Gegenbauer und Zingler verstehen sich gut? Woher weißt Du das denn? Wo im Dunstkreis von Hertha tauchst Du auf?

Gegenbauer mag ein guter Unternehmer sein, aber wer kann das realistisch beurteilen? Er hat ein florierendes Unternehmen von Papa geerbt, 2001 musste er es zwischenzeitlich fast völlig verscherbeln und außerdem macht er eigentlich nichts, die Drecksarbeit macht Christian Lewandowski seit Jahrzehnten. Auf jeden Fall ist er kein guter Präsident, denn sonst hätte er es nicht zugelassen, dass sich die Dinge derart negativ für Hertha entwickeln. Er ist einer der Sargnägel, die uns 2008/09 mindestens die Champions League Teilnahme gekostet haben und ebenso mitverantwortlich für den exorbitanten jetzigen Schuldenstand.

Frankfurts überraschender Erfolg?

Seitdem Bobic bei Frankfurt das Zepter in die Hand genommen hat, hat der Verein

DFB-Pokalfinale erreicht, verloren
DFB-Pokalfinale erreicht, gewonnen
Europa League erreicht
Europa League Halbfinale erreicht
Europa League Qualifikation erreicht

Und das in 3 (in Worten drei) Jahren!

Mit dem richtigen Management ist der Turnaround schnell möglich. Preetz und Schiller hatte gemeinsam 9 Jahre Zeit zu beweisen, dass sie das richtige Management sind. Sie haben nachdrücklich bewiesen: SIE SIND ES NICHT!

Bei Deiner Beurteilung der Situation solltest Du Dich nicht von Deiner Sympathie für einzelne Handelnde leiten lassen.

DIE BILANZ IST VERNICHTEND!
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von PREUSSE » 03.06.2019, 08:27

kurzer Hinweis hat geschrieben:
03.06.2019, 07:30
DIE BILANZ IST VERNICHTEND!
Wohl wahr. wenn Gegenbauer und Schillers Kartenhaus zusammengebrochen ist, haben die Wirtschaftsprüfer eine ähnliche Aufgabe vor sich wie die BER Planer :grin:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 03.06.2019, 10:52

Zauberdrachin hat geschrieben:
03.06.2019, 02:15
...

Abbau von Verbindlichkeiten durch Verkäufe der besten Spieler und gleichzeitig eine konkurrenzfähige Mannschaft die nicht in Abstiegsgefahr gerät da zu haben ist definitiv nicht einfach, möglich wäre es durchaus. Hier stellt sich für mich halt wie schon immer mal erwähnt die Frage, ob man die gleichen Ansichten hätte, würde man selbst in der direkten Verantwortung stehen.
...
Der andere Weg lautet: weiter in Niemandsland rumdümpeln und die Verbindlichkeiten weiter anhäufen, bis wir unsere Anteile an einen Investor verkaufen können?
So würde keine Person in der Verantwortung handeln, der der Verein am Herzen liegt.
Natürlich brauchen wir ein Umdenken. Uns hilft ja inzwischen nicht einmal mehr eine CL-Teilnahme, um mal wieder kräftig durchzuatmen. Selbst 60 Mios in 2014 haben unserer Truppe an denn Stellschrauben nicht geholfen, uns anders aufzustellen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 03.06.2019, 12:19

Zauberdrachin hat geschrieben:
03.06.2019, 02:15
EInen spürbaren finanziellen Schritt nach vorne bekommen wir nur durch überraschenden sportlichen Erfolg (ähnlich Frankfurt, besser optimal CL) hin oder wenn mehr als ein Spieler solchen Entwicklungssprung hinlegt, dass man mal eine "Unsumme" erhält.
Falsch! Was wir bräuchten, ist finanzielle Vernunft, so wie sie Frankfurt 2016 gezeigt hat. Dafür braucht man dann eben auch einen deutlich besseren GF Sport als Preetz.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 03.06.2019, 13:49

coconut hat geschrieben:
02.06.2019, 17:10
Mineiro hat geschrieben:
02.06.2019, 13:34
Das stimmt. Darin werden nämlich Tricksereien wie die Ausgliederung von Rechten auf irgendwelche Tochtergesellschaften und die unterschiedlichen Bilanzstichtage der verschiedenen Gesellschaften herausgefiltert und was übrig bleibt ist dann wohl unser tatsächliche Vermögens- und Ertragslage.
Ich habe da was für dich. Ist wohl der Jahresabschluss 2018. Vielleicht kannst du uns mal aufklären? Stehen da tatsächlich 122Mio Miese?
https://www.herthabsc.de/fileadmin/down ... 231_01.pdf
Bei den 110 Mio. EUR handelt es sich um den konsolidierten Verlustvortrag über alle Gesellschaften des Hertha-Konzerns zum 30.6.2018.
Das gepostete Dokument ist sehr interessant und umfasst einen Konzernabschluss für die Zeit vom 1.7. bis zum 31.12.2018, also nur 6 Monate.
In diesen 6 Monaten - also der Hinrunde der vergangenen Saison ist demnach ein Verlust von 19 Mio. EUR entstanden, was aber offensichtlich daran liegt, dass die Umsätze überwiegend in der Rückrunde vereinnahmt werden (Umsatz 7-12 2018: 55,9 Mio. EUR im Vergleich zu 130,4 Mio. EUR von 7/2017 bis 06/2018). Offenbar hat Hertha diesen Abschluss erstellt, um die 40 Mio. EUR für die Anleihe zur KKR-Ablösung zusammen zu bekommen. Das Dokument ist komplett in Englisch und weist zum 31.12.2018 für den Hertha Konzernabschluss folgendes aus:

AKTIVA
Anlagevermögen 28 Mio. EUR

Umlaufvermögen
- Vorräte 1,6 Mio. EUR
- Forderungen 9,9 Mio. EUR
- Liquide Mittel 3,3 Mio. EUR
- Gesamt Umlaufvermögen 14,8 Mio. EUR

Rechnungsabgrenzung Vorauszahlungen 10,7 Mio. EUR

PASSIVA
Eigenkapital
- Gezeichnetes Kapital 2,6 Mio. EUR
- Verlustvortrag - 110,4 Mio. EUR
- Verlust 7-12/2018 - 19,0 Mio. EUR
- Genussscheine 17 Mio. EUR
==> Überschuldung -109,8 Mio. EUR

Rückstellungen 4,8 Mio. EUR

Verbindlichkeiten
- Anleihe 40,4 Mio. EUR
- Bankschulden 46,2 Mio. EUR
- Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen 6,8 Mio. EUR
- Sonstige Verbindlichkeiten 25,4 Mio. EUR
- Gesamt Verbindlichkeiten 122,4 Mio. EUR

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 36,3 Mio. EUR

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 03.06.2019, 16:11

Danke, mineiro, dass Du Dir das mal angesehen hast.

Sehe ich richtig? Genussscheine für 17 Millionen Euro Euro? Heiliges Kanonenrohr. Was kommt denn da noch?

Jetzt rechnen wir noch mal durch:

46,2 Millionen Euro Bankverbindlichkeiten (Ende 2018)
10 Millionen Euro für den Auskauf der KKR die erst Mitte 2019 bilanziert werden
40,4 Millionen Euro Anleihe
17 MIllionen Euro Genusscheine (anstatt 6, wie angenommen)
1,5 Millionen Euro Anleihe für die Akademie

und dazu kommen dann auch noch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Verbindlichkeiten. Legen wir einmal den Stand von Ende 2018 zugrunde:

6,8 Millionen Euro Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
25,4 Millionen Euro sonstige Verbindlichkeiten

= 147,3 Millionen Euro

+ 20 Millionen Vorauszahlungen von Sponsoren

Ich glaube das nicht mehr. Da erlaubt sich einer einen Scherz :laugh:


Dann habe ich mir gerade was überlegt. Der Hertha Konzern besteht doch aus zig GmbHs. Jede GmbH braucht braucht doch mindestens einen Geschäftsführer. Dem muss man ein Gehalt zahlen. Außer bei der Stadion GmbH werden das doch immer Preetz und Schiller sein, die die Posten einnehmen und sich so noch mal hintenrum die Taschen voll machen.

Was kriegen die dafür?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 03.06.2019, 16:34

Deine Rechnung ist nicht korrekt.

Dieser Konzernabschluss bildet den Stand nach dem KKR-Ausstieg ab. Dass da nochmal 10 Mio. EUR später bilanziert werden halte ich für nicht zutreffend, denn die Anleihe und die Bankverbindlichkeiten sowie die höheren Genussscheine dürften genau diesem Zweck gedient haben, die eigenen Anteile zurück zu erwerben.

Auch die Anleihe für die Akademie ist im Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten sicherlich bereits enthalten.Die Vorauszahlungen der Sponsoren verbergen sich in der Bilanzposition "Passive Rechnungsabgrenzungsposten" und sind auch zum 31.12.2018 schon gebucht.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 03.06.2019, 17:39

Das mit den 10 Millionen ist mir auch gerade aufgefallen und die Anleihe für die Akademie meinst Du, ist in den sonstigen Verbindlichkeiten enthalten, ja?

Gut, dann rechnen wir von den 147,3 Millionen Euro 11,5 Millionen Euro runter, sind wir immer noch bei

135,8 Millionen Euro

Die Passiven Rechnungsabgrenzungsposten habe ich aber gar nicht kalkuliert, sondern nur die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Verbindlichkeiten. Die Vorauszahlungen der Sponsoren habe ich nur angeführt, aber so gesehen muss man den Passiven Rechnungsabgrenzugsposten noch drauf schlagen, oder? Das sind 36,3 Millionen Euro.

Dann sind wir bei:

172,1 Millionen Euro

Mir schlackern die Ohren!

Und dann kommen doch noch im Sinne des Konzernabschlusses die Verbindlichkeiten drauf, die auf die anderen Hertha Unternehmen ausgelagert wurden bzw. die diesen zuzuschreiben sind, oder? Das sind über 31 Millionen Euro. Heißt das, der Hertha-Konzern steckt mit über 200 Millionen Euro in den Miesen?

Da ich kein Buchhalter oder Steuerberater bin, kannst Du das präzisieren?
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von rotergrobi » 03.06.2019, 18:41

Das ist ne Hausnummer.
Und da stellt sich die Thread-Frage: Was wäre die Lösung für die Finanzen?
Eher nicht der Bau eines Stadions, noch weniger über den Umweg eines temporären Stadions.

Aus Eigenmitteln lässt sich das nicht finanzieren.
Ein Investor - das sagt der Name schon - möchte sicher einen return on investment, denn einen herthaverrückten Mäzen wie in Hamburg gibt es nicht.
Wie man da eine realistische Finanzierung hinbekommen soll, die bei einem Club mit schlechter Kreditwürdigkeit, einem vermeintlichen Investor, der sicher den Löwenanteil der Investition stemmen muss dazu führt, dass man als Hertha BSC finanziell konsolidiert aus der Nummer geht, da fehlt mir die Fantasie.
Da muss man doch auf 25 Jahre alle Einnahmen an den Investor vermachen, damit sich das für den rechnet...

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 03.06.2019, 19:16

Nur durch Steigerung der Einnahmen (Zuschauer, Sponsoring, Transfers). Deswegen kommt man mittelfristig an einem eigenen Stadion nicht vorbei.

Richtige Investoren gibt es erst bei der Aufhebung der 50+1 Regel. Ansonsten gibt es nur Kreditgeber.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 03.06.2019, 19:34

kurzer Hinweis hat geschrieben:
03.06.2019, 17:39
Und dann kommen doch noch im Sinne des Konzernabschlusses die Verbindlichkeiten drauf, die auf die anderen Hertha Unternehmen ausgelagert wurden bzw. die diesen zuzuschreiben sind, oder? Das sind über 31 Millionen Euro. Heißt das, der Hertha-Konzern steckt mit über 200 Millionen Euro in den Miesen?

Da ich kein Buchhalter oder Steuerberater bin, kannst Du das präzisieren?
Nein, im Konzernabschluss sind alle Außenverpflichtungen von Hertha enthalten, Effekte aus Leistungsbeziehungen zwischen Unternehmen des Hertha-Konzerns werden herausgefiltert und da kommt nichts mehr dazu.

Bilanziell beträgt die Überschuldung wie oben gesagt zum 31.12.2018

109,8 Mio. EUR

Das ist der Betrag, um den die Schulden das Vermögen bei Hertha übersteigen. Die Geschäftsführer bei Hertha sind der Auffassung, dass in den Spielerwerten genügend stille Reserven schlummern, um diese Unterdeckung auszugleichen und führen dazu seit Jahren die auf "transfermarkt.de" veröffentlichten Werte an. Nicht berücksicht wird m.E. dabei, dass die Marktwerte sich für Hertha nur in Ausnahmefällen gewinnbringend auswirken. Wenn ein wertvoller Spieler hier für ein hohes Gehalt bis zum Karriereende spielt ist damit nicht zwangsläufig ein zuküntiger Gewinn für Hertha verbunden. Auch Spieler, die ablösefrei wechseln, sich verletzen oder leistungsmäßig verschlechtern bedeuten für den Verein ein Risiko. Verpflichtungen frühere Vereine, Berater oder Genussscheininhaber an Ablösesummen zu beteiligen werden ebenfalls ausgeblendet.

Lt. DFL-Regularien muss Hertha diesen Überschuldungsbetrag jedes Jahr um 10% reduzieren, um die Lizenz zu erhalten. Darum wissen wir jetzt auch, warum uns die Lizenz nur unter Auflagen erteilt worden ist.

Die Gewinnung eines strategischen Investors ist darum für das Überleben des Vereins existenziell.

Aus den englischen Erläuterungen geht übrigens auch hervor, dass der KKR-Ausstieg vorzeitig und auf den Wunsch von KKR erfolgt ist.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Mineiro » 03.06.2019, 19:42

rotergrobi hat geschrieben:
03.06.2019, 18:41
Das ist ne Hausnummer.
Und da stellt sich die Thread-Frage: Was wäre die Lösung für die Finanzen?
Eher nicht der Bau eines Stadions, noch weniger über den Umweg eines temporären Stadions.

Aus Eigenmitteln lässt sich das nicht finanzieren.
Ein Investor - das sagt der Name schon - möchte sicher einen return on investment, denn einen herthaverrückten Mäzen wie in Hamburg gibt es nicht.
Wie man da eine realistische Finanzierung hinbekommen soll, die bei einem Club mit schlechter Kreditwürdigkeit, einem vermeintlichen Investor, der sicher den Löwenanteil der Investition stemmen muss dazu führt, dass man als Hertha BSC finanziell konsolidiert aus der Nummer geht, da fehlt mir die Fantasie.
Da muss man doch auf 25 Jahre alle Einnahmen an den Investor vermachen, damit sich das für den rechnet...
Das denke ich auch. Diese Zahlen lassen mich ehrlich gesagt erstmals seit vielen Jahren daran zweifeln, ob meine Hertha-Mitgliedschaft noch so eine weise Entscheidung ist. Denn letztlich sind die Zahlen, die uns jahrelang auf Mitgliederversammlungen präsentiert wurden weit weniger als die Spitze des Eisberges gewesen und nur Resultat immenser Verschleierungen und Tricksereien gewesen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Sir Alex » 03.06.2019, 19:52

Mineiro hat geschrieben:
03.06.2019, 19:42
rotergrobi hat geschrieben:
03.06.2019, 18:41
Das ist ne Hausnummer.
Und da stellt sich die Thread-Frage: Was wäre die Lösung für die Finanzen?
Eher nicht der Bau eines Stadions, noch weniger über den Umweg eines temporären Stadions.

Aus Eigenmitteln lässt sich das nicht finanzieren.
Ein Investor - das sagt der Name schon - möchte sicher einen return on investment, denn einen herthaverrückten Mäzen wie in Hamburg gibt es nicht.
Wie man da eine realistische Finanzierung hinbekommen soll, die bei einem Club mit schlechter Kreditwürdigkeit, einem vermeintlichen Investor, der sicher den Löwenanteil der Investition stemmen muss dazu führt, dass man als Hertha BSC finanziell konsolidiert aus der Nummer geht, da fehlt mir die Fantasie.
Da muss man doch auf 25 Jahre alle Einnahmen an den Investor vermachen, damit sich das für den rechnet...
Das denke ich auch. Diese Zahlen lassen mich ehrlich gesagt erstmals seit vielen Jahren daran zweifeln, ob meine Hertha-Mitgliedschaft noch so eine weise Entscheidung ist. Denn letztlich sind die Zahlen, die uns jahrelang auf Mitgliederversammlungen präsentiert wurden weit weniger als die Spitze des Eisberges gewesen und nur Resultat immenser Verschleierungen und Tricksereien gewesen.
Aber das hat man doch eigentlich immer gewusst. Klar, das genaue Ausmaß nicht, aber das die Zahlen nie die Wahrheit abbildeten schon.
Und das war bei Dh ja schon so. Da gab es sogar zwei Jahre an denen Hertha zum Saisonende die liquiden Mittel ausgingen und Rechnungen und Gehälter kleiner Mitarbeiter erst nach dem 1.7. bezahlt werden konnten, wenn die neuen Fernseh- und Sponsorengelder für die neue Saison eingingen.
Schiller ist die Konstante. Es gab ja sogar Stimmen, die damals behaupteten, Schiller kann gar nicht (mit DH) gehen, weil es dann irgendwie in Insolvenzverschleppung geht, wenn andere die echten Zahlen sehen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Jenner » 03.06.2019, 20:35

Mineiro hat geschrieben:
03.06.2019, 19:42
Diese Zahlen lassen mich ehrlich gesagt erstmals seit vielen Jahren daran zweifeln, ob meine Hertha-Mitgliedschaft noch so eine weise Entscheidung ist. Denn letztlich sind die Zahlen, die uns jahrelang auf Mitgliederversammlungen präsentiert wurden weit weniger als die Spitze des Eisberges gewesen und nur Resultat immenser Verschleierungen und Tricksereien gewesen.
Überlasse Hertha nicht denen. Der Verein braucht seriöse und besonnene Mitglieder wie Dich.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von kurzer Hinweis » 03.06.2019, 21:01

Mineiro hat geschrieben:
03.06.2019, 19:34
Nein, im Konzernabschluss sind alle Außenverpflichtungen von Hertha enthalten, Effekte aus Leistungsbeziehungen zwischen Unternehmen des Hertha-Konzerns werden herausgefiltert und da kommt nichts mehr dazu.

Bilanziell beträgt die Überschuldung wie oben gesagt zum 31.12.2018

109,8 Mio. EUR

Das ist der Betrag, um den die Schulden das Vermögen bei Hertha übersteigen. Die Geschäftsführer bei Hertha sind der Auffassung, dass in den Spielerwerten genügend stille Reserven schlummern, um diese Unterdeckung auszugleichen und führen dazu seit Jahren die auf "transfermarkt.de" veröffentlichten Werte an. Nicht berücksicht wird m.E. dabei, dass die Marktwerte sich für Hertha nur in Ausnahmefällen gewinnbringend auswirken. Wenn ein wertvoller Spieler hier für ein hohes Gehalt bis zum Karriereende spielt ist damit nicht zwangsläufig ein zuküntiger Gewinn für Hertha verbunden. Auch Spieler, die ablösefrei wechseln, sich verletzen oder leistungsmäßig verschlechtern bedeuten für den Verein ein Risiko. Verpflichtungen frühere Vereine, Berater oder Genussscheininhaber an Ablösesummen zu beteiligen werden ebenfalls ausgeblendet.

Lt. DFL-Regularien muss Hertha diesen Überschuldungsbetrag jedes Jahr um 10% reduzieren, um die Lizenz zu erhalten. Darum wissen wir jetzt auch, warum uns die Lizenz nur unter Auflagen erteilt worden ist.

Die Gewinnung eines strategischen Investors ist darum für das Überleben des Vereins existenziell.

Aus den englischen Erläuterungen geht übrigens auch hervor, dass der KKR-Ausstieg vorzeitig und auf den Wunsch von KKR erfolgt ist.
Wenn ich das richtig verstehe, ist Überschuldung der Teil der Schulden, die nicht durch eigenes Kapital gedeckt sind. Sind dann die 172,1 Millionen Euro, die ich errechnet habe richtig?

Und sich nach transfermarkt.de zu richten ist einfach kurzsichtig und dumm. Die veröffentlichen hypothetische Handelswerte. Das ist wie die Taube auf dem Dach. Wer sich danach richtet, richtet sich zugrunde. Kein Wunder, dass sich die Lage bei Hertha so entwickelt hat. Zumal Hertha so verschuldet ist, dass alle Clubs wissen, bei uns kann man die Preise drücken.

Das die Initiative zum Ausstieg von der KKR ausging war klar, aber danke für die Bestätigung. Grundsätzlich ist der frühzeitige Ausstieg dieser Heuschrecke ein Signal an alle anderen, dass das Feld abgegrast ist- Ein neuer Investor ist alles andere als wünschenswert. Zu welchen Bedingungen sollte denn der einsteigen?

Nein, wir müssen jetzt Lazaro, Stark und Selke abgeben, versuchen um die 45 Millionen Euro einzunehmen und damit unsere verbindlichkeiten drücken. Dann die zwei bis drei jahre dazu nutzen, wieder Spieler mit ähnlichen Marktwerten heranzuziehen und wieder verkaufen und Schulden drücken. Dabei jede Neuverschuldung verhindern und dann das Stadion bauen. Aber so, dass es kein Grab wird, wie das geplante im Olmypia-Park.

In die Richtung müssen wir uns m.E. bewegen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Herthafuxx » 03.06.2019, 22:26

Wo würden wir nur heute finanziell stehen, wenn wir nicht so eine tolle Opposition im Präsidium hätten?
Nachdem jetzt alle Zahlen öffentlich sind, sollte sich eine interne Opposition jetzt auch zeigen.
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von coconut » 03.06.2019, 23:02

@Mineiro
Erstmal vielen Dank für deine Mühe.
Was soll ich sagen? Ich hatte das beim "überfliegen" ja auch schon gesehen, wollte es aber nicht glauben.
Nun bestätigst du, das es eine Tatsache ist.
Mich würde es sehr wundern, wenn sich da ein Investor finden würde. Und selbst wenn, kann es sich nur um eine Tatsächliche Heuschrecke handeln, die den letzten Rest dann auch noch verschlingt.
Ich bin bedient. :cry:
Dann aber noch eine große Klappe haben und etwas von temporärem Stadion faseln.
Ein eigenes Stadion kann man eh vergessen, denn das bekommen wir nicht finanziert. Erklärt übrigens auch, warum der Senat da derart auf eine gesicherte Finanzierung und eine Fertigstellungsgarantie pocht.
Bleibt Gesund!

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von rotergrobi » 03.06.2019, 23:37

elmex hat geschrieben:
03.06.2019, 19:16
Nur durch Steigerung der Einnahmen (Zuschauer, Sponsoring, Transfers). Deswegen kommt man mittelfristig an einem eigenen Stadion nicht vorbei.

Richtige Investoren gibt es erst bei der Aufhebung der 50+1 Regel. Ansonsten gibt es nur Kreditgeber.
In der Theorie richtig.
Nur um ein Stadion zu bauen als Club mit negativem Eigenkapital wird man dies zu finanziellen Konditionen machen müssen, die für mich ausschließen, dass man dadurch finanziell gesundet.
Und dass in einem reinen Fußballstadion, das zudem kleiner ist, mehr Zuschauer kommen, ist ja auch Wunschdenken.
Für mich ein unglaubliches Risiko, das man wagen könnte, wenn man das vom Festgeldkonto bezahlt. So werden die Zinsen den möglichen finanziellen Vorteil, keine Miete zahlen zu müssen, auffressen. Zudem besteht die Gefahr, dass zusätzliche Verbindlichkeiten uns das Genick brechen.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von elmex » 04.06.2019, 00:49

rotergrobi hat geschrieben:
03.06.2019, 23:37
Und dass in einem reinen Fußballstadion, das zudem kleiner ist, mehr Zuschauer kommen, ist ja auch Wunschdenken.
Mit "mehr Zuschauern" bekommt man kein Stadion finanziert. Ziel ist es im Schnitt mehr Geld pro Ticket zu erlösen. Das zielt dann vor allem auf die höherpreisigen Tickets als auch die VIPs ab. Denen muss man auch ein Erlebnis bieten können und kein zugiges halbleeres Stadion. Zudem käme die Verknappung und damit einhergehend die Steigerung der Dauerkartenverkäufe sowie die Veräußerung der Namensrechte. Als Bonus wären dann noch zusätzliche internationale Spiele. Mit dem Oly lässt sich da kein Blumentopf gewinnen. Hohe Kosten und Geisterkulisse.
Als Investor würde ich auch die Finger von Hertha lassen später die Gefahr bestünde als Melkkuh des Senats herhalten zu müssen, weil es keine alternative Spielstätte gäbe.

Ich habe bereits erläutert, dass man mit dem Oly Verluste macht, wenn man die Zahlen der letzten MV als Grundlage nimmt. Mit der Stammkundschaft wird quasi kein Geld verdiend und mit den Billigtickets und Freikarten schon gar nicht.

Wenn man es in einer Stadt wie Berlin nicht schafft einen halbwegs erfolgreichen Bundesligisten mit adäquater Infrastruktur zu formen, dann hat man seinen Beruf verfehlt.

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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 04.06.2019, 03:17

Platz 18: Hertha BSC
Eigenkapital: -63,0 Millionen Euro

Verbindlichkeiten: 78,6 Millionen Euro


Zum Vergleich wie Freiburg so wirtschaftet :gruebel:
Platz 6: SC Freiburg
Eigenkapital: 76,2 Millionen Euro

Verbindlichkeiten: 7,7 Millionen Euro

Da kann jetzt jeder für sich beurteilen wieviel Vertrauen diese Geschäftsführung noch verdient hat.


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MS Herthaner
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von MS Herthaner » 04.06.2019, 04:00

https://www.ran.de/fussball/bundesliga/ ... esligisten

Der Link dazu

Hamburg wäre wenn sie mit aufgelistet wären auf
Platz 7: Eigenkapital 49,1 Millionen Euro

Verbindlichkeiten : 85,5 Millionen Euro

Zauberdrachin
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Re: Lösung der Hertha Finanzen

Beitrag von Zauberdrachin » 04.06.2019, 04:54

Es wäre mal schön, wenn Ihr davon runterkommen würdet, meine Posts hätten etwas mit Sympathie für die Protagonisten zu tun.
Ich habe da weder Sympathie noch Antipathie, wenn es um die Themen geht!

Meine Hinweise darauf, dass hier alle Verantwortlichen die wir über die Jahrzehnte hatten ihre Anteile an der Situation haben, kommt nicht von ungefähr.
Unser Thema, ob e.V. oder KGaA, heißt Abhängigkeiten und das Unterlassen des Lösens von jenen bzw. schaffen von noch mehr Abhängigkeiten und die gescheiterten Versuche des Lösens.

Es wurde immer wieder versucht im Konzert der großen Bundesligisten mitzuspielen anstatt zunächst mal Abhängigkeiten aufzulösen. Eine Chance wurde zu unserer "tollen" Oberligazeit vertan, als mit "reichlich" Geld versucht wurde uns wieder hoch zu bringen anstatt vielleicht schon da das Geld mehr zu nutzen um ein großes Gelände zu kaufen ... zugegeben, das wäre zu viel erwartet gewesen, solche Vision ...

Entscheidender ist in der DH-Zeit das Thema eigenes Stadion oder Oly. Ich glaube es ist nicht mehr vielen bewusst wer da so alles bei uns in verantwortungsvollen Positionen wie Aufsichtsrat heftig mitwirbelte, soll heißen welche Intrigen da so abgingen.
Wir haben da die Abhängigkeiten von und Einflüsse der Politik nicht besiegen können, sehr zum Leidwesen von DH und nix eigenes Stadion sondern Oly-Umbau.

Zudem waren wir zu oft von Geldgebern abhängig, die uns mit Darlehen, etc. immer mal über Wasser hielten und dafür als Dank eine annehmbare Funktion erwarteten, spätestens dann sogar einforderten wenn eine Entwicklung kritisch schien.
Z.B. Schiphorst hatte 1994 4 Mio. Mark gegeben ...

Viel zu oft wurde in die Arbeitsbereiche anderer hineingeredet anstatt an einem Strang zu ziehen und im Sinne des Vereins zu denken! Wäre das damals passiert hätten wir schon längst ein eigenes Stadion und wahrscheinlich wäre auch DHs Traum wahr geworden.

Es gibt an unserer jetzigen Situation nicht DEN oder DIE 3 Schuldigen, es sind alle die in den vergangenen Jahrzehnten hier Verantwortung trugen!
KEINER hat letztlich unsere finanzielle Situation wirklich so richtig deutlich verbessert.
Wir sind weiterhin mit etlichen Risiken behaftet, weshalb sich keiner um die Verantwortungspositionen bei uns reißen würde.

Mein Hauptvorwurf geht erstmal an die, die damals DH mit dem eigenen Stadion ausbremsten und uns 40 Mio. Verbindlichkeiten für den Umbau am Oly aufbrummten, die nicht in den Kader investiert werden konnten.
Aber vor allem auch deshalb weil die die eklatante Abhängigkeit vom Land Berlin regelrecht zementiert hatten.

Die Abhängigkeiten wurden dann auch von Geldgebern (z.B. eh. UFA, Sportfive) immer größer und die Spielräume immer kleiner und kleiner. KKR bewahrte uns vor der Insolvenz und gab alle Hilfestellungen um fatale Abhängigkeiten zumindest stark zu mindern.

Relativ betrachtet besteht kein Unterschied ob man 40 Mio. Verbindlichkeiten hat, 40 Mio. Umsatz, 40 Mio. Spielermarktwerte oder jeder der Werte bei 140 Mio. liegt ... wie gesagt relativ betrachtet.
Mindestens gefühlt nimmt man allerdings ein größere Gefahr wahr und schaut man auf die absolute Zahl/Höhe der jetzigen Verbindlichkeiten kann einem/r schon schwindlig werden.

Und nun meint man, allein durch andere Besetzungen auf den Posten Präsi und Manager würde das automatisch besser?
Anderer Manager hätte wie viel zum EInkaufen an Geld?
Anderer Präsi hätte welche tollen Netzwerke?
Egal wer da käme, aus bestehenden Abhängigkeiten schaffen diese auch keine revolutionäre Befreiung.

Bei uns wird über Seilschaften gemault, das ist nichts anderes als die negative Bezeichnung für Netzwerke. Denn es ist beides das Gleiche, unsere Stadt und unser Land besteht seit jeher daraus, die Begriffe werden nur je nach Erfolg oder Misserfolg ausgetauscht.
Ohne Verbindungen/Beziehungen geht gar nichts ...

Finanzielle Unabhängigkeit werden wir so schnell nicht erreichen, schon gar nicht wenn man ein eigenes Stadion bauen will.
Aber mit solchem Stadion könnte man endlich diese Abhängigkeit von der Politik beenden, ein für alle Mal!
Und dann finden sich auch "welche" die den Präsipsoten von Gegenbauer gerne "erben" möchten.
Meiner Meinung nach bedingt sich das.

Und um das noch einmal klar auszudrücken:
DIe Situation in der wir stecken haben uns alle eingebrockt, die hier jemals Verantwortung trugen!
Es wurde zu keinem Zeitpunkt eine "Null-Schulden-Situation" geschaffen ... und die Möglichkeiten hatten durchaus so einige ...

--------------------------------------------
@ elmex:
Den Beruf haben doch bei uns dann doch letztlich ALLE verfehlt, die jemals hier Verantwortung trugen!

@ kurzer Hinweis:
Die Krux mit den Ansätzen zur Schuldenreduzierung ist stets der, dass wir alle anders handeln würden als es der Verein/der/die Manager je tat/en.
Meiner Meinung nach denkt man allerdings anders wenn man wirklich die Verantwortung trägt, denn da wird durchaus ein Gedanke kommen wie:
Ich gebe diese drei Spieler ab, habe evtl. erneut eklatantes Verletzungspech und der Verein steigt ab, weil einer oder alle drei letztlich gefehlt haben.

Jetzt kämst Du wahrscheinlich mit der Überzeugung, dass man dennoch nie und nimmer absteigen würde.
Was aber wenn doch?
Ich weiß halt nur, dass Verantwortung tragen und nicht tragen einen Unterschied macht, wie man an Dinge herangeht.

An dem konkreten Beispiel der drei von DIr genannten Spieler ein weiterer Gedanke:
Man nehme jetzt 45 Mio. ein, der Abgang dieser drei Spieler führt jedoch zu einem tatsächlichen Abstiegskampf was die MW der anderen, vor allem jungen Spieler nicht steigert, eher mindert (z.B. Maier).
Man behalte diese drei Spieler, kann sie nach der kommenden Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens für genauso viel verkaufen, hat aber durch diese drei eine starke Saison hingelegt und die MW anderer (junger Spieler) um 40 Mio. gesteigert.

Verstehst was ich meine, wie ein Manager wohl denken könnte?
Kein Plan ob unser so denkt, bei anderen weiß ich es weil sie solche Dinge in den einschlägigen Sendungen schon mal erwähnt haben.
Das Problem ist wie immer: Es muss eine Entscheidung getroffen werden und ist diese dann eher richtig oder falsch ... und das weiß vorher keiner.

Viele mäkeln ja auch an Leihgeschäften rum, viele Spieler leihen weil man sie nicht kaufen kann, so hat Bobic bei Frankfurt deren Erfolgsbahn hinbekommen. Die pfeifen allerdings auf eigene Jugendausbildung mehr oder weniger ...
Fußballgeschäft, am Ende zählt nur eines: Erfolg.
Und ob nach einer Erfolgsserie nicht ein zu starker Absturz erfolgt, weil kennen wir ja, je größer die Fallhöhe, Erwartungen, etc.

Ich bin selbst gespannt was diesen Sommer bei uns so im Kader geschieht und halte die drei von Dir angedachten Verkäufe tatsächlich für möglich, allerdings landen 10 Mio. bereits im Etat und ob mehr als zwingend nötig (10% von Überschuldung) bei uns da in Schuldenabbau getan werden, kann man bezweifeln.
Eher ist aus dem übersteigenden Betrag eine wie auch immer geartete Investition in den Kader wahrscheinlicher, es sei denn man bekäme weitere auf die Art wie bei Dilrosun.

Aus EINEM Gedanken heraus und weil wir das nämlich noch nie gemacht haben wäre Dein Ansatz der ganz klar richtige:
Wir haben die Möglichkeit mal wirklich spürbar die Schulden um 30 Mio. zu senken (und wenn man so etwas tut sollte es auch belohnt werden).

Es besteht jedenfalls für uns ein Zwang 22 Mio. aus Transfers als Minimum einzunehmen. Die 12 Mio. die im Etat eingeplant sind sowie diese 10% von 100k Überschuldung, um die Auflage zu erfüllen.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

Hertha BSC "under construction"!

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