Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Alles außer Fussball und Randsportarten-Themen.

Moderator: Herthort

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 09:56

isnogud hat geschrieben:
29.10.2018, 08:42
Auf linker Seite, und als dezidiert linke Partei gibt es eben nur die Linke, hat sich die Linke halbwegs stabil gehalten, konnte aber bei den Landtagswahlen Bayer, Niedersachsen, NRW und SH nicht einmal die 5 Prozent Hürde überwinden. Ihre Zugewinne in Hessen sind mit unter zwei Prozent sehr überschaubar. Wir haben also auf der extremen Linken Seite keinen annähernd so starken Block wie den auf der rechten Seite.
... aber auf der linken Seite entsteht eine neue Volkspartei, Die Grünen (die natürlich viele nicht als links sehen) ...
Die werden gewählt von Ex-Oettinger Waehlern aus BaWü, Ex-SPDern denen die GroKo ein Dorn im Auge ist und Linken, denen gewissen Tendenzen zu sehr Querfront sind. RealistInnen wie Wagenknecht gibt es ja bei den Linken mehr als bei den Grünen.
SPD und Linke sind viel zu realpolitisch orientiert, wer schön laut "Hambi Hambi" quaken will und dazu 7,90 Euro Veggie-Latte trinken und eine Welt offener Grenzen, mit bedingungslosem Grundeinkommen für alle realistisch hält und glaubt, ein bisschen Dieselfahrverbote in Innenstädten und CO2-Grenzwerte retten das Weltklima, wählt eben heutzutage weniger SPD oder Linke, sondern Grün. Die sind nämlich total menschlich und dufte und wollen nur das beste.
Dann hätten wir noch das immens wichtige Gender- und Antidiskriminierungsthema. Dem nehmen sie sich auch stärker an als SPD und Linke. Eine Reise ins Paradies, getragen vom knorken Anton H.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

AtzUl
Beiträge: 3088
Registriert: 15.06.2018, 17:26

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 29.10.2018, 09:58

rotergrobi hat geschrieben:
29.10.2018, 09:25
Links-Rechts-Mitte, Begriffe aus dem 18. Jahrhundert, die scheinbar ordnen, was da so los ist in unserem politischen Spektrum, die aber irgendwie auch den Blick darauf verstellen, was im Detail dann doch komplexer ist und irgendwie nur mit intellektuellen Klimmzügen passend gemacht werden kann, weil es so nicht mehr passt.
Du hast recht, wenn man die ursprüngliche Bedeutung betrachtet. Aber die Begriffe "rechts" und "links" haben sich ja auch im allgemeinen Sprachgebrauch in Deutschland entwickelt. Die ursprüngliche Verwendung ist nicht mehr korrekt. Und sie ist auch mehr auf eine Haltung als auf die ursprüngliche politische Definition bezogen.

Bspw.: Wenn Leute von "rechts" oder "den rechten" reden, dann werden konservative Meinungen oder Parteien i.d.R. nicht mit einbezogen. Vielmehr es steht für Rechtsaußen bis hin zu Rechtsradikale/-extrem. Die AFD bezeichnet sich als eine "rechte Partei" (aber nicht rechts-extreme). Die Partei ist rechtsoffen und akzeptiert auch rechtsradikale Ansichten/Strömungen innerhalb der Partei. Teile der Führungsebenen lehnen in Teilen das System (Verfassung) ab.
Dies tut oder tat die CDU/CSU meines Erachtens nicht. Man oder sie selber würde sich zu Recht nicht als eine "rechte Partei" bezeichnen.

Die Partei "Die Rechte" kann symbolisch genommen werden. Die Partei von SS-Siggi wird vom Verfassungsschutz beobachtet und ihre Mitglieder als Rechtsextrem und Neonazis eingeschätzt.

"Links" ist hingegen weitgefächert, vom Öko, über Sozialisten bis zum Sozialdemokraten.
Zuletzt geändert von AtzUl am 29.10.2018, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
Ha-Ho-He

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 10:01

AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 09:58


"Links" ist hingegen weitergefechert, vom Öko, über Sozialisten bis zum Sozialdemokraten.
... und Querfrontisten, die in antisemitischem Gedankengut und Palästinaflaggentragen manche Rechten noch weit übertrumpfen.
Weitere Gruppe: Gewaltbereite Anarchisten.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 10:06

Wie hauchdünn das in Hessen alles war:
- Schwarzgrün geht doch (aber weeeehe ein Abweichler...)
- Grüne mikroknapp vor Sozen
- es geht tatsächlich hauchdünn auch Ampel, dann unter grüner Führung. Ich wäre dafür!
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

AtzUl
Beiträge: 3088
Registriert: 15.06.2018, 17:26

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 29.10.2018, 10:10

Ray hat geschrieben:
29.10.2018, 10:01
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 09:58


"Links" ist hingegen weitergefechert, vom Öko, über Sozialisten bis zum Sozialdemokraten.
... und Querfrontisten, die in antisemitischem Gedankengut und Palästinaflaggentragen manche Rechten noch weit übertrumpfen.
Weitere Gruppe: Gewaltbereite Anarchisten.
Nun, @ray, wenn man von "links" spricht, zählt man die Extremen automatisch dazu? Und selbst wenn spricht es ja auch dafür, dass "links" in Sprachgebrauch weitgefächerter ist. Im Sprachgebrauch ist "links": "links der Mitte", "rechts" ist "rechts der CSU" oder "Rechtsaußen". Konservative wird nicht dazugezählt.

Die Partei "die Linke" ist im Gegensatz zur "der Rechten" prinzipiell demokratisch und steht zu dem System.
Ha-Ho-He

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 10:12

Merkst Du was?
Dass DU völlig asymmetrisch argumentierst?
Genau das, was DU über "DIe Linke" schreibst schreibt Preusse über die AfD.
Wenn Linksextreme nicht zu links zählen, dann Rechtsextreme auch nicht zu rechts, oder?
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

AtzUl
Beiträge: 3088
Registriert: 15.06.2018, 17:26

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 29.10.2018, 10:28

Ich rede über den Sprachgebrauch der Begriffe. Nicht über die eigentliche Definitionen.

Es ging mir nicht um die äußeren Grenzen, sondern die inneren.

"Links" ist nicht gleich die Partei "die Linke".

Edit: vielleicht meine persönliche Wahrnehmung, wenn linksextreme von sich reden, betonen sie extrem ihr Extremismus oder benennen sie ihre politische Richtung.
Wenn rechtsradikale über sich reden, dann bezeichnen sie sich als "Rechts.
Zuletzt geändert von AtzUl am 29.10.2018, 10:35, insgesamt 3-mal geändert.
Ha-Ho-He

Benutzeravatar
isnogud
Beiträge: 2847
Registriert: 25.05.2018, 08:22

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 29.10.2018, 10:30

@roter Grobi

Die AKWs hat rot-grün abgeschaltet, die CDU wollte die Laufzeiten verlängern, dann kam Fukushima und das hätte alles für die auf Sicht fahrende Kanzlerin geändert und sie drehte den AKWs mit entsprechenden Kosten und Aufwand früher den Saft als vorher geplant ab. Mit entsprechenden Mehrkosten. Das war keine Überzeugungstat ob der Sache, sondern Schiss, dass sie noch erlebt, dass ihr so ein Ding um die Ohren fliegt. Oder sagen wir es in den Worten der Kanzlerin: zu siebzig Prozent opportunistisch.

Dann: Meinst Du mit dem Scheitern des sozialistischen Wirtschaftsexperimentes die DDR? Wahrscheinlich. Das meinte ich aber nicht mit linker Wirtschaftspolitik. Aber kein Wunder, dass Du das nicht mehr kennst, nennt sich u. a. Keynesianismus und taucht in den linksgrünversifften Medien nicht mehr auf. Das letzte Mal ward es im Feuilleton der FAZ zu Lebzeiten von Schirrmacher gesichtet worden.

Das meint natürlich mehr staatlich regulierende Eingriffe, statt sich zu erhoffen, dass der Markt es überall schon richten wird.
Das meint auch, dass solche Leute wie Weselsky oder Gewerkschaften wie Cockpit von der linksrotgrünversifften Presse nicht an den Pranger als gierige Gefährder des Wohlstands gestellt werden. Das meint mehr Sozialwohnungen, niedrigere Mieten und höherer Mindestlohn, meint auch Vermögenssteuer, also alles wo z. B. Ray, die FDP, die CDU und Wolfgang Clement Schnappatmung bekommen.

D. h. nicht, dass ich diese Ziele alle richtig finde, sie fallen de facto aber als Alternative aus, weil sie gar nicht mehr diskutiert, sondern von vornherein als Teufelszeug gebrandmarkt werden, weil die Agenda 2010 uns Wohlstand für alle gegeben hätte und da passt es ins Bild, dass über die größten Räuber in der rotgrünlinksversifften Presse gar nicht groß gesprochen wird (kein Brennpunkt, keine Talkshow, kein Primetime-Auftritt).
Es wundert mich nicht, wenn die Bürger auf Bauernfänger reinfallen, wenn man versucht inhaltliche Diskussionen zu vermeiden und es wundert mich auch nicht mehr, dass Macron als linksliberaler und Corbyn als Antisemit (=Nazi) von der – erraten – linksgrünversifften Presse verkauft wird.
Das Thema Migration besteht nicht nur aus Hayali, Gauland und Wagenknecht. Es besteht auch aus dem Wunsch der Industrie Migration zu fördern – mit solchen Effekten wie dem „Polensprinter.“ Die Pegida Leute gehen ja zusätzlich noch auf die Straße, weil sie befürchten umgevolkt und islamisiert zu werden. Das ist natürlich Unfug und sehr schnell rassistisch und die Ebene: Werden wir vielleicht nur ausgenommen, wie die Weihnachtsgänse? Fällt wiedermal flach, weil man ja Politik a la "deutsche Jobs für deutsche Arbeiter" macht. Querfront!

Wie Du siehst, lege ich meinen Schwerpunkt ganz klar auf sozial- und wirtschaftspolitische Fragen bei der links, rechts Frage. Wir sind jetzt bei 940 Tafeln und die Ungleichheit wächst. Wir sind ganz unten in der maslowschen Bedürfnispyramide angekommen, wenn immer mehr Bürger nicht mehr wissen, wie sie ihre Mieten und ihr täglich Brot bezahlen sollen, geschweige denn von welcher rente sie leben sollen.
Aber es besteht vielleicht doch Hoffnung auf den Trickle-Down Effekt, da ja die Zahl der Milliardäre auf über 2000 bei 7.000.000.000 Milliarden Menschen angewachsen ist. Kommt bestimmt und bitte nicht vergessen, jeder hat seine faire Chance und es ist unserem System nicht verboten, dass einer alles besitzt.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 10:45

In Hessen hätte (a) GroKo (b) Schwarzgrün (c) Ampel je genau eine Stimme Mehrheit. Irre.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

AtzUl
Beiträge: 3088
Registriert: 15.06.2018, 17:26

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 29.10.2018, 10:47

AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 10:28
Ich rede über den Sprachgebrauch der Begriffe. Nicht über die eigentliche Definitionen.

Es ging mir nicht um die äußeren Grenzen, sondern die inneren.

"Links" ist nicht gleich die Partei "die Linke".

Edit: vielleicht meine persönliche Wahrnehmung, wenn linksextreme von sich reden, betonen sie extrem ihr Extremismus oder benennen sie ihre politische Richtung.
Wenn rechtsradikale über sich reden, dann bezeichnen sie sich als "Rechts".
Kurzer Nachtrag zur Verdeutlichung.
Im Sprachgebrauch wird eben die Mitte-rechts bis konservativ, im demokratischen Spektrum, als "bürgerlich" bezeichnet. Wenn man von "rechts" spricht, meint man politische Einstellungen, die nicht von den bürgerlichen Parteien abgedeckt werden, was rechts von den bürgerlichen Parteien sich befindet.

Meiner Meinung nach gibt es für "links" keine UnterKlassifizierung im Sprachgebrauch. Da ist "links" ab SPD bis links außen.
Ha-Ho-He

Benutzeravatar
isnogud
Beiträge: 2847
Registriert: 25.05.2018, 08:22

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 29.10.2018, 10:48

Kurzfassung.
Ich halte es mit Thomas Mann: "Ich lehne mich instinktiv nach links, wenn der Kahn rechts zu kentern droht - und umgekehrt."
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

Benutzeravatar
Opa
Beiträge: 5709
Registriert: 25.05.2018, 12:43

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 29.10.2018, 10:54

@Atze: Den Sprachgebrauch, den Du verwendest und damit definierst? Ray hat schon Recht, weil er Dich da genau bei dem erwischt hat, mit dem Du hier ständig negativ auffällst. Du schreibst etwas, willst es aber nicht so gemeint haben. Wenn Du es gemeint hast, dann aber nicht die Definition, sondern nur den Sprachgebrauch. Selbst ein Regenwurm hat mehr Rückgrat und ein Vanillepudding lässt sich eher an eine Wand nageln als dass irgendjemand aus dem, was Du schreibst, Rückschlüsse ziehen kann, was Du meinst.

@Grobi: Danke für die Schützenhilfe in Sachen vermeintlicher Rechtsruck. Nun geht in Hessen rechnerisch doch eine grüne Ampel, auch so ein Beleg für diesen Rechtsruck :lol:

@isnogud: Soso, die Union ist nicht nach links gerückt? Die führen ernsthafte Koalitionsgespräche mit den Grünen, auf Landesebene regieren sie bereits zusammen. Das liegt sicher daran, dass die Grünen sich von ihren Fundis getrennt haben, aber die Union eben auch fundamentale konservative Werte über Bord geworfen und alles dem Merkelschen Pragmatismus unterworfen hat. Grobi hat schon recht, dass sich das nicht nur in Richtungen definieren lässt, aber dass die Union konservative Kernthemen aufgegeben hat, dürfte unstrittig sein.

Was Deine "Lenkungsmaßnahmen" angeht, bin ich durchaus in Teilen bei Dir. Dass der Staat in elementaren Dingen wie dem Wohnungsbau tiefgreifender als mit Symbolpolitik wie Baukindergeld eingreift, halte ich für Konsens zwischen uns. Die Frage ist nur, ob die Methoden von vorgestern (wie sozialer Wohnungsbau, der die öffentlichen Haushalte gesprengt hat) die richtigen sind. Wir haben heute eine ganz andere Herausforderung zu lösen als damals, daher braucht es auch heute andere Lösungen. Als Beispiel: Berlin leidet einerseits unter einer riesigen Nachfrage, die in erster Linie aus dem Trend zur Verstädterung entsteht. Gleichzeitig hat Berlin unfassbar viele Brachflächen, Grünanlagen, Plätze, ja, wir leisten uns gleich mehrere Brachen, nicht nur das Tempelhofer Feld, auch der Grunewald, der Tegeler Forst oder die Waldgebiete in Köpenick wären ja erschließbar. Wie man einen Bauboom auslöst, hat die Sonder-AfA nach der Wende gezeigt. Da wurde gebaut, dass die Schwarte krachte, mit dem Ergebnis, dass ein riesiges Überangebot an Wohnungen in Berlin da war, was dazu führte, dass die Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften sogar Rückbau betrieben. In Kombination würdest Du in wenigen Jahren das Problem des Berliner Wohnungsmarktes lösen können. Das hat aber Konsequenzen. Weniger grün ist eines davon, sinkende Steuereinnahmen ein anderes, ggf. wird man die eine oder andere Bank retten müssen, wenn der Betongoldrausch abebbt. Das musst Du politisch durchsetzen und zeigt, wie schizophren viele Wähler sind. Die sagen ja zu niedrigen Mieten, aber nein zu weniger grün. Was willste da machen außer Flickschusterei? Dazu kommt, dass ja Unmengen öffentlicher Investitionen erforderlich sind, um neue Wohngebiete zu erschließen. Die Menschen da brauchen Straßen, Wasser- und Abwasserversorgung, Strom (bitte nur Öko, aber keine Windräder!), Schulen, Kitas, Krankenhäuser (bauen wir auch gerade zurück wie das KH am Mariendorfer Weg) und öffentlicher Nahverkehr (mit einer Vorlaufzeit zwischen Beschluss und Umsetzung von einem guten Jahrzehnt). Das sind Zeiträume, die heutzutage kaum ein Politiker überlebt, daher bewegen die sich auf der Ebene anderen die Schuld zu geben und so lange auf dem Rodeopferd zu bleiben, wie es geht. Oder geben sich eben wie die Berliner FDP einfalls- wie aussichtslos als Einthemenpartei, die am liebsten auch noch das Flugfeld Johannisthal als weiteren Flughafen wiedereröffnen würde und mich damit an den legendären Erfolg der Einschienenbahn erinnert. Naja. Diese Form von Wohnungspolitik ist übrigens nicht links, sondern eher Union, das schreibe ich aber nur dazu, damit Du dann nicht wieder vor einem Rechtsruck warnst. :P

Benutzeravatar
rotergrobi
Beiträge: 1877
Registriert: 15.07.2018, 13:26

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von rotergrobi » 29.10.2018, 11:15

@isognud:
Und was ist damit gewonnen, dass man das eine links und das andere rechts nennt?
Man kann doch auch sagen, dass man denkt, dass der trickle-down-Effekt als Narrativ einer sehr wirtschaftsfreundlichen Politik dringend abgefedert werden muss (und zwar stärker als jetzt) durch soziale Begleitmaßnahmen, die verhindern, dass oben der Rahm abgeschöpft wird und unten eben nichts mehr durchtröpfelt. Das ist im Interesse aller Parteien und da besteht ja Konsens.
Und dann kann man ja in Sachfragen klären, welche Maßnahmen es bisher gab, welche eher Gelder vernichtet haben, welche Nachhaltigkeit versprechen im Ausgleich sozialer Ungerechtigkeiten und wo der Staat steuern kann und wo er es bisher wenig effektiv tat. Wo ist es denn ein Mehrgewinn, wenn ich jetzt bestimmte Steuerungsversuche als typisch linke Sozialutopien oder das Ausbleiben solcher als rechte Menschenverachtung brandmarke? Ich ziehe damit nur eine weitere Ebene ein, die den Blick auf die Sachfragen verstellt. Ich kann Parteien sehr gut charakterisieren, indem ich beschreibe, welche Steuerungsmechanismen sie bevorzugen, welchen Grad von Steuerung sie als zu direktiv oder eben nicht betrachten, aber ob ich das jetzt links oder rechts nenne, Sozialarbeiter ablehne, weil ich das für linke Gutmenschenscheiße halte oder mehr Freiraum für wirtschaftliche Interessen automatisch rechte Imperialistenkacke nenne, das trägt doch zu nix bei und kostet nur Energie.

Benutzeravatar
muhqwahn
Beiträge: 37
Registriert: 25.10.2018, 10:15

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von muhqwahn » 29.10.2018, 11:19

Ach, Opa,

geht es wirklich nur mit Herabsetzungen, Beleidigungen und Unterstellungen?

Zur Sache:

Der gesamte Geschäftsbetrieb müsste darauf ausgerichtet sein, bewusst die Umwelt zu schädigen? Und ich soll über meinen Unsinn lachen? Sorry, aber für jedermann nachzulesen ist die Definition des BKA für Organisierte Kriminalität:
"Organisierte Kriminalität ist die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte, planmäßige Begehung von Straftaten, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind, wenn mehr als zwei Beteiligte auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig

a) unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen,
b) unter Anwendung von Gewalt oder anderer zur Einschüchterung geeigneter Mittel oder
c) unter Einflussnahme auf Politik, Medien, öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirtschaft zusammenwirken."
Trifft das auf den Betrugsdiesel und/oder Cum-Ex zu? Ich denke, ja. Und meinen Verweis auf Thomas Fischer banalisierst du mit „Zwei Juristen, fünf Meinungen“. Das ist dann doch recht billig, meine ich. Warum sollte dann irgendjemand ausgerechnet deine Meinung relevant finden? Und auch dein Hinweis auf das „Urteil“ am Ende ist nicht zielführend. Wir sprechen hier ja von den Ermittlungen (und übrigens auch nicht von den Vorverurteilungen, die du unterstellst) und wenn im Vorwege bereits auf Ermittlungsmethoden verzichtet wird, die hier angebracht und auch erfolgreich wären (z.B. Aufhebung des Bank- und Steuergeheimnisses, verdeckte Ermittlungen), dann hilft der Hinweis auf ein Urteil, welches vermeintlich Klarheit brächte, herzlich wenig.

Und dein Versuch, mich lächerlich zu machen, indem du mir die Gleichung „Automobilkonzerne = organisierte Kriminalität“ unterstellst, ist sehr durchsichtig, da ich diese Gleichung nirgendwo aufstellte. Und noch einmal: Ich forderte Ermittlungen und weder Vorverurteilungen, noch Lynchjustiz, noch wütende Mobs oder gar gesundes Volksempfinden (übrigens eine Nazi-Diktion, vielen Dank dafür!). Weltrevolutionsphantasien? Kann es sein, dass du fehlende Argumente durch Unterstellungen zu kompensieren suchst? Ich predige hier doch geradezu die Durchsetzung von Recht & Gesetz und du baust hier den Popanz eines Inquisitors auf.

Du beklagst, ich hätte dir etwas in den Mund gelegt, wenn ich vermute, du teilst mit Merkel die Überzeugung, der (erwirtschaftete) Euro wäre wichtiger, als die Moral? Ich bitte dich, das hast du doch mehrfach voller Überzeugung wortwörtlich immer wieder vorgebracht, ob das nun die Verteidigung der Waffengeschäfte mit den Saudis oder der betrügerische Verkauf von Automobilen ist. Du erinnerst dich doch sicher an den von dir bemühten Ast, den man doch gefälligst nicht absägen sollte?

Und den Hinweis darauf, dass es in der Natur der Marktwirtschaft liegt, dass Betriebe neu entstehen, wo andere untergehen und der Markt schon verlässlich dafür sorgen wird, dass die benötigten Produkte auch produziert und die dafür benötigten Arbeitskräfte auch angeheuert werden, qualifizierst du als den so ziemlich Atem beraubendsten Unsinn, den du hier je gelesen hättest. Danke auch dafür. Wo aber sind deine Argumente?

Ganz schwache Vorstellung, wenn du mich fragst, Großväterchen.

Benutzeravatar
Jenner
Beiträge: 16385
Registriert: 23.05.2018, 17:29
Wohnort: jjwd

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 29.10.2018, 11:19

Gerade die Hessenwahl ist ein klares Statement gegen den erfundenen Rechtsruck.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 11:22

Opa ... warum am Ende eines guten, sachlichen Beitrags solch ein Unsinn über die FDP und den Flugplatz Johannistal?

Die FDP wäre ganz und gar bei Deiner Haltung

(a) Tegel offen halten, weil selbst ein eröffneter BER zu klein wäre
(b) Tempelhof bebauen.

Dieses schaudrige Feld ist ja noch nicht einmal "grün". Da atmet ausser Gras ja gar nichts, was die Luft reinigt, Schatten spendet etc.
Haut das mit Wohnungen voll und viele Probleme sind gelöst.
Ebenso ist TXL ja nun auch kein Bioreservat.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

Benutzeravatar
isnogud
Beiträge: 2847
Registriert: 25.05.2018, 08:22

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 29.10.2018, 11:23

Jenner hat geschrieben:
29.10.2018, 11:19
Gerade die Hessenwahl ist ein klares Statement gegen den erfundenen Rechtsruck.
Kann nur schreiben, wer die AfD mit der CDU verwechselt oder blind ist.

PS: Wer meint die Wahrheit zu besitzen, muss mit ihr konfrontiert werden.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

Benutzeravatar
muhqwahn
Beiträge: 37
Registriert: 25.10.2018, 10:15

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von muhqwahn » 29.10.2018, 11:27

Jenner hat geschrieben:
29.10.2018, 11:19
Gerade die Hessenwahl ist ein klares Statement gegen den erfundenen Rechtsruck.
Weil die AfD ihren Stimmenanteil nicht vervierfachte, sondern an diesem Ziel deutlich scheiterte?

AtzUl
Beiträge: 3088
Registriert: 15.06.2018, 17:26

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 29.10.2018, 11:28

@Opa: Nein. Deine Unterstellung ist falsch. Wenn ich meine Definition meinen würde, würde ich es so sagen. Ich habe auch immer gekennzeichnet, wenn ich meine Meinung meinte oder es definiert hatte.

Begründung: Wenn du meine Beiträge hier im Forum verfolgst, dann weißt du, dass ich bewusst nicht "rechts" im allgemeinen verwende. Somit läuft deine Anschuldigungen ins Leere. Ich unterscheide genau zwischen "konservativ", "neo-konservativ", "rechtsradikal", "rechtsextrem", "national", "nationalsozoalistisch" ...usw..
Also da ich zumindest versuche eben nicht so wie suggerierst zu verallgemeinern, gehe ich davon aus, dass das kein Fakt, sondern eine "typische" Unterstellung zu sein scheint. Und da habe nicht nur ich, sondern auch andere User, Dich in Vergangenheit darauf aufmerksam gemacht. Wenn ich "rechts" verwende habe, dann in der Definition oder mit dem Hinweis auf die Verwendung in der Öffentlichkeit. Nebenbei "Gegen Rechts" ist kein von mit verwendeter Begriff, weil zu diffus, auch wenn du den gerne mit mir in Verbindung bringst.

Dennoch hat die politische Rechte sowohl eine Definition (jenseits der klassischen) und es gibt auch einen allgemeinen Sprachgebrauch in der Öffentlichkeit - der wie ich in Vergangenheit öfters geschrieben habe "unpräzise" ist, weil dieser nach klassischer Definition verallgemeinert.
Die Unterstellung ich hätte mir die Definition zur "politischen Rechten" elendiglich ausgedacht ist falsch. Darüber gibt es Arbeiten und Artikel. Wenn die nicht der Deinen entspricht, ist es okay. Daraus folgt aber nicht, dass die falsch sein müssen oder ich nur meine Meinung wiedergeben würde.

Unter politisch "rechts" versteht man einen...
... Teil des politischen Spektrums bezeichnet. Sie geht von einer Verschiedenheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie. Ungleichheit wird deshalb von der politischen Rechten als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet. (Siehe auch: Egalitarismus) Hier ist zu unterscheiden zwischen der klassischen Rechten, welche die Ungleichheit durch Erbfolge und Familientradition gerechtfertigt sieht, und der liberalen Rechten, welche Ungleichheit nur dann für gerechtfertigt hält, wenn sie das Resultat eines fairen Wettbewerbs ohne Vorteilsweitergabe an Nachfahren ist.
[...]
Als Eigenbezeichnung ist "rechts" unter Demokraten eher ungebräuchlich, da rechts insbesondere in der deutschsprachigen Öffentlichkeit oft mit dem Phänomen des Rechtsextremismus gleichgesetzt oder zumindest assoziiert wird und dadurch negativ besetzt ist. Daher grenzen sich die meisten Vertreter des demokratischen Konservatismus davon ab, um sich vom Stigma eines „rechten“ Images zu lösen.
Ha-Ho-He

Benutzeravatar
isnogud
Beiträge: 2847
Registriert: 25.05.2018, 08:22

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 29.10.2018, 11:29

Nein, muhqwahn, weil die Linkspartei "Die Grünen" so stark geworden sind. :laugh:
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 11:43

Jenner hat geschrieben:
29.10.2018, 11:19
Gerade die Hessenwahl ist ein klares Statement gegen den erfundenen Rechtsruck.
Erfunden?

https://www.nzz.ch/feuilleton/wer-das-g ... 2018-10-29

Konservative werden WELTWEIT aggressiver und regressiver. Bei uns in Deutschland ist es ein Teil. Da Merkel den aggressiven und regressiven Trends nicht folgt, konnte sich die AfD etablieren.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

Benutzeravatar
Opa
Beiträge: 5709
Registriert: 25.05.2018, 12:43

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 29.10.2018, 11:54

muhqwahn hat geschrieben:
29.10.2018, 11:19
...
Möchtest Du Dir selber Deine Zitate raussuchen, wo Du den Anschein erweckt hast, Automobilkonzerne der organisierten Kriminalität zuzuordnen oder muss ich das tun? Und was nutzt es, wenn Du hier Definitionen postest, wenn Du diese nicht begreifst? Gerngeschehen...
isnogud hat geschrieben:
29.10.2018, 11:23
PS: Wer meint die Wahrheit zu besitzen, muss mit ihr konfrontiert werden.
Willkommen in meiner Welt.
Ray hat geschrieben:
29.10.2018, 11:22
Opa ... warum am Ende eines guten, sachlichen Beitrags solch ein Unsinn über die FDP und den Flugplatz Johannistal?

Die FDP wäre ganz und gar bei Deiner Haltung

(a) Tegel offen halten, weil selbst ein eröffneter BER zu klein wäre
(b) Tempelhof bebauen.

Dieses schaudrige Feld ist ja noch nicht einmal "grün". Da atmet ausser Gras ja gar nichts, was die Luft reinigt, Schatten spendet etc.
Haut das mit Wohnungen voll und viele Probleme sind gelöst.
Ebenso ist TXL ja nun auch kein Bioreservat.
Das sieht nur auf den ersten Blick so aus, als wären wir einer Meinung, die Tücke steckt dort, wo Du so ungern hinschaust, nämlich in den Details:

1. Zum Beispiel, dass Du Milliarden in Lärmschutz investieren müsstest, um Tegel offen zu halten, die in einem zweiten Flughafen in Sperenberg viel besser investiert wären. Da könntest Du rund um die Uhr fliegen, ohne irgendwen zu stören. Tegel ist tot, auch wenn Du das anders sehen magst.

2. Tempelhof bebauen (was ich in den Randlagen für absolut sinnvoll halte, genau wie eine Parallelverbindung zwischen Te-Damm und Hermannstraße bedeutet, dass Du Kampfmittelbeseitigung betreiben musst. Was meinst Du, weshalb die Parkranger peinlich darauf achten, dass niemand Zeltheringe in den Boden rammt. Das ist kein Spaß. Ein Probelauf vor vielen Jahren wurde nach wenigen Metern abgebrochen, weil viel zu viel Munition dort liegt. Für diese Beseitigung, die extrem kostspielig ist, muss die öffentliche Hand aufkommen.
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 11:28
@Opa: Nein. Deine Unterstellung ist falsch. Wenn ich meine Definition meinen würde, würde ich es so sagen. Ich habe auch immer gekennzeichnet, wenn ich meine Meinung meinte oder es definiert hatte.
Verzeih mir, aber das ist derart billig, dass ich keine Lust habe, mich damit auseinanderzusetzen. Du kannst Dir Deine Ausführungen dazu sparen. Wenn Du etwas schreibst, was nicht als Zitat gekennzeichnet ist, dann nehme ich das so, als sei das Deine Meinung. Woher nimmst Du denn eigentlich diese Attitüde, Definitionen von Begriffen vornehmen zu dürfen, die für andere gelten sollen?
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 11:28
Wenn du meine Beiträge hier im Forum verfolgst, dann weißt du, dass ich bewusst nicht "rechts" im allgemeinen verwende. ... Ich unterscheide genau zwischen "konservativ", "neo-konservativ", "rechtsradikal", "rechtsextrem", "national", "nationalsozoalistisch" ...usw..
Das "genau" hat mir in dem Satz gefallen, vor allem, weil Du zwei, drei Sätze später seölbst schreibst, wann Du "rechts" als Begriff verwendest.
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 11:28
Wenn ich "rechts" verwende habe, dann in der Definition oder mit dem Hinweis auf die Verwendung in der Öffentlichkeit.
Du maßt dir an zu bestimmen, wie andere einen Begriff verstehen sollen? Das wird ja immer besser.
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 11:28
Nebenbei "Gegen Rechts" ist kein von mit verwendeter Begriff, weil zu diffus, auch wenn du den gerne mit mir in Verbindung bringst.
Die Absicht Deiner Beiträge lässt diesen Schluss naheliegend sein.
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 11:28
Dennoch hat die politische Rechte sowohl eine Definition (jenseits der klassischen) und es gibt auch einen allgemeinen Sprachgebrauch in der Öffentlichkeit - der wie ich in Vergangenheit öfters geschrieben habe "unpräzise" ist, weil dieser nach klassischer Definition verallgemeinert.
Hör doch mal auf mit diesem Definitionsquatsch. Das ist ja unerträglich. Steh doch mal zu dem, was Du schreibst und eier nicht herum. Du kämpfst doch nicht für einen bestimmten Sprachgebrauch, sondern für politische Inhalte.
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 11:28
Die Unterstellung ich hätte mir die Definition zur "politischen Rechten" elendiglich ausgedacht ist falsch. Darüber gibt es Arbeiten und Artikel. Wenn die nicht der Deinen entspricht, ist es okay. Daraus folgt aber nicht, dass die falsch sein müssen oder ich nur meine Meinung wiedergeben würde.
Wir führen hier keine philosophische Diskussion über einen Begriff, sondern über eine ganz konkrete und von Dir mitgetragene Behauptung, es gäbe einen Rechtsruck. Da kannst Du von mir aus aus irgendwelchen Klassenarbeiten Deiner Mitschüler zitieren, es wird dadurch nicht richtiger. Und es steht Dir nicht zu zu definieren, wie andere Begriff verstehen sollen. Und wenn Du es schon nicht sein lassen kannst...
AtzUl hat geschrieben:
29.10.2018, 11:28
Unter politisch "rechts" versteht man einen...
... Teil des politischen Spektrums bezeichnet. Sie geht von einer Verschiedenheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie. Ungleichheit wird deshalb von der politischen Rechten als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet. (Siehe auch: Egalitarismus) Hier ist zu unterscheiden zwischen der klassischen Rechten, welche die Ungleichheit durch Erbfolge und Familientradition gerechtfertigt sieht, und der liberalen Rechten, welche Ungleichheit nur dann für gerechtfertigt hält, wenn sie das Resultat eines fairen Wettbewerbs ohne Vorteilsweitergabe an Nachfahren ist.
[...]
Als Eigenbezeichnung ist "rechts" unter Demokraten eher ungebräuchlich, da rechts insbesondere in der deutschsprachigen Öffentlichkeit oft mit dem Phänomen des Rechtsextremismus gleichgesetzt oder zumindest assoziiert wird und dadurch negativ besetzt ist. Daher grenzen sich die meisten Vertreter des demokratischen Konservatismus davon ab, um sich vom Stigma eines „rechten“ Images zu lösen.
...weshalb postest Du so einen Quark ohne Quellenlink? Richtig ist, dass "rechts" zu sein in Deutschland eine negative Konnotation hat, weshalb man sich mit anderen "Labels" wie "konservativ" oder "werteorientiert" kleidet.

Wenn ich mir Deine Definition so durchlese, frage ich mich allerdings erst recht, wo denn der Rechtsruck sein soll.

Benutzeravatar
isnogud
Beiträge: 2847
Registriert: 25.05.2018, 08:22

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 29.10.2018, 12:00

Opa hat geschrieben:
29.10.2018, 11:54
isnogud hat geschrieben:
29.10.2018, 11:23
PS: Wer meint die Wahrheit zu besitzen, muss mit ihr konfrontiert werden.
Willkommen in meiner Welt.
Autschn. Aber ich dachte mir schon, dass Du Dir der Wahrheit so sicher bist, wie diejenigen, die damals die "Prawda" machten. Ich bin leider nicht im Besitz der Wahrheit. Ich fürchte mich aber am meisten vor denen, die sie zu besitzen meinen.

Wenn Du Dir meinen ersten Post von heute anschaust, dann habe ich zum Schluss geschrieben, dass es wahrscheinlich eine Frage des Bezugssyytems ob man nun einen Rechtsruck oder nicht erkennt. Wir werden damit leben müssen, dass Du ihn nicht siehst und ich ihn sehe. Für beides sind Argumente vorgebracht worden, die unterschiedlich - je nach Bezugssystem - gewichtet werden. Mit der Wahrheit, hat das aber nichts zu tun.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

Benutzeravatar
Ray
Beiträge: 29660
Registriert: 28.05.2018, 10:03

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Ray » 29.10.2018, 12:03

Ja Opa, das ist alles kostspielig, aber löst die Probleme.
Tegel ist citynah, Tegel hat die Infrastruktur, in Tegel ist die Natur bereits kaputt.
Ich bezweifle dass Sperenberg inkl. Anbindung, komplettem Neubau etc. günstiger wäre als Schallschutz am TXL. Du weisst ja: Kostengutachten sind nicht das Papier wert ...
Und wenn Sperenberg genauso lange dauert wie BER, dann erleben wir beide was als Greise. TXL will man etwas aufgeben, was funktioniert.
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

AtzUl
Beiträge: 3088
Registriert: 15.06.2018, 17:26

Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 29.10.2018, 12:19

@Opa: Liest Du die Beiträge? Ich habe auf einen Beitrag geantwortet, der auf die klassische Definition von der Begrifflichkeit "rechts" im politischen Sinne einging. Dazu habe ich einen Hinweis gegeben, dass heutzutage man im Sprachgebrauch der Öffentlichkeit "rechts" oftmals anders verwendet.
Dazu habe ich Beispiele gegeben. Meine Meinung ist hierbei völlig irrelevant. Weil ich mir diese Sprachgebrauch nicht zu eigen mache, aber dennoch anerkennen, dass er verwendet wird. Und entsprechende Argumentationen in diesem Kontext einordnen kann.

Auf deine "Nachfrage" habe ich darauf verwiesen, dass ich schon früher geschrieben hatte, dass ich mit dem Siegel "rechts" nicht viel anfangen kann, weil es zu verallgemeinert. Ich deshalb klar ("genau") abgrenzen.
Wenn ich die Formulierung "rechts" verwende, dann nicht für sich stehend, sondern im Kontext. Ich sage dann "rechts der CDU" oder "rechts der Mitte" oder ähnliches.
Ich maße mir nichts an, ich habe darauf hingewiesen, dass dieses im Allgemeinen so verwendet oder gleichgesetzt wird. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Habe sogar extra einen Artikel zu der Begrifflichkeit von politisch rechts zitiert.
Und warum sollte ich mit dem "Definitionsquatsch" aufhören, wenn es in dem Ausgangsbeitrag darum ging?
Warum soll ich denn quasi-Themenfremde Sachen einbringen?
Ha-Ho-He

Gesperrt