Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

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Jenner
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 16.10.2018, 18:39

C-Burg hat geschrieben:
16.10.2018, 13:05
Steve Bannon hat ja dazu einen Leitfaden veröffentlicht: Politisch unkorrekte bis rechte Aussagen so oft wiederholen und immer weiter verschärfen, dass sie Normalität werden. Genau wie mit Nachrichten, so viele falsche Nachrichten verbreiten oder richtigen Nachrichten hinterfragen, bis die Menschen nicht mehr unterscheiden können, was echt ist und was nicht ist.
Bzw: "Spreche so lange von rechts, wenn rechtsextrem gemeint ist, bis Du jeden als Nazi denunzieren kannst, der nicht explizit links ist oder die Meinung der LAUTEN vertritt. Erfinde Hetzjagden, nenne Bürger Pack oder rechtsextremen Mob, bis keiner mehr die Politik der Kanzlerin hinterfragt.*
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Opa
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 16.10.2018, 18:50

@HaddocK: Das zeigt auf beispielhafte Weise die Bequemlichkeit und Selbstgerechtigkeit, mit der einige "gegen rechts" sind, die bei entsprechender Konfrontation nur wenig Belastbares zu bieten haben, wenn man sie fragt, wo genau gegen sie denn sind. Und welche Konsequenzen das hat. Und mit wem sie Schnittmengen haben. Dann wird gerudert wie ein Frosch in der Sahne, der hofft, noch etwas Butter als Halt schlagen zu können. Am Ende bleibt meist nur eine Art schmierige Molke. So auch hier. Statt "gegen rechts", weil man die Frage nicht beantworten konnte, was das sein sollte, wurde der "Kampf gegen den Rechtsruck", ohne auch hier genau definieren zu können, was das denn sein soll, zumal ja sogar weitgehend Konsens besteht, dass ein Höcke bekämpft werden muss. Ich verstehe, dass junge Leute rebellieren und sich tendenziell eher "links" verstehen. Das ist völlig okay, so lange sich das innerhalb unserer freiheitlichen Grundordnung abspielt. Der Kampf "gegen rechts" gewährt aber keine Sonderrechte, nur weil man ihn als besonders gerecht empfindet.

@Jenner: Die Verdichtung politischer Themen auf Kampagnen hat ja nicht die Linke erfunden, sondern linke Organisationen wie Greenpeace, die so lange gegen Bohrinseln gekämpft haben, bis diese umweltschädlicher an Land entsorgt werden mussten als sie im Ozean zu verklappen. Oder es wird mit erfundenem Quatsch wie Bienensterben so lange argumentiert, bis empathische Mitmenschen dieses Narrativ entgegen aller Faktenlage glauben und das tatsächlich für ein wichtiges und existenzielles Thema halten. Nun gibt es dazu eben eine rechte Gegenbewegung, die einen Kontrapunkt setzt und von jedem verlangt, sich mit Fakten auseinanderzusetzen. Und wenn dann rauskommt, dass man Antidemokraten, Kopftuchbefürwortern und Israelhassern mitmarschiert ist, wird hilflos mit "Ja, aber ging doch gegen den Rechtsruck" anargumentiert. Und das allerputzigste: Vermutlich wählen wir beide "linker" als Atze :D

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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 16.10.2018, 18:50

Es k*tzt mich einfach nur noch an, dass ein gewisser Teil der User keinen Deut mir über die Abartigkeit von Höcke und co. schreibt, sondern nur noch von den bösen bösen "Lauten", die hinter jedem Konservativen einen verkappten Nazi sehen. Es reicht.

Typisches Verhalten von Wohlsituierten in der ersten Welt. Umweltschutz, Dritte Welt, Höcke und co. einfach ausblenden weil es das schöne kühle Feierabendbierchen nervt. Und diese linksgrünen Nervtröten immer, die nie zufrieden sind! Wie schlimm. Wie angenehm ist dagegen die Zucht und Ordnung Partei.

"Braune Blase", "Grüne Gutmenschblase" und jetzt auch die "Lass mich in Ruhe, mir geht es gut, alles rechts und links von mir selbst interessiert mich nicht" Blase.

Auseinandersetzung mit dem Klimawandel ist anstrengend - also wieso? Es ist viel schöner, über Michael Preetz zu diskutieren.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Opa
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 16.10.2018, 19:09

Du bist es doch, der den unangenehmen Fakten ausweicht. Zwei Beispiele: Zu Glyphosat hab ich von Dir nichts mehr gelesen, als es für Dich drum ging, da Stellung zu beziehen. Du bist ausgewichen bei der Frage, wie man das Wachstum der Weltbevölkerung konkret stoppen sollte.

Du bist ein rabulistischer Krawallkopf, der sich unreflektiert in seiner Wutbürgerblase aufregt und seine Umwelt damit nervt, dass sie nicht mit einem diskutieren will, dabei entziehst Du Dich selbst dieser Diskussion.

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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 16.10.2018, 19:23

Wie soll ich mit jemanden diskutieren, der 2016 schreibt,
- die AfD könne man locker weglächeln, die erledigen sich von selbst
- Maddin Schulz sei ein großer Hoffnungsträger
- Thilo Sarrazzin (Ray meinte: er hat vieles wichtige als erster angesprochen) ein Spalter
- das Multikultileben in Neukölln friedfertig und alle Nachbarn dufte
- die Flüchtlinge lösen unseren Pflegenotstand und vieles mehr
und heute mehr oder weniger das genaue Gegenteil??

Ich meine seit 3 Jahren:
- FDP ist die einzige Partei mit Zukunftskonzept, wenn auch völligen Fehlens dringend notwendiger Umweltpolitik
- die Mutter aller Probleme, Frau Merkel, ist das größte aller Übel. Sie macht die Ränder stark, hilft und integriert die Flüchtlinge kein bisschen und spaltet die Gesellschaft mit ihrem Jahrhundertfehler und anschließendem Nichtstun. Sie zerstört auch das von mir (und Dir, da sind wir uns stets einig) immer vehement verteidigte Europa
- Sarrazzins Thesen waren notwendig. Buschkowskis Worte ebenso. Man muss sich dieser Jahrzehntelang verschlafenen Probleme schleunigst annehmen, ohne dabei auf die Schiene Höcke zu setzen

Glyphosat ist bei weitem nicht so sicher erkundet wie Du durch das Ergoogeln einiger Studien glaubst. Und solange alles unsicher ist, verzichte ich, soweit es geht, darauf. Der Ökokreislauf ist hochsensibel und manches menschliche klitzekleine EIngreifen verheerend und irreversibel.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 16.10.2018, 19:52

Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 18:50
Es k*tzt mich einfach nur noch an, dass ein gewisser Teil der User keinen Deut mir über die Abartigkeit von Höcke und co. schreibt...
Es schreiben sogar noch weniger Leute darüber, dass jeden Morgen die Sonne im Osten aufgeht. Könnte vielleicht daran liegen, dass es über beides keinen wirklichen Diskussionsbedarf gibt. :gruebel:
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 16.10.2018, 19:54

Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 19:23
Wie soll ich mit jemanden diskutieren, der 2016 schreibt, ...
Ich habe bereits geschrieben, dass ich mich in einigen Punkten geirrt habe. Was Du mir da "verdichtet" andichtest, entspricht allerdings nicht ganz den Tatsachen.
Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 19:23
Ich meine seit 3 Jahren:
- FDP ist die allerbeste Partei mit dem superdupivorsitzenden
:sleep:
Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 19:23
- die Mutter aller Probleme, Frau Merkel, ist das größte aller Übel. Sie macht die Ränder stark, hilft und integriert die Flüchtlinge kein bisschen und spaltet die Gesellschaft mit ihrem Jahrhundertfehler und anschließendem Nichtstun. Sie zerstört auch das von mir (und Dir, da sind wir uns stets einig) immer vehement verteidigte Europa
Dann nichts wie raus auf die Straße mit Dir. Bei Pegida findest Du genug Mitstreiter, die das dufte finden.
Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 19:23
- Sarrazzins Thesen waren notwendig. Buschkowskis Worte ebenso. Man muss sich dieser Jahrzehntelang verschlafenen Probleme schleunigst annehmen, ohne dabei auf die Schiene Höcke zu setzen
Für das Angehen braucht es Strukturen und Geld. Geld ist derzeit kein Problem, aber die Strukturen sind durch Sarrazin selbst zerschlagen worden. Berlin verbeamtete als einziges Bundesland keine Lehrer, die es aber für Integration dringend bedarf. Das geht nicht von heute auf morgen und das geht schon gar nicht, wenn aufgeregte Blitzbirnen wie Du ständig von Steuersenkungen faseln.
Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 19:23
Glyphosat ist bei weitem nicht so sicher erkundet wie Du durch das Ergoogeln einiger Studien glaubst. Und solange alles unsicher ist, verzichte ich, soweit es geht, darauf.
Ich hoffe ehrlich gesagt, dass Du das Zeug nicht in die Finger bekommst. Es bedarf Sachkunde, um damit umzugehen, die Du nachweislich auf keinem Sachgebiet zu haben scheinst.
Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 19:23
Der Ökokreislauf ist hochsensibel und manches menschliche klitzekleine EIngreifen verheerend und irreversibel.
Und aus diesem Grund fliegst Du um die halbe Erde in den Urlaub? :laugh: Manchmal machst Du Dich selbst derart lächerlich, dass ich beinahe so etwas wie Mitleid verspüre.

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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 16.10.2018, 20:10

Opa, ich bin der Meinung "Merkel muss weg". Aber deswegen doch noch lange nicht Pegida oder AfD. Meine Schnittmengen sind - WahlOMat etc. mit der AfD super gering. Ich bin PRO Europa, PRO offene binneneuropäische Grenzen etc. Ich will eine völlig andere Alternative auf dem Merkel-Stuhl, als es die Höcke-Fraktion will.

Ich bitte dies zur Kenntnis zu nehmen. Ebenso nehme ich zur Kenntnis, dass Du "habe mich geirrt" geschrieben hast.

Bezüglich Lindner: ich weiss, für Dich ist die Partei ein rotes Tuch, aber vom Typus her, vom Kommunikativen etc., ist das genau derjenige Typ der in SPD und Union fehlt. Mehrere Sozen bestätigen mir das.
Letzte Woche wollte Fabian Köster ihn kurz vor der Bayern-Wahl vorführen, aber genial hat dann Lindner Köster vorgeführt. Irre. Genau das könnte die mickrigen 0,1 Prozent gebracht haben für "drin" statt "draussen".
Inhaltlich akzeptiere ich ja dass das für Dich alles Turbokapitalismus und Reichenwellness ist was DU in der Partei siehst. Aber sie ist ale einzige (Grüne nur zu geringen Teilen, Piraten sind ja kaum noch existent) ZUKUNFTSorientiert und progressiv und keine Rentenverwalter- und "Weiter so" Partei bzw. - DU hast das super beschrieben - "Absinger von Arbeiterliedern".
Wenn SPD und/oder Grüne ...
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PREUSSE
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 16.10.2018, 21:08

Opa hat geschrieben:
16.10.2018, 11:04
PREUSSE hat geschrieben:
15.10.2018, 23:49
Ich finde Opas Statements gut und meistens zutreffend, zeigt er doch, das er die Realität wahrnimmt, was vielen immer noch nicht gelingt, wenngleich auch ihm anzumerken ist, kein Sympathisant der Alternative zu sein, was durchaus legitim ist.
Ich war gestern auf einer Veranstaltung, auf der Heinz Buschkowski aus seinem Leben erzählte und wo er gefragt wurde, wie er mit Applaus von der falschen Seite umgeht. Er antwortete "gar nicht". An diesen Ratschlag gedenke ich mich zu halten. Dass Du meine Statements "gut und meistens zutreffend" findest, daran werde ich Dich erinnern, wenn wir mal wieder unterschiedlicher Meinung sein werden.
Das ich Deine letzten Beiträge gut und sachlich fand und dies kundtat, bedeutet nicht, dass ich generell zukünftige Beiträge genauso einordne. Das Du Dich mit Buschkowsky, übrigens mit y am Ende auf eine Stufe stellst,nun ja :eeky: :grin:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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C-Burg
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von C-Burg » 16.10.2018, 21:24

Jenner hat geschrieben:
16.10.2018, 18:39
C-Burg hat geschrieben:
16.10.2018, 13:05
Steve Bannon hat ja dazu einen Leitfaden veröffentlicht: Politisch unkorrekte bis rechte Aussagen so oft wiederholen und immer weiter verschärfen, dass sie Normalität werden. Genau wie mit Nachrichten, so viele falsche Nachrichten verbreiten oder richtigen Nachrichten hinterfragen, bis die Menschen nicht mehr unterscheiden können, was echt ist und was nicht ist.
Bzw: "Spreche so lange von rechts, wenn rechtsextrem gemeint ist, bis Du jeden als Nazi denunzieren kannst, der nicht explizit links ist oder die Meinung der LAUTEN vertritt. Erfinde Hetzjagden, nenne Bürger Pack oder rechtsextremen Mob, bis keiner mehr die Politik der Kanzlerin hinterfragt.*
Natürlich gibt es auch linke nervige Propaganda. Die gehen einen auch schon seit Jahren auf den Sack.
Ändert nichts an meiner persönlichen Beobachtung, dass es zu einer Verschiebung im Wort in den letzten Jahren gekommen ist. Und dies ein Resultat einer bewussten Kampagne ist: Erst etwas raushauen, dann es wieder zurücknehmen und sagen, dass das falsch verstanden wurde.
Wenn der Geschichtslehrer Höcke eine historisch belegte Rede kopiert, dann es kein Zufall oder Unwissenheit.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 17.10.2018, 07:37

C-Burg hat geschrieben:
16.10.2018, 21:24
Wenn der Geschichtslehrer Höcke eine historisch belegte Rede kopiert, dann es kein Zufall oder Unwissenheit.
Natürlich nicht, wenn Gauland davon spricht, dass das Dritte Reich "Vogelschiss" in der Deutschen Geschichte sei und dass das Grundgesetz nicht mehr die Grundlage für deutsche Politik sein sollte, ist das kein Versehen.
Wenn von Storch davon träumt auf Flüchtlinge (Männer, Frauen und Kinder) zu erschießen, war das keine fehlerhaft Maus, sondern pure Absicht.
Wenn Höcke von einem 1000jährigen Deutschland träumt, eine Revolution herbeisehnt und das Ende des Systems Deutschlands spricht, lehnt er die Verfassung ab und wird auch nicht falsch verstanden.
Wenn Kalbitz politische Gegner und Jurnalisten entsorgen will, dann ist das keine missverständliche Formulierung, sondern eine Drohung.
...uvm.
Diese Beispiele kommt nicht etwa von irgendwelchen Partei Mitgliedern oder Hinterbänkler, sondern von den Spitzenpolitikern der AFD. Es hat System: Es werden die verbalen Grenzen immer mehr überschritten, das wird dann wieder zurückgenommen. Damit weicht man die Grenze immer und immer mehr ein Stück auf. Und dass "früher" dies vielleicht die Norm war, ist ja schön und gut (oder auch nicht), sollte aber nicht der Standard sein. Wir leben in 21. Jahrhundert. Und ich finde das gut so.
Ha-Ho-He

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 17.10.2018, 07:51

An der Verrohung und die angesprochenes Sprachverschiebung, trägt das Internet und solche Gruppen wie "Reconquista Germanica" ihren Anteil. Auf den Socialmedia-Plattformen gibt es kaum politische oder Umwelt- Artikel und Videos, wo nicht rund die Hälfte der getätigten Kommentare Hass, menschenverachtende Träume und rechtradikales Gendankengut zum Inhalt hat. Das Ziel ist eindeutig formuliert.
Dass das hier automatisch wieder mit Kampagnen mit Linken oder von Greenpeace gleichsetzt wird, ist nicht überraschend.

Preusse dürfte seinen Spaß an der Diskussion haben, wenn auch diesmal passiv (sei Dir gegönnt ;) ). Seinen Lob hat er schon ausgesprochen.
Ha-Ho-He

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 17.10.2018, 08:14

Und als Abschluss zitiere ich noch schnell den Statiriker Böhmermann:
Die unkontrollierte Grenzöffnung 1989 ist Schuld am System Merkel! 😡
Ha-Ho-He

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Opa
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 17.10.2018, 09:20

AtzUl hat geschrieben:
17.10.2018, 07:37
dass "früher" dies vielleicht die Norm war, ist ja schön und gut (oder auch nicht), sollte aber nicht der Standard sein. Wir leben in 21. Jahrhundert. Und ich finde das gut so.
Das ist das vertrackte an Demokratie, dass es da noch andere mit anderen Meinungen und Bedürfnissen gibt. Auch das "völkische", eine Bewegung, die es übrigens schon lange vor den Nazis gab, wurde früher von der Union bedient, das ius sanguinis z.B. wurde von ihr bis in die 2000er Jahre verteidigt, bis heute versucht man, die unter Schröder eingeleiteten Reformen des Staatsbügerschaftsrechts zurückzureformieren. Insofern weiß ich nicht genau, was Deine Beispiele diesbezüglich beweisen sollen. Nach dem widerlegten "gegen rechts", "Rechtsruck" nun also "Verrohung der Sprache"? Na dann man tau, wie man an der Küste sagt. Nur vom Spitzenpersonal der AfD habe ich bis auf Höckes Ausfälle bisher nichts Relevantes mit Evidenz in diesem Punkt wahrgenommen. Dass deren Agenda kaltherzig und von wenig Empathie begleitet ist, ist das eine, daraus allein kann man aber noch keine "Verrohung der Sprache" herbeikonstruieren. Das, was die AfD und ihr Umfeld machen, ist aber eben genau das, was Grüne, Greenpeace & Co. vor Jahrzehnten schon betrieben haben: Die Beeinflussung der öffentlichen Wahrnehmung bestimmter Themen durch Kampagnenverdichtung. Aus "Atomkraft? Nein Danke" ist "Merkel muss weg" geworden. Das kann man alles eklig finden, aber es ist nicht nur legal, sondern erreicht ja offensichtlich ein bestimmtes Publikum, welches sich im etablierten Parteienspektrum nicht mehr aufgehoben fühlt. Die sind allerdings nicht vom Himmel gefallen, sondern waren vorher schon da und haben vorher schon an Wahlen teilgenommen. Aber das hatten wir ja bereits hinlänglich herausgearbeitet.

Wenn Du die Verrohung der Sprache beklagst, dann wirst Du es aushalten müssen, dass es Menschen gibt, die vor einer Verrohung unserer Gesellschaft Angst haben. Wenn wie vorgestern in Köln ein bereits polizeibekannter Syrer mit Molotowcocktail und präparierten Gaskartuschen Menschen schwerverletzt und Geiseln nimmt, dann hat das nicht nur eine andere Qualität als nur eine verrohte Sprache, sondern macht etwas mit Menschen, die sich vorstellen, dass sie das sein könnten, wenn sie beim McDonalds oder in der Apotheke einkaufen. Und dieser Vorfall ist ja eben kein Einzelfall. Vorgestern berichtete Buschkowsky, wie Berlin seinerzeit zu Beginn der Flüchtlingskrise einen Zug aus München mit Flüchtlingen aufnehmen wollte, der mit massiver Verspätung ankam, weil ständig die Notbremse gezogen wurde, weil die zwischendurch ausstiegen. Es kam nur die Hälfte der Eingestiegenen in Berlin an, von denen, die hier anlandeten, verschwanden nach Duschen und Verpflegung nochmal die Hälfte. Ohne registriert worden zu sein, ohne, dass wir wussten, wer das ist. Das entspricht nicht nur nicht geltendem Recht, sondern ist für eine nicht unwesentliche Anzahl an Menschen ein Grund, Angst zu haben, dass unsere staatliche Ordnung in Gefahr ist. Die sprachliche Grenze brach, nachdem unsere Außengrenze gebrochen war. Du magst eine verrohte Sprache beklagen, es gibt Menschen, die sind Opfer geworden, getötet, verletzt, traumatisiert. Warum setzt Du Dich eigentlich nicht mit der selben Verve für diese ein? Warum beklagst Du nicht die nachweislich seit 2015 massiv gestiegene Anzahl an gegen Leiib und Leben gerichteten Taten mit einer auffällig hohen Beteiligung von Migranten?

Auch wenn das nicht in Dein Köpfchen zu passen scheint: Ich bekämpfe die AfD auch, halte von ihrer Politik und deren Inhalten weitgehend nichts. Es reicht aber nicht, sich mit einer Abreißrolle "gegen rechts" Aufklebern an die Straße zu stellen und selbiges auf alles raufzupappen, was Deiner Meinung nach bekämpfenswert ist. Es hilft auch nichts, wie islamische Klageweiber einen wie auch immer gearteten "Rechtsruck" zu beklagen (wobei es den z.B. in der islamischen Community gibt, komm mal am Wochenende zur Al Nur Moschee - da herrscht mehr Vollverschleierung als in Riad). Und es hilft auch nichts, über eine verrohte Sprache zu klagen, denn es ist nicht die Sprache, die verroht ist, sondern die Lebensumstände vieler Menschen, die im Umfeld solcher Moscheen wohnen, von Drogendealern bedroht und sogar verkloppt werden, weil sie keine Drogen kaufen wollten oder wenn Familien von Linksradikalen verkloppt werden, weil sie mit einem missliebigen, aber keinesfalls illegalen Aufkleber einer Band durch eine geduldte No-Go-Area gefahren sind. Dann darfst Du Dich und niemand anderes sich nicht wundern und schon gar nicht beklagen, wenn der Eindruck entsteht, dass Sprache verroht.

Der größte Teil der MIgranten dürfte sich übrigens äußerst anständig verhalten und bemüht sein, ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft zu werden. Das darf bei einer Gesamtbetrachtung nicht vergessen werden, genauso, wie es keine Sippenhaft geben darf. Aber es ist ohne Frage wichtig, diejenigen konsequent aus dem Verkehr zu ziehen, die sich hier nicht einzuordnen bereit sind. Und das fängt mit einer präzisen Kommunikation an und endet in staatlichem Handeln, welches in der Wahrnehmung vieler Menschen eingeschränkt ist. In meiner Nachbarschaft gibt es Straßen, wo weder Polizei noch Ordnungsamt mehr Ordnungswidrigkeiten verfolgen, weil das nur unter Einbeziehung von Hundertschaften und SEKs ginge. Das nehmen Menschen wahr, dass unsere staatliche Ordnung in Teilen eher dem Libanon ähnelt als der Bundesrepublik. Wunderst Du Dich, dass die Politiker wählen, die das offen aussprechen? Hast Du Dich mal gefragt, warum Buschkowsky in Neukölln bis heute extrem beliebt ist, übrigens auch unter Migranten, die unter dem Alltagsterror ihrer Mitmigranten genauso leiden? Wenn von den etablierten Parteien keiner mehr den Arsch in der Hose hat, das auszusprechen, dann wählen die halt da, wo wir das nicht wollen. Da kannst Du noch so sehr irgendwas anprangern oder beklagen, das ist alles weitgehend erklärbar und absehbar und wird sich dann beruhigen, wenn sich die Lebensumstände wieder verbessern.

Du wirst niemandem begreiflich machen können, weshalb er morgens aufstehen und zur Arbeit gehen soll, damit der Drogendealer sich nochmal umdrehen kann, um ausgeruht Frau und Kind bei deren Erledigungen belästigen zu können. Und wenn Du eine Verrohung der Sprache beklagst und das nur auf der rechten Seite verortest, dann ignorierst Du, was auf der Unteilbar Demo alles an Parolen skandiert und an Symbolik geduldet wurde, während Deutschlandfahnen unerwünscht waren. Stattdessen durften aber nahöstliche Terrororganisationen wie die PKK oder Palästinenserterroristen angehimmelt werden, die Juden töten wollen. Und Du arbeitest Dich ernsthaft an der Verrohung der Sprache eines Gauland ab? Das ist im besten Fall abgehobenes Philosophieren eines jungen Mannes, der zum Theoretisieren neigt. Ich halte es angesichts der Ignoranz, mit der Du durchs Leben gehst, eher für den Ausdruck Deiner Schnöseligkeit.

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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 17.10.2018, 10:35

Opa, ein wirklich genialer Beitrag, der rundum begründet diese perfide Moral der linken Theorie-Moralapostel auf den Punkt bringt, ohne die FCKAfD anzuhimmeln.

Hinzu kommt folgender Aspekt: der überwiegende Teil der Atzen-Theoretiker sind mitnichten jene Menschen, die 6 Uhr aufstehen, hart arbeiten, mit allen Drum und Dran 60 Prozent des Verdienten abdrücken, damit Mutter Staat es so umverteilen, dass nicht nur zweifellos gutes und notwendiges bezahlt wird (Bildung, Unterstützung wirklich Bedürftiger), sondern auch noch kübelweise Lobby- und Unrechtskram bezahlt werden kann wie Sozialhilfe für S-Klasse fahrende Clan-Gangs, antifaschistische Organisationen und Dreifachunterstützung für dreifach registrierte Flüchtlinge unbekannter Herkunft.
Die Atzens dieser Welt studieren entweder auf Staatskosten oder beziehen selbst Staatshilfe oder arbeiten an irgendeiner Uni, staatsbezahlt und abgesichert. Und mehr Unterstützung für Minderheiten seiner eigenen Wahl fordert sich leicht, wenn es nicht von eigenem Geld bezahlt wird, sondern vom hart erarbeiteten Geld anderer. Diesem Fakt wird sich aber mit Toilettenparolen wie "die obersten 10000 haben genug" verweigert. Täte ja sonst weh.
Und "Palästinafahne erlaubt, Deutschlandfahne nicht" gehört dann zum guten Ton.
Das ist natürlich bei weitem nicht die Mehrheit von Demos a la "Unteilbar". Das ist der unappetitliche Anteil, den es eben auch in Chemnitz gab. Hier heisst es "wer mit denen zusammen auf die Straße geht ... pfui pfui pfui", dort heisst es weggucken.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Bierchen » 17.10.2018, 11:06

Danke für den prima Beitrag, Opa :top:
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht auf die Handlungen der Obrigkeit anzusetzen

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von C-Burg » 17.10.2018, 11:18

@ Opa: Guter Beitrag. Wenn ich auch nicht in allen Argumenten übereinstimme. Die Verrohung der Sprache ist doch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Und da ist es egal, welche politische Agenda dahinter steht.

Atzen.Ultra zeigt dabei nur auf eine Seite und bewertet diese nach seiner Moral. Ihm zugutehalten kann man, dass er zumindest versucht andere politische Aspekte nachzuvollziehen. Dennoch bewertet er sie und fühlt sich dabei moralisch überlegen. Womit er regelmäßig bei Opa und Jenner aneckt. Links mag von der Moral überlegen sein, aber blendet die Realität aus. Es gibt nicht die Möglichkeit der Umsetzung eines linken Weltbildes. Schon der fast schon angebetete Marx wusste, dass sich alles ändern, nur nicht die Menschheit (frei zitiert). Es gibt nicht genügend Ressourcen für alle, die Kulturen und Umstände sind zu verschieden. Hass und Diskriminierung geht nicht nur von den Rechten aus, so wie Atzen.Ultra es versucht darstellen.

Das heißt aber auch nicht, dass Höcke & Co. keine ernsthafte Gefahr wäre für die Gesellschaft und die Demokratie.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 17.10.2018, 12:54

Ray hat geschrieben:
16.10.2018, 20:10
Inhaltlich akzeptiere ich ja dass das für Dich alles Turbokapitalismus und Reichenwellness ist was DU in der Partei siehst. Aber sie ist ale einzige (Grüne nur zu geringen Teilen, Piraten sind ja kaum noch existent) ZUKUNFTSorientiert und progressiv und keine Rentenverwalter- und "Weiter so" Partei bzw. - DU hast das super beschrieben - "Absinger von Arbeiterliedern".
Wenn SPD und/oder Grüne ...
Naja, ich meine in Deinen Ausführungen durchaus nicht unsympathische Andeutungen zu erkennen, dass Du für ein Revival einer sozialliberalen Koalition (unter Einbeziehung der Grünen) wärst. Das wäre auch durchaus meine Präferenz. Eine Koalition unter der faktischen Sozialdemokratin Merkel mit den Grünen und der FDP ist jedoch an der Verweigerung Deines angehimmelten Schaumschlägers gescheitert. Das solltest Du nicht vergessen.
Ray hat geschrieben:
17.10.2018, 10:35
Opa, ein wirklich genialer Beitrag, der rundum begründet diese perfide Moral der linken Theorie-Moralapostel auf den Punkt bringt, ohne die FCKAfD anzuhimmeln.
Für Dich gilt in Sachen Umgang mit Lob das selbe wie für Preusse.
Ray hat geschrieben:
17.10.2018, 10:35
Die Atzens dieser Welt studieren entweder auf Staatskosten oder beziehen selbst Staatshilfe oder arbeiten an irgendeiner Uni, staatsbezahlt und abgesichert.
Du meinst wie die Lindners dieser Welt, die auf Staatskosten studiert, als Unternehmer mit öffentlichen Geldern hantiert haben, dann pleite gegangen sind und sich seitdem durch politische Ämter alimentieren lassen?
Ray hat geschrieben:
17.10.2018, 10:35
Und mehr Unterstützung für Minderheiten seiner eigenen Wahl fordert sich leicht, wenn es nicht von eigenem Geld bezahlt wird, sondern vom hart erarbeiteten Geld anderer. Diesem Fakt wird sich aber mit Toilettenparolen wie "die obersten 10000 haben genug" verweigert. Täte ja sonst weh.
Momentan schwimmen die öffentlichen Haushalte im Geld, können es aufgrund von Personalmangel nur nicht ausgeben. Insofern wird schon wieder Geld mit der Gieskanne für Projekte verteilt, bei denen es keine hohen Ausschreibungsanforderungen gibt. Statt Schulen, Brücken oder öffentliche Gebäude zu sanieren, gibt's den dritten Häkelkurs für die Zielgruppe der alleinerziehenden, schwerbehinderten, transsexuellen Migrantinnen, für die ein Stab von Sozialarbeitern beigeordnet wird. Damit wird nur kein einziges Problem gelöst.
Ray hat geschrieben:
17.10.2018, 10:35
Und "Palästinafahne erlaubt, Deutschlandfahne nicht" gehört dann zum guten Ton.
Das ist natürlich bei weitem nicht die Mehrheit von Demos a la "Unteilbar". Das ist der unappetitliche Anteil, den es eben auch in Chemnitz gab. Hier heisst es "wer mit denen zusammen auf die Straße geht ... pfui pfui pfui", dort heisst es weggucken.
Das ist das, worauf ich seit Tagen hinaus will. Gut übrigens, dass Du bei Deiner Meinung geblieben bist, in Deutschland gäbe es einen Rechtsruck. Das solltest Du unbedingt nochmal betonen.
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Die Verrohung der Sprache ist doch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Und da ist es egal, welche politische Agenda dahinter steht.
Darauf können wir uns sicher einigen.
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Atzen.Ultra zeigt dabei nur auf eine Seite und bewertet diese nach seiner Moral. Ihm zugutehalten kann man, dass er zumindest versucht andere politische Aspekte nachzuvollziehen.
Das rechne ich ihm auch hoch an, aber wie Du selbst feststellen musstest...
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Dennoch bewertet er sie und fühlt sich dabei moralisch überlegen.
...was halt symptomatisch für diese ganze unsägliche "gegen rechts" Seierei steht. Aus vermeintlicher moralischer Überlegenheit rechtfertigt man so allerlei, was schlicht nicht geht. Und zwar egal, ob von links oder von rechts. Unrecht hat keine Richtung.
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Womit er regelmäßig bei Opa und Jenner aneckt.
Nun besteht weder bei Jenner noch mir Anlass zur Sorge, wir könnten dadurch Schaden nehmen. Der Herrgott stattete uns mit exzellenter Konstitution aus :D
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Links mag von der Moral überlegen sein, aber blendet die Realität aus.
Es gibt Linke, die durchaus großen Realitätsbezug haben. Weite Teile der altehrwürdigen SPD würde ich dazu zählen, die bis zur Selbstaufgabe bereit sind, staatstragend und weil sich andere wie Rays Liebling vor der Verantwortung wegducken selbige zu übernehmen bereit sind. Denn letztlich geht es auch um mehr in der Politik als nur den Anschein des "Progressiven" zu erwecken. Es geht darum, dass auch Rentner, Kranke, Kinder Bedürfnisse haben. Es geht darum, dass wir selbstverständlich für Fehler der Vergangenheit einzustehen haben, die den Handlungsspielraum der Verwaltungen stark einschränken und oft nicht mehr als Flickschusterei möglich machen. Es ist unanständig, einen anderen Eindruck zu erwecken, weil das wirklich Populismus ist.
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Es gibt nicht die Möglichkeit der Umsetzung eines linken Weltbildes.
Hinter Stacheldraht und mit entsprechend repressivem Machtapparat geht das schon. Die Frage ist nur, ob man das möchte.
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Schon der fast schon angebetete Marx wusste, dass sich alles ändern, nur nicht die Menschheit (frei zitiert).
Und kann sich nicht mal dagegen wehren, dass er das gesagt haben soll :D
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Es gibt nicht genügend Ressourcen für alle, die Kulturen und Umstände sind zu verschieden.
Es kommt ja auch immer ein wenig darauf an, wie man mit seinen Ressourcen umgeht. Wohlstand lockt immer weniger Wohlhabende an, die Römer haben den Limes ja auch als Schutzwall vor Plünderern aus Germanien gebaut. Auf Madagaskar, wo 80 % der weltweiten Vanille angebaut wird, stehen die Bauern mittlerweile mit Gewehren auf den Feldern, um sich und ihr Hab und Gut zu beschützen, denn Vanille ist mit 600 € pro kg mittlerweile teurer als Silber. Was die wohl davon hielten, wenn ihnen ein Salonlinker wie Atze etwas von "Verrohung der Sprache" erzählen wollen würde oder mit Theorien wie "es reicht für alle, daher gib ab" auf den Keks ginge? Oder wenn er fabulierte, sie müssten halt einfach nur mehr anbauen, um den Verlust auszugleichen? Eine Ladung Schrot wäre wohl die Antwort.
C-Burg hat geschrieben:
17.10.2018, 11:18
Hass und Diskriminierung geht nicht nur von den Rechten aus, so wie Atzen.Ultra es versucht darstellen.

Das heißt aber auch nicht, dass Höcke & Co. keine ernsthafte Gefahr wäre für die Gesellschaft und die Demokratie.
Auch hier sollte Einigkeit bestehen.

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Ray
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 17.10.2018, 13:00

Opa, bei allem Respekt.
Ich verstehe, dass Du die FDP wegen ihrer Vergangenheit verabscheust und Lindner für einen Gauner hältst. Alles okay, alles akzeptiert.

Aber Jamaica? Ich bitte Dich. Die Vor-Sondierungen (!) dauerten länger als 4 Wochen. Da saßen einerseits Trittin und andererseits Seehofer am Tisch. Es wurde beschlossen und einen Tag später nachverhandelt und noch eine Woche später sah Horst wieder alles anders. Ganz genau so läuft es ja jetzt offen in der GroKo. Irgendwann musste einer diese Kaspertheater-Verhandlungen beenden, v.a. weil die FDP nichts durchgesetzt hätte. Nicht mal banales wie die Soli-Abschaffung oder Digitalreform oder Bildung etwas mehr Kompetenzen in den Bund.
Lindner kürzlich "in Jamaica hätte ich jene Rolle gehabt, die jetzt Nahles inne hat".

Natürlich ist rotgelb meine Präferenz. Aber nicht mit Arbeiterlieder-SPD und völligen Parralelwelt-Grünen.
Dass Westerwelle der Spinner 2005 nicht Ampel gemacht hat war einer der größten unverzeihlichen politischen Fehler der Nachkriegszeit.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 17.10.2018, 13:16

Ray, einer muss dieses Land aber regieren und nach der letzten Wahl ging alles, nur keine Regierung gegen Frau Merkel. Daraus muss man was machen, wenn man sich der Verantwortung bewusst ist, die auch ein Herr Lindner für seine 3.249.238 Wählerinnen und Wähler hat. Der ist ja auch nicht mit dem Versprechen "ich mache Euch Fundamentalopposition" zur Wahl angetreten, sondern hatte ja durchaus einen gestalterischen Ansatz. Dass man in einer Koalition Kompromisse eingehen muss, versteht sich doch in der Natur der Sache.

Das Ergebnis von Lindners Verweigerung ist ja weder ein Politikwechsel noch, dass politische Gegner wie die Grünen oder die AfD dadurch schwächer geworden sind. Frau Merkel macht deswegen auch keine bessere Politik. Aber die FDP hat nach jüngsten Umfragen etwa 16 % ihrer Wähler verloren. Das kannst Du nicht ernsthaft als Erfolg verkaufen. Überhaupt ist Lindners Wegducken zu gesellschaftlich polarisierenden Fragen wie z.B. Chemnitz oder Unteilbar vermutlich clever, aber halt auch unfassbar feige.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 17.10.2018, 13:21

Lindner duckt sich nicht weg.
Er spricht mehr Themen an als fast alle anderen.

Jamaika hätte nie nie und nochmals nie existieren können! Schau Dir doch nur die GroKo an. Die SPD macht das mit einer Engelsgeduld, erträgt jeden Bockmist von Seehofer ... vor allem: Jamaika hätte weniger FDP-Programm gehabt als GroKo, weil die Grünen mehr dem Lindner wichtiges wegverhandelt hätten als die Sozen, so absurd das klingen mag.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von bayerschmidt » 17.10.2018, 13:40

Wenn Du die Lage 2005 noch in Erinnerung hättest, würdest Du wissen, dass Jamaica nie und nimmer hätte existieren können, am besten noch unter "Wahlsieger" Schrödi. :sorry:

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 17.10.2018, 13:41

@ Opa: "Die FDP hat dadurch 16 Prozent der WÄhler verloren" ...
... tja, wieviel Prozente hatte sie denn durch die letzte Regierungsbeteiligung unter Merkel (stabile Regierung, überhaupt nicht zu vergleichen mit dem aktuellen v.a. durch Horst fabrizierten GroKo-Torso) verloren? Zwei Drittel ...

@ Haddock: 2005 hätte es für AMPEL gereicht. Ampelfarben sind ... schau auf der Straße nach :)
Und: na logisch unter Schrödi.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von bayerschmidt » 17.10.2018, 13:43

bayerschmidt hat geschrieben:
17.10.2018, 13:40
Wenn Du die Lage 2005 noch in Erinnerung hättest, würdest Du wissen, dass Ampel (sorry, edit) nie und nimmer hätte existieren können, am besten noch unter "Wahlsieger" Schrödi. :sorry:

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 17.10.2018, 14:31

Wieso denn nicht?
Schrödi hat Guido Avancen gemacht und dieser "Sie können sich ans Thomas Münzer Haus ketten, wir bleiben beim Nein" geantwortet.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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