SteveBLN hat geschrieben: ↑29.10.2018, 08:44
Wäre es eben nicht. Wäre Lusti nicht rausgejagt, sondern hätte sich abgesetzt, so wie Rekik, wäre der Ball sehr wahrscheinlich nicht zu Götze gekommen, sondern Dahoud ziemlich sicher erstmal auf die zwei Verteidiger zugelaufen. Sicherlich nicht langsam, aber die Angreifer hätten auch nicht einfach losrennen können (wegen Abseits). Dies verzögert alles den Gegenangriff und gibt den eigenen Mitspielern wenigstens die Chance, noch nachzukommen. Hält der Torwart eventuell, gibt es zwei Beine mehr im Strafraum, die mögliche Folgesituationen verteidigen können.
Deswegen - da bin ich mir sicher - wirst du keinen Trainer auf dieser Welt finden, der bei einer 3 vs. 2 Situation lehren wird, dass einer der beiden Verteidiger rausrücken und angreifen soll. Es wird immer heißen, absetzen, eng bleiben und Angriff bestmöglich verzögern.
Und hättest du Fußball gespielt, mehr als nur auf einem Bolzplatz, wüsstest du das und würdest nicht so krude argumentieren, der kommt eh nicht hinterher, kann er es auch lassen. Hätte Rekik sich die Meter ja auch sparen können, bekommt er ja eh nicht verteidigt...
Darüber hinaus lassen oftmals deine Einlassungen im taktischen und spielorientierten Bereich darauf schließen, dass du Fußball eher aus der Theorie als aus der eigenen Praxis kennst.
Unabhängig von der Thematik rausrücken oder nicht, ist der entscheidende Fehler vorher, nur damit jetzt keiner denkt, ich würde das Gegentor Lusti ankreiden.
Es ist klar, dass ein Trainer keinem Spieler die Anweisung geben wird aus einer 2v3 eine 1v3 zu machen. So meinte ich das aber auch nicht.
Ich drücke es mal anders aus: Wäre es nicht der BVB mit diesen schnellen Stürmern gewesen sehe ich die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Lustenberger da nicht "All-In" gegangen wäre in der Situation.
Deswegen meine schwer nachzuvollziehende Einlassung. Lustenberger hatte da nicht die Zeit für so viel Überlegungen, die ich hypothetisch ansetzte.
Aus dem Hintergrund, dass Du nach wie vor nicht weißt, ob ich selbst gespielt oder auch ein Team trainiert habe oder auch mal ein oder mehr Spiele geleitet habe (finde Deine Vermutung interessant), bitte weiter beachten, dass es mir weniger um richtig oder falsch geht, sondern um das Ergründen der Nachvollziehbarkeit bei Handlungen von Menschen, hier im Fußball.
Soweit ich die Szene noch in Erinnerung habe, war für die Angreifer ein Problem mit Abseits nicht vorhanden weil Rekik dazu für sie zu "aufhebend" positioniert war.
Mein Begehren war bei der Szene nur das in den Vordergrund zu rücken was Du im letzten Satz auch geschrieben hast.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.
Hertha BSC "under construction"!