Mineiro hat geschrieben: ↑22.05.2019, 13:28
Du glaubst wohl wirklich, dass die Herthamitglieder durchweg kartoffelsalatfressende Ignoranten ohne Augen und Ohren sind, oder?
Dass Herthas finanzielle Lage marode bis schwierig ist ist seit Jahrzehnten bekannt und wird auch auf den Mitgliederversammlungen und in den Medien immer wieder thematisiert worden.
Das glaube ich nicht. Es gibt bestimmt Hertha-Mitglieder, die Kartoffelsalat gar nicht mögen bzw. auf Diät sind.
Was Du erzählst, musst Du aber erst einmal belegen. Seitdem Gegenbauer Präsident ist, hat sich Nachrichtenlage extrem verschlimmert.
Vergleichen wir doch mal Hoeneß-Zeiten zu Gegenbauer & Konsorten Zeiten:
Der Höchststand der Verbindlichkeiten zu Hoeneßzeiten lag 2006 bei 54 Millionen Euro, wenn ich mich recht erinnere. Du darfst mich gerne korrigieren. Um diese zu senken, wurden Vorauszahlungen auf zu erwartende Einnahmen seitens Sportfive genutzt, Rechte am Catering usw.. Als Hoeneß aufhörte, lagen die Verbindlichkeiten bei 33 Millionen Euro.
Hoeneß konnte dabei zu seinen Gunsten geltend machen, dass er während seiner Amtszeit in einem Stadion spielen lassen musste, dass durch die Umbauarbeiten massive Mindereinnahmen generierte und das 4 Jahre lang! Er konnte ebenso für sich geltend machen, dass er 18 Millionen Euro (?) in die Infrastruktur investierte. Amateurstadion, Schenckendorfplatz, Geschäftsstelle, blaue Tartanbahn im Olympiastadion, Trainingscenter. Und schließlich hatte er mit dem Zusammenbruch des Flick-Konzerns eine Finanzkrise zu managen, die er nicht zu verantworten hatte.
Während dessen hat Hertha kontinuierlich in der Europa-League gespielt.
Aber gegen Hoeneß wurde schon massiv gehetzt, wenn man nur um Platz 10 spielte!
Und jetzt sehen wir uns doch mal Gegenbauer & Konsorten an:
Die Verbindlichkeiten bei den Banken haben bevor man die KKR auszahlte 37,5 Millionen Euro. Diese wurden um zehn Millionen erhöht, um die KKR auskaufen zu können. Heißt der Schuldenstand Ende 2018 betrug 47,63 Millionen Euro! Hinzu kommt eine Anleihe, die man aufnehmen musste, in der Höhe von 40 Millionen Euro. Das heißt, wir sind jetzt schon bei 87,63 Millionen Euro und dann mussten noch 20 Millionen Euro von Sponsoren in Anspruch genommen werden.
87,63 Millionen Euro Verbindlichkeiten!
Mussten sie finanzielle Einbußen, die von außen in den Betrieb hineingetragen wurden kompensieren? Nein! Wurde Geld in die Infrastruktur gesteckt? Nein! Ähm, nein, doch, 500.000 Euro in den Ausbau der Spieler-Lounge.
Dabei spielt die Mannschaft ständig um Platz zehn und was bekommen wir von der Presse zu hören?
Irgendeine Form von Kritik? Einen Hauch von Zweifel?
Nichts, gar nichts!
Aber Du hast recht. Die Finanzen werden in der Presse kommuniziert. Einmal, wenn die KKR einsteigt, einmal, wenn die KKR aussteigt und einmal im Jahr, wenn Schiller die Mitgliederversammlung schwindlig quatscht. Das ist nämlich sein größtes Talent: Scheiße für Gold zu verkaufen!