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Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 20.07.2018, 17:26
von PREUSSE
Ich kopiere einmal meine Frage aus dem Bayern Thread

Wie kommt es, das Herthas Scouting Abteilung keine Pavards entdeckt? Wieso schafft es Gladbach einen Hazard zu verpflichten? Wie kommt es das RB Salzuburg einen Mané entdeckt? Die Liste ließe sich beliebich erweitern.
Hertha Scouting Abteilung ist für nicht vorhanden. Um einen Esswein etc, zu verpflichten, bedarf es keinerlei Scouts.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 20.07.2018, 18:26
von Daher
PREUSSE hat geschrieben:
20.07.2018, 17:26
Ich kopiere einmal meine Frage aus dem Bayern Thread

Wie kommt es, das Herthas Scouting Abteilung keine Pavards entdeckt? Wieso schafft es Gladbach einen Hazard zu verpflichten? Wie kommt es das RB Salzuburg einen Mané entdeckt? Die Liste ließe sich beliebich erweitern.
Hertha Scouting Abteilung ist für nicht vorhanden. Um einen Esswein etc, zu verpflichten, bedarf es keinerlei Scouts.
Ich glaube nicht, dass einer von uns diese Frage beantworten kann. Gladbach z.B. hat in den letzten Jahren einiges richtig gemacht, hat 2x CL gespielt. Dann kann man auch mal einen Hazard erwischen.

Wir haben durchaus Spieler, die man mal für teures Geld verkaufen könnte. (Plattenhardt, Lazaro, Stark, Selke und Rekik). Da hat unsere Scouting Abteilung z.B. keine schlechte Arbeit geleistet. Und ich glaube es kommt in jedem Verein vor, dass man mal mit Transfers daneben greift. Ich weiß ja nicht was du dir für Transfers wünschst? Es macht für unsere Scouts ja keinen Sinn einen Spieler zu beobachten der für uns nicht zu stämmen ist.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 20.07.2018, 19:37
von PREUSSE
Daher hat geschrieben:
20.07.2018, 18:26
PREUSSE hat geschrieben:
20.07.2018, 17:26
Ich kopiere einmal meine Frage aus dem Bayern Thread

Wie kommt es, das Herthas Scouting Abteilung keine Pavards entdeckt? Wieso schafft es Gladbach einen Hazard zu verpflichten? Wie kommt es das RB Salzuburg einen Mané entdeckt? Die Liste ließe sich beliebich erweitern.
Hertha Scouting Abteilung ist für nicht vorhanden. Um einen Esswein etc, zu verpflichten, bedarf es keinerlei Scouts.
Ich weiß ja nicht was du dir für Transfers wünschst?

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 20.07.2018, 19:42
von PREUSSE
PREUSSE hat geschrieben:
20.07.2018, 19:37
Daher hat geschrieben:
20.07.2018, 18:26

Ich weiß ja nicht was du dir für Transfers wünschst?
Ich wünsche unbekannte Spieler, unbekannte Entdeckungen, wie Pavard beispielsweise. Spieler, die in Deutschland unbekannt sind und dann einschlagen wie Ante Rebic. Bobic scheint ein fantastisches Scouting System für Frankfurt verpflichtet zu haben, der BVB auch, ich denke da bsw, an Dembele etc., Hertha sollte gute Scouts von anderen Vereinen abwerben,

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 20.07.2018, 19:51
von Herthafuxx
Vielleicht haben wir ja mit Dilrosun DEN Knaller der kommenden Saison bereits geholt.
Wenn wir 5 Mios für einen 21jährgen IV ausgeben würden, der sich in der französischen Liga nicht durchsetzen konnte, gäbe es hier sicherlich reichlich Beifall für unsere Scouts... :D

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 20.07.2018, 20:05
von Daher
Herthafuxx hat geschrieben:
20.07.2018, 19:51
Vielleicht haben wir ja mit Dilrosun DEN Knaller der kommenden Saison bereits geholt.
Stimmt, das könnte so einer sein. Aber auch Lazaro ist ein Spieler, der sich dahin entwickeln kann.

@PREUSSE, Frankfurt mit Rebic und Stuttgart mit Pavard hatten natürlich auch das Glück, dass beide Spieler sich super bei der WM beweisen konnten. Beide Spieler im Finale und Pavard sogar Weltmeister geworden. Das hat den Marktwert natürlich nochmal enorm gesteigert.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 20.07.2018, 23:44
von jerome
PREUSSE hat geschrieben:
20.07.2018, 17:26
Ich kopiere einmal meine Frage aus dem Bayern Thread

Wie kommt es, das Herthas Scouting Abteilung keine Pavards entdeckt? Wieso schafft es Gladbach einen Hazard zu verpflichten? Wie kommt es das RB Salzuburg einen Mané entdeckt? Die Liste ließe sich beliebich erweitern.
Hertha Scouting Abteilung ist für nicht vorhanden. Um einen Esswein etc, zu verpflichten, bedarf es keinerlei Scouts.
mit einem trainer wie dardai wirst du nie rausfinden, ob die nicht schon da sind,
kannst du nur beobachten wie sie sich weiterentwickeln, wenn sie wieder geflüchtet sind.

weiser hat ja nun schon ein bischen talent mitgebracht.
am besten hat er gespielt als er kam, zum schluss
war er nur noch ein schatten seiner selbst.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 22.07.2018, 01:24
von Zauberdrachin
Im heutigen Scouting gibt es kein solches "Entdecken" mehr wie es vor einiger Zeit noch war.
Es existieren mittlerweile exorbitant große Datenbanken wo selbst die 10-jährigen schon zum Teil erfasst sind.
In diese Datenbanksuchmasken gibt man ein was man sucht, Posi, Kerneigenschaften. Dann auch zur Verfügung stehendes Geld.

Mal konkret zu Pavard: für den zahlte der VFB 5 Mio. Ablöse. Sie suchten einen RV. Wir zu dem Zeitpunkt schon mal nicht ...
Unter Wolf spielte der VFB deutlich offensiver ausgerichtet, da fiel Pavard zunächst noch gar nicht so extrem auf. Als VFB dann nach Trainerwechsel die Spielweise änderte, wurde er absoluter Leistungsträger. Frankreich spielt ja nun auch nicht grad offensiv.
Hätte der VFB da keinen RV gesucht, hätten sie Pavard nicht mal verpflichtet!

Das "Entdecken" von Mané kostete RBS 4 Mio. Vorteil RBS vom Image: stetiger Einbau junger Spieler und Spielweise.
Vom Image dahingehend her haben wir endlich aufgeholt. Spielweise muss mit den jungen Spielern kommen, dann kannst da auch mitbieten und vor allem Spieler überzeugen.

Mehrere Manager die mittlerweile in den einschlägigen Sendungen (Sky90, Wontorra, Doppelpass) zu Gast waren haben genau das über Scouting gesagt. Es hat sich enorm viel verändert. Deswegen ärgert sich auch keiner, wenn ein anderer Klub Transferglück hat, da sie um das Vorgehen wissen.
Es hat zumindest von den Buli-Klubs überhaupt keiner die Möglichkeit sich wie PL-Klubs bis zu 20 junge Spieler "auf Verdacht" einzukaufen.

Wenn ein Spieler in Frage kommt per Suchmaschine (das ist KEIN Scherz!), dann wird nach den weiteren Eigenschaften geschaut. Wenn das alles zu den finanziellen Möglichkeiten passt, werden sich DVDs mit Spielen wo der Spieler spielte angesehen, wenn man so will beginnt hier heutzutage erst das eigentliche Scouting. Wenn nach DVDs weiterhin Interesse gibt es Livebeobachtung.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 06.10.2019, 18:54
von pressbar
Hier ist ein interessanter Bericht über unsere Scoutingabteilung: https://www.bz-berlin.de/berlin-sport/h ... ing-report

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 31.03.2020, 10:42
von MS Herthaner
"Der geht dahin, wo es wehtut", heißt es über ihn: Auch dank Chefscout Ben Manga und seinem "Riesennetzwerk" ging es bei Eintracht Frankfurt zuletzt aufwärts. Ein Porträt.

Lesen Sie hier die vollständige Meldung: http://www.kicker.de/772716/artikel/ben ... _ein_scout_

Und bei uns so?

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 31.03.2020, 11:11
von Ray
Daher hat geschrieben:
20.07.2018, 18:26

Wir haben durchaus Spieler, die man mal für teures Geld verkaufen könnte. (Plattenhardt, Lazaro, Stark, Selke und Rekik).
Plattenhardt mit 28?

Um Spieler von Nürnberg oder RB Leipzig zu entdecken, braucht man keine Scouts.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 31.03.2020, 11:37
von Daher
Das ist fast 2 Jahre her… damals dachte ich tatsächlich, dass wir u.a. Plattenhardt gut verkaufen können. Jetzt mit Sicherheit nicht mehr. Keiner im Team bringt mehr herausragende Leistungen. Liegt aber daran, dass wir bis jetzt keinen gescheiten Trainer hatten, der die Spieler auch mal weiterbringt und deren Mehrwert steigert.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 31.03.2020, 16:19
von bayerschmidt
Kleiner Einspruch: natürlich muss man auch bei Spielern aus den Bundesligen genau hingucken, auf Umfeld, besondere Fähigkeiten, die nicht in der Sportschau zu sehen sind, warum hat es zuletzt nicht gefunzt usw., und auch dafür braucht man Scouts. Das macht die Eintracht doch auch (siehe z.B. Kostic, der für viele schon abgeschrieben war). Dass wir uns alle ein breiter aufgestelltes internationales, kreatives Netzwerk wünschen, schließt das andere ja nicht aus. Der Kicker-Bericht zeigt auch, dass der Scout die so genannten Entdeckungen "pflegen", einen Draht zu ihnen herstellen muss. Das macht die Eintracht hervorragend, wie sie überhaupt sehr gut aufgestellt sind. Und man sieht auch: Expertise von außen, nicht irgendwelchen ehemaligen Mitspieler, die versorgt werden sollen.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 16:10
von DivBra
Link aus dem TM Forum:

Interview | Spielerberater Kevin Kuranyi
"Jerome Boateng oder Sami Khedira könnten Herthas Mannschaft leiten"

https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2021 ... ranyi.html

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 16:12
von DivBra
275 Mal spielte Kevin Kuranyi in der Bundesliga, erzielte dabei 111 Treffer. Der Torjäger von einst ist mittlerweile Spielerberater. Im Interview sagt er, was Hertha anders machen sollte und wie Corona seine Arbeit verändert.
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Bis zum 1. Februar können die Vereine der Fußball Bundesliga neue Spieler verpflichten. Das bedeutet viel Arbeit für Manager und Spielerberater. Der frühere Nationalspieler Kevin Kuranyi betreut mit seiner Firma "22 Sportsmanagement" vor allen Dingen Fußballer in Deutschland, aber auch weltweit. rbb|24 hat ihn telefonisch in Dubai interviewt.

rbb|24: Herr Kuranyi, wie funktioniert Ihre Arbeit als Spielerberater in Coronazeiten?

Kevin Kuranyi: Man kann sich persönlich kaum treffen, darf nicht in verschiedene Länder fliegen. Das meiste macht man am Telefon, per E-Mail oder Videokonferenz. Auch die finanzielle Lage der Vereine ist schwierig, sie schauen auf jeden Cent. Dadurch dauern Verhandlungen deutlich länger.

Corona einmal ausgeblendet: Wie läuft das in "normalen" Zeiten bei Ihnen?

Wenn es Interesse an einem unserer Spieler gibt, trifft man sich im Büro des Vereins. Man trifft sich mit dem Sportdirektor, mit dem Trainer. Dann wird verhandelt. Dann trifft man sich noch einmal mit dem Spieler. Das ist leider alles ganz anders geworden.

Müssen Sie den Vereinen Videosequenzen mit den besten Szenen der Spieler schicken?

Die Ligen laufen normal weiter, deshalb wissen die Vereine, welche Qualitäten die Spieler haben, Videos muss ich da nicht schicken. Es gibt Scouting-Plattformen, da bekommt man die Leistungsdaten der Spieler heraus und auch sonst alle möglichen Informationen.

Welche Spieler betreuen Sie?

Wir haben viele Partnerschaften mit anderen Beratern. Die arbeiten in Brasilien, haben da ihre eigene Firma, wir haben Leute in Frankreich. Deren Spieler betreuen wir dann in Deutschland. Heißt: Alles was von der Firma in Deutschland gemacht wird, machen wir.

Spielerberater Kevin Kuranyi (re.) begrüßt Hertha-Neuzugang Matheus Cunha (li.) am Flughafen Tegel (Quelle: imago images / Matthias Koch)
Ein Hallo am Flughafen Tegel: Herthas Matheus Cunha (li.) und Spielerberater Kevin Kuranyi (re.) am 12.02.2020 | Bild: imago images / Matthias Koch
Vor ziemlich genau einem Jahr ist der Brasilianer Matheus Cunha für 18 Millionen Euro von RB Leipzig zu Hertha BSC gewechselt. Sie sind gebürtiger Brasilianer, sind vor Ort gut vernetzt. Inwiefern haben Sie bei dem Transfer mitgeholfen?

Eigentlich haben wir alles gemacht. Ich wusste, dass Hertha BSC einen Stürmer sucht und habe das ein bisschen analysiert: Welcher Stürmertyp würde passen? Wer hat das Talent und die Qualität, sich in Berlin durchzusetzen? Und wen kann Hertha BSC sich leisten? Dann haben wir den Kontakt hergestellt, erst einmal zu Jürgen Klinsmann. Der fand die Idee sehr interessant. Danach haben wir mit Michael Preetz verhandelt. Und dann haben wir am Ende einen guten Abschluss gefunden.

Wie sehen Sie die Entwicklung von Matheus Cunha nach einem Jahr im Hertha-Trikot?

Der Junge musste dringend spielen und eine Chance bekommen. Natürlich steht Hertha nicht so gut in der Tabelle da, aber als Einzelspieler hat er sich mega entwickelt. Ich denke, es war der richtige Schritt für ihn.

Sind Sie noch in Kontakt mit Cunha?

In Kontakt: ja. Aber sein brasilianischer Berater hat die Chance genutzt und gemerkt: Die Entwicklung ist so gut geworden, die großen internationalen Vereine fragen schon nach Cunha. Jetzt versucht der Berater, es alleine zu machen. Das gehört zum Geschäft dazu.

Atletico Madrid soll an Cunha interessiert sein, auch Juventus Turin wird genannt. Was würden Sie ihm raten?

Er muss diese Saison erst einmal zu Ende bringen und sich dann nach der Saison Gedanken machen. Er muss schauen, ob Hertha sich noch international entwickelt. Er muss schauen, was richtig für ihn ist. Ob er noch ein Jahr bleibt oder vielleicht schon den nächsten Schritt zu einem internationalen Verein macht.

MEHR ZU HERTHA

Hertha-Trainer Bruno Labbadia im Regen. / imago images/Metodi Popow
imago images/Metodi Popow
Hertha-Trainer Labbadia nach Niederlage in Bielefeld
"Jetzt sind wir im Dreck gelandet"
Hertha BSC hat viele junge Talente aus dem Ausland, eine Mannschaft ist aber noch längst nicht entstanden. Warum gestaltet sich das so schwierig?

Man muss eine gute Mischung finden. Ich habe Hertha BSC im Sommer auch zwei andere Topspieler angeboten. Leider haben sie gesagt, das passt nicht rein. Am Ende hat sich der eine Spieler bei Paris Saint-Germain und der andere bei einem anderen Topverein durchgesetzt. Ich fand das schade, weil die Möglichkeit da war, der Preis war so gut. Hertha BSC hätte es sich leisten können und bestimmt hätten die Spieler zur Mannschaft gepasst.

Am Ende entscheidet immer der Verein, sie haben ihre eigenen Ideen und haben dafür andere Spieler geholt.

Welche Spieler haben Sie Hertha konkret angeboten?

(lacht) Das bleibt noch ein Geheimnis, sonst verrate ich viel zu viel.


Wenn Sie noch einmal auf die Wintertransfer-Periode schauen: Wir haben mit Hertha BSC und dem 1. FC Union zwei Bundesligisten in Berlin. Welche Spieler könnten Sie jetzt anbieten?

Bestimmt hätte ich ein paar gute Spieler, die helfen könnten. Am Ende muss Hertha BSC auch auf jemanden hören, der auch vom Fußball kommt. Und nicht auf andere Leute, die nur Geschäfte machen wollen.

Wen würden Sie Hertha BSC empfehlen?

Sie brauchen jemanden mit Charakter, jemanden, der die Mannschaft führen kann. Jemanden, der den jungen Talenten, die viel Qualität mitbringen, die richtige Richtung zeigt. Ich hätte da zwei im Kopf: Jerome Boateng, der noch ein halbes Jahr Vertrag hat. Und Sami Khedira, der vielleicht nach Deutschland zurückkommen will. Es gibt viele Möglichkeiten, aber der Verein muss es auch einmal wollen und es riskieren, Geld in einen erfahrenen Spieler zu investieren. Der bringt vielleicht nicht durch einen Verkauf das Geld zurück, aber er kann die Mannschaft leiten.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führte Dennis Wiese, rbb-Sportredaktion.

Sendung: Inforadio, 12.01.2021, 14 Uhr

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 17:13
von xzva
Ich vermute, es könnte sich um Rafinha handeln. Er ist halb Brasilianer, genau wie Kuranyi - demnach würde das schonmal passen.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 17:35
von PREUSSE
DivBra hat geschrieben:
12.01.2021, 16:12
275 Mal spielte Kevin Kuranyi in der Bundesliga, erzielte dabei 111 Treffer. Der Torjäger von einst ist mittlerweile Spielerberater. Im Interview sagt er, was Hertha anders machen sollte und wie Corona seine Arbeit verändert.
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Bis zum 1. Februar können die Vereine der Fußball Bundesliga neue Spieler verpflichten. Das bedeutet viel Arbeit für Manager und Spielerberater. Der frühere Nationalspieler Kevin Kuranyi betreut mit seiner Firma "22 Sportsmanagement" vor allen Dingen Fußballer in Deutschland, aber auch weltweit. rbb|24 hat ihn telefonisch in Dubai interviewt.

rbb|24: Herr Kuranyi, wie funktioniert Ihre Arbeit als Spielerberater in Coronazeiten?

Kevin Kuranyi: Man kann sich persönlich kaum treffen, darf nicht in verschiedene Länder fliegen. Das meiste macht man am Telefon, per E-Mail oder Videokonferenz. Auch die finanzielle Lage der Vereine ist schwierig, sie schauen auf jeden Cent. Dadurch dauern Verhandlungen deutlich länger.

Corona einmal ausgeblendet: Wie läuft das in "normalen" Zeiten bei Ihnen?

Wenn es Interesse an einem unserer Spieler gibt, trifft man sich im Büro des Vereins. Man trifft sich mit dem Sportdirektor, mit dem Trainer. Dann wird verhandelt. Dann trifft man sich noch einmal mit dem Spieler. Das ist leider alles ganz anders geworden.

Müssen Sie den Vereinen Videosequenzen mit den besten Szenen der Spieler schicken?

Die Ligen laufen normal weiter, deshalb wissen die Vereine, welche Qualitäten die Spieler haben, Videos muss ich da nicht schicken. Es gibt Scouting-Plattformen, da bekommt man die Leistungsdaten der Spieler heraus und auch sonst alle möglichen Informationen.

Welche Spieler betreuen Sie?

Wir haben viele Partnerschaften mit anderen Beratern. Die arbeiten in Brasilien, haben da ihre eigene Firma, wir haben Leute in Frankreich. Deren Spieler betreuen wir dann in Deutschland. Heißt: Alles was von der Firma in Deutschland gemacht wird, machen wir.

Spielerberater Kevin Kuranyi (re.) begrüßt Hertha-Neuzugang Matheus Cunha (li.) am Flughafen Tegel (Quelle: imago images / Matthias Koch)
Ein Hallo am Flughafen Tegel: Herthas Matheus Cunha (li.) und Spielerberater Kevin Kuranyi (re.) am 12.02.2020 | Bild: imago images / Matthias Koch
Vor ziemlich genau einem Jahr ist der Brasilianer Matheus Cunha für 18 Millionen Euro von RB Leipzig zu Hertha BSC gewechselt. Sie sind gebürtiger Brasilianer, sind vor Ort gut vernetzt. Inwiefern haben Sie bei dem Transfer mitgeholfen?

Eigentlich haben wir alles gemacht. Ich wusste, dass Hertha BSC einen Stürmer sucht und habe das ein bisschen analysiert: Welcher Stürmertyp würde passen? Wer hat das Talent und die Qualität, sich in Berlin durchzusetzen? Und wen kann Hertha BSC sich leisten? Dann haben wir den Kontakt hergestellt, erst einmal zu Jürgen Klinsmann. Der fand die Idee sehr interessant. Danach haben wir mit Michael Preetz verhandelt. Und dann haben wir am Ende einen guten Abschluss gefunden.

Wie sehen Sie die Entwicklung von Matheus Cunha nach einem Jahr im Hertha-Trikot?

Der Junge musste dringend spielen und eine Chance bekommen. Natürlich steht Hertha nicht so gut in der Tabelle da, aber als Einzelspieler hat er sich mega entwickelt. Ich denke, es war der richtige Schritt für ihn.

Sind Sie noch in Kontakt mit Cunha?

In Kontakt: ja. Aber sein brasilianischer Berater hat die Chance genutzt und gemerkt: Die Entwicklung ist so gut geworden, die großen internationalen Vereine fragen schon nach Cunha. Jetzt versucht der Berater, es alleine zu machen. Das gehört zum Geschäft dazu.

Atletico Madrid soll an Cunha interessiert sein, auch Juventus Turin wird genannt. Was würden Sie ihm raten?

Er muss diese Saison erst einmal zu Ende bringen und sich dann nach der Saison Gedanken machen. Er muss schauen, ob Hertha sich noch international entwickelt. Er muss schauen, was richtig für ihn ist. Ob er noch ein Jahr bleibt oder vielleicht schon den nächsten Schritt zu einem internationalen Verein macht.

MEHR ZU HERTHA

Hertha-Trainer Bruno Labbadia im Regen. / imago images/Metodi Popow
imago images/Metodi Popow
Hertha-Trainer Labbadia nach Niederlage in Bielefeld
"Jetzt sind wir im Dreck gelandet"
Hertha BSC hat viele junge Talente aus dem Ausland, eine Mannschaft ist aber noch längst nicht entstanden. Warum gestaltet sich das so schwierig?

Man muss eine gute Mischung finden. Ich habe Hertha BSC im Sommer auch zwei andere Topspieler angeboten. Leider haben sie gesagt, das passt nicht rein. Am Ende hat sich der eine Spieler bei Paris Saint-Germain und der andere bei einem anderen Topverein durchgesetzt. Ich fand das schade, weil die Möglichkeit da war, der Preis war so gut. Hertha BSC hätte es sich leisten können und bestimmt hätten die Spieler zur Mannschaft gepasst.

Am Ende entscheidet immer der Verein, sie haben ihre eigenen Ideen und haben dafür andere Spieler geholt.

Welche Spieler haben Sie Hertha konkret angeboten?

(lacht) Das bleibt noch ein Geheimnis, sonst verrate ich viel zu viel.


Wenn Sie noch einmal auf die Wintertransfer-Periode schauen: Wir haben mit Hertha BSC und dem 1. FC Union zwei Bundesligisten in Berlin. Welche Spieler könnten Sie jetzt anbieten?

Bestimmt hätte ich ein paar gute Spieler, die helfen könnten. Am Ende muss Hertha BSC auch auf jemanden hören, der auch vom Fußball kommt. Und nicht auf andere Leute, die nur Geschäfte machen wollen.

Wen würden Sie Hertha BSC empfehlen?

Sie brauchen jemanden mit Charakter, jemanden, der die Mannschaft führen kann. Jemanden, der den jungen Talenten, die viel Qualität mitbringen, die richtige Richtung zeigt. Ich hätte da zwei im Kopf: Jerome Boateng, der noch ein halbes Jahr Vertrag hat. Und Sami Khedira, der vielleicht nach Deutschland zurückkommen will. Es gibt viele Möglichkeiten, aber der Verein muss es auch einmal wollen und es riskieren, Geld in einen erfahrenen Spieler zu investieren. Der bringt vielleicht nicht durch einen Verkauf das Geld zurück, aber er kann die Mannschaft leiten.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führte Dennis Wiese, rbb-Sportredaktion.

Sendung: Inforadio, 12.01.2021, 14 Uhr
Den Kevin Kuranyi hätte ich gerne als Kompetenz Berater im Hertha Boot :top:

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 17:51
von MS Herthaner
Interesant ist das Cunha Hertha angeboten wurde und nicht Hertha Cunha gessoutet hat.
Da sieht man die komplette Unfähigkeit.
Das man 2 Spieler abgelehnt hat die wahrscheinlich bestens gepasst hätten, macht die Sache noch viel schlimmer.
Wir werden quasi von anderen zu unseren Glück gezwungen und lehnen das sogar noch ab.
Diese Scouting Abteilung ist das allerletzte und muss ab sofort mit Preetz zusammen rausgeschmissen werden.
Diese Unfähigkeit und Ignoranz sowie ihre Inkompetenz kotzt mich nur noch an.
Diese Leute würden von mir Stadionverbot auf Lebenszeit bekommen.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 18:11
von xzva
MS Herthaner hat geschrieben:
12.01.2021, 17:51
Interesant ist das Cunha Hertha angeboten wurde und nicht Hertha Cunha gessoutet hat.
Da sieht man die komplette Unfähigkeit.
Das ist ziemlich üblich.
Sonst hast du absolut recht.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 18:12
von pilgrims
Meiner Meinung nach hat es nichts mit der Fähigkeit der Scoutingabteilung zu tun.

Das hat was mit unserem Kaderplaner, Trainer und hauptsächlich auch mit dem sportlich verantwortlichen "ich habe das letzte Wort"-Entscheider zu tun.

Ist schon ärgerlich, wenn zwei angebotene bezahlbare Spieler sich bei anderen Spitzenvereinen durchgesetzt haben. Das paßt aber zur Pechmarie Preetz, dass seine Entscheidungen immer sich unglücklich erweisen. Plausibel meist, aber das Pech klebt ihm an den Händen.

Bestimmt ist es ein göttlicher Fluch, weil damals die Machtergreifung von Gegenbauer/Preetz mit Lug und Trug und Intrige vonstatten ging. Seit dem läuft es im Verein nur noch schlecht. Da kann einfach kein Segen darauf liegen.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 19:17
von Jenner
Pikant ist auch, dass Kuranyi bzgl. Cunha das Anbahnungsgespräch mit Klinsmann und nicht mit Preetz geführt hat. Wie schön wäre es gewesen, wenn sich Preetz im letzten Februar hier fluchtartig verdrückt hätte. Gern auch via Facebook.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 22:43
von pressbar
Zu den beiden angebotenen Kickern:

Der eine Spieler, der im Sommer zu PSG gegangen sein soll und sich bei Tuchel durchgesetzt hat, könnte einer von diesen sein:
  • der RV Alessandro Florenzi (bisher 12 Ligaeinsätze und 2 Tore + 6 CL-Einsätze, auf Leihbasis aus Rom),
  • der MS Moise Kean (bisher 13 Ligaeinsätze mit 9 Toren + 5 CL mit 2 Toren, auf Leihbasis aus Everton) oder
  • der DM Danilo Pereira (7 Ligaeinsätze + 6 CL-Einsätze, auf Leihbasis aus Porto.

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 23:25
von Zauberdrachin
Jenner hat geschrieben:
12.01.2021, 19:17
Pikant ist auch, dass Kuranyi bzgl. Cunha das Anbahnungsgespräch mit Klinsmann und nicht mit Preetz geführt hat. Wie schön wäre es gewesen, wenn sich Preetz im letzten Februar hier fluchtartig verdrückt hätte. Gern auch via Facebook.
Sag mal, war es nicht damals so, dass ein Kritikpunkt an DH war, dass er sich blind auf einen Berater verließ hinsichtlich Transfers von Brasilianern?

Und Preetz das auf keinen Fall mehr machen wollte.

Wenn einem jedoch Spieler angeboten werden, wo das Anforderungsprofil passt (Kuranyis Verweis auf die Datenbanken) und sie werden einem auch noch als möglich angeboten, dann verzichte ich auf einen Transfer aus welchem Grund?
Die Scouting-Abteilung von uns wird das definitiv nicht abgelehnt oder negativ beschieden haben ...
Zumal bekannt war welche Positionen wir suchen ...

Also Kaderplaner Wohlert plus DEM Entscheider aller Entscheider Preetz.
Wobei man bei Wohlert nicht tatsächlich weiß, wie hoch seine Anteile sind.
Hauptverantwortlich ist ...

Meiner Überzeugung nach gibt es keine Zufälle.
Matze Knop, 11.1.
90+ und rbb/Kuranyi 12.1.

Mehr bitte die Tage!

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 12.01.2021, 23:32
von Ray
Direkt zum Threadthema:
Das Inkompetenteste, was die Menschheit je hervorgebracht hat.
Keines eigenen Threads würdig.
Komplette Nichtachtung!

Re: Scouting Abteilung von Hertha

Verfasst: 21.01.2021, 12:27
von DivBra
Diskussionsstoff aus dem TM-Forum. Danke

Ja das ist mir auch heute morgens ebenfalls aufgefallen
MP installierte seinen Kumpel aus MSV-Duisburger Zeiten als Kaderplaner. Umso erstaunlicher ist es dass diesem ohne vorheriger Erfahrung innerhalb einer halben Saison der Karrieresprung vom Scout zum Chef-Scout gelungen ist.
Unser Kaderplaner wiederum installierte seinen 20j. Sohn als Scout, mittlerweile ist der Sohn 27 und Chef-Analytiker.
Um an die top 7 zu klopfen braucht man einen top 7 Kaderplaner und Top Scouts.
Die Wahrscheinlichkeit diesen top 7 Kaderplaner gerade im Freundeskreis zu finden und dass dieser den besten verfügbaren Scout im eigenen Zuhause findet, darf jeder für sich beantworten.

Das ist eine ganz üble Sache, wenn man dann nochmal recherchiert, was Wohlert vor seiner Zeit gemacht hat. Ich verrate mal so viel. Es hat im weitesten Sinne mit Fußball zu tun.

Er war Leiter einer Soccerhalle. Das ist zumindest meine Info.

https://www.transfermarkt.de/deyovaisio ... 17/page/11