Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

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PREUSSE
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 05.11.2018, 18:26

isnogud hat geschrieben:
05.11.2018, 18:20
Du wiederholst Dich, Preusse.

Da Du aber anscheinend wirklich nicht in der Lage bist, mal was selbst zu machen, sondern es nur von anderen zu verlangen, sei es weil es Dich intelektuell überfordert, sei es weil Du einfach Spaß am trollen hast, wie wäre es denn, Preusse, wenn Du Drago auffordertest seinen Text mal mit den notwendigen Quellenbelegen zu unterfüttern?

Danke.
Dir ist auch keine Ausrede zu plump um deine intellektualitat unter Beweis stellen zu müssen,was? :grin:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 05.11.2018, 18:27

Mit Braunen zu kommunizieren verläuft überwiegend nach dem immerselben Schema:
Sie erwähnen eine These, die durchaus richtig ist, aber hierzulande gerne nicht an die Große Glocke gehängt wird, weil sich keiner gerne auf glattes Eis setzt. Innerlich denkt man "ja, nicht falsch". In diesem Fall die Danzig-Frage. Dann kommt These 2 (z.B. "Churchill war auch kein Engel"), dann These 3 und spätestens bei These 4 wird dann irgendeine krude Theorie zusammengezwirbelt, die Hitlers Wahnsinn relativieren soll. Und viele laufen dem in die Falle.
Wenn man den Spaß nämlich von der Fragestellung "ähm, Sender Gleiwitz, war das wirklich was?" aufzieht (und hunderte andere Möglichkeiten) sieht die Sache nämlich schon ganz anders aus.

Das System Hitler war schon allein ökonomisch betrachtet von Beginn an auf Krieg gebürstet und anders ökonomisch gar nicht darstellbar.
Über seinen Wahn, Judenvernichtung, "lebensunwertes Leben" existieren Dokumente in Bild und Ton.

Was Drago tut ist schematisch in etwa, von der aktuellen Bundesligasaison die paar Minuten ansehnlichen Fußball von Fortuna Düsseldorf per Video zusammenzuschneiden (1% der gespielten Zeit), alles desaströse (99%) wegzuschneiden und dann frech behaupten, Fortuna spiele tollen Fußball dieses Jahr nur die böse Linksfront inkl. ihrer Bundesligatabelle erkenne das nicht an.

Ich bin selten auf meine Nationalität stolz - aber ich bin stolz, wie mein Land mit den finsteren Epochen seiner Geschichte umgeht. Das sollte Vorbild sein für andere Länder, die nicht so gerne über Episoden a la Indianer, Sklavenhandel etc. reden. Nur und nur so formuliert macht das Sinn und NIEMALS "Ach, die anderen lassen ihre kleinen Übel fünf mal gerade sein, dann wir mit unserem großen Übel auch".

Man KANN sagen "Das war vor meiner Zeit, damit habe ich nichts zu tun". Aber die Geschichte und das Leid darf man niemals vergessen.
Besonders abartig wird es, wenn diejenigen, die mit der Geschichte Deutschland nichts zu tun haben wollen, dann auf einmal bei einem Jogi Kick ganz ganz stolze Deutsche sind - das nenne ich dann mal Rosinenpickerei.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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bayerschmidt
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von bayerschmidt » 05.11.2018, 18:31

Schlauberger! Ihr wisst genau, dass es unsinnig ist, den halbgaren Mix aus Funken Wahrheit und viel Unfug zu widerlegen. Und das nun als Keule für die eigene moralische Überlegenheit rauszuholen, ist auch bisschen absurd...
Aber auf die Schnelle:
Drago1892 hat geschrieben:
03.11.2018, 09:03
Zweitens, hatte Polen nicht nur mobil gemacht, sondern auch Pläne angefertigt, wie denn die Landkarten nach einem Sieg über dem Deutschen Reich auszusehen haben....
Dittens, hat das Deutsche Reich die Resttschechei erst besetzt, NACHDEM dies bereits andere Länder angefangen hatten, die NICHT die Erlaubnis hatten auch nur irgendeinen Teil der Tschechei zu besetzen und siehe da POLEN war eines dieser Länder, die haben nämlich ebenfalls völkerreichtswidrig einen Teil der Resttschechei besetzt, genau wie Ungarn! Es ist also lachhaft so zu tun, ...
Drago widerspricht sich (angesichts seiner Deutung der polnischen Pläne) selbst, denn Hitler gab schon vorher ganz konkrete Pläne in Auftrag wie die Rest-Tschechoslowakei zerschlagen werden könne, ihm reichte das Sudentenland eben nicht. Ungarn war da ohnehin schon mehr und mehr Satellit des Deutschen Reiches, das Vorgehen war abgesprochen. Auch die Unabhängigkeit der Slowakei erfolgte von Gnaden Hitlers. Es ist absurd, dass Drago suggeriert, man hätte quasi erst eingegriffen, als andere sich schon ins Unrecht gesetzt hatten.
Hitler tat dies permanent über den Völkerbund, also ganz offiziell und eben vollkommen berechtigt!
Wie sich da Polen bedroht sehen soll ist lächerlich,
Hitler ist gleich 1933 aus dem Völkerbund ausgetreten. Es wird nicht ganz klar wie er dann "ganz offiziell" und "vollkommen berechtigt" vor dem Völkerbund agiert haben will.
...
Was von Deutscher Seite aus gelogen war ist, dass es keine Jagdten von Polen auf Deutsche gab und die alle nach Danzig flohen, aber auch dies geschah erst, NACHDEM Polen jeglichen fairen Kompromis zur Danzigfrage ablehnte! Und dies tat Polen übrigens ausschließlich auf Druck von England aus, die zufälliger Weise unbedingt einen Krieg wollten und Polen ihren Bündnisbeistand garantierten, was sie dann nie taten und Polen so dumm war, sich darauf zu verlassen...aber ja sind ja an allem die bösen bösen Nazis schuld!
Exemplarisch für die krude Mischung. Polen war zwar kein friedliebender Hort der Demokratie, sondern jahrelang eine Diktatur mit dem Anspruch eine bedeutenden Macht auf europäischer Ebene zu sein, vielleicht sogar an einer kalkulierten Eskalation interessiert. Andererseits hatte das Deutsche Reich Polen zunächst die Rolle eines deutschen Satellitenstaates gegen den Bolschewismus zugedacht, Hitler hatte aber auch gesagt, ihm ginge es nie um Danzig, sondern um den berühmten Lebensraum im Osten. Er hatte den deutsch-polnischen Vertrag aufgekündigt und er hatte dann auch im Frühjahr 39 vor dem OKW bekannt, Polen bei der ersten passenden Gelegenheit anzugreifen. Dafür, dass England "zufälliger Weise unbedingt einen Krieg wollte" wären ein paar Belege ganz hilfreich, aber die wird Drago nicht liefern können. Chamberlain wollte die Souveränität Polens schützen war aber auch Verhandlungen über den Status von Danzig nicht abgeneigt. Die bewusste Herbeiführung eines "unbedingt gewollten" Krieges ist dies nicht. Wie auch immer rechtfertigt nichts, aber auch gar nichts einen Vernichtungsfeldzug gegen Polen, Russen und Juden.
Bis zum Ende des Frankreichfeldzuges reagierte Hitler politisch mit allem was er tat eigentlich nur, das siehst du auch daran, dass er selbst noch nach dem gewonnenen Frankreich Feldzug den Alliierten Friedensverhandlungen anbot, so alles wieder beim alten geblieben wäre....außer eben Danzig mit Transitautobahnen dem Deutschen Reich zugefallen wäre....dies lehnten die Allierten ab....also war selbst der gesamte Restkrieg nicht nur Deutsche Schuld....sondern durchaus willkommen von westlicher Seite!
Legende und Unfug! Klar hielten Hitler und Teile der militärischen Führung einen "ehrenvollen" Frieden mit England für möglich und sogar vorteilhaft, weil es auch noch keine dezidierten Pläne für einen Krieg gegen England gab. Das Friedens-"Angebot" hätte maximal aber so ausgesehen, dass Hitler eben in Europa freie Hand hätte (und die Eroberungen weitestgehend behalten) und man den Engländern weite Teile des Empires gelassen hätte.
Stimmt die Historisierung des Holocaust ist natürlich völlig abwegig...weil ja auch 99,9% der Menschen unseres Landes damit auch noch mal was ganz genau zu tun haben?
Es ist eben unsäglich so etwas als Deutscher immer noch vorgehalten zu bekommen und auch schlichtweg falsch!
... Die USA mit ihren Indianern, Moa in China oder Stalin in der Sowjetunion oder die Japaner bei den Chinesen im zweiten Weltkrieg, bei allen drei gab es deutlich mehr Opfer, als beim Holocaust....nur keine Sau redet eben mehr darüber, weil sie ja die Deutschen super in ihre Rolle gefügt haben.....immer schön als einziger auf der Welt Verantwortung tragen, obwohl diese Dinge überall auf der Welt vorkamen und auch heute noch passieren.

Erstens frage ich mich, was so schlimm daran ist, Verantwortung zu übernehmen. Schmälert es Dragos schwaches Selbstbewusstsein? Also mir wird das nicht permanent vorgehalten. Es dürfte auch zumindest umstritten sein, ob es "jeweils deutlich mehr Opfer" gegeben habe. Ganz bestimmt hat die Industrialisierte Vernichtung innerhalb weniger Jahre auch eine besondere Dimension. Und selbstverständlich wird auch über die anderen Verbrechen geredet, logischerweise z.B. über Verbrechen gegen Chinesen in China etwas mehr als hier. Aber ja, vielleicht sind wir Deutschen in dieser Aufarbeitung sogar mal vorbildlich, macht mich jetzt eigentlich gar nicht so wütend.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.11.2018, 18:36

Haddock hat geschrieben:Und das nun als Keule für die eigene moralische Überlegenheit rauszuholen, ist auch bisschen absurd.
Wo? Und wen meinst Du?

Ist ja schon fast pathologisch bei Dir unbedingt nochmal nach links - ich vermute mal, dass Du die "eigene moralische Überlegenheit" dort verortet hast - auskeilst. Das finde ich allerdings noch absurder.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.11.2018, 18:43

Eigentlich wollte ich für Preusse nur noch mal den Daumen von Jenner posten:
Jenner hat geschrieben:
05.11.2018, 00:57
TEDIbär hat geschrieben:
04.11.2018, 00:37
Machen wir es kurz.
Ich könnte dir so gut wie jeden Rotz, den du hier behauptest, von der Nase schmieren.
Aber dein ekeliger Tonfall des Zukurzgekommenen, der jetzt endlich darf, hindert mich extrem daran.
Fühl dich groß.
Es wird nicht lange dauern.
:top:
Es wird alles ganz wunderbar!
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 05.11.2018, 19:07

bayerschmidt hat geschrieben:
05.11.2018, 18:31
Schlauberger! Ihr wisst genau, dass es unsinnig ist, den halbgaren Mix aus Funken Wahrheit und viel Unfug zu widerlegen. Und das nun als Keule für die eigene moralische Überlegenheit rauszuholen, ist auch bisschen absurd...
Aber auf die Schnelle:
Drago1892 hat geschrieben:
03.11.2018, 09:03
Zweitens, hatte Polen nicht nur mobil gemacht, sondern auch Pläne angefertigt, wie denn die Landkarten nach einem Sieg über dem Deutschen Reich auszusehen haben....
Dittens, hat das Deutsche Reich die Resttschechei erst besetzt, NACHDEM dies bereits andere Länder angefangen hatten, die NICHT die Erlaubnis hatten auch nur irgendeinen Teil der Tschechei zu besetzen und siehe da POLEN war eines dieser Länder, die haben nämlich ebenfalls völkerreichtswidrig einen Teil der Resttschechei besetzt, genau wie Ungarn! Es ist also lachhaft so zu tun, ...
Drago widerspricht sich (angesichts seiner Deutung der polnischen Pläne) selbst, denn Hitler gab schon vorher ganz konkrete Pläne in Auftrag wie die Rest-Tschechoslowakei zerschlagen werden könne, ihm reichte das Sudentenland eben nicht. Ungarn war da ohnehin schon mehr und mehr Satellit des Deutschen Reiches, das Vorgehen war abgesprochen. Auch die Unabhängigkeit der Slowakei erfolgte von Gnaden Hitlers. Es ist absurd, dass Drago suggeriert, man hätte quasi erst eingegriffen, als andere sich schon ins Unrecht gesetzt hatten.
Hitler tat dies permanent über den Völkerbund, also ganz offiziell und eben vollkommen berechtigt!
Wie sich da Polen bedroht sehen soll ist lächerlich,
Hitler ist gleich 1933 aus dem Völkerbund ausgetreten. Es wird nicht ganz klar wie er dann "ganz offiziell" und "vollkommen berechtigt" vor dem Völkerbund agiert haben will.
...
Was von Deutscher Seite aus gelogen war ist, dass es keine Jagdten von Polen auf Deutsche gab und die alle nach Danzig flohen, aber auch dies geschah erst, NACHDEM Polen jeglichen fairen Kompromis zur Danzigfrage ablehnte! Und dies tat Polen übrigens ausschließlich auf Druck von England aus, die zufälliger Weise unbedingt einen Krieg wollten und Polen ihren Bündnisbeistand garantierten, was sie dann nie taten und Polen so dumm war, sich darauf zu verlassen...aber ja sind ja an allem die bösen bösen Nazis schuld!
Exemplarisch für die krude Mischung. Polen war zwar kein friedliebender Hort der Demokratie, sondern jahrelang eine Diktatur mit dem Anspruch eine bedeutenden Macht auf europäischer Ebene zu sein, vielleicht sogar an einer kalkulierten Eskalation interessiert. Andererseits hatte das Deutsche Reich Polen zunächst die Rolle eines deutschen Satellitenstaates gegen den Bolschewismus zugedacht, Hitler hatte aber auch gesagt, ihm ginge es nie um Danzig, sondern um den berühmten Lebensraum im Osten. Er hatte den deutsch-polnischen Vertrag aufgekündigt und er hatte dann auch im Frühjahr 39 vor dem OKW bekannt, Polen bei der ersten passenden Gelegenheit anzugreifen. Dafür, dass England "zufälliger Weise unbedingt einen Krieg wollte" wären ein paar Belege ganz hilfreich, aber die wird Drago nicht liefern können. Chamberlain wollte die Souveränität Polens schützen war aber auch Verhandlungen über den Status von Danzig nicht abgeneigt. Die bewusste Herbeiführung eines "unbedingt gewollten" Krieges ist dies nicht. Wie auch immer rechtfertigt nichts, aber auch gar nichts einen Vernichtungsfeldzug gegen Polen, Russen und Juden.
Bis zum Ende des Frankreichfeldzuges reagierte Hitler politisch mit allem was er tat eigentlich nur, das siehst du auch daran, dass er selbst noch nach dem gewonnenen Frankreich Feldzug den Alliierten Friedensverhandlungen anbot, so alles wieder beim alten geblieben wäre....außer eben Danzig mit Transitautobahnen dem Deutschen Reich zugefallen wäre....dies lehnten die Allierten ab....also war selbst der gesamte Restkrieg nicht nur Deutsche Schuld....sondern durchaus willkommen von westlicher Seite!
Legende und Unfug! Klar hielten Hitler und Teile der militärischen Führung einen "ehrenvollen" Frieden mit England für möglich und sogar vorteilhaft, weil es auch noch keine dezidierten Pläne für einen Krieg gegen England gab. Das Friedens-"Angebot" hätte maximal aber so ausgesehen, dass Hitler eben in Europa freie Hand hätte (und die Eroberungen weitestgehend behalten) und man den Engländern weite Teile des Empires gelassen hätte.
Stimmt die Historisierung des Holocaust ist natürlich völlig abwegig...weil ja auch 99,9% der Menschen unseres Landes damit auch noch mal was ganz genau zu tun haben?
Es ist eben unsäglich so etwas als Deutscher immer noch vorgehalten zu bekommen und auch schlichtweg falsch!
... Die USA mit ihren Indianern, Moa in China oder Stalin in der Sowjetunion oder die Japaner bei den Chinesen im zweiten Weltkrieg, bei allen drei gab es deutlich mehr Opfer, als beim Holocaust....nur keine Sau redet eben mehr darüber, weil sie ja die Deutschen super in ihre Rolle gefügt haben.....immer schön als einziger auf der Welt Verantwortung tragen, obwohl diese Dinge überall auf der Welt vorkamen und auch heute noch passieren.

Erstens frage ich mich, was so schlimm daran ist, Verantwortung zu übernehmen. Schmälert es Dragos schwaches Selbstbewusstsein? Also mir wird das nicht permanent vorgehalten. Es dürfte auch zumindest umstritten sein, ob es "jeweils deutlich mehr Opfer" gegeben habe. Ganz bestimmt hat die Industrialisierte Vernichtung innerhalb weniger Jahre auch eine besondere Dimension. Und selbstverständlich wird auch über die anderen Verbrechen geredet, logischerweise z.B. über Verbrechen gegen Chinesen in China etwas mehr als hier. Aber ja, vielleicht sind wir Deutschen in dieser Aufarbeitung sogar mal vorbildlich, macht mich jetzt eigentlich gar nicht so wütend.
Danke
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Jenner
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 05.11.2018, 20:11

Drago1892 hat geschrieben:
03.11.2018, 09:03
Stimmt die Historisierung des Holocaust ist natürlich völlig abwegig...weil ja auch 99,9% der Menschen unseres Landes damit auch noch mal was ganz genau zu tun haben?
Es ist eben unsäglich so etwas als Deutscher immer noch vorgehalten zu bekommen und auch schlichtweg falsch!
Das halte ich für die abwegigsten Argumente der Geschichtsrevisionisten. Niemandem, der die Gnade der späten Geburt hatte, wird eine individuelle Schuld vorgehalten. Es geht um die Akzeptanz einer nationalen Verantwortung, die u. a. darin besteht, politische Extremisten in ihre Schranken zu weisen. Darüber hinaus ist es Unsinn, dass 99,9% mit den Naziverbrechen nichts zu tun haben. Keiner von uns kann sagen, ob er nicht heute noch irgendwie davon profitiert, dass seine Vorfahren einen Vorteil von der Enteignung jüdischer Mitbürger oder ihrer Vertreibung aus Land und Beruf hatten, oder eine gute Rente wegen ihres Dienstes für den Staat zwischen 1933 und 1945 erhielten.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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isnogud
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.11.2018, 20:15

@Haddock
Nochmal und mich interessiert das wirklich:
Woher nimmst Du den Eindruck, dass die Gegenredner zu Dragos Müll – oder Unfug und kruder Mischung wie Du es bezeichnet hast - und Preusses arrogantem „Beweist es!“ trotz eigenem Unwissen – vorgeblich wenn Du mich fragst – woher nimmst Du den Eindruck, dass die, dagegen argumentierten als auch die Unsäglich- und Widerlichkeit des Dragoschen Postings heraushoben, sich einer moralischen Überlegenheit vergewissern wollten?

Bei TEDIBär, Jenner und mir ging es nicht darum, dass wir uns selbst moralisch gegenüber Drago überhöhen wollten, sondern in knappen aber klaren Sätzen darlegten: grober, unsäglicher, brauner oder - wie Jenner sich gerade noch herauswagen konnte - revanchistischer Müll.
Jedenfalls steht außer Frage, dass in Dragos Post alle klassischen, braunen Klischees auftauchen. Nur ein Klischee hat mir gefehlt: die Öfen in Ausschwitz seien gar nicht leistungsfähig genug gewesen.
Als Deutscher bin ich mir darüber bewusst, dass wir den in der Geschichte größten Zivilisations- und Kulturbruch hinbekommen haben. Das Volk der Dichter und Denker mutierte in kürzester Zeit zu selbstgerechten Richtern und Henkern und scheute sich nicht auch alle ihnen zur Verfügung stehenden technischen Mittel, für Tod und Vernichtung einzusetzen. Wenn Du mit den falschen Erbmerkmalen geboren worden warst, gab es keine Chance sich diesem Todesurteil zu entziehen.

Mit einfachem Erschießen war der Menge derer, die getötet werden "mussten", einfach nicht mehr beizukommen und wie wir aus Quellen wissen auch viel zu teuer. Ganz zu schweigen wie die Wehrmacht im Ghetto Seuchen verhindern sollte? Das waren Probleme. Daher musste eine effektivere Art des Tötens her. Schlimmer noch: der Führer, der ehemalige Stutzer und Gernegroß Adolf, hat sich die perfide Todesmaschinerie gar nicht selbst ausgedacht, da haben die unteren Ebenen gerne mit- und weitergedacht. Adolf konnte immer ausschlafen und abends Kino gucken. Den Dämon, den Fest erfunden hat, der war gar nicht über das deutsche Volk gekommen. Der steckte in uns allen – und das ist wohl auch nicht an deutschen Genen festzumachen. Was die Sache noch grusliger macht und nur so lässt sich auch erklären warum dieser Wahnsinn bis zum Ende funktioniert hat.

Mit moralischer Überlegenheit, lieber Haddock, hat das nichts zu tun. Allerdings mit Faktenwissen und noch viel mehr mit Demut.

@Preusse
Du hast Dich bei Haddock bedankt. Schön. Also wie sieht es aus? Hat er Dich überzeugt? Er hat wie Drago keine Quellenangabe gemacht. Da wäre ich an Deiner Stelle vorsichtig. Aber Du machst das schon, Du ehrlicher preussischer Knopf, Du.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.11.2018, 20:23

Jenner hat geschrieben:
05.11.2018, 20:11

Das halte ich für die abwegigsten Argumente der Geschichtsrevisionisten. Niemandem, der die Gnade der späten Geburt hatte, wird eine individuelle Schuld vorgehalten. Es geht um die Akzeptanz einer nationalen Verantwortung, die u. a. darin besteht, politische Extremisten in ihre Schranken zu weisen. Darüber hinaus ist es Unsinn, dass 99,9% mit den Naziverbrechen nichts zu tun haben. Keiner von uns kann sagen, ob er nicht heute noch irgendwie davon profitiert, dass seine Vorfahren einen Vorteil von der Enteignung jüdischer Mitbürger oder ihrer Vertreibung aus Land und Beruf hatten, oder eine gute Rente wegen ihres Dienstes für den Staat zwischen 1933 und 1945 erhielten.
Das unterschreibe ich.

Übrigens: Wenn wir heute auf der Straße ein drei, vierjähriges Kind sehen, dann ist das möglicherweise ein Erdenbürger, der das Jahr 2100 erleben wird.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 05.11.2018, 21:09

isnogud hat geschrieben:
05.11.2018, 20:15
@Preusse
Du hast Dich bei Haddock bedankt. Schön. Also wie sieht es aus? Hat er Dich überzeugt? Er hat wie Drago keine Quellenangabe gemacht. Da wäre ich an Deiner Stelle vorsichtig. Aber Du machst das schon, Du ehrlicher preussischer Knopf, Du.
Noch einmal, bis auch du es kapierst.

Jetzt bist du erst einmal dran auf Dragos Text zu antworten. Dialog im Forum ist keine Einbahnstraße. Du forderst unentwegt von anderen Stellungnahmen ohne selber zu antworten. So funktioniert kein Dialog.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von bayerschmidt » 05.11.2018, 21:26

isnogud hat geschrieben:
05.11.2018, 18:36
Haddock hat geschrieben:Und das nun als Keule für die eigene moralische Überlegenheit rauszuholen, ist auch bisschen absurd.
Wo? Und wen meinst Du?

Ist ja schon fast pathologisch bei Dir ...
Danke für die Blumen!
In diesem Fall richtete sich das eigentlich an Ray "Atze bekommt mehr Gegenwind als Drago" oder "man muss nur den Anschein erwecken, man sei Konsumfritze".... Ich bin sogar ziemlich sicher, dass ich vorhin (irgendwann zwischen Mittag und spätem Nachmittag) noch einen Beitrag von einem anderen user gelesen hätte, der Sprachlosigkeit auf Drago als Ausdruck der verrohten Sitten (oder für den Rechtsruck?) geißelte. Den Beitrag kann ich nicht mehr finden oder er wurde gelöscht oder ich habe ihn herbeihalluziniert. Ich muss zugeben, dass Ray später selbst das Diskussionsmuster von Drago geschildert hat, so dass er die Beiträge, auf die ich mich bezog, vielleicht anders gemeint hat. Oh und BTW ich halte weder Ray noch TEDI für Linke.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.11.2018, 21:43

Oh und BTW ich halte weder Ray noch TEDI für Linke.
Echt jetzt?
Du Fuchs.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von bayerschmidt » 05.11.2018, 21:52

Na dann schreib ich Dir auch noch was, Du
Es war wohl ein Beitrag von muqhwahn, ob ich mich da pathologisch an einem Linken abarbeiten musste?
isnogud hat geschrieben:
05.11.2018, 20:15
Mit moralischer Überlegenheit, lieber Haddock, hat das nichts zu tun. Allerdings mit Faktenwissen und noch viel mehr mit Demut.
Das ist übrigens penetrant und selbstgerecht von Dir, lieber Alter Mann, fast schon Kotzeimer, ebenso Dein Nachhaken, wenn man nicht innerhalb von 5 Minuten antwortet....

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 05.11.2018, 21:57

Whistleblower meldete Redemanuskript Anonymer Geheimdienst-Mann bringt Maaßen zu Fall

Wenn alle Chefs der Schlapphüte geheim zusammen kommen, sollte doch unter normalen Umständen kein Normal Sterblicher etwas davon mitbekommen, aber der Verrat lauert überall

https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 05.11.2018, 22:04

Mal kurz zur Maaßen Geschichte. Ich glaube, dass diese auch Seehofer sein Ministeramt Kosten könnte. Dieser ist persönlich "enttäuscht" von Maaßen, die erst Wochenlang den Rücken gestärkt hatte. Laut Seehofer hat Maaßen eine "Grenze überschritten" und seine Rede würde "inakzeptable Formulierungen" enthalten. AFD Chef Meuthen jubiliert schon medial und bietet dem scheidenden Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz einen Posten in der AFD an, da Maaßen schon verkündet hat, dass er sich ein Engagement in der Politik vorstellen kann.

Jedenfalls wurde Seehofer kalt erwischt. Laut Spiegel Online ist das aber verwunderlich, da Maaßens Rücktrittgesuch dem BMI vorlag. Seehofer war leider nicht in seinem Büro oder telefonisch für seine Mitarbeiter zu erreichen. Laut Tagesschau soll Maaßen schon vor zwei Wochen ein Brief mit ähnlichen Inhalt wie die seiner Rede an das BMI geschrieben. Seehofer war leider nicht in seinem Büro oder telefonisch für seine Mitarbeiter zu erreichen.
Seit Mittwoch soll das Manuskript im BMI vorgelegen habe. Seehofer war leider bis Freitag nicht in seinem Büro oder telefonisch für seine Mitarbeiter zu erreichen.

Seit zwei Wochen ist die Geschichte bekannt, Beamte des BMI versuchen ihren Chef zu warnen und mit ihr zu kommunizieren. Hmmm...

Naja, Maaßen hat die Vorurteile bestätigt, die ich ihm gegenüber aufgrund mehr als einer Aussage seinerseits hatte.
Andere dürfte ihn um so mehr als Leumundszeugen und tadellosen Beamten ansehen.
Ha-Ho-He

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TEDIbär
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von TEDIbär » 05.11.2018, 22:04

rotergrobi hat geschrieben:
04.11.2018, 19:06
Wenn dich ein Hund anbellt, bellst du zurück?
Gute Frage.
Versuchsweise Antwort:
Wenn mich ein Hund anbellt, weiß ich, das liegt in seiner Natur und kann damit (meistens) entspannt umgehen.
Wenn mich ein Mensch schriftlich anbellt - und nicht das erste Mal - dann reg ich mich doch eher auf. Hier geht es ja auch nicht um irgendwas Persönliches, sondern ums Thema, ein nun wirklich heikles Thema. Ich bin der Meinung, daß man eine Ansicht in einem öffentlichen Forum, die diametral der eigenen Auffassung und dem, was man so meint zu wissen, entgegensteht, nicht einfach so stehen lassen sollte. Ich meine mich zu erinnern, daß du auch mal so drauf warst vor dem Erreichen des Status der souveränen Altersmilde. Aber im Nachhinein kommt mir meine Reaktion auch etwas zu übertrieben emotional vor. Sei's drum.

Preusse:
Ach Desirèe, laß doch die Spielchen, wir kennen uns doch jetzt gut genug, zumindest schriftlich.
irgendwann kommst du dann wieder mit irgendwoher abgegriffenen persönlichen Geschichten, die noch dazu nicht mal stimmen. Ich bin gerne bereit, mich mit dir über politische Themen auseinanderzusetzen, aber nicht auf dem Weg.
Bayerschmidt, der sich ebenso wie Jenner dankenwerterweise die Mühe gemacht hat, im Wissen
bayerschmidt hat geschrieben:
05.11.2018, 18:31
... dass es unsinnig ist, den halbgaren Mix aus Funken Wahrheit und viel Unfug zu widerlegen.
trotzdem die entscheidenden Punkte herauszuarbeiten, hat das Wesentliche gesagt, hier noch mal in nuce das Entscheidende
bayerschmidt hat geschrieben:
05.11.2018, 18:31
Hitler hatte aber auch gesagt, ihm ginge es nie um Danzig, sondern um den berühmten Lebensraum im Osten. Er hatte den deutsch-polnischen Vertrag aufgekündigt und er hatte dann auch im Frühjahr 39 vor dem OKW bekannt, Polen bei der ersten passenden Gelegenheit anzugreifen.

Chamberlain wollte die Souveränität Polens schützen war aber auch Verhandlungen über den Status von Danzig nicht abgeneigt. Die bewusste Herbeiführung eines "unbedingt gewollten" Krieges ist dies nicht. Wie auch immer rechtfertigt nichts, aber auch gar nichts einen Vernichtungsfeldzug gegen Polen, Russen und Juden.

Das Friedens-"Angebot" hätte maximal aber so ausgesehen, dass Hitler eben in Europa freie Hand hätte (und die Eroberungen weitestgehend behalten) und man den Engländern weite Teile des Empires gelassen hätte.

Erstens frage ich mich, was so schlimm daran ist, Verantwortung zu übernehmen.
Also mir wird das nicht permanent vorgehalten.

Es dürfte auch zumindest umstritten sein, ob es "jeweils deutlich mehr Opfer" gegeben habe. Ganz bestimmt hat die Industrialisierte Vernichtung innerhalb weniger Jahre auch eine besondere Dimension. Und selbstverständlich wird auch über die anderen Verbrechen geredet ...
Aber ja, vielleicht sind wir Deutschen in dieser Aufarbeitung sogar mal vorbildlich, macht mich jetzt eigentlich gar nicht so wütend.
Das hat dir doch jetzt viel Meinungsfutter gegeben. Mal sehen, ob es wirkt.

Selbstredend ist es schon lange kein Geheimnis mehr, welche abstrusen und millionenfachen Morde kommunistische Imperien wie die Sowjetunion und China zu verantworten haben. Das wurde auch immer wieder von u.a. mir und bayerschmidt thematisiert im alten Forum, ach so, da warst du ja schon raus.
Da diese Staaten allerdings ihre Kriege und Bürgerkriege gewonnen haben, lief die historische Verarbeitung dort naturgemäß anders ab als bei uns. Auch ich fühle eigentlich nicht jeden Morgen das Schandzeichen auf der Stirn, wenn ich zum Zähneputzen gehe: Oh Gott, ich deutscher Verbrecher. Auch dazu hat Haddock (s.o.) das Richtige gesagt. Kann man aushalten und sogar noch Gewinn daraus ziehen. Wenn man dazu veranlagt ist.

Jenner hat auch das Richtige zu den Abgrenzungsparametern gesagt bzgl. rechts und links.
Ray, da hast du etwas übertrieben. Bezüglich der Ablehnung von Extremen von rechts wie links, über die hier so oft gestritten wird, gibt es aus meiner Sicht einen deutlichen Grundkonsens mit z.B. Jenner und Haddock. Nur in einigen Bewertungen der öffentlichen Wahrnehmung und des Einflusses gibt es Dissens. Ist aber gut aushaltbar und nicht im Geringsten mit dem drago-Quark zu vermengen.
Ein Leben ohne Pal ist möglich, aber sinnlos.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 05.11.2018, 22:08

PREUSSE hat geschrieben:
05.11.2018, 21:57
Whistleblower meldete Redemanuskript Anonymer Geheimdienst-Mann bringt Maaßen zu Fall

Wenn alle Chefs der Schlapphüte geheim zusammen kommen, sollte doch unter normalen Umständen kein Normal Sterblicher etwas davon mitbekommen, aber der Verrat lauert überall

https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
Verrat? Der hat sein Manuskript halb öffentlich, lesbar für Tausende von Mitarbeiter verbreitet. Er hat eine halb öffentliche Rede gehalten. Er hat schon seinen Rücktrittsgesuch in vergangenen Woche eingereicht.
Er wusste genau, was er macht, sagt und dass das öffentlich wird. Ich vermute, er wollte mit einem großen Knall abdanken.
Verrat. Sorry Preusse, überhöhe ihn mal nicht, nur weil er Potential für deine favorisierte Partei hat.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 05.11.2018, 22:11

AtzUl hat geschrieben:
05.11.2018, 22:08
PREUSSE hat geschrieben:
05.11.2018, 21:57
Whistleblower meldete Redemanuskript Anonymer Geheimdienst-Mann bringt Maaßen zu Fall

Wenn alle Chefs der Schlapphüte geheim zusammen kommen, sollte doch unter normalen Umständen kein Normal Sterblicher etwas davon mitbekommen, aber der Verrat lauert überall

https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
Verrat? Der hat sein Manuskript halb öffentlich, lesbar für Tausende von Mitarbeiter verbreitet. Er hat eine halb öffentliche Rede gehalten. Er hat schon seinen Rücktrittsgesuch in vergangenen Woche eingereicht.
Er wusste genau, was er macht, sagt und dass das öffentlich wird. Ich vermute, er wollte mit einem großen Knall abdanken.
Verrat. Sorry Preusse, überhöhe ihn mal nicht, nur weil er Potential für deine favorisierte Partei hat.
Er ist CDU Mitglied. Ein Mitarbeiter hat es an die Grünen weiter geleitet. Kein Verrat?
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 05.11.2018, 22:12

War es denn ein Geheimnis?
Außerdem schrieb ich "Potential" für Deine Partei. Es sind ja nicht wenige ehemalige CDU'ler in der AFD.
Zuletzt geändert von AtzUl am 05.11.2018, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 05.11.2018, 22:13

AtzUl hat geschrieben:
05.11.2018, 22:04
Mal kurz zur Maaßen Geschichte. Ich glaube, dass diese auch Seehofer sein Ministeramt Kosten könnte...
Seehofer ist nun wirklich, allerspätestens seit den Bayern-Wahlen und dem Maaßen-Finale, einer der größten Deppen und Trottel der deutschen Politikgeschichte, weit hinter Schwimmingpool-Scharping, Fallschirm-Mölli und ähnlichem.
Welche Hinterlassenschaft hinterlässt er? 2 abgewiesene Asylbewerber an der deutsch-öst. Grenze? Herdprämie? PKW-Maut? Eine Eisenbahn im Keller?
Lächerlicher geht es ja kaum. Es ist keine Frage, ob der demnächst geht, sondern wann.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 05.11.2018, 22:15

Preusse ... Wenn Internas nach aussen dringen ist das "Verrat"?
Na dann ist der FC Bayern München ja ...
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von dovifat » 05.11.2018, 22:17

AtzUl hat geschrieben:
05.11.2018, 22:04
Jedenfalls wurde Seehofer kalt erwischt. Laut Spiegel Online ist das aber verwunderlich, da Maaßens Rücktrittgesuch dem BMI vorlag. Seehofer war leider nicht in seinem Büro oder telefonisch für seine Mitarbeiter zu erreichen. Laut Tagesschau soll Maaßen schon vor zwei Wochen ein Brief mit ähnlichen Inhalt wie die seiner Rede an das BMI geschrieben. Seehofer war leider nicht in seinem Büro oder telefonisch für seine Mitarbeiter zu erreichen.
Seit Mittwoch soll das Manuskript im BMI vorgelegen habe. Seehofer war leider bis Freitag nicht in seinem Büro oder telefonisch für seine Mitarbeiter zu erreichen.
Ach, mal wieder ?

Ist sicher immer nur der Akku seines Telefons alle, vielleicht sollte ihm der Dienstherr endlich mal ein vernuenftiges Modell spendieren. Diese Probleme hat er ja nun schon seit Jahren und so verpasst er leider, leider immer wieder entscheidende Momente.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 05.11.2018, 22:20

Das Manusskript - von einem gemeinen Verräter geleakt - im Wortlaut (nur in Auszügen).
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Ich möchte mich heute aus diesem Kreis nach über sechsjähriger Zugehörigkeit von Ihnen verabschieden. (...)

Die Vorsitzenden der drei Parteien, die die Bundesregierung in Deutschland bilden, Frau Merkel, CDU, Herr Seehofer, CSU, und Frau Nahles, SPD, hatten am 23. September beschlossen, dass ich als Präsident des Bundesverfassungsschutzes abgelöst werden soll. Damit ist eine Regierungskrise in Deutschland beendet worden. Die SPD hatte mit einem Bruch der Koalition gedroht, wenn ich weiter im Amt bleiben würde.

Hintergrund der Regierungskrise war die Tatsache, dass ich am 7. September gegenüber der größten deutschen Tageszeitung "Bild-Zeitung" die Richtigkeit der von Medien und Politikern verbreiteten Berichte über rechtsextremistische "Hetzjagden" bzw. Pogrome in Chemnitz in Zweifel gezogen hatte. Am 26. August 2018 war ein Deutscher von Asylbewerbern in Chemnitz getötet worden. Am gleichen Tage gab es Demonstrationen in Chemnitz gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung von normalen Bürgern aber auch von Rechtsextremisten. Dabei kam es vereinzelt zu Straftaten.

"Hetzjagden waren frei erfunden"

Am folgenden Tag und an den darauffolgenden Tagen stand nicht das Tötungsdelikt im politischen und medialen Interesse, sondern rechtsextremistische "Hetzjagden gegen Ausländer". Diese "Hetzjagden" hatten nach Erkenntnissen der lokalen Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Lokalpresse, des Ministerpräsidenten des Landes und meiner Mitarbeiter nicht stattgefunden. Sie waren frei erfunden.

Ich habe bereits viel an deutscher Medienmanipulation und russischerDesinformation erlebt. Dass aber Politiker und Medien "Hetzjagden" frei erfinden oder zumindest ungeprüft diese Falschinformation verbreiten, war für mich eine neue Qualität von Falschberichterstattung in Deutschland.

"Neue Qualität von Falschberichterstattung in Deutschland"

Ich hatte mich in der darauffolgenden Woche gegenüber der "Bild-Zeitung" in nur vier Sätzen dazu geäußert, indem ich klarstellte, dass es nach Erkenntnissen aller zuständigen Sicherheitsbehörden keine derartigen rechtsextremistischen "Hetzjagden" gab. Gegenüber den zuständigen Parlamentsausschüssen stellte ich in der folgenden Woche klar, dass ein Kampf gegen Rechtsextremismus es nicht rechtfertigt, rechtsextremistische Straftaten zu erfinden. Die Medien sowie grüne und linke Politiker, die sich durch mich bei ihrer Falschberichterstattung ertappt fühlten, forderten daraufhin meine Entlassung.

"Für meine politischen Gegner und für einige Medien auch Anlass, mich aus Amt zu drängen"

Aus meiner Sicht war dies für linksradikale Kräfte in der SPD, die von vorneherein dagegen waren, eine Koalition mit der CDU/CSU einzugehen, der willkommene Anlass, um einen Bruch dieser Regierungskoalition zu provozieren. Da ich in Deutschland als Kritiker einer idealistischen, naiven und linken Ausländer- und Sicherheitspolitik bekannt bin, war dies für meine politischen Gegner und für einige Medien auch ein Anlass, um mich aus meinem Amt zu drängen. (...)

"Hätte nie gedacht, dass Angst vor mir und vor der Wahrheit Teile der Politik und Medien in solche Panik und Hysterie versetzt"

Bundesinnenminister Seehofer, der mich und meine Position in dieser politischen Auseinandersetzung sehr unterstützte und dafür selbst viel Kritik von den Medien erfuhr, möchte mich als seinen Berater bei sich behalten. Ob und unter welchen Bedingungen dies stattfinden soll, wird im Einzelnen in den nächsten Wochen geklärt werden müssen. Jedenfalls kann ich mir auch ein Leben außerhalb des Staatsdienstes zum Beispiel in der Politik oder in der Wirtschaft vorstellen. Ich hätte nie gedacht, dass die Angst vor mir und vor der Wahrheit Teile der Politik und Medien in solche Panik und Hysterie versetzt, dass vier Sätze von mir ausreichend sind, um eine Regierungskrise in Deutschland auszulösen. (...)

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Quell: Fokus online
Zuletzt geändert von AtzUl am 05.11.2018, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 05.11.2018, 22:23

Hmm. Alle Behörden? Damals musste er zurückrudern, nachdem seine Behörde sagen musste, dass sie Null Erkenntnisse hatten. Also weder welche, die dafür, noch dagegen sprechen würden.
Hat auch nicht der Oberstaatsanwalt auch von "Hetzjagden" geredet? Alle keine Behörde?
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von TEDIbär » 05.11.2018, 22:30

Da nimmt sich wohl ein Staatsdiener einfach etwas zu wichtig.
Und insofern ist Seehofers Reaktion völlig richtig.
Ich warte auf das große Maaßen-Enthüllungsbuch bei Siedler.
Die linksradikalen Kräfe bei der SPD?
Mal kurz nachdenken.
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