Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Moderator: Herthort
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Maaßen wohl doch keine Beförderung und wird nicht Staatssekretär. Wird wohl dennoch einen Posten beim BMI bekommen. https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ssekretaer
Ha-Ho-He
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Die murksen da wat rum
HERTHA BSC - wird es immer sein...
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Der Vertreter der Partei des Volkes wird in Potsdam nur 5. mit unterdurchschnittlichen 11,1% der abgegebenen Wählerstimmen. Lag vermutlich am schlechten Wetter.
https://www.rbb24.de/politik/wahl/buerg ... nburg.html
https://www.rbb24.de/politik/wahl/buerg ... nburg.html
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
11 % im ersten Antritt eines Vertreters der Neuen Volkspartei AfD in einer seit der Wende durch die SPD regierten Stadt und einer starken SED Nachfolgepartei sind aller Achtung wert. Entscheidend ist aber die Ablösung der SPD als stärkste politische Kraft durch die Neue Volkspartei AfD in Brandenburg.laotse hat geschrieben: ↑23.09.2018, 22:23Der Vertreter der Partei des Volkes wird in Potsdam nur 5. mit unterdurchschnittlichen 11,1% der abgegebenen Wählerstimmen. Lag vermutlich am schlechten Wetter.
https://www.rbb24.de/politik/wahl/buerg ... nburg.html
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Die NSAfD ist vieles aber keine Volkspartei ! Die ist für Idioten und Nichtsblicker . Selbst das Wahlprogramm der NPD ist Volksnaher . Die NSAfd hat für kein Problem in Deutschland eine Lösung .
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Ich hatte ja vor Wahlpropaganda aller Art gewarnt, als einer hier damit anfing. Nun werden wir wohl schrilles Dauerwahlkampfgekreisch zu hören bekommen. Biste stolz auf Dich, Ray?
Also debattieren wir über die "Volkspartei AfD"?
Nunja, der Begriff Volkspartei ist ja nicht geschützt. Wenn man sich dem Begriff arithmetisch nähert, wird man feststellen, dass außer vielleicht der Union aber derzeit keine politische Kraft in der Lage ist, ein so breites Spektrum abzudecken, dass es diesen Begriff verdient hat. 17 % sind keine Volkspartei. Sonst sind die FDP und die Grünen auch Volksparteien. Die nächste Regierung ist dann eine Viervolksparteienkoalition? Das ist lächerlich.
Nähert man sich dem Begriff Volkspartei inhaltlich und methodisch, dann mag man schnell beim "gesunden Volksempfinden" landen. In Grundsatz- und Wahlprogramm liest sich das etwa so: Steuergeschenke für forschende Unternehmen, Unternehmergeist fördern, Belastungen für Unternehmen mindern, Steuern für Erbschaften abschaffen (die sowieso nur für außerordentliche Vermögen gelten), Sozialleistungen nur noch für einen außerwählten Kreis... Das liest sich alles eher extrem neoliberal denn wie das Programm für "kleine Leute". An den Stammtischen versucht man eh mit DEM Monothema "das Volk" abzuholen, was sich da durchaus gern abholen lässt, weil niemand anders das Volk mehr dort abholt. Insofern ist die AfD inhaltlich sicher alles andere als eine Volkspartei, methodisch macht sie das aber geschickt. Populismus ist allerdings keine alleinige Basis für eine Volkspartei.
Nähert man sich dem Begriff in seinem Wortsinn, schimmert's schnell "völkisch" durch. Nur, dass die "Volksgemeinschaft" längst nicht mehr als geschlossene Einheit zu betrachten ist, wenn sie das überhaupt jemals war. Wer die sich verschiebenden Grenzen in Europa in Erinnerung ruft, angeheiratete und sich abspaltende Monarchien, Herzogtümer und Völker vor Augen hält, wird schnell in Erklärungsnot kommen, wo man denn "Volk" allein historisch abgrenzen will. Ich als Nachfahre von Oberschlesiern fühle mich ja nun auch nicht als Österreicher. Das heilige römische Reich deutscher Nationen hatte über Jahrhunderte Mittelmeerzugang, aber niemand käme heute auf die Idee, einen Slowenen für einen Angehörigen des deutschen Volkes zu halten. Und Kant ist kein Russe, nur, weil er im heutigen Kaliningrad geboren wurde, gewirkt hat und gestorben ist. Die faktische Abschaffung des ius sanguinis hat zur weiteren Unschärfe beigetragen, wir haben heute deutsche Staatsangehörige, die sich dem deutschen Volk nur bedingt zuzuordnen scheinen, eines der absurdesten Beispiele hierfür ist Timur Dugasajew, der als Tschtschene 2002 als politisch verfolgter Asyl beantragt hat und mittlerweile deutscher Staatsbürger ist, aber äußerst gute Kontakte zum tschtschenischen Regime pflegt und wie viele Exil-Tschetschenen als "Schläfer" des russischen Geheimdienstes gilt. Warum dieses Beispiel so absurd ist, zeigt sich auch, weil er zusammen mit AfD und Pegida Exilrussen mobilisiert und unterstützt. Volkspartei AfD, die mit solchen Leuten kooperiert? Volkspartei für welches Volk? Fürs deutsche jedenfalls nicht. Aber Putin dürfte es gefallen, militärisch und wirtschaftlich mag Russland zahnlos sein, was solche Machtkniffe angeht, ist es aber weiterhin groß. Die Frage ist nur, warum gefällt das ausgerechnet demjenigen so, der hier Tag für Tag AfD Propaganda ins Forum kübelt?
Nein, die Versuche unseres "AfD-Bots" hier, uns Tag für Tag die Erfolge seiner Partei zu präsentieren, sind nichts weiter als Propaganda, die wie ein steter Tropfen den Stein höhlen soll. Daher ist es erforderlich, sich regelmäßig in Erinnerung zu rufen, mit wem wir es zu tun haben, das ist keine "Werbung für eine Volkspartei", sondern eher "neoliberal-völkische Putintrollerei". Auch wenn ich mich wiederhole: Die Volksparteien würden gut daran tun, ein in einer Demokratie gesundes und erforderliches Maß an Populismus nicht den Neurechten zu überlassen. Und wir würden gut daran tun, diesen Ort hier nicht zur gelb-blauen Litfaßsäule verkommen zu lassen.
Also debattieren wir über die "Volkspartei AfD"?
Nunja, der Begriff Volkspartei ist ja nicht geschützt. Wenn man sich dem Begriff arithmetisch nähert, wird man feststellen, dass außer vielleicht der Union aber derzeit keine politische Kraft in der Lage ist, ein so breites Spektrum abzudecken, dass es diesen Begriff verdient hat. 17 % sind keine Volkspartei. Sonst sind die FDP und die Grünen auch Volksparteien. Die nächste Regierung ist dann eine Viervolksparteienkoalition? Das ist lächerlich.
Nähert man sich dem Begriff Volkspartei inhaltlich und methodisch, dann mag man schnell beim "gesunden Volksempfinden" landen. In Grundsatz- und Wahlprogramm liest sich das etwa so: Steuergeschenke für forschende Unternehmen, Unternehmergeist fördern, Belastungen für Unternehmen mindern, Steuern für Erbschaften abschaffen (die sowieso nur für außerordentliche Vermögen gelten), Sozialleistungen nur noch für einen außerwählten Kreis... Das liest sich alles eher extrem neoliberal denn wie das Programm für "kleine Leute". An den Stammtischen versucht man eh mit DEM Monothema "das Volk" abzuholen, was sich da durchaus gern abholen lässt, weil niemand anders das Volk mehr dort abholt. Insofern ist die AfD inhaltlich sicher alles andere als eine Volkspartei, methodisch macht sie das aber geschickt. Populismus ist allerdings keine alleinige Basis für eine Volkspartei.
Nähert man sich dem Begriff in seinem Wortsinn, schimmert's schnell "völkisch" durch. Nur, dass die "Volksgemeinschaft" längst nicht mehr als geschlossene Einheit zu betrachten ist, wenn sie das überhaupt jemals war. Wer die sich verschiebenden Grenzen in Europa in Erinnerung ruft, angeheiratete und sich abspaltende Monarchien, Herzogtümer und Völker vor Augen hält, wird schnell in Erklärungsnot kommen, wo man denn "Volk" allein historisch abgrenzen will. Ich als Nachfahre von Oberschlesiern fühle mich ja nun auch nicht als Österreicher. Das heilige römische Reich deutscher Nationen hatte über Jahrhunderte Mittelmeerzugang, aber niemand käme heute auf die Idee, einen Slowenen für einen Angehörigen des deutschen Volkes zu halten. Und Kant ist kein Russe, nur, weil er im heutigen Kaliningrad geboren wurde, gewirkt hat und gestorben ist. Die faktische Abschaffung des ius sanguinis hat zur weiteren Unschärfe beigetragen, wir haben heute deutsche Staatsangehörige, die sich dem deutschen Volk nur bedingt zuzuordnen scheinen, eines der absurdesten Beispiele hierfür ist Timur Dugasajew, der als Tschtschene 2002 als politisch verfolgter Asyl beantragt hat und mittlerweile deutscher Staatsbürger ist, aber äußerst gute Kontakte zum tschtschenischen Regime pflegt und wie viele Exil-Tschetschenen als "Schläfer" des russischen Geheimdienstes gilt. Warum dieses Beispiel so absurd ist, zeigt sich auch, weil er zusammen mit AfD und Pegida Exilrussen mobilisiert und unterstützt. Volkspartei AfD, die mit solchen Leuten kooperiert? Volkspartei für welches Volk? Fürs deutsche jedenfalls nicht. Aber Putin dürfte es gefallen, militärisch und wirtschaftlich mag Russland zahnlos sein, was solche Machtkniffe angeht, ist es aber weiterhin groß. Die Frage ist nur, warum gefällt das ausgerechnet demjenigen so, der hier Tag für Tag AfD Propaganda ins Forum kübelt?
Nein, die Versuche unseres "AfD-Bots" hier, uns Tag für Tag die Erfolge seiner Partei zu präsentieren, sind nichts weiter als Propaganda, die wie ein steter Tropfen den Stein höhlen soll. Daher ist es erforderlich, sich regelmäßig in Erinnerung zu rufen, mit wem wir es zu tun haben, das ist keine "Werbung für eine Volkspartei", sondern eher "neoliberal-völkische Putintrollerei". Auch wenn ich mich wiederhole: Die Volksparteien würden gut daran tun, ein in einer Demokratie gesundes und erforderliches Maß an Populismus nicht den Neurechten zu überlassen. Und wir würden gut daran tun, diesen Ort hier nicht zur gelb-blauen Litfaßsäule verkommen zu lassen.
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Da unterschreibe ich jedes Wort von Opa!
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Das habe ich alles schon mehrmals begründet und am allerwenigsten hat dies etwas mit Russland oder Putin zu tun. Wahrscheinlich kommt man auf solch verqueere Gedanken nur, wenn man genug Glösser intus hat.
Es mag für Dich undenkbar sein, dass immer mehr Menschen von Merkel und den Alt Parteien einfach die Schnauze voll haben und diesem Wischiwaschi Verarschungsprogramm und der zunehmenden Überfremdung Deutschlands. Dazu muss man kein Nazi sein um so empfinden,es genügt ein preussischer Patriot zu sein, und so empfinden, wie viele Millionen anderer Deutscher auch, die endlich in der AfD eine Partei finden, die diese Problematik angehen will, jedoch verstehe ich dein Unverständnis darüber, gerade auch wenn deine Sozialisierung im mehrheitlich muslimischen Neukölln liegt und lag und man sich mit dieser Umgebung arrangiert hat.
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg
- rotergrobi
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- Registriert: 15.07.2018, 13:26
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
@Preusse: Als ebenfalls in Neukölln Sozialisierter kann ich dir sagen, dass ich von den unter 25% Bewohnern Neuköllns ohne Migrationshintergrund nicht zur Integration in den muslimischen Mainstream gezwungen wurde. Der übrigens auch kein Mainstream ist, denn selbst wenn man sich nur Nord-Neukölln anschaut, sind von den über 160000 Einwohnern knapp 40.000 aus Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung, was 25% wären, wobei absolut nicht gesagt ist, dass diese auch praktizierende Muslime sind. Der Mainstream ist berlinweit keine Religionszugehörigkeit zu haben. Angesichts der seit 10 Jahren anhaltenden Gentrifizierungstendenzen in Nord-Neukölln ist auch eher eine Abnahme dieser Bevölkerungsgruppe wahrscheinlich.
@opa: sehr guter Post. Aber die Frage, welche Strategien die politische Mitte wählen sollte, um die sehr heterogene Gruppe von besorgten Bürgern, Wutbürgern, Fremdenfeinden, sozial Abgehängten, Politikverdrossenen, Rechtsextremen, Islamfeinden und Patrioten, die bei der AfD das Kreuz machen, wieder der politischen Mitte zuzuführen, die ist doch etwas komplexer:
Auch wenn ich mich wiederhole, aber die CSU nimmt diese Rolle ja nun seit Monaten dankbar an und schießt unentwegt zum einen gegen die bei dieser Gruppe so unbeliebte Flüchtlingskanzlerin Merkel und hat aus lauter Ratlosigkeit einen deutlichen Kurs im Stile des FJS-Diktums "rechts neben der CSU darf es nichts geben" eingeschlagen und sich im Tagesrythmus neue populistische und zugleich folgenlose Ideen einfallen lassen, wie man sich bei den Neurechten lieb Kind macht. Kreuze aufhängen, Maaßen stützen, Masterplan Migration, wöchentlich 5 Migranten an den bayerischen Grenzen abweisen, die bereits woanders registriert sind...es scheint, dass die "Mutter aller Probleme" im Moment auch die Mutter aller Themen ist, die die CSU so durchs Dorf treibt. Mit dem Erfolg, dass die CSU in der Wählergunst auf ein nie dagewesenes und kaum denkbares Rekordtief gerutscht ist.
Für mich ist die Frage nach wie vor: Kann man die politische Mitte nach rechts schieben wie einen Schrank, und dann sind die neurechten plötzlich wieder in der Mitte der Gesellschaft?
Oder sollte man nicht statt dem Thema Migration, das nach Umfragen ja über 80% der Bundesbürger für völlig überrepräsentiert halten in der öffentlichen Diskussion, sich den Themen zuwenden, die bei vielen der AfD-Wählern eben dieses existentielle Unwohlsein hervorrufen, das die AfD so geschickt auf ihr monothematisches Betätigungsfeld umleitet.
Die AfD AfD sein lassen und klar machen, was die Werte der breiten Bevölkerungsmitte sind in diesem Land, und sich eben nicht bereitwillig von ihr "jagen lassen", bis man die Unterschiede eines Politikers einer Partei, die christlich und sozial sein will, kaum mehr von einem Bundestagsabgeordneten der AfD unterscheiden kann, scheint mir zumindest auch eine Option.
@opa: sehr guter Post. Aber die Frage, welche Strategien die politische Mitte wählen sollte, um die sehr heterogene Gruppe von besorgten Bürgern, Wutbürgern, Fremdenfeinden, sozial Abgehängten, Politikverdrossenen, Rechtsextremen, Islamfeinden und Patrioten, die bei der AfD das Kreuz machen, wieder der politischen Mitte zuzuführen, die ist doch etwas komplexer:
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Die Volksparteien würden gut daran tun, ein in einer Demokratie gesundes und erforderliches Maß an Populismus nicht den Neurechten zu überlassen.
Für mich ist die Frage nach wie vor: Kann man die politische Mitte nach rechts schieben wie einen Schrank, und dann sind die neurechten plötzlich wieder in der Mitte der Gesellschaft?
Oder sollte man nicht statt dem Thema Migration, das nach Umfragen ja über 80% der Bundesbürger für völlig überrepräsentiert halten in der öffentlichen Diskussion, sich den Themen zuwenden, die bei vielen der AfD-Wählern eben dieses existentielle Unwohlsein hervorrufen, das die AfD so geschickt auf ihr monothematisches Betätigungsfeld umleitet.
Die AfD AfD sein lassen und klar machen, was die Werte der breiten Bevölkerungsmitte sind in diesem Land, und sich eben nicht bereitwillig von ihr "jagen lassen", bis man die Unterschiede eines Politikers einer Partei, die christlich und sozial sein will, kaum mehr von einem Bundestagsabgeordneten der AfD unterscheiden kann, scheint mir zumindest auch eine Option.
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
@"Preusse":
Unabhängig davon, dass ich weder in Neukölln sozialisiert bin noch mich mit meiner Umgebung, wenn sie mir denn nicht gefällt, arrangiere, ist die Aussage, dass Neukölln "mehrheitlich muslimisch" sei, nichts weiter als pure Propaganda. Kleiner Faktencheck vorab:
1. Anzahl Gemeinden in Berlin Neukölln:
14 evangelische Gemeinden
7 römisch-katholische Gemeinden
23 sonstige dem chritlichen Glauben zuzuordnende Gemeinden
18 Moscheen
9 sonstige Konfessionsgemeinschaften (Juden, Hindus, Aleviten etc.)
Anteil der muslimischen Gemeinden in Neukölln: 25,3 % - das ist so mehrheitlich wie Deine 17 % Volkspartei sind.
2. Anzahl Einwohner und deren Religionszugehörigkeit:
325.716 Einwohner gesamt, davon
59.546 evangelisch
34.122 römisch katholisch
232.048 konfessionslos bzw. anderen Glaubens (leider nicht anders auf Bezirksebene ausgewiesen), für Berlin geht man von 9% Muslimen aus, selbst wenn wir von dem Gemeindeproporz mit 25,3 % Muslimen ausgehen, stellten diese mit 82.406 nur die drittgrößte Glaubensgemeinschaft nach den Konfessionslosen und den Christen.
Und bevor Du mit der angeblich höheren Fertilität kommst, sei Dir noch mitgegeben, dass diese selbst in "muslimischen" Ländern stark abnehmend und in vielen Ländern weit unterm weltweiten Durchschnitt ist und die hier lebenden Migranten da nur wenig von abweichen. Und im Übrigen auch nichts dafür können, dass wir Deutsche so wenig Kinder kriegen.
Doch abgesehen davon, wie viele es nun sind oder werden, führt das doch zu nichts bzw. lenkt nur von der Frage ab, was Dich dazu treibt, uns hier Tag für Tag Wahlwerbung für Deine "Volkspartei" aufzutischen. Nun kennen wir beide uns ja seit ein paar Jahren und sei Dir sicher, dass ich irgendwann auch aus dem Nähkästchen plaudere, wenn Du hier weiter recht armselig mit angeblichem Wissen um meine Sozialisation zu argumentieren gedenkst. Dein letzter Ausschluss aus HI hatte schließlich auch nichts mit Deinem "preußischem Patriotismus" zu tun, sondern weil Du es u.a. für nötig hieltest, über Dinge diskutieren zu wollen, deren Leugnung in Deutschland strafrechtlich sanktioniert sind.
Die Probleme mit Muslimen verneine ich im Übrigen nicht, natürlich ist es hochproblematisch, wenn mehr als die Hälfte der türkischen Muslime religiöse Gesetze höher ansiedelt als deutsche Gesetze. Natürlich sind patriarchalische Clanstrukturen hochproblematisch und natürlich hängen diese mit Migrationshintergründen und auch dem Islam zusammen, aber eben auch mit Wegschauen auf deutscher Seite. Und mit der Frage, wie wir es mit Errungenschaften des Rechtsstaates wie der Unschuldsvermutung halten wollen. Diesen Aspekt hat neulich Heinz Buschkowsky auf einer Veranstaltung, an der ich regelmäßig teilnehme, zur Sprache gebracht, als sich alle Anwesenden einig waren, man müsse bei den Clans härter durchgreifen und per Beweislastumkehr diese dazu zwingen, die Legalität ihres Vermögens offenzulegen. So einfach ist das nicht, wenn wir nicht wertvolle Errungenschaften über Bord werfen wollen.
Und genau an dem Punkt wünschte ich mir, dass Islamophobiker wie Du mal Farbe bekennen. Selbst wenn wir uns in der Sache einig wären und anerkennen, dass wir mit muslimischen Zuwanderern ein Problem haben, bedeutet das ja noch lange nicht, dass wir uns einig sind, wie wir mit diesem Problem umzugehen gedenken. Da wird die Sache nämlich kompliziert. Und da bedarf es statt Stammtischparolen eben Sachpolitik, die Dir genauso zuwider ist wie Ray. Aber wo Du es gerade ansprichst: Was sind denn da so Deine Vorstellungen, wie Du und Deine "Volksgenossen" aus der "Volkspartei" damit umzugehen gedenken? Bekenne doch mal Farbe. Wie gedenkst Du mit einem jungen Muslim mit unentziehbarem deutschem Pass (weil sonst staatenlos - Art 16 GG) umzugehen, wenn der z.B. kriminell wird? Wie läuft das mit Abschiebungen von Menschen, denen Du die Staatsangehörigkeit nachweisen musst und deren Heimatstaaten sich weigern, diesen wiederaufzunehmen? Soll Putin die ganzen Exil-Tschetschenen zurücknehmen, die nicht in Kadyrows Reich zurückkehren wollen? Und was hat das "Volk" von der "Volkspartei" an Wohltaten zu erwarten?
Du wirst auf keine dieser Fragen eine schlüssige Antwort zu liefern im Stande sein. Zumindest derzeit. Erstens wirst Du Deine sorgsam geschaffene Maske des "preußischen Patrioten" (Preußen ist im Übrigen 1947 durch alliierten Kontrollratsbeschluss aufgelöst worden) nicht ablegen wollen, zweitens wirst Du Dir nicht die Blöße geben zuzugeben, dass die AfD für Dich nur eine Art "Machtoption" darstellt, die ihre wahre Identität erst dann zeigt, wenn man sich unter dem Deckmantel der Bürgerlichkeit und auf demokratisch legitimen Weg die Macht gesichert hat. Und dann folgt das, was die großen Vorbilder wie Putin, Orban und Kaczynski (und letztlich muss man auch Erdogan in dieser Reihe erwähnen) nach und nach tun, um ihre Macht zu erhalten. Aufweichung von Gewaltenteilung, Abschaffung von Meinungsvielfalt, Nationalstaatspolitik etc.
Ich verstehe die Sorgen und Nöte von AfD Wählern, ich verstehe, dass viele die Schnauze voll haben nach mehr als einem Jahrzehnt Merkel sich Veränderungen wünschen. Aber ich trinke doch nicht aus der Kneipentoilette, nur weil mir das Bier nicht schmeckt. Es gibt "Alternativen zur Alternative", personell wie auch sachlich. Diese kann man stärken. Und sogar wählen.
@Grobi: Mit Deiner Frage...
Unabhängig davon, dass ich weder in Neukölln sozialisiert bin noch mich mit meiner Umgebung, wenn sie mir denn nicht gefällt, arrangiere, ist die Aussage, dass Neukölln "mehrheitlich muslimisch" sei, nichts weiter als pure Propaganda. Kleiner Faktencheck vorab:
1. Anzahl Gemeinden in Berlin Neukölln:
14 evangelische Gemeinden
7 römisch-katholische Gemeinden
23 sonstige dem chritlichen Glauben zuzuordnende Gemeinden
18 Moscheen
9 sonstige Konfessionsgemeinschaften (Juden, Hindus, Aleviten etc.)
Anteil der muslimischen Gemeinden in Neukölln: 25,3 % - das ist so mehrheitlich wie Deine 17 % Volkspartei sind.
2. Anzahl Einwohner und deren Religionszugehörigkeit:
325.716 Einwohner gesamt, davon
59.546 evangelisch
34.122 römisch katholisch
232.048 konfessionslos bzw. anderen Glaubens (leider nicht anders auf Bezirksebene ausgewiesen), für Berlin geht man von 9% Muslimen aus, selbst wenn wir von dem Gemeindeproporz mit 25,3 % Muslimen ausgehen, stellten diese mit 82.406 nur die drittgrößte Glaubensgemeinschaft nach den Konfessionslosen und den Christen.
Und bevor Du mit der angeblich höheren Fertilität kommst, sei Dir noch mitgegeben, dass diese selbst in "muslimischen" Ländern stark abnehmend und in vielen Ländern weit unterm weltweiten Durchschnitt ist und die hier lebenden Migranten da nur wenig von abweichen. Und im Übrigen auch nichts dafür können, dass wir Deutsche so wenig Kinder kriegen.
Doch abgesehen davon, wie viele es nun sind oder werden, führt das doch zu nichts bzw. lenkt nur von der Frage ab, was Dich dazu treibt, uns hier Tag für Tag Wahlwerbung für Deine "Volkspartei" aufzutischen. Nun kennen wir beide uns ja seit ein paar Jahren und sei Dir sicher, dass ich irgendwann auch aus dem Nähkästchen plaudere, wenn Du hier weiter recht armselig mit angeblichem Wissen um meine Sozialisation zu argumentieren gedenkst. Dein letzter Ausschluss aus HI hatte schließlich auch nichts mit Deinem "preußischem Patriotismus" zu tun, sondern weil Du es u.a. für nötig hieltest, über Dinge diskutieren zu wollen, deren Leugnung in Deutschland strafrechtlich sanktioniert sind.
Die Probleme mit Muslimen verneine ich im Übrigen nicht, natürlich ist es hochproblematisch, wenn mehr als die Hälfte der türkischen Muslime religiöse Gesetze höher ansiedelt als deutsche Gesetze. Natürlich sind patriarchalische Clanstrukturen hochproblematisch und natürlich hängen diese mit Migrationshintergründen und auch dem Islam zusammen, aber eben auch mit Wegschauen auf deutscher Seite. Und mit der Frage, wie wir es mit Errungenschaften des Rechtsstaates wie der Unschuldsvermutung halten wollen. Diesen Aspekt hat neulich Heinz Buschkowsky auf einer Veranstaltung, an der ich regelmäßig teilnehme, zur Sprache gebracht, als sich alle Anwesenden einig waren, man müsse bei den Clans härter durchgreifen und per Beweislastumkehr diese dazu zwingen, die Legalität ihres Vermögens offenzulegen. So einfach ist das nicht, wenn wir nicht wertvolle Errungenschaften über Bord werfen wollen.
Und genau an dem Punkt wünschte ich mir, dass Islamophobiker wie Du mal Farbe bekennen. Selbst wenn wir uns in der Sache einig wären und anerkennen, dass wir mit muslimischen Zuwanderern ein Problem haben, bedeutet das ja noch lange nicht, dass wir uns einig sind, wie wir mit diesem Problem umzugehen gedenken. Da wird die Sache nämlich kompliziert. Und da bedarf es statt Stammtischparolen eben Sachpolitik, die Dir genauso zuwider ist wie Ray. Aber wo Du es gerade ansprichst: Was sind denn da so Deine Vorstellungen, wie Du und Deine "Volksgenossen" aus der "Volkspartei" damit umzugehen gedenken? Bekenne doch mal Farbe. Wie gedenkst Du mit einem jungen Muslim mit unentziehbarem deutschem Pass (weil sonst staatenlos - Art 16 GG) umzugehen, wenn der z.B. kriminell wird? Wie läuft das mit Abschiebungen von Menschen, denen Du die Staatsangehörigkeit nachweisen musst und deren Heimatstaaten sich weigern, diesen wiederaufzunehmen? Soll Putin die ganzen Exil-Tschetschenen zurücknehmen, die nicht in Kadyrows Reich zurückkehren wollen? Und was hat das "Volk" von der "Volkspartei" an Wohltaten zu erwarten?
Du wirst auf keine dieser Fragen eine schlüssige Antwort zu liefern im Stande sein. Zumindest derzeit. Erstens wirst Du Deine sorgsam geschaffene Maske des "preußischen Patrioten" (Preußen ist im Übrigen 1947 durch alliierten Kontrollratsbeschluss aufgelöst worden) nicht ablegen wollen, zweitens wirst Du Dir nicht die Blöße geben zuzugeben, dass die AfD für Dich nur eine Art "Machtoption" darstellt, die ihre wahre Identität erst dann zeigt, wenn man sich unter dem Deckmantel der Bürgerlichkeit und auf demokratisch legitimen Weg die Macht gesichert hat. Und dann folgt das, was die großen Vorbilder wie Putin, Orban und Kaczynski (und letztlich muss man auch Erdogan in dieser Reihe erwähnen) nach und nach tun, um ihre Macht zu erhalten. Aufweichung von Gewaltenteilung, Abschaffung von Meinungsvielfalt, Nationalstaatspolitik etc.
Ich verstehe die Sorgen und Nöte von AfD Wählern, ich verstehe, dass viele die Schnauze voll haben nach mehr als einem Jahrzehnt Merkel sich Veränderungen wünschen. Aber ich trinke doch nicht aus der Kneipentoilette, nur weil mir das Bier nicht schmeckt. Es gibt "Alternativen zur Alternative", personell wie auch sachlich. Diese kann man stärken. Und sogar wählen.
@Grobi: Mit Deiner Frage...
...triffst Du den Kern ziemlich auf den Punkt. Die Neurechten waren doch nie weg, die politische Mitte ist nur kollabiert, erst hat Schröder die Sozen in diese Mitte geführt und den linken Rand verloren, dann Merkel die Union, die nun den rechten Rand verliert. Ein Neuanfang ist für beide Parteien nur mit glaubwürdigem und neuem Personal möglich. Und beide müssen die Deutungshoheit über die Mitte aufgeben. Seehofer hat in der Flüchtlingskrise eine ähnlich schlimme Rolle gespielt wie Merkel, indem er für mehr als einen Tag abgetaucht war und nun den Heckenschützen gibt. Das glaubt dem doch keiner und der Wähler bestraft das, genau wie das Festhalten und Hochbefördern von Maaßen politische äußerst ungeschickt ist. Und die Union ist wie weiland das Zentrum zu feige, um Verantwortung fürs Land zu übernehmen und Mutti wegzuputschen. Also wird es der Wähler besorgen müssen. Koalitionsbildungen werden zukünftig schwieriger, aber es gibt ja durchaus reizvolle Posten zu verteilen, früher oder später wird auch den Liberalen und der AfD dämmern, dass es neben Ministerposten noch Staatssekretärsposten und Bundesbehördenleitungsposten zu besetzen gibt. Österreich ist übrigens nach Jahrzehnten GroKo mit einer Regierungsbeteiligung der Neurechten nicht untergegangen, Polen nicht und Ungarn nicht. Vielleicht sollten wir Willys altes Wahlkampfmotto "Mehr Demokratie wagen" mit etwas mehr Mut und Selbstbewusstsein angehen anstatt wie die Angstbeißer immer nur "Das sind doch alles Nazis" kläffen. Der Wähler wird eines Tages feststellen, dass die Alternative keine ist und das entsprechend goutieren.Für mich ist die Frage nach wie vor: Kann man die politische Mitte nach rechts schieben wie einen Schrank, und dann sind die neurechten plötzlich wieder in der Mitte der Gesellschaft?
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- Registriert: 23.05.2018, 21:14
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Merkel 1: "Wenn ich mich persönlich frage, dann habe ich mich zu sehr mit der Funktionalität und den Abläufen im Bundesinnenministerium beschäftigt."
Und in wie fern war es der Funktionalität dienlich, einen Staatssekretät, der sich mit dem Thema Wohnungsbau auskennt (total überraschend auch Aufgabe des BMI) zu ersetzen durch einen Kollegen, der sich nur mit Sicherheit auskennt, nur damit ein anderer, der sich nur mit Sicherheit auskennt, sich jetzt um Sicherheit kümmern soll?
Und in wie fern war es der Funktionalität dienlich, einen Staatssekretät, der sich mit dem Thema Wohnungsbau auskennt (total überraschend auch Aufgabe des BMI) zu ersetzen durch einen Kollegen, der sich nur mit Sicherheit auskennt, nur damit ein anderer, der sich nur mit Sicherheit auskennt, sich jetzt um Sicherheit kümmern soll?
- rotergrobi
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
@opa:
Die Frage ist aber, ob das Orientieren an linker Rand SPD, rechter Rand CDU und der klassischen Lagerpolitik noch zieht. Das sind bei den Parteien ja auch quasi markwirtschaftliche Faktoren, die eine Rolle spielen, wenn man denn Wahlen als eine Art Marktplatz politischer Ideen sehen will.
Die SPD hat den linken Rand ja nicht aufgegeben, weil sie gerne eine Partei der Mitte sein wollte, sondern weil mit dem Niedergang der DDR und des sozialistischen Weltexperiments allgemein der Anteil an Wählern, die tatsächlich noch "linke Politik" unterstützt haben in der SPD ganz klar geschrumpft ist und spätestens nach Hartz4 die SPD als Heimat für Linke auch ein erhebliches Glaubwürdigkeitsproblem hatte. Mit ein paar proletarischen Gewerksschaftsheinis als Zielgruppe gewinnst du keine Wahlen mehr, daher war der Ruck der SPD in die Mitte ja unausweichlich und ohne eine inhaltliche Unterfütterung ist ein Wahlkampf, wie der mit dem Thema "Gerechtigkeit" zuletzt, auch irgendwo auf Phrasenschwein-Niveau.
Dass die CDU dann weiter in Richtung Mitte rückt, um dort der SPD Paroli zu bieten scheint dann auch logisch, zeigt aber auch, dass dieses Hin- und Hergeschiebe in irgendwelche Richtungen ganz richtig dazu führt, dass beide Parteien an Profil verlieren. Und wenn sich dann diese beiden zahnlosen Tiger auch noch in Regierungsverantwortung Tag für Tag auf kleinste gemeinsame Nenner einigen müssen, dann bewirkt dass in der Außendarstellung natürlich in der täglichen Regierungsarbeit extrem entscheidungsschwach.
Wir leben ja in Zeiten, in denen Themen wie Demographieentwicklung, Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel, Bildung und Migration (als EIN Thema unter vielen) tatsächlich tiefgreifende Entscheidungen brauchen, die ich aber nur fällen kann, wenn ich als politische Partei weiß, wofür ich stehe und mit welchem weltanschaulichen Kompass ich mich auf die große Fahrt mache. Diese weltanschauliche Kante fehlt beiden Parteien, daher ja auch der schockierende Innovationsstau, der hier nach Jahren der Groko herrscht. Denn wir sind - und das ist tatsächlich ein Vorteil der Groko-Jahre - hervorragend durch krisengeschüttelte Jahre gekommen, v.a. mit einer Politik, die unserer exportbasierten Wirtschaft in vielen Fragen entgegenkam. Aber auf Kosten einer Stagnation in vielen Politikbereichen, die für die Zukunft unseres Landes entscheidend wären.
Und in meinen Augen ist dies eben eine Folge dieser an der Wählergunst ausgerichteten Links-Rechts-Denke, die dazu führt, dass das, wofür man steht, verblasst, und das, von dem man denkt, dass es die Wähler interessiert, überdeutlich den parteilichen Diskurs bestimmt, seit Jahren jetzt also das Thema Migration.
Insofern würde ich dein "mehr Demokratie wagen" nicht unbedingt überführen wollen in dein Gedankenspiel einer Koalition mit der AfD, um diese in unseren Mainstream zu integrieren (wobei reizvoll wäre es schon, denn genau wie bei der Linken würde man dann sehen, wieviel Parolengroßmaultaum in Regierungsverantwortung dann wirklich die Mühlen der Realpolitik überlebt). Die politische Mitte, die im Moment gefühlt für nix steht, sondern die Debatte weitestgehend aus Schiss vor rechten Protestwählern nur noch um Themen wie Migration und innere Sicherheit kreisen lässt (die wichtige Wohnraumdebatte wurde letzte Woche ja komplett weggedrückt von einer Debatte um die Personalie Maaßen, die in jeder anderen Firma im Umlaufverfahren in 20 Minuten per Email geklärt worden wäre), sollte sich erst einmal wieder darauf besinnen, was es heißt, in einer der stabilsten und erfolgreichsten Demokratien Europas die Mitte vertreten zu wollen. Was heißt es, sozial/christlich oder demokratisch sein zu wollen und woran erkennt ein Wähler das. Denn das sind mehrheitsfähige Werte, die aber im Moment bei den beiden (knapp) Volksparteien in denkbar schlechten Händen sind, denn selten war es unsexier sozialdemokratisch oder christlich-sozial zu sein.
Die Frage ist aber, ob das Orientieren an linker Rand SPD, rechter Rand CDU und der klassischen Lagerpolitik noch zieht. Das sind bei den Parteien ja auch quasi markwirtschaftliche Faktoren, die eine Rolle spielen, wenn man denn Wahlen als eine Art Marktplatz politischer Ideen sehen will.
Die SPD hat den linken Rand ja nicht aufgegeben, weil sie gerne eine Partei der Mitte sein wollte, sondern weil mit dem Niedergang der DDR und des sozialistischen Weltexperiments allgemein der Anteil an Wählern, die tatsächlich noch "linke Politik" unterstützt haben in der SPD ganz klar geschrumpft ist und spätestens nach Hartz4 die SPD als Heimat für Linke auch ein erhebliches Glaubwürdigkeitsproblem hatte. Mit ein paar proletarischen Gewerksschaftsheinis als Zielgruppe gewinnst du keine Wahlen mehr, daher war der Ruck der SPD in die Mitte ja unausweichlich und ohne eine inhaltliche Unterfütterung ist ein Wahlkampf, wie der mit dem Thema "Gerechtigkeit" zuletzt, auch irgendwo auf Phrasenschwein-Niveau.
Dass die CDU dann weiter in Richtung Mitte rückt, um dort der SPD Paroli zu bieten scheint dann auch logisch, zeigt aber auch, dass dieses Hin- und Hergeschiebe in irgendwelche Richtungen ganz richtig dazu führt, dass beide Parteien an Profil verlieren. Und wenn sich dann diese beiden zahnlosen Tiger auch noch in Regierungsverantwortung Tag für Tag auf kleinste gemeinsame Nenner einigen müssen, dann bewirkt dass in der Außendarstellung natürlich in der täglichen Regierungsarbeit extrem entscheidungsschwach.
Wir leben ja in Zeiten, in denen Themen wie Demographieentwicklung, Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel, Bildung und Migration (als EIN Thema unter vielen) tatsächlich tiefgreifende Entscheidungen brauchen, die ich aber nur fällen kann, wenn ich als politische Partei weiß, wofür ich stehe und mit welchem weltanschaulichen Kompass ich mich auf die große Fahrt mache. Diese weltanschauliche Kante fehlt beiden Parteien, daher ja auch der schockierende Innovationsstau, der hier nach Jahren der Groko herrscht. Denn wir sind - und das ist tatsächlich ein Vorteil der Groko-Jahre - hervorragend durch krisengeschüttelte Jahre gekommen, v.a. mit einer Politik, die unserer exportbasierten Wirtschaft in vielen Fragen entgegenkam. Aber auf Kosten einer Stagnation in vielen Politikbereichen, die für die Zukunft unseres Landes entscheidend wären.
Und in meinen Augen ist dies eben eine Folge dieser an der Wählergunst ausgerichteten Links-Rechts-Denke, die dazu führt, dass das, wofür man steht, verblasst, und das, von dem man denkt, dass es die Wähler interessiert, überdeutlich den parteilichen Diskurs bestimmt, seit Jahren jetzt also das Thema Migration.
Insofern würde ich dein "mehr Demokratie wagen" nicht unbedingt überführen wollen in dein Gedankenspiel einer Koalition mit der AfD, um diese in unseren Mainstream zu integrieren (wobei reizvoll wäre es schon, denn genau wie bei der Linken würde man dann sehen, wieviel Parolengroßmaultaum in Regierungsverantwortung dann wirklich die Mühlen der Realpolitik überlebt). Die politische Mitte, die im Moment gefühlt für nix steht, sondern die Debatte weitestgehend aus Schiss vor rechten Protestwählern nur noch um Themen wie Migration und innere Sicherheit kreisen lässt (die wichtige Wohnraumdebatte wurde letzte Woche ja komplett weggedrückt von einer Debatte um die Personalie Maaßen, die in jeder anderen Firma im Umlaufverfahren in 20 Minuten per Email geklärt worden wäre), sollte sich erst einmal wieder darauf besinnen, was es heißt, in einer der stabilsten und erfolgreichsten Demokratien Europas die Mitte vertreten zu wollen. Was heißt es, sozial/christlich oder demokratisch sein zu wollen und woran erkennt ein Wähler das. Denn das sind mehrheitsfähige Werte, die aber im Moment bei den beiden (knapp) Volksparteien in denkbar schlechten Händen sind, denn selten war es unsexier sozialdemokratisch oder christlich-sozial zu sein.
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Gott, was für ein Kindertheater. Ich weiß was, was du nicht weißt. Dann raus damit. Wie lange willst du noch damit hausieren gehen? Soll das eine Art der Epressung werden´Meinst du ich artikuliere dann nicht mehr meine Meinung, die dich offensichtlich ja so echauffiert ? Gott wie armselig von dir. Wie oft willst du noch kundtun, das ich bei HI gesperrt war? Das waren dutzende andere auch, die sich nicht so angebiedert haben wir du. Was für ein armseliger Wicht du bist Opa.Alleine schon der Umstand zu drohen etwas auszuplaudern zeigt deinen wahren Charakter. Ein typischer Jesuitenschüler par excellence. Du bist nur zu bedauern. Also raus damit wenn du dich dann besser fühlst und meinst mich in Mißkredit bringen zu müssen oder halte einfach die Klappe und drohe nicht immer und immr wieder wie ein zahnloser Löwe. Einfach nur lächerlich wie wichtig du dich nimmst .Opa hat geschrieben: ↑24.09.2018, 11:47Nun kennen wir beide uns ja seit ein paar Jahren und sei Dir sicher, dass ich irgendwann auch aus dem Nähkästchen plaudere, wenn Du hier weiter recht armselig mit angeblichem Wissen um meine Sozialisation zu argumentieren gedenkst. Dein letzter Ausschluss aus HI hatte schließlich auch nichts mit Deinem "preußischem Patriotismus" zu tun, sondern weil Du es u.a. für nötig hieltest, über Dinge diskutieren zu wollen, deren Leugnung in Deutschland strafrechtlich sanktioniert sind.
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Benötige keine Maske im Gegensatz zu dir, denn ich kämpfe immer mit offenem Visier
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Aber das ist doch genau das Erfolgsmodell der AfDler dieser Welt.Opa hat geschrieben: ↑24.09.2018, 09:15Nähert man sich dem Begriff in seinem Wortsinn, schimmert's schnell "völkisch" durch. Nur, dass die "Volksgemeinschaft" längst nicht mehr als geschlossene Einheit zu betrachten ist, wenn sie das überhaupt jemals war. Wer die sich verschiebenden Grenzen in Europa in Erinnerung ruft, angeheiratete und sich abspaltende Monarchien, Herzogtümer und Völker vor Augen hält, wird schnell in Erklärungsnot kommen, wo man denn "Volk" allein historisch abgrenzen will.
Die Sehnsucht bedienen nach einer abgeschlossenen Gartenlaube mit reinrassigen und friedlichen einheimischen Enten und Wölfen, die es so nie gegeben hat. Ich glaube, viele von uns tragen so einen Wunsch in sich. Wünsche haben mit Logik wenig zu tun, gewinnen aber gerne bei beorgten Bürgern in als kriselnd empfundenen Zeiten die Oberhand, die nüchterne Zurkenntnisnahme einer veränderten Faktenlage hat dann schon mal das Nachsehen. Der Wunsch an sich ist ja auch nicht illegitim, nur leider nicht mehr lebbar in unserer Hybridwelt außer in Internetforen. Und partiell kann ich ihn sogar nachvollziehen. Wir waren ja alle mal Kinder. Samstags Badewanne und dann Sportschau und so.
Zumindest in Deutschland ist dieser Stresstest eher zum Scheitern verurteilt. Im Gegensatz zu osteuropäischen Ländern hat die alliierte Umerziehungspropaganda doch in weiten Teilen der Bevölkerung Früchte getragen. Und ebenso im Gegensatz zu Orban und Pis sind die von Opa erwähnten und immer noch gut hinter dem Mobilisierungsthema versteckten FDP-Inhalte der AfD zu stark, um der völkischen Protestbewegung eine dauerhafte Volksverwurzelung zu ermöglichen. Die AfD ist hinsichtlich ihrer finanz- und sozialpolitischen Vorstellungen eher nciht in der Lage, das Protestpotential auch in Regierungsverantwortung länger an sich zu binden. Ganz zu schweigen von den von dir angesprochenen Mühlen.rotergrobi hat geschrieben: ↑24.09.2018, 12:30Insofern würde ich dein "mehr Demokratie wagen" nicht unbedingt überführen wollen in dein Gedankenspiel einer Koalition mit der AfD, um diese in unseren Mainstream zu integrieren (wobei reizvoll wäre es schon, denn genau wie bei der Linken würde man dann sehen, wieviel Parolengroßmaultaum in Regierungsverantwortung dann wirklich die Mühlen der Realpolitik überlebt).
Wann genau war das mal sexy? OK; ein halbes Jahr Willy Brandt, das vor allem in Städten mit Universitätsanschluß,; ein viertel Jahr geistig-moralische Wende, das vielleicht eher in Passau und Co. Aber sonst?rotergrobi hat geschrieben: ↑24.09.2018, 12:30denn selten war es unsexier sozialdemokratisch oder christlich-sozial zu sein.
Aber welche Farbe?
Ein Leben ohne Pal ist möglich, aber sinnlos.
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Reaktionen auf die Wahl-Sensation in der Union „Die Merkel-Dämmerung hat unwiderruflich begonnen“ Die Fraktion der CDU läutet das Ende der Ära Merkel ein. Ob sie die Zeichen der Zeit versteht?
Ralph Brinkhaus ist neuer Chef der Unionsfraktion, er löst den Merkel-Vertrauten Volker Kauder nach 13 Jahren ab.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
(1) Es gibt auch noch positive politische Ereignisse
(2) diese auch noch von Preusse vermittelt ...
@ TediBär: Hervorragender Beitrag! Eine Einschränkung: Zu Schrödis Zeiten war es MEGAGEIL Sozi oder Grüner zu sein.
(2) diese auch noch von Preusse vermittelt ...
@ TediBär: Hervorragender Beitrag! Eine Einschränkung: Zu Schrödis Zeiten war es MEGAGEIL Sozi oder Grüner zu sein.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Es ist liegt immer in der Betrachtung eines jeden einzelnen wie er Ereignisse betrachtet. Für mich waren das alles positive Ereignisse
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Dass der Schoßhund Kauder abgewählt ist ist SENSATIONELL GUT und hoffentlich der Anfang vom baldigen politischen Ende der Mutter aller Probleme.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Ich weiß ja nicht wo du zu dieser Zeit gelebt hast, aber ich kenne massenweise Leute die wegen Schröder aus der SPD ausgetreten sind und die WASG gegen Schröder gegründet haben, allen voran die Gewerkschaftler. Wegen Schröder hat Lafontaine die Linkspartei gegründet und massig Genossen mitgenommen hat.
Wegen Fischer und seinem Ja zum ersten Kriegs Auslandeinsatz haben viele Grüne ihre Partei verlassen.
Frage doch mal diese Menschen ob sie diese Zeiten MEGAGEIL fanden.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Schrödi, Fischer, neue Mitte - eine GEILE Zeit war es. Die schönste meines Lebens.
Abi 3 Monate in der Tasche, die Nase achtkantig voll vom fetten Kohl und dann begann eine geniale Lebensphase voller Hoffnung, Jugend, grenzenlosem Optimismus, Hoffnung, Träumen, Mut ...
Abi 3 Monate in der Tasche, die Nase achtkantig voll vom fetten Kohl und dann begann eine geniale Lebensphase voller Hoffnung, Jugend, grenzenlosem Optimismus, Hoffnung, Träumen, Mut ...
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Ahhh. Und weil du Deine Post-Abi-Jährchen toll fandest, ist Schröders SPD Zeit die geilste Zeit, die ein Sozi hätte haben können?Ray hat geschrieben: ↑25.09.2018, 21:05Schrödi, Fischer, neue Mitte - eine GEILE Zeit war es. Die schönste meines Lebens.
Abi 3 Monate in der Tasche, die Nase achtkantig voll vom fetten Kohl und dann begann eine geniale Lebensphase voller Hoffnung, Jugend, grenzenlosem Optimismus, Hoffnung, Träumen, Mut ...
Ha-Ho-He
Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
....Hartz4?Ray hat geschrieben: ↑25.09.2018, 21:05Schrödi, Fischer, neue Mitte - eine GEILE Zeit war es. Die schönste meines Lebens.
Abi 3 Monate in der Tasche, die Nase achtkantig voll vom fetten Kohl und dann begann eine geniale Lebensphase voller Hoffnung, Jugend, grenzenlosem Optimismus, Hoffnung, Träumen, Mut ...
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik
Kauder wird jetzt bestimmt Sonderberater, mit höherer Besoldungsstufe.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.