Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Verfasst: 09.07.2018, 14:26
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Das hat jeder schon gehört. Aber ich habe es noch nicht von der AfD gehört, aber genau in diesem Kontext hast du es gebraucht und als typisches "AfD-Fake-Gesülze" bezeichnet. Damit reihst auch du dich mit ein bei denjenigen, die bei jeder Gelegenheit versuchen die AfD zu diskreditieren. Chapeau
Das mag ja sein, dass mein Weltbild falsch ist und es steht jedem frei, das zu hinterfragen oder sich dem entgegenzustellen, aber das ändert ja nichts an dem erschreckenden Unsinn, mir die Frage zu stellen, wo man denn kommunistische Propaganda betrieben hätte, wenn man Religion als Opium des Volkes bezeichnet. Sorry, Ignoranz (um das noch höflich auszudrücken) ist kein Weltbild, es ist nicht einmal eine Haltung.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 13:45Aber was Du aus diesen Informationen ableitest, ist aber trotzdem auch oft falsch, weil Dein Weltbild Maßstab für Deine Analysen ist. Es mangelt Dir an Distanz zu diesem Weltbild bzw. Du stellst es nicht in Frage. Das heißt, Du findest nicht die Fehler in diesem Weltbild und von denen gibt es einige.
Mir war klar, dass dieser Einwand kommt und na klar kriegt man in einer Klosterbrauerei auch nichts geschenkt, sondern muss das Bier kaufen. Warum auch nicht? Allerdings finanzieren viele Orden damit das Auskommen ihrer Ordensleute, denn die Kirche leidet wie kaum eine andere Institution unter einer völligen Überalterung.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 13:45Der von mir fett formatierte Teil Deiner Ausführungen weißt z.B. auf eine grundlegende Fehlannahme hin. Die meisten kirchlichen Pflegeeinrichtungen sind meistens als Vereine oder Stiftungen organisiert und sie finanzieren sich, genauso wie privatwirtschaftliche gGmbHs aus den entsprechenden Kassen. Ev. Krankenhäuser rechnen genauso mit den Krankenkassen ab, wie kath. Seniorenheime mit der Pflegeversicherung.
Also ganz konkret kann ich Dir sagen, dass z.B. die Obdachlosenhilfe des Senats nur im Winter gezahlt wird, in den restlichen Monaten des Jahres sind diese Einrichtungen entweder geschlossen oder müssen aus Spenden oder Gemeindegeldern finanziert werden. Das geht der Suppenküche meiner ehemaligen Gemeinde nicht anders als der Stadtmission. Das mag unter Dein "fast gar nicht" fallen, ist aber eines von vielen Beispielen, wo die Kirche an Stellen hilft, an denen der Staat nicht helfen kann. Dazu gehört z.B. auch die Organisation von Seniorennachmittagen, da gibt's aus keinem öffentlichen Topf oder Sozialverischerung Geld dafür. Ich habe die Kirchen neben meinem Glauben in meinem Berufsleben als knallharte Verhandlungspartner kennengelernt, da zählt Barmherzigkeit nichts, da zählt nur Cash. Aber das war bei jeder Krankenkasse oder jedem Leistungsträger ähnlich, weshalb ich Deinen Einwurf auch nicht ganz nachvollziehen kann.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 13:45Die meisten Tätigkeiten christlicher Organisationen wurden über Spenden finanziert oder Kollekten (die im Grunde nichts anderes darstellen) oder aber, die Menschen haben für die erbrachten Leistungen bezahlt. Früher haben die Kirchen tatsächlich mal ab und zu etwas dazu gegeben, aber heute ist das fast gar nicht mehr der Fall.
Das liegt weniger am Geld als am mangelnden Nachwuchs und der Altersstruktur (s.o.).Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 13:45Die Kirchen haben ihre liebe Mühe und Not mit den generierten Kirchensteuern, ihr Kerngeschäft am Laufen zu halten. Sie können viele Pfarrstellen nicht besetzen, weil ihnen schlichtweg das Geld fehlt. Die Pfarrer haben heute so viele Pfarreien zu betreuen, dass ein regelmäßiger sonntäglicher Gottesdienst ausgeschlossen ist.
Ja, die Finanzen sind auch klamm, ohne Frage. Und natürlich wird man in den Bistümern überlegen müssen, wie man sich zukunftsfit machen will. Das ist Bestandteil von vielen Diskussionsprozessen, die in der Kirche geführt werden. Das wird auch allein schon wegen des Nachwuchsmangels nicht ohne Einschränkungen in den Gemeinden gehen. Dazu gehört dann auch der Verkauf nicht mehr genutzter Immobilien, die im Übrigen eine riesige finanzielle Reserve darstellen. Der Wert der kircheneigenen Immobilien schätzte der Autor Carsten Frerk Anfang der 2000er Jahre auf über 100 Mrd. €. Die Kirche muss sich überlegen, was sie mit diesem Schatz langfristig anstellen will und sie wird das auch unter rein wirtschaftlichen Aspekten tun. Und ich finde keinen Grund, weshalb das illegitim sei.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 13:45Kirchen werden verkauft, weil sie nicht mehr zu finanzieren sind (Schieber hat sich doch wohl auch eine gekauft). Jegliche soziale Dienste stehen sehr weit hinten an. Die Frau von unserem Pfarrer hat nach langem Hin und Her gerade mal eine halbe Stelle als Gemeindepädagogin bekommen.
Die Menschen finden sicher mehr Götzen als die Nation. Die Naturreligionen und die Esoterik haben einen riesigen Zulauf, der Esoterikmarkt setzt allein in Deutschland jährlich 20 Mrd. € um, das enstpricht dem BIP von Estland. Oder sie suchen sich einen anderen erfüllenden Götzen, Fußball ist für viele eine Art Ersatzreligion mit allem, was dazu gehört, Gemeinschaft, Gesänge, Glaube, Hoffnung und manchmal auch Feuer und (Weih-)Rauch. Deine Verdichtung von Ersatzreligion auf die Nation finde ich an der Stelle ein klein wenig zu dicht.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 13:45Dabei hätten die Kirchen gerade jetzt eine Chance, verlorenes Terrain wieder gut zu machen, denn die Menschen stellen sich immer die Frage nach dem Sinn ihrer Existenz und die Antwort der nicht gläubigen Menschen, wonach der Mensch eben irgendeine bedeutungslose Kreatur ist, die nur zum Zwecke der eigenen Befriedigung existiert, ist für die meisten eben äußerst unbefriedigend.
Doch wie sollen die Kirchen mit ihrer Geschichte, die Menschen glaubwürdig zu Gott führen? Das ist ausgeschlossen.
Und, was passiert, um jetzt den Kreis zu schließen? Die Menschen entwickeln einen Götzen und welcher Götze ist das heute? Die Nation.
Weshalb sollte die Nation einen in die Irre leiten? Vielleicht hast Du eine andere Definition, aber für mich ist die Nation unser Gemeinwesen, welches wir alle mitzugestalten aufgerufen sind. Man kann sicher bei Rotwein und Kartoffelsalat eine nächtliche Küchendiskussion darüber führen, inwiefern das eine Richtschnur oder ein Zugehörigkeitsgefühl auslöst, aber ich glaube, dass wir Deutschen da sehr, sehr verkrampft mit umgehen. Ein Franzose, Brite, Russe oder US Amerikaner würde den Sinn einer solchen Debatte vermutlich nicht einmal erfassen können.
Wenn Du so einen Käse schreibst, erinnerst Du mich an jemanden, dessen Ausdruck an Hilflosigkeit darin besteht, dass er wild um sich tritt. Irgendwie süß ist es ja, nur sag bescheid, wenn Du was sachliches beizutragen hast. Natürlich ist es sinnvoll, Kontakt zu halten und natürlich ist es gut, dass ein "elder statesman", der keine Rücksicht mehr auf Proporz oder Tagespolitik nehmen muss, zur Verfügung steht, um solche diplomatisch heiklen Missionen zu meistern. Aber Dein Getrete gegen "13 Jahre Komplettverweigerung" trifft ja dann auch den von Christian Lindner hochgelobten FDP Außenminister Westerwelle, der bis 2013 dem Kabinett angehörte und z.B. das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine mitverhandelte oder Deutschland in der westlichen Welt isolierte, als er sich bei der Libyen-Abstimmung im Sicherheitsrat der UN der Stimme enthielt. Aber Du kannst das ja gern richtigstellen, wenn Du aufhörst, hilflos zu treten.Ray hat geschrieben: ↑09.07.2018, 14:24Tja, vielleicht ist es besser, zu Leuten a la Erdogan und Putin irgendwie Kontakt zu halten als diese deutsche Komplettverweigerung der letzten 13 Jahre, auch gegenüber anderen Politikern (nur Trump natürlich nicht, das ist unser Freund, egal was er tut).
Möglicherweise hätte ein "Freund" Schröder in Deutschland in Amt und Ehren seinen Freunden so einiges abringen können a la "Erdo, lass das mal mit dem Richterentlassen, ha ha ha".
Geht das mit dem Kollegen jetzt hier weiter?
Für jemanden, der keinen Wertekompass besitzt, mag das so wirken.
Soweit ich mich erinnere, habe ich mit der Drachin keine religionsphilosphische Diskussion geführt, sondern über die AfD.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 17:54Zu Deinem Disput mit der Zauberdrachin:
Natürlich stammt die Aussage 'Religion ist das Opium des Volkes' von Marx und wenn Du sie als kommunistische Propaganda brandmarken willst, steht Dir das frei. Freilich kulminiert aber in dieser Aussage nur die Religionskritik des 17. und 18. Jahrhunderts. In dem Kontext sind dann wahrscheinlich auch Philosophen wie Voltaire und Nietzsche Kommunisten.
Kleiner Faktencheck gefällig?Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 17:54Das eigentliche Problem besteht darin, dass Du der Zauberdrachin Aussagen in den Mund legst (genauso, wie eben hier mir), die sie gar nicht getätigt hat. Wann hat sie denn vom 'Opium des Volkes' gesprochen, was Du ihr in diesem Beitrag unterstellst? Ich habe die find-Funktion benutzt und die einzige Person die davon spricht, bist Du.
Das ist so Deine Diskussionskultur. Du erfindest mal eben einen Sachverhalt und schießt dann aus vollen Rohren. Ja, kann man machen, aber zeugt das von Souveränität?
Das ist Marxismus-Leninismus in Reinkultur mit einem Schuss Stalinismus gemixt. Da habe ich ihr mit dem Hinweis auf die Originalzitate von Marx und Lenin ja nur eine Quellenangabe gemacht. Wenn jemand gegen Kapitalisten und Religionsführer hetzt, was ist der denn dann?Zauberdrachin hat geschrieben: ↑08.07.2018, 07:08Und je mehr man in die Details reindiskutiert, desto schlimmer wird es nur, weil man das Übergeordnete aus den Augen verliert und genau das ist das stete Ziel von Kapitalisten und Religionsführeren/-vertretern. "Halte du sie dumm, ich mach sie arm und wir teilen uns den Reichtum/die Besitztümer".
Wohin wandern denn die Überschüsse aus diesen Einrichtungen? Wohin führen die Träger die Überschüsse ab?Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 17:54Was hat die Überalterung der Orden mit dem Sachverhalt zu tun, wie sich die meisten kirchlich orientierten Krankenhäuser, Seniorenheime, Behinderteneinrichtungen, KIndergärten etc. sich finanzieren - ohne damit die darüber hinaus gehenden Leistungen der Kirche schmälern zu wollen?
Magst Du nochmal die Stellen zitiert bekommen, an denen Du "Früher haben die Kirchen tatsächlich mal ab und zu etwas dazu gegeben, aber heute ist das fast gar nicht mehr der Fall" oder "Jegliche soziale Dienste stehen sehr weit hinten an" geschrieben hast?
Ich habe gerade einen Brief meines Bischofs bekommen, in dem er mir u.a. einen schönen Urlaub gewünscht hat. Und natürlich um Spenden für den Umbau von St. Hedwig geworben hat. Beiliegend ein Heftchen, in dem eine Pflegerin der Caritas das Erfüllende ihres Jobs beschreibt, in dem eine Referentin des BDKJ ihre TEO (Tage ethischer Orientierung) beschreibt, in der eine neunjährige Schülerin den Alltag in einer katholischen Schule beschreibt... All das ist heute schon Tel der Öffentlichkeitsarbeit des Erzbistums Berlin, weshalb ich nicht verstehe, weshalb Du das als Schwachpunkt siehst.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 17:54Im übrigen ist und bleibt Geld der Schwachpunkt der Kirche. Mit dem entsprechenden Einsatz finanzieller Mittel könnte man etwas gegen die Überalterung tun. Zum Beispiel eine Werbekampangne, so nach dem Motto: 'Komm in die Kirche und rede mit uns' oder Kindergärten gründen, für die gerade jetzt ein riesiger Bedarf herrscht.
An der Stelle hatte ich kurz Hoffnung, obwohl ich weiß, dass ich enttäuscht werde.
Wer hat das denn in Frage gestellt? Für Dich ist es ein entweder oder, für mich geht Religion und Nation nebeneinander. Nicht schlimm, erklärt aber, weshalb wir nicht zueinander finden.Bad Man hat geschrieben: ↑09.07.2018, 17:54Und natürlich führt einen die Nation in die Irre und mich wundert, dass Du als gläubiger Mensch das nicht siehst. Macht Gott denn einen Unterschied zwischen Nationen, zwischen Völkern oder Rassen oder gelten ihm alle Menschen gleich? Will Gott denn, dass es in dem einen Staat das eine Recht gibt und in dem anderen ein anderes? Wenn ja, wieso gelten dann die 10 Gebote für alle Menschen?
Das ist der Unterschied, bei uns gilt kein religiöses Rechtswesen, sondern seit Jahrhunderten ein menschgemachtes, welches u.a. von den Werten der französischen Revolution, der Bill of Rights oder der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte oder in unserem Fall vom Charakter des Grundgesetzes getragen wird und sich u.a. dadurch von der Scharia unterscheidet, dass unser Rechtswesen nicht nur eine Gewaltenteilung kennt, sondern sich unser Rechtswesen weiterentwickelt und den Gegebenheiten angepasst wird, allein das Beispiel der Frauenrechte sollte hier signifikant genug sein, um zu verdeutlichen, dass ein unabänderliches und universelles Recht natürlich angepasst werden muss, weil Du sonst in einer Zeit steckenbleibst. Die islamische Welt war vor 60 Jahren weiter als sie heute ist, die Rückwärtsorientierung setzte im Wesentlichen mit Khomeini ein. Hältst Du diese Entwicklung für richtig?
Ich habe überhaupt nicht die Absicht, mich mit Mohammed anzulegen, warum sollte ich auch? Nicht nur, dass der seit 1386 Jahren tot ist, für den heutigen Zustand des Islam kann man ihn kaum verantwortlich machen.
Deine Aussagen machen mich gelinde gesagt sprachlos. Welche Alternative? Ernsthaft jetzt?Mäcki_L hat geschrieben: ↑10.07.2018, 00:00Die Sympathieen von @PREUSSE für die Partei welche ja eine Alternative sein soll (was ist eigentlich eine Alternative für Deutschland, Römisches Reich deutscher Nation?) sind ja nicht zu übersehen und dein letzter Kommentar sinngemäss: Nur Thema Flüchtlinge ist interessant, wen interessieren schon die Renten, zeigt doch deutlich mit welchen Bauernfängertricks hier gearbeitet werden soll und wie das bereits verfängt
Du meinst Deine Prinzipien, die vorwiegend aus plumpen Provokationen bestehen? Wie hätte ich annehmen können, dass Du die über Bord wirfst?
Bemerkenswert, dass Du Dich angesprochen fühlst.
Voltaire kämpfte gegen absolutistische Herrscher, wir werden von "Herrschenden" regiert, die wir selbst gewählt haben, bei den Evangelen wählen die sogar ihre Bischöfe selbst. Wer sich in einer Demokratie beherrscht fühlt, drückt damit seine Ablehnung gegen "das System" aus, was letztlich meinen Vorwurf eher bestätigt als entkräftet, dass sich die Drachin außerhalb dieses Systems zu bewegen scheint. Du bekennst Dich im weiteren Verlauf Deines "Ergusses" ja auch zu Deinem antidemokratischem Weltbild.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 01:16Frage 2:
Du hast der Zauberdrachin wie folgt geantwortet: 'Du sprachst von der Religion als das "Opium des Volkes', das ist ein Zitat von Karl Marx aus seinem Werk". Sie hat zu keinem Zeitpunkt von der Religion als Opium des Volkes gesprochen, auch wenn Du das in ihre Worte hinein interpretierst bzw. ihr diese Aussage in den Mund legst. Das die Religion ein Machtmittel der Herrschenden ist, hat selbst Voltaire gesagt.
Willst Du dem Argument widersprechen, dass die Religion von den Herrschenden ge- bzw. missbraucht wird? Wenn ja, dann mit welchen Argumenten?
Quod erat demonstrandum. Auch Du, Brutus.
Also ich spreche noch davon und viele andere auch. Ich bin stolz, in einem Land zu leben, welches den Bedürftigen eine Grundteilhabe ermöglicht, andererseits anderen die Freiheit lässt, sich auszuleben. Wir haben weitgehend freie Bildung ohne Zugangshemmnisse, massig Förderprogramme, ein vergleichsweise gut funktionierendes Gesundheitswesen, eine vergleichsweise gute Infrastruktur, Mieterschutz genießt einen hohen Stellenwert usw. Klar gibt's Detailfragen (z.B. Erwerbsunfähigkeit), in denen auch ich mir eine andere Richtung wünsche, aber im Großen und Ganzen lässt sich nur mit einem gehörigen Maß an Boshaftigkeit oder Verblendung die Tatsache leugnen, dass wir in einer sozialen Marktwirtschaft leben.
Puh, das ist jetzt sehr, sehr verdichtet. Die Renaissance der russisch-orthodoxen Kirche ist u.a. damit erklärbar, dass diese in der Sowjetunion erheblichen Repressionen ausgesetzt war. Dass diese Religion (wie in allen islamischen Staaten) zudem Staatsreligion ist, solltest Du nicht verschweigen, mir wäre neu, dass es das bei uns in vergleichbarer Form gäbe. Insofern ist dieser Hinweis eher in der Ecke des Whataboutism zu verorten als in irgendeiner Form ernstzunehmen.
Dort, wo menschen tätig sind, werden immer auch menschliche Abgründe zu Tage treten. Du kannst natürlich weiter gegen die christlichen Kirchen hetzen, aber denk mal darüber nach, dass z.B. diverse Missbrauchsskandale durchaus aufgearbeitet werden. Hier findest Du ein Beispiel, wie in der russisch-orthodoxen Kirche damit umgegangen wird. Hier ein Beispiel, wie die islamischen Verbände damit umgehen. Nur um das richtigzustellen: Mir geht's nicht um eine Aufrechnung, sondern um die Veranschaulichung, dass es in jeder Institution solche Vorfälle gibt, nicht nur in Religionen, weshalb das als Vorwurf gegen eine oder mehrere Religionen überhaupt nicht taugt.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 01:16Die Kritik an den christlichen Kirchen haben sich diese über Jahrhunderte verdient und das lässt sich halt nicht einfach mit einem Federstrich wegwischen, auch wenn es Dir als Katholik lieb wäre. Ein Bischof Tebartz-van Elst und Missbrauchsskandale sind diesbezüglich auch nicht gerade hilfreich.
In der DDR sang der Oktoberclub in ihrem größten Hit "Ich will beim richtigen Namen Dich nennen" - wer kommunistische Gedanken verbreitet, den werde ich auch so benennen, hatten sie ja selbst drum gebeten. Wenn zudem ausgerechnet von Dir der Vorwurf der Polemik kommt, hat das eine ziemlich ulkige Note.
Wenn Du zwischen einer stärkeren Regulierung von Finanzmärkten und dem Plappern kommunistischer Parolen und Forderungen nach Verstaatlichung nicht differenzieren kannst, können wir uns an dieser Stelle die Diskussion sparen. Dein Begehr ist, der katholischen Kirche etwas anzudichten, ich beabsichtige nicht, das durch unnötige Aufmerksamkeit in irgendeiner Form zu würdigen, weil der Begriff der Würde in Deinem Zusammenhang ein Oxymoron darstellt.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 01:16Wie Du Dich vielleicht erinnerst, haben im HI-Forum während der Dir so unliebsamen Diskussion zum Thema 'Was versteht Ihr unter dem Begriff Gott?', so manche Diskutanten eben genau diese Position vertreten, ohne von Dir als Kommunisten gebrandmarkt worden zu sein. Das die Zauberdrachin hier noch eine Kapitalismuskritik einfließen ließ, deckt sich zumindest zu einem gewissen Teil sogar mit der heutigen Position der katholischen Kirche.
Da habe ich mich vielleicht nicht präzise genug ausgedrückt. Die Sozialverbände sind wie auch das Rote Kreuz oder andere Hilfsorganisationen gemeinnützig organisiert und haben keine Gewinnerzielungsabsicht. Dennoch ergeben sich hier Spielräume, z.B. zur finanziellen Versorgung von Menschen. Eine ordinierte Nonne führt ihre z.B. auch in einer gGmbh erzielten Einkünfte an den Orden ab, z.B. hier nachzulesen:Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 01:16Frage 3:
Wie kommst Du auf die Idee, dass Einrichtungen die in der Caritas oder dem Diakonischen Werk organisiert sind Überschüsse abführen? Grundsätzlich gesehen müssen die Einrichtungen dem Gemeinnützigkeitsrecht entsprechen. Überschüsse dürfen nur für die in der Satzung festgelegten gemeinnützigen Zwecke verwendet werden. Sie können – anders als bei gewerblichen Unternehmen – nicht entnommen werden und müssen zeitnah gemeinnützig verwendet werden.
Allein der Caritasverband besteht aus über 6.000 rechtlich eigenständigen Trägern, wenn Du da keine Gestaltungsmöglichkeiten siehst, Gelder dem Gemeinnützigkeitsrecht entsprechend zu bewegen, kann ich Dir leider auch nicht helfen.Bevor Kerstin-Marie Berretz Dominikanerin wurde, studierte sie Theologie in Bochum und arbeitet als Pastoralreferentin. Als Ordensschwester ist sie Berufscoach, macht eine Ausbildung im systemischen Coaching und verdient damit Geld. Ihr Honorar behält die 35-Jährige allerdings nicht: „Ich habe kein Girokonto.“ Das Geld, das sie verdient, geht an den Orden: „Der wiederum sorgt dafür, dass ich alles habe, was ich brauche.“
Deine Aussagen implizierten für mich, dass die Kirchen in erster Linie "etwas dazugeben" oder "soziale Dienste" leisten sollen. Dass Du mit Glauben nichts anzufangen weißt, ist das eine, aber wenn der Sinn der Institution Kirche für Dich nur darin besteht, etwas zu geben, dann wirf doch bitte nicht mir Deine Unkenntnis und der Institution etwas vor, wofür sie primär nicht da ist.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 01:16Frage 4:
Meine Aussagen: 'Früher haben die Kirchen tatsächlich mal ab und zu etwas dazu gegeben, aber heute ist das fast gar nicht mehr der Fall' bzw. 'Jegliche soziale Dienste stehen sehr weit hinten an.', haben doch mitnichten den Kirchen das Recht abgesprochen, ihre Vermögen nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen zu handhaben.
Was hast Du da hinein interpretiert?
Jeder Christ ist eingeladen, an der Verbreitung der frohen Botschaft mitzuwirken. Du hast es doch hier mitbekommen, ist doch prima, dass es funktioniert. Dass Deine Ohren verschlossen sind, dafür kann weder die Kirche noch ich etwas.
Netter Versuch einer Provokation. Soll die Kirche einen Ego-Shooter rausbringen, um im eSport Sektor nicht abgehängt zu werden oder soll es doch lieber das Basketballteam sein? Das Tolle an der Institution Kirche ist, dass sie in der Lage ist, mit fundamentalen Werten Zeitgeiste einer oder mehrerer Generationen zu überleben. Die Kirche hat das Gespenst des Kommunismus überlebt, sie wird auch mir eSports fertig, ohne selbst zur roten Fahne greifen zu müssen.
Wer hat das behauptet?
Puh, an der Stelle klinke ich mich aus. Volk, Glaube, Nation, alles eins? Wenn ich das meinem israelischen Kollegen erzähle, lacht der sich tot. Wenn ich das meinem anderen Bekannten erzähle, der israelischer Araber ist, wird der mich fragen, wer so einen Stuss schreibt? Und gestern war Nation für Dich ja auch noch Ersatzglaube, nun soll das alles eins sein können? Sorry, für mich ist das, was Du da schreibst, verschwurbelter Unsinn, der keiner näheren Auseinandersetzung bedarf.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 01:16Bei den Juden ist Glaube und Volk (Nation) eins. Auch wenn das im modernen Israel nicht der Fall ist, was aber vor allem durch ein völlig unbrauchbares altertümliches Gesetz bedingt ist, das zudem wahrscheinlich nicht von Moses stammt und schließlich wird man ja auch durch Geburt zwangsweise Jude (zumindest wenn die Mutter Jüdin ist), was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass man dadurch automatisch an Gott glaubt und so bietet die Demokratie einen Ausweg. Aber im Prinzip ist Glaube und Volk (Nation) eins.
Jaja, und wenn überall Kommunismus herrscht, sind wir alle frei. Ich befürchte, dass Dich der Ausflug in diese Dialektik intellektuell überfordert. Daher möchte ich lieber zu Deiner Entspannung beitragen, als Dich weiter zu belasten.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 01:16Interessanterweise hat der Rabbiner Samuel bar Abba im babylonischen Exil definiert, dass zunächst das Gesetz des Staates gelten soll, in dem sie leben, bevor ihr eigenes Gesetz greift (Baba Batra 54b: das Gesetz des Staates ist Gesetz).
Im Grundsatz verfolgt der Islam den gleichen Ansatz, nur dass die Nation auf alle Menschen ausgeweitet wird, die sich zum Islam bekennen und wenn das alle Menschen tun würden, würde das islamische Recht eben für alle Menschen gelten (wobei auch das islamische Recht veraltet ist - auch wenn manches auch nur veraltet erscheint, weil unsere Gesellschaft nicht versteht, wie es gemeint ist).
Das ist ein gutes Beispiel, an dem man Deine gedankliche Beschränkung erkennt. Es ist das Wesen jedes Rechtssystems, dass es konkurrierende Vorschriften gibt und es ist ein stetiger Diskurs, die richtige Entscheidung zu treffen. Die Bremsen Deines Autos versagen und Du kannst in eine Gruppe Schüler oder in eine Gruppe Senioren rasen, in beiden Fällen wirst Du gegen geltendes Recht verstoßen und es gibt kein Rechtssystem, was Dich davor schützen kann.
Genau aus diesem Grund lehne ich es auch ab, mit Dir über das notwendigste Maß hinaus umzugehen. Du bist durch und durch antidemokratisch. Und damit auch ein Stück weit asozial, denn Du akzeptierst offensichtlich keine für ein Zusammenleben notwendige Ordnung, im Kleinen macht sich das mit Deiner Kollegenshice bemerkbar, im Großen, indem Du Unsinn schwadronierst.
Und werden deshalb seit Jahrzehnten heftig und kontrovers diskutiert.
Soll das heißen, Du bist für die Einführung der Scharia als gottgegebenes Recht?
Selbstaufgabe als Friedensstifter? Im besten Falle kann man Dich naiv nennen. Den kann ich in Deinem Fall aber nicht annehmen. Appeasement hat mehr Kriege verursacht als sich ordentlich für den Krieg zu rüsten. Kontext, der sich Dir vermutlich aber nie erschließen wird.
Mir gefällt nicht wie sich ganze Stadtteile verändern, so als sei ich in der Türkei, Tunesien, Marroko, Ägypten etc..isnogud hat geschrieben: ↑10.07.2018, 08:13„Schleichende Islamisierung Deutschlands.“ Was für ein Käse. Was immer Du wirklich für Schmerzen oder Probleme haben solltest, Preusse, sie werden ihre Ursachen nicht im Islam haben, sie werden ihre Ursachen nicht darin haben, dass in Deutschland heute knapp fünf Millionen Moslems – und nicht wenige davon in dritter Generation - leben. Ganz sicher. Mach Dir mal eine Liste und kreuze an welche persönliche Nachteile Du dadurch erlebt hast und die von diesen Menschen verursacht und verantwortet werden.
Ich teile Deine Argumente größtenteils, denke aber, dass solche Aussagen zu Kapitalisten und Religionsführern teilweise auch einfach irgendwo im Schwurbel von Verschwörungstheorien und "Seher" bzw. "Truther" sein wollen zu verorten sind und nicht unbedingt Ausdruck einer gefestigten stalinistischen Überzeugung.Opa hat geschrieben: ↑09.07.2018, 20:47...
Kleiner Faktencheck gefällig?Das ist Marxismus-Leninismus in Reinkultur mit einem Schuss Stalinismus gemixt. Da habe ich ihr mit dem Hinweis auf die Originalzitate von Marx und Lenin ja nur eine Quellenangabe gemacht. Wenn jemand gegen Kapitalisten und Religionsführer hetzt, was ist der denn dann?Zauberdrachin hat geschrieben: ↑08.07.2018, 07:08Und je mehr man in die Details reindiskutiert, desto schlimmer wird es nur, weil man das Übergeordnete aus den Augen verliert und genau das ist das stete Ziel von Kapitalisten und Religionsführeren/-vertretern. "Halte du sie dumm, ich mach sie arm und wir teilen uns den Reichtum/die Besitztümer".
Alter, das tut mir leid. Ich habe mir das als ehemaliger HI-User auch nicht gemerkt. Junge, das solltest du am besten in einem eigenen Thread schreiben, damit es nicht wieder als wertvolle Information für die ganzen User verloren geht.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 17:40...
Nachsatz:
Für diejenigen, die hier mitlesen und nicht im HI-Forum angemeldet waren möchte ich hier folgenden Sachverhalt anführen, der dem Kollegen Opa sehr wohl bekannt ist:
Unser Haus befindet sich direkt neben dem Pfarrhaus, meine Frau ist gläubige Christin, meine Familie ist mit der Pfarrersfamilie befreundet, meine beiden Jungs sind konfirmiert, meine Tochter wird noch konfirmiert und zu Weihnachten habe ich die Krippe für die Weihnachtsfeier repariert. Ich selbst hatte als Kind jahrelang Unterricht bei einem katholischen Pfarrer, auch wenn ich aus einem evangelischen Haushalt stamme, bin jedoch kein Anhänger irgendeiner Religion, weil ich die Position vertrete, dass alles eins zu sein hat und den Separatismus der Religionen verurteile.
Aber jeder, der im HI-Forum mitgelesen hat, weiß, dass ich ein gläubiger Mensch bin. Auch wenn ich mich nicht den Dogmen irgendwelcher Kirchen unterwerfe.
Ich kann also mit Fug und Recht sagen, der Kollege Opa verleumdet mich ganz bewusst.
Ja, Tust Du. Alleine Dein "Kollege". Aber das ist nicht alles. Du provozierst, aber ohne Gehalt, sowas ist plump.
Nur weil DU sie nicht verstehst.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 17:40Dann: Ich fühle mich nicht durch Deine Aussage: 'Für jemanden, der keinen Wertekompass besitzt, mag das so wirken.', angesprochen, ich weiß nur nicht, wen Du damit angesprochen hast und meine Nachfrage diesbezüglich hast Du nicht beantwortet. Also was wolltest Du mit dieser Aussage zum Ausdruck bringen, wenn ich nicht durch sie angesprochen werden sollte? Sie steht sinnfrei im Raum.
Richtig. Und deswegen gibt es in jeder Demokratie Maßnahmen zum Minderheitenschutz.
Sorry, das ist Bullshit. Erstens ist meist die Wahlbeteiligung über 50% und zweitens ist jeder selbst schuld, wenn er nicht wählt.
Selbstgespräch ?
Aha. Ein Zwischenschritt wohin ? Und, nicht nur, dass Du schreibst, Du seist kein Antidemokrat, Deine "Argumente" entlarven dich als Einer.
Wenn das einer über Dich schreiben würde, würde ich es verstehen...
Wo wischt Opa was vom Tisch ? Er kritisiert nur, dass DU es als Grundlage für Deine Hetze verwendest.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 17:40Ich verstehe, dass das für unschuldige Katholiken bzw. wenn auch eingeschränkt Protestanten sehr schwer ist, mit diesen Skandalen der Vergangenheit und Gegenwart umzugehen, weil sie und ihr Glaube dadurch mit in den Dreck gezogen werden, aber Du wirst die berechtigte Kritik an der Rolle der Kirche nicht vom Tisch wischen können, indem Du sie als Hetze bezeichnest.
Weil ZD's Formulierung genau die Defintion des Marxzitats war.Bad Man hat geschrieben: ↑10.07.2018, 17:40Wer hat kommunistische Parolen geplappert und Verstaatlichungen gefordert?
Du unterstellst der Zauberdrachin kommunistische Parolen, weil sie davon sprach, dass Kapital und Religion zusammenarbeiten, um die Massen auszubeuten. Aber wieso ist diese Aussage eine kommunistische Parole?
KEIN MENSCH versteht was Du damit meinst.
Damit sollte Opa ganz schnell fertig sein. Deine Ergüsse bieten nämlich keinen Anlass nachzudenken, nur sich an die Stirn zu tippen und nicht zu wissen, ob man darüber lachen oder lieber Mitleid mit Dir zu haben.
Ach. Du tust mir sowas von leid.