Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

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Opa
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 13.08.2018, 13:26

Toller Beitrag, insogud, auch wenn ich Deinen Rückschluss nicht unbedingt teile, so finde ich den Gedankenweg tiefsinnig und zumindest bedenkenswert im Gegensatz zu Rays unkontrollierten wie unreflektierten Polemiken, die eigentlich aufgrund ihrer Substanzlosigkeit und Unsachlichkeit keine Replik verdient haben.

Was Du, isnogud, richtigerweise beschreibst, ist u.a. die Gefahr in eine Situation gebracht zu werden, in der man als Deutscher sich entscheiden müsste zwischen dem Westen einerseits und Russland andererseits. Für mich ist das kein entweder oder. Ich habe am eigenen Leib schon die Herzlichkeit und Gastfreundschaft von Russen kennengelernt, dennoch kann und will ich mein von der sowjetischen Vergangenheit geprägtes Russlandbild nicht ausschließlich daran orientieren. Mein Idealbild ist das vom Haus Europa, in dem die Russen als Nachbarn in Frieden und Freiheit mitleben. Es mag sein, dass eine "gelenkte Demokratie" in Russland für unsere Interessen besser sei, aber ist das auch für die Russen besser? Da vermag ich Dir (und anderen) nicht zu folgen, die in der Selbstunterjochung das Heil zu suchen scheinen. Freiheit ist für mich keine Verhandlungsmasse.

Was das Bild des leeren Hohenzollernschlosses angeht: Für mich ist Deutschland mehr als ein inhaltsleeres Hohenzollernschloss, für das eine eine ausfüllende Seele zu finden gilt. Wir müssen unsere Identität nicht auf einer längst vergangenen Monarchie aufbauen, wenngleich wir unsere auch darauf aufbauende Identität nicht verleugnen sollten (weshlab mir auch diese Bilderstürmerei auf die Nerven geht). Aber diese Vergangenheit, mit der auch das russische Zarenreich verbunden ist, wo fast jedes Herrscherhaus einen Doppeladler im Wappen trug, kann eben auch Bindungskraft für die Zukunft haben. Die europäische Zivilisation, von Freiheit auch für die Wissenschaft geprägt, im gemeinsamen Kampf gegen Eindringlinge hat unter dem selben Wappen und für denselben Gott gekämpft. Darauf ließe sich identitätsstiftend in ganz Europa aufbauen ohne gleich die Monarchie ausrufen zu müssen.

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MikeSpring
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von MikeSpring » 13.08.2018, 13:38

Du wirst uns sicher auch noch beweisen, wo Du das her hast, mit Deinen 95% Zustimmung. Russische Quellen ? Merkst Du selber, oder ?

Die EINZIGEN die NIE gefragt wurden, wo sie hingehören wollen, sind die Krimtataren, dass sind aber meines Erachtens die einzigen, die es was angeht.

Sieh es ein, dien Annexion der Krim war ein aggressiver, absolut völkerrechtswidriger, durch NICHTS schönzuredender Völkerrechtsbruch, ein kriegerischer Akt, und zwar ein Angriffskrieg. Wenn Du das rechtfertigst, verrät das so einiges über Dich.
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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 13.08.2018, 13:49

Letzter Absatz: Du hast vollkommen Recht.
Nebenfrage: Was war der EInmarsch im Irak wegen Existenz von Massenvernichtungswaffen?

Echt putzig, wie man Euch hier vorführen kann. Ich habe in meinem Leben noch nicht eine einzige russische Quelle gelesen. Ich finde Putin auch nicht gut. Mich ätzt nur die unglaubliche für jeden Deppen erkennbare Doppelmoral hier an.

Hier sind einige dermaßen zerfräst von US-freundlichen Leitmedien, Lehrkörpern und Allgemeinpalaber, dass einem schlecht wird.
Und dann wird sich gewehrt, in dem man jedem, der das auch nur einigermaßen relativiert oder geraderückt, Russlandnähe unterstellt.

Russland hat mit Ukraine etc. Mist gebaut, natürlich. Dafür gibt es Sanktionen und sie werden aus der G8 geschmissen.
Was machen die USA? Irak, Libyen, Syrien frei nach Schnauze? - Nichts passiert, alle stehen stramm.
Der letzte Vollhorst wird da Präsident und trumpelt öffentlich herum in einer Art, die mein Gepolter hier um das zwölffache übertrifft - nichts passiert.
Die USA und ihre Freunde dürfen Atomwaffen nach Belieben besitzen und fertigen - selbstverständlich. Aber wenn irgendein Land, dass Herrn Trump nicht genehm ist, dasselbe versucht (Iran) wird mit Auslöschung gedroht. Prima.
Wen ist denn Herr Putin auf diesem Niveau angegangen?

Wie gesagt: beide machen Fehler. Ich fühle mich den USA auch näher als Putin und möchte eher von NATO Truppen als von Wladis Vodkisten beschützt werden. Aber die Relationen der Bewertung stimmen nicht. Das ist (hier) zum Teil dermaßen platte Schwarzweissmalerei ...
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 13.08.2018, 13:57

Sagt derjenige, der Trump als Kriegstreiber darstellt, während er Obama als Friedensengel lobt.

Bei der Beurteilung des zweiten Irakkrieges kann man zu dem Ergebnis kommen, dass dieser zwar völkerrechtswidrig war, der Einmarsch aber de iure auf Resolution 1441 des UN-Sicherheitsrates gestützt war. Das ist daher mit der Intervention auf der Krim überhaupt nicht zu vergleichen und auch der Vorwurf der Doppelmoral ist daher ziemlich substanzlos.

Dass Du auch noch Stolz darauf bist, keine Quellen zu kennen, sagt hingegen sehr viel über Deine Respektklosigkeit gegenüber Deinen Mitdiskutanten aus, bei denen es Dir ja offensichtlich mehr darum geht, diese zu provozieren als in der Sache zu diskutieren. Warum machst Du das?

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MikeSpring
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von MikeSpring » 13.08.2018, 14:33

Ray hat geschrieben:
13.08.2018, 13:49
Echt putzig, wie man Euch hier vorführen kann. Ich habe in meinem Leben noch nicht eine einzige russische Quelle gelesen. Ich finde Putin auch nicht gut. Mich ätzt nur die unglaubliche für jeden Deppen erkennbare Doppelmoral hier an.
Doppelmoral ? Wie nennst Du es, wenn jemand hier Klimaschutz propagiert, aber mit einem enormen CO2-Ausstoß in der Weltgeschichte rumreist und u.a. Nicaragua unsicher macht ? Außerdem ist es keine Doppelmoral, wenn man Russland kritisiert. Ich weiß nicht WO Du das liest, aber keiner, der hier was gegen Russland geschrieben hat, hat gleichzeitig die USA gelobt. Wenn ich Russland kritisiere, fragst Du mich, ob das ok ist, wenn die USA dasselbe machen. Nun, selten ist das selbe auch wirklich das selbe, aber vielleicht will jemand, der das nicht mit den USA vergleicht in dem Moment auch keinen Vergleich mit den USA anstellen ?

Die meiste Doppelmoral, die es hier gibt, ist die, die Du lediglich unterstellst.
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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 13.08.2018, 15:03

Ich mache Nicaragua unsicher?
Wird ja immer absurder hier.

Ich muss ja nicht 100% richtig liegen, aber das die Gegenseite noch nicht einmal nachdenkt, sondern stupide das Kindergartenmuster "aber duuuu" fährt, spricht für sich. Zumal mit völligem Unwissen, wie ich mich für das Klima engagiere.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 13.08.2018, 16:02

Jeder hier unnötig gepostete Beitrag ist kein Beitrag zum Klima, Ray. Dafür, dass Du bereits zugegeben hast, "quellenfrei" zu argumentieren, magst Du zwar das Klima entlasten, weil Du Dir die Recherche Deiner gefühlten Fakten sparen kannst, qualitativ trägst Du allerdings dann aber zum Diskussionsklima nullkomma nichts bei. Kannste Dir aussuchen, ein Klimakiller bist Du (genau wie ich auch) dann entgegen Deiner Beteuerungen dennoch. Vielleicht sollten wir für die Klimadiskussion aber wieder einen separaten Thread aufmachen und uns hier aufs Politische beschränken.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 13.08.2018, 16:42

Opa hat geschrieben:
13.08.2018, 13:57

Bei der Beurteilung des zweiten Irakkrieges kann man zu dem Ergebnis kommen, dass dieser zwar völkerrechtswidrig war, der Einmarsch aber de iure auf Resolution 1441 des UN-Sicherheitsrates gestützt war. Das ist daher mit der Intervention auf der Krim überhaupt nicht zu vergleichen und auch der Vorwurf der Doppelmoral ist daher ziemlich substanzlos.
Das ist schon deshalb nicht vergleichbar, weil im 2. Irakkrieg eine Militärallianz, also nicht etwa die USA in einem Alleingang, ein Regime gestürzt hat, welches einen Genozid an der eigenen Bevölkerung unter Verwendung von Massenvernichtungsmitteln zu verantworten hatte.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 13.08.2018, 17:14

Jenner, ich glaube, Du kannst inhaltlich nicht der DIskussion folgen :laugh:
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 13.08.2018, 17:14

edit
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 14.08.2018, 18:55

Neues Buch von Dr. Thilo Sarrazin kommt raus und wird mit Sicherheit wieder für Diskussionen sorgen.

Feindliche Übernahme
Wie der Islam den Fortschritt behindert unddie Gesellschaft bedroht

https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/sh ... ebernahme/
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 15.08.2018, 11:55

Die Alternative für Deutschland kritisiert ZDF und RBB. Die Sender wehren sich

https://www.tagesspiegel.de/medien/afd- ... 10634.html
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 15.08.2018, 15:46

Der Tagesspiegel schreibt ernüchtert über libanesische Clans in Berlin: https://www.tagesspiegel.de/themen/repo ... 13056.html

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 16.08.2018, 20:37

Wer noch nicht an der Sommerzeitumfrage der EU Kommission teilgenommen hat, bis heute 23 Uhr geht das hier noch: https://ec.europa.eu/info/consultations ... gements_de

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von herthamichi » 16.08.2018, 21:41

Opa hat geschrieben:
16.08.2018, 20:37
Wer noch nicht an der Sommerzeitumfrage der EU Kommission teilgenommen hat, bis heute 23 Uhr geht das hier noch: https://ec.europa.eu/info/consultations ... gements_de
Eine Seite mit derartigen technischen Schwächen - einfach lächerlich. :no:

Nun gut, meine Meinung konnte ich wohl registriert noch absenden, davon eine Kopie zu bekommen war nicht möglich.

Ich bin gegen eine Abschaffung der Zeitumstellung und sollte sie doch abgeschafft werden, dann für eine Beibehaltung der Sommerzeit.
Dann bliebe es nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter länger hell. Einziger Nachteil: Insbesondere im Winter wird es dann morgens
merklich später hell, aber daran kann ich mich gewöhnen.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von herthamichi » 16.08.2018, 22:08

Vielleicht kann mir da ja mal einen gescheiter Mensch den Zusammenhang erklären?.
Die Tierwelt merkt einfach, wann es auf dem jeweiligen Standort auf dem Planeten
hell oder dunkel wird.

Was hat das damit zu tun, ob wir Menschen sagen, es ist jetzt für uns 6 oder 7 Uhr?.
Den kann unsere Menschen - Zeit doch eigentlich egal sein. Und das ist auch nur
ein Argument, was von den Abschaffungs - Befürwortern ins Feld geführt wird.
Alle anderen Argumente bleiben mir ebenso unverständlich.

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PREUSSE
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 17.08.2018, 06:29

Die Süddeutsche Zeitung sorgt sich


Wie nah steht der Präsident des Bundesverfassungsschutzes Maaßen der AfD?

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... spartandhp
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MikeSpring
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von MikeSpring » 17.08.2018, 07:00

Ich bin eindeutig für eine Abschaffung der Zeitumstellung bei Beinbehaltung der Winterzeit. Erstens mal finde ich es total nervig, immer die Uhren umzustellen, es gibt durchaus ernst zu nehmende Aussagen von Medizinern, die gesundheitliche Auswirkungen bestätigen.

Die Winterzeit ist die natürlich Zeit, wo mittags die Sonne am höchsten steht. Mir ist es auch lieber es wird abends schneller dunkel als morgens später hell, denn ich brauche morgens etwas, um in die Gänge zu kommen, und das funktioniert bei Dunkelheit schlechter als bei Helligkeit.

Auswirkungen auf die Tierwelt gibt es durchaus, sofern sie mit Menschen zu tun haben: Auch Tiere haben eine innere Uhr und richten sich auf Regelmäßigkeiten ein. Wenn Du ein Tier jeden Tag um 7:00 Uhr fütterst oder melkst, und durch die Zeitumstellung machst Du das jetzt eine Stunde früher oder später, verwirrt ein Tier schon, gerade, wenn Du es eine Stunde später fütterst, das sorgt für einen gewissen Streß aus Sorge, heute gibt's nichts. Und auch Tiere im Wald stellen sich nicht nur auf Helligkeit und Dunkelheit ein, sondern auch auf den regelmäßig einsetzenden Berufsverkehr. Wenn der jetzt eine Stunde früher losgeht, sind viele Tiere noch unterwegs. Nicht umsonst gibt es gerade nach Zeitumstellungen besonders viele Wildunfälle.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 17.08.2018, 08:20

MikeSpring hat geschrieben:
17.08.2018, 07:00
Nicht umsonst gibt es gerade nach Zeitumstellungen besonders viele Wildunfälle.
Weil das Wild die Uhren umstellt? :laugh:

Nein, schon klar, ich weiß, was Du meinst und die Argumente der Gegner der Zeitumstellung kann ich in Teilen nachvollziehen, wenn mir vieles auch sehr aufgeblasen erscheint, wenn die dann z.B. begeistert von ihren Urlaubsreisen in andere Zeitzonen erzählen, kann das mit dem Jet-Lag nicht so schlimm sein. Der Milchbauer kann dem Effekt übrigens dadurch entgegenwirken, dass er Sommer- und Winterfutterpläne aufstellt, wo im Sommer dann eine Stunde später gefüttert wird, dann gibt's keinerlei Auswirkungen aufs Vieh.

Was mich bei der Diskussion wirklich nervt ist, dass die Gegner der Zeitumstellung überhaupt nicht empfänglich sind für die tatsächlich vorhandenen Vorteile, die u.a. mit dem nutzbaren Freizeitwert des Draußenseinkönnens im Sommer enorm ist und auf den ich nicht verzichten möchte. Da ich im Winter aber auch z.B. aus Gründen der Verkehrssicherheit Kinder nicht im Dunkeln in die Schule schicken möchte, kommt man um die Beibehaltung der jetzigen Regelung eigentlich nicht umher.

Das vermeintliche Problem ist ja ein menschgemachtes. Der Takt der Zeit, wie wir ihn heute kennen, existiert ja erst seit dem SpätmIttelalter, davor haben die Menschen sich an Sonnenstand, Uhrenglas, Kirchglocken, Mittag oder Sonnenauf- und -untergang orientiert. Das Problem einer Zeitumstellung stellte sich nicht, zumal niemand in jetlagrelevanter Zeit andere Zeitzonen bereisen konnte oder es eine Order gab, eine Stunde vor Sonnenaufgang aufzustehen. Wer in mediterrane Länder reist, wird diese ungefähre Form der Terminvereinbarung auch heute noch kennenlernen, sogar im Business ist es nicht unüblich, sich für "vormittags" zu verabreden und als Deutscher lernt man schnell, dass es sich nicht lohnt, nach einer weiteren Präzisierung zu fragen, sondern im Zweifel eben noch einen Espresso zu trinken oder eben nichts verpasst zu haben, weil man nicht dabei war. Vieles ist eine Frage der Einstellung, die mir bei den Gegnern der Zeitumstellung häufig zu puritanisch-verbissen erscheint.

Dass diese Form der Einholung eines Meinungsbildes eingeholt wurde, finde ich einerseits als Angebot "wir hören Euch zu" gut, andererseits haben die Expertenkommissionen ja schon angekündigt, dass sich vermutlich nichts ändern wird, was dann für die engagierten Gegner zu Frust führen wird. Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass gerade mal eine Millionen von über 500 Millionen EU Bürgern an der Umfrage teilgenommen hat und man darf davon ausgehen, dass diejenigen, die am Status Quo etwas ändern wollen, überrepräsentiert sein dürften, weshalb ich die Umfrage auch für nur bedingt repräsentativ halte.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 17.08.2018, 08:57

Das sogenannte Glückshormon Serotonin wird in Abwesenheit von Licht in Melatonin abgebaut, welches den Schlaf reguliert. Nicht ohne Grund gibt es Menschen, die unter einer Winterdepression leiden. Die Selbstmordraten liegen in Gebieten, in denen im Winter die Sonne kaum aufgeht, im Schnitt höher als in anderen.
Je länger Menschen natürliches Licht zur Verfügung haben, desto besser. Daher: Entweder sollte die jetzige Regelung beibehalten werden oder das ganze Jahr Sommerzeit gelten.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Conse » 17.08.2018, 16:40

Sehe ich auch so, zumal ich nie verstanden habe, wie man sich 2x im Jahr über eine Stunde Umstellung überhaupt so aufregen kann.
Aber ich gehöre auch zu den Romantikern, die das ganze Konstrukt Zeitumstellung ohnehin ganz gut finden, ich finde das eigentlich relativ schön, dass den Jahreszeiten entsprechend da ein Unterschied besteht.
Sind die Stimme der Vernunft, sind die Übereinkunft
Wir sind Anstand und Moral, wer's nicht so sieht ist radikal
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 17.08.2018, 22:58

Von mir aus kann es im Winter 2 statt 1 Stunde zum Sommer zeitverzögert sein.
Finde es immer gruselig wenn es um 16:30 dunkel wird.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 18.08.2018, 07:11

Ray hat geschrieben:
17.08.2018, 22:58
Von mir aus kann es im Winter 2 statt 1 Stunde zum Sommer zeitverzögert sein.
Finde es immer gruselig wenn es um 16:30 dunkel wird.
Dem schliesse ich mich an
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Big Ern » 18.08.2018, 08:22

Dito :wink2:

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 19.08.2018, 23:12

Die CDU fällt in Brandenburg auf Platz 3. Neue Nummer 2 ist die AfD. Ich bin guter Hoffnung, das die AfD die 2 Prozent zur führenden SPD noch aufholt bis zur nächsten Wahl und die neue Nummer 1 in Brandenburg wird :top:

https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/ ... randenburg
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