Taktik-Thread
Verfasst: 19.06.2018, 12:08
Ich habe mir beim Lesen des Transfer-Gerüchte Threads so einige Gedanken gemacht und das Gefühl, dass die modernen Taktiken noch nicht so richtig ins Bewusstsein gedrungen sind.
Früher hat man recht statisch ein 4-4-2, ein 4-3-3 oder vor fünf Jahren sehr beliebt ein 4-3-2-1 neben diversen anderen Spielsystemen gespielt. MIttlerweile hat es sich jedoch etabliert, dass man während des Spiels ständig das System wechselt. Zunächst begann es damit, dass Trainer wie Favre während des Spiels zwei- oder dreimal das System umstellten und dann kam es auf, dass es ein Offensiv- und ein Defensivsystem gibt. So spielt man z. B. in der Offensivbewegung mit einer 2er Abwehrkette aus den beiden Innenverteidigern, während in der Defensivbewegung ein Sechser zwischen die Innenverteidiger rückt und selbst zum Innenverteidiger wird und sich die Außenverteidiger, die in der Offensivbewegung im MIttelfeld agieren, zurückfallen lassen und so eine 5er-Kette entsteht.
Worauf ich hinaus will ist folgendes:
Es macht bei den modernen Taktikkonzepten immer weniger Sinn von 6ern, 8ern oder 10ern zu sprechen. Dies ist ein Relikt aus der Zeit, als Spielsysteme weitgehend statisch waren. Die klassische Rolle des 10ers als Ballverteiler ist überholt, denn in der Defensivbewegung agiert er eher wie ein 6er, wenn das Defensivsystem ein 5-4-1 ist. Zudem sind durch die ständige Umstellung der Systeme die Räume so eng geworden, dass ein 10er beileibe nicht mehr die Räume hat, die er benötigt, um Bälle zu verteilen. D. h., man kann wenig lange Pässe spielen, sondern muss meistens kurze Pässe spielen.
Im Grunde genommen sind nur noch der Torwart, die Innenverteidiger und der Stürmer statisch zu verorten. Alle anderen Spieler haben mehr oder weniger zwei Positionen zu spielen, wobei es für einige Positionen noch nicht mal eine richtige Bezeichnung gibt. Wenn man z. B. vom defensiven 5-4-1 in der Offensive auf ein 2-4-3-1 wechselt, dann hat man im 5-4-1 z. B. einen rechten bzw. linken offensiven Mittelfeldspieler, aber keinen rechten bzw- linken defensiven Mittelfeldspieler, im 2-4-3-1 keine Außenverteidiger, dafür zwei defensive Mittelfeldspieler.
Das herkömmliche Positionsdenken passt einfach nicht mehr.
Zumal auch immer mehr von den Spielern gefordert wird, auf mehreren Positionen zu spielen und sie im Spieleverlauf auch noch öfter die Position wechseln, z. B. wenn der ROM mit dem LOM tauscht.
Spielerprofile müssen m. E. heute viel allgemeiner gefasst sein:
Man braucht sehr schnelle Spieler, die in kürzester Zeit die notwendigen Positionswechsel beim Systemwechsel vollziehen können, denn zwischen Ballgewinn und Ballverlust liegen oft nur Sekunden. Sie müssen zudem extrem focussiert und konzentrationsfähig sein, denn einmal nicht aufgepasst und schon hat man den Bruchteil einer Sekunde verpasst, der für die Effektivität der Systeme notwendig ist. Insbesondere muss auch das Kurzpassspiel geschult sein. Gerade im zentralen Mittelfeld sind kleine, wendige Spieler von Vorteil. Insgesamt aber muss jeder offensiv eingesetzte Spieler auch torgefährlich sein, denn dann kann man den Stürmer nicht nur dazu einsetzen, Tore zu schießen, sondern vor allem auch um Räume frei zu blocken, was bei der Enge der Räume sehr von Vorteil ist.
Dann könnte man evt. noch die Unterscheidung in eher defensiv oder offensiv machen, aber auch das ist mit Vorsicht zu genießen, wenn man an Mitchell Weiser denkt, der als defensiver rechter Außenspieler bezeichnet wurde, aber meistens offensiv eingesetzt wurde.
So zumindest sehe ich das.
Früher hat man recht statisch ein 4-4-2, ein 4-3-3 oder vor fünf Jahren sehr beliebt ein 4-3-2-1 neben diversen anderen Spielsystemen gespielt. MIttlerweile hat es sich jedoch etabliert, dass man während des Spiels ständig das System wechselt. Zunächst begann es damit, dass Trainer wie Favre während des Spiels zwei- oder dreimal das System umstellten und dann kam es auf, dass es ein Offensiv- und ein Defensivsystem gibt. So spielt man z. B. in der Offensivbewegung mit einer 2er Abwehrkette aus den beiden Innenverteidigern, während in der Defensivbewegung ein Sechser zwischen die Innenverteidiger rückt und selbst zum Innenverteidiger wird und sich die Außenverteidiger, die in der Offensivbewegung im MIttelfeld agieren, zurückfallen lassen und so eine 5er-Kette entsteht.
Worauf ich hinaus will ist folgendes:
Es macht bei den modernen Taktikkonzepten immer weniger Sinn von 6ern, 8ern oder 10ern zu sprechen. Dies ist ein Relikt aus der Zeit, als Spielsysteme weitgehend statisch waren. Die klassische Rolle des 10ers als Ballverteiler ist überholt, denn in der Defensivbewegung agiert er eher wie ein 6er, wenn das Defensivsystem ein 5-4-1 ist. Zudem sind durch die ständige Umstellung der Systeme die Räume so eng geworden, dass ein 10er beileibe nicht mehr die Räume hat, die er benötigt, um Bälle zu verteilen. D. h., man kann wenig lange Pässe spielen, sondern muss meistens kurze Pässe spielen.
Im Grunde genommen sind nur noch der Torwart, die Innenverteidiger und der Stürmer statisch zu verorten. Alle anderen Spieler haben mehr oder weniger zwei Positionen zu spielen, wobei es für einige Positionen noch nicht mal eine richtige Bezeichnung gibt. Wenn man z. B. vom defensiven 5-4-1 in der Offensive auf ein 2-4-3-1 wechselt, dann hat man im 5-4-1 z. B. einen rechten bzw. linken offensiven Mittelfeldspieler, aber keinen rechten bzw- linken defensiven Mittelfeldspieler, im 2-4-3-1 keine Außenverteidiger, dafür zwei defensive Mittelfeldspieler.
Das herkömmliche Positionsdenken passt einfach nicht mehr.
Zumal auch immer mehr von den Spielern gefordert wird, auf mehreren Positionen zu spielen und sie im Spieleverlauf auch noch öfter die Position wechseln, z. B. wenn der ROM mit dem LOM tauscht.
Spielerprofile müssen m. E. heute viel allgemeiner gefasst sein:
Man braucht sehr schnelle Spieler, die in kürzester Zeit die notwendigen Positionswechsel beim Systemwechsel vollziehen können, denn zwischen Ballgewinn und Ballverlust liegen oft nur Sekunden. Sie müssen zudem extrem focussiert und konzentrationsfähig sein, denn einmal nicht aufgepasst und schon hat man den Bruchteil einer Sekunde verpasst, der für die Effektivität der Systeme notwendig ist. Insbesondere muss auch das Kurzpassspiel geschult sein. Gerade im zentralen Mittelfeld sind kleine, wendige Spieler von Vorteil. Insgesamt aber muss jeder offensiv eingesetzte Spieler auch torgefährlich sein, denn dann kann man den Stürmer nicht nur dazu einsetzen, Tore zu schießen, sondern vor allem auch um Räume frei zu blocken, was bei der Enge der Räume sehr von Vorteil ist.
Dann könnte man evt. noch die Unterscheidung in eher defensiv oder offensiv machen, aber auch das ist mit Vorsicht zu genießen, wenn man an Mitchell Weiser denkt, der als defensiver rechter Außenspieler bezeichnet wurde, aber meistens offensiv eingesetzt wurde.
So zumindest sehe ich das.