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von Ray » 04.12.2019, 10:02
Mein Senf zu Deiner Frage:
Unter Dardai mussten unsere Innenverteidiger modernes Verteidigen kaum trainieren.
Nehmen wir mal das krasse Gegenbeispiel "BVB unter Klopp". Da stand die letzte Reihe oft einen Meter hinter der Mittellinie.
Ein langer Bolzball des Gegners und ein, zwei Angreifer des Gegners rasen auf dein Tor zu.
GENAU DAS wollten Widmayer und Dardai veremeiden. Die haben es "Ballbesitzfußball" genannt, war aber etwas gänzlich anderes als der Guardiola-Ballbesitz. Es war: Situationen, in denen es brenzlig wird, tunlichst vermeiden.
Fängt beim eigenen Spielaufbau an: Nur nichts riskieren, Ball durch Sicherheits- und Rückpässe in den eigenen Reihen halten, nur nicht überhastet angreifen und selbst im Ballbesitz immer sieben Mann hinter dem Ball haben, sodass für den entsetzlichen Eventualfall "Duda verliert vorne den Ball" schon sieben absichernde Mitspieler hinter ihm sind.
Dass das vollkommen zulasten der Offensive ging, weil die Anspielstationen eben nicht vorne, sondern immer hinten waren ... geschenkt.
Covic hat (kläglich) versucht, die Anspielstationen nach vorne zu verlagern. Leider hat das nicht so ganz geklappt. Mittelstädt stand dann nicht zur Absicherung hinten, sondern stand (STAND! nicht "bewegte sich") schön gedeckt unanspielbar in einer Linie, in der leiiiiider ein gegnerischer Spieler stand, VOR dem ballführenden Spieler. Für Grujic gilt dasselbe, auch unser RM (Wolf) rückte viel mehr auf als unter Dardai.
Folge: irgendwann verliert der ballführende Hertha-Spieler den Ball, Angriff Gegner und dann haben wir mal nur 4 oder 5 Spieler hinter dem Ball. Rekik und Stark mal richtig gefordert! Viel häufiger 1 gegen 1! Deshalb auch die absurd vielen Elfmeter, Eigentore und Platzverweise!
Rekik war schon in Marseille so gefordert und wurde dort als untauglich eingestuft.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.