Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

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Opa
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Opa » 04.10.2018, 13:50

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Du von mir hören möchtest. Du sonnst Dich in einer bildkritischen Sprengkampagne, ich halte das für naiv, weil Sprengs Äußerungen keinen Erkenntnisgewinn hatten. Nun soll ich Dir erklären, was Du gemeint haben solltest, wo Du offensichtlich nicht weißt, was Du meinst? Von mir aus können wir das mit einem "we agree to disagree" beenden.

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Jenner
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 04.10.2018, 18:46

Wer meint, dass es die Aufgabe einer Zeitung ist, besonders wohlwollend über die Regierungspolitik zu berichten und es anderenfalls ein Kampagnen- und Kampfblatt sei, der hat ein ziemlich degeneriertes Verständnis von der Unabhängigkeit der Presse. Im Kern geht es Spreng darum, seine Intima Merkel zu schützen. Insofern könnte man www.sprengsatz.de auch als Kampagnenblog bezeichnen.
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dovifat
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von dovifat » 04.10.2018, 19:50

Die bild ist eben das wahre Sturmgeschuetz der Demokratie :razz:

AtzUl
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 04.10.2018, 19:59

Jenner hat geschrieben:
04.10.2018, 18:46
Wer meint, dass es die Aufgabe einer Zeitung ist, besonders wohlwollend über die Regierungspolitik zu berichten und es anderenfalls ein Kampagnen- und Kampfblatt sei, der hat ein ziemlich degeneriertes Verständnis von der Unabhängigkeit der Presse. Im Kern geht es Spreng darum, seine Intima Merkel zu schützen. Insofern könnte man www.sprengsatz.de auch als Kampagnenblog bezeichnen.
*puuhh* dann haben wir ja Glück, dass hier keiner das meint.
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MikeSpring
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von MikeSpring » 05.10.2018, 06:59

Letzte Woche war ich in Chemnitz zu einer Schulung. Neben der Bushaltestelle war die AfD-Zentrale. Ich, sowieso schon angepisst, weil ich den Bus verpasst habe, wurde von so nem Typen der da rauskam angequatscht, ob ich denn Infomaterial wolle. Ich entgegnete ihm nur "ich nehme nichts von Nazis" - worauf hin er in breitestem Sächsisch lospolterte. Ich verstand das meiste nicht, und stieg in meinen Bus ein, nicht ohne ihm nochmal zuzurufen, "Ihr seid nicht die Alternative, sondern die Schande für Deutschland!" Ich weiß, PREUSSE wird mich dafür auseinandernehmen, mir egal, ich habe mich irgendwie besser gefühlt...
Hier der Link für die Dardai-raus-Petition:
https://chng.it/yYS5gBwZkT

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isnogud
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 07:44

Wer solche Sentenzen schreibt:
Wer meint, dass es die Aufgabe einer Zeitung ist, besonders wohlwollend über die Regierungspolitik zu berichten und es anderenfalls ein Kampagnen- und Kampfblatt sei, der hat ein ziemlich degeneriertes Verständnis von der Unabhängigkeit der Presse. Im Kern geht es Spreng darum, seine Intima Merkel zu schützen. Insofern könnte man www.sprengsatz.de auch als Kampagnenblog bezeichnen.
a) Hat Überhaupt nicht verstanden worum es im Kern den vielen Kritikern am Stil von Julian Reichelt und der Bild geht. Z. B. Einhaltung des Presserechts und nicht die fortgesetzte Diffamierung des Rechtsstaates sowie Bedienung rassistischer Klischees. Mit einem Verbot der Kritik an der Regierungspolitik hat das nichts zu tun.

b)Sollte daher besonders auf seine Wortwahl achten und nicht von degeneriert oder entartet (Synonym) schreiben, wenn er selbst nichts kapiert hat. Sprache ist verräterisch.

c) Es ist dann aber auch nicht mehr verwunderlich ist, dass zum schlechten Schluss auch noch das bekannte Stilmittel der Umkehr von Opfer und Täter benutzt wird.


Hach, es wird ein wunderbarer Tag werden und wir werden uns alle lieb haben.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von PREUSSE » 05.10.2018, 07:47

MikeSpring hat geschrieben:
05.10.2018, 06:59
Letzte Woche war ich in Chemnitz zu einer Schulung. Neben der Bushaltestelle war die AfD-Zentrale. Ich, sowieso schon angepisst, weil ich den Bus verpasst habe, wurde von so nem Typen der da rauskam angequatscht, ob ich denn Infomaterial wolle. Ich entgegnete ihm nur "ich nehme nichts von Nazis" - worauf hin er in breitestem Sächsisch lospolterte. Ich verstand das meiste nicht, und stieg in meinen Bus ein, nicht ohne ihm nochmal zuzurufen, "Ihr seid nicht die Alternative, sondern die Schande für Deutschland!" Ich weiß, PREUSSE wird mich dafür auseinandernehmen, mir egal, ich habe mich irgendwie besser gefühlt...
Mitnichten, ist halt dein Empfinden und das gilt es zu akzeptieren, genauso wie ich das Wort Schande für mich durch Hoffnung ersetzen würde.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 07:55

Nochmal zum Nachdenken ein Zitat von Julian - Recep - Reichelt:
“Man sagt, wir hätten ihn stigmatisiert”, ging Reichelt auf die Kritik ein. Und warf ein: “Wir haben ihn genannt, was er ist: einen Kinderschänder. Er hat sich selbst stigmatisiert.” Er sehe nicht ein, dass der Täter hier schutzbedürftig wäre.
https://www.huffingtonpost.de/entry/har ... 2bcace26b5
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Bierchen » 05.10.2018, 08:06

...und der Link ist sowas von kaputt...
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht auf die Handlungen der Obrigkeit anzusetzen

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 08:11

Danke für den Hinweis. Den Link hatte ich weiter oben schon mal gebracht mit dem Zitierten und funz er auch. ist wohl bei P+C watt schiefgegangen :

https://www.huffingtonpost.de/entry/har ... 2bcace26b5

In der Vorschau hat der Link gefunzt. Und hier noch eine Fleißarbeit zu Reichelt und Bild:

https://uebermedien.de/30565/asyl-nicht ... nn-denken/
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Bierchen » 05.10.2018, 08:30

Danke fürs reparieren. Artikel aufmerksam gelesen, dann weitere Schlagzeilen vorgefunden:
Cathy Lugner zieht sich bei "Naked Attraction" aus – doch ein Detail ihres Körpers irritiert
Cathy Lugner zieht sich bei "Naked Attraction" aus: "Ich bin für alles offen"
"Wer wird Millionär": Als sich der Kandidat setzt, macht die Regie plötzlich eine peinliche Durchsage
Qualitätspresseerzeugnisse sehen anders aus, finde ich...
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht auf die Handlungen der Obrigkeit anzusetzen

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 08:38

Och Bierchen. ja Huffington ist nicht das Blatt meiner Wahl. Sicher nicht. Aber hier ging es um Herrn Reichelts Aussagen in der Sendung "Hart aber Fair."

Daher für Dich nochmal folgendes aus dem Niggemeier Blog:
Nun ist es nicht so, dass die „Bild“-Zeitung will, dass die Leute AfD wählen. Die „Bild“-Zeitung will, dass andere Parteien AfD-Politik machen, damit die Menschen nicht mehr die AfD wählen.

Im Zweifel versteht sie sich als schärfster Gegner dieser Partei. Sie findet sie schmuddelig, akzeptiert keine Anzeigen von ihr. Die AfD und ihre Politiker kommen in „Bild“ relativ wenig vor. Ihre Themen und Haltungen dafür umso mehr.

Ganz im Sinne der AfD macht „Bild“ Migration und Flüchtlinge zum alles beherrschenden Thema. Sie bläst Einzelfälle riesig auf, erklärt sie zum System und schreibt dann, dass man sich nicht wundern dürfe, dass die Leute unter diesen Bedingungen AfD wählen.
https://uebermedien.de/30565/asyl-nicht ... nn-denken/

Das hat Spreng auch gemeint und er hat deutlich geschrieben: ob die Bild das nun absichtlich oder unabsichtlich macht, spielt dabei keine Roile.

Es ist meines Erachtens hochgradig naiv was Herr Reichelt und die Bildredaktion dort treiben. Sie machen die Themen der Ultrarechten in der AfD, die Themen der Höckes im Duktus der Höckes, Salonfähig. Preusse wählt weiterhin die AfD und liest jetzt auch wieder die Bild iund zahlt auch dafür. Prima.

PS: Du kannst das natürlich alles ganz anders und entspannt sehen und mich für naiv halten. Das sei Dir unbenommen.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 05.10.2018, 09:19

isnogud hat geschrieben:
05.10.2018, 07:44
...die fortgesetzte Diffamierung des Rechtsstaates sowie Bedienung rassistischer Klischees.
Bitte mal ein paar Beispiele dafür. Aber nicht für das, was Du für Diffamierung des Rechtsstaates bzw. Bedienung rassistischer Klischees hältst, sondern für Artikel, die tatsächlich so einzuordnen sind.

P.S.: Ich verstehe durchaus, was Du sagen willst, halte einiges davon aber für Unfug.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 09:38

Hier findest Du alles was Du brauchst Jenner. Alles schon geschrieben und in Opas Antworten findest Du das Eingeständnis wieder, dass die Bild Zeitung sich doch irgendwie schon verändert hat. Wenn Du keine rassistischen Klischees wiederfindest, wenn für Dich auch im Sinn des Presserechts alles TippiToppi ist, dann ist das so, dann wundert mich das auch nicht, weil Du ja Unfug zu Spreng geschrieben hast. Aber da Du ja meinst zu glauben was ich meine, stelle ich meinen Post von oben nochmal für Dich hier rein und weise auch nochmal - den verlinke ich jetzt nicht nochmal - auf den Niggemeier Blog zur Bild Zeitung. Ansonsten wünsche ich Dir einen wunderbaren Tag. Es ist Freitag und ich glaube ich werde heute mittag zu Rogacki gehen und mir einen schönen Fisch holen. Lecker! (Ab jetzt chill ich)
isnogud hat geschrieben:
04.10.2018, 09:16
“Opa“ hat geschrieben: isnogud bringt Spreng ins Gespräch, dass er das ähnlich sieht, Du springst drauf an. Ich amüsier mich, weil ihr beide damit Eure Naivität exponiert.
Naiv? Eine Meinung für naiv zu halten, steht hier jedem frei. Allerdings finde ich es im Zusammenhang mit der Bild Zeitung und der Agenda eines Julian Reichelt schon bemerkenswert, wenn der erklärte nicht Realitätsverweigerer Opa, hier in die Bresche für die Bild springt und Kritik an dem Blatt und die Unterstellung für Kampagnenjournalismus für naiv hält.
Zunächst mal ist es nicht nur der Herr Spreng, dem ja Opa in seinem Post auch nicht die Expertise absprechen kann zu wissen, wie es in der Bild Redaktion mal ausgesehen hat, sondern es wurde und wird in den Medien schon länger breit diskutiert, dass sich die Bild weiter nach rechts verschoben hat.

Einen Monat (!) vor Spreng schreibt z. B. die Stuttgarter Zeitung:
Plumper und verbohrter
Steckt hinter Reichelts Attacken eine Strategie?
Möglicherweise glaubt Reichelt, mit seinem forcierten Rechtskurs den Bedeutungsverlust der „Bild“ eindämmen zu können.
Etwas weiter oben schreibt der Autor:
Die „Bild“-Zeitung und die FAZ unterscheiden sich bekanntlich zwar sehr in in Machart, dennoch machte man lange nichts falsch, wenn man sie grob demselben politischen Spektrum zuordnete. Beide stehen, jeweils auf ihre Art, für eine konservative Weltanschauung. Reichelts Schüsse Richtung Frankfurt sind nun ein Symptom für eine Radikalisierung der „Bild“-Zeitung.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... d5e16.html

Das Symptom der Radikalisierung der Bild unter Reichelt, scheint also keine singuläre Erkenntnis von Spreng zu sein. So finden wir auch hier, diesesmal vom 16.07.(!) dieselbe Diagnose.
Die Zeiten haben sich geändert. Sigmar Gabriel ist nicht mehr Minister und hat den Willkommens-Button längst abgelegt. Und die „Bild“-Zeitung produziert regelmäßig Schlagzeilen wie: „Ich habe 40 Menschen umgebracht und will Asyl“ oder: „Asyl-Behörde ließ 46 Islamisten ins Land“ oder: „55 Mio. Euro im Asyl-Chaos versenkt“ – und so weiter.
Immer schön krawallig, immer schön nach der bewährten „Bild“-Methode: Auch wenn der Empörungsgehalt auf dem Weg von der Schlagzeile zur Story in sich zusammenfällt, war es doch die Schlagzeile wert. Die Zeiten haben sich besonders seit dem März dieses Jahres geändert, als Julian Reichelt Chefredakteur der „Bild“ wurde. Er trug vorher schon als Vorsitzender der Chefredaktionen die redaktionelle Gesamtverantwortung für „Bild“, also für die Print- und die Online-Ausgabe. Mit ihm als direktem Chef der Printausgabe aber sollte „Bild“ wieder zu einem richtigen Kampfblatt werden.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ko ... _id=422831

Oder hier aus dem Februar:
“Bild”-Chef wettert gegen “Verständniskultur”
„Denn: Reichelt stand nicht nur für das skrupellose Verhalten seiner Zeitung ein, sondern attackierte auch die deutschen Gerichte für ihre vermeintlich zu lasche Handhabe.
Moderator Frank Plasberg fragte Reichelt, warum sich die “Bild”Redaktion entscheiden habe, die Persönlichkeitsrechte des Angeklagten Olaf R. zu missachten.
Die “Hart aber fair”-Redaktion entschied sich dazu, das Titelbild der “Bild”-Zeitung zu verpixeln. Dazu hätten die Juristen der ARD der Redaktion geraten, erklärte Plasberg.
“Man sagt, wir hätten ihn stigmatisiert”, ging Reichelt auf die Kritik ein. Und warf ein: “Wir haben ihn genannt, was er ist: einen Kinderschänder. Er hat sich selbst stigmatisiert.” Er sehe nicht ein, dass der Täter hier schutzbedürftig wäre.
https://www.huffingtonpost.de/entry/har ... 2bcace26b5

Fassen wir nochmal Spreng zusammen:
1. Seit Monaten bespiele BILD die politische Agenda der AfD.
2. BILD konstruiere immer wieder Aufmacher gegen die angeblich zu lasche Justiz, gegen den angeblich untätigen Staat und die angeblich unfähigen Politiker.

Mit dieser Meinung ist Herr Spreng anscheinend nicht alleine und es fragt sich angesichts dieser Vorwürfe, ob nicht der naiv ist, der diese Meinung für naiv hält? Aber das mögen die Leser selbst entscheiden. Wer aus Angst frustrierte Bürger noch weiter zu verärgern, sich vor den Karren von Herrn Gauland oder eines stolzen Preussen spannen lässt, scheint mir doch von Naivität nicht ganz frei zu sein. So verwundert es mich auch nicht, dass Herr Reichelt aus dieser – mir und Opa nicht unbekannten Ecke – Beifall erhält. David Berger, laut Wiki ein Holocaustleugner schreibt:
Der Bild-Chef Julian Reichelt äußert sich von Tag zu Tag profilierter zu dem katastrophalen, geradezu selbstmörderischen Zustand, in den Merkel und die Ihren unser Land getrieben haben. So auch in seiner neuesten Kolumne in der Bild, die den Titel trägt: „Niemand macht es seinen schlimmsten Feinden so bequem wie wir.
https://philosophia-perennis.com/2018/0 ... m-wie-wir/

So jetzt kann Opa wieder auskeilen – auch ad hominem. Mein Fell ist dick.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 05.10.2018, 09:49

Es kommt ja immer auf dem Standpunkt der eigenen Perspektive an:

Für den einen schreibt die BILD eben neo-Nazi-Kram, für den anderen rechte Kmpagnen, für den nächsten ist es konservativer Boulevard und für den nächsten: Endlich mal jemand der die Wahrheit sagt.

Entsprechend sieht die Bewertung/Kritik in der BILD aus. Wenn man inhaltlich auf der gleiche Schiene mit Julian Reichelt fährt, dann sieht man es eben anders.

(Zu betonen ist, dass Ich das auf keinen User direkt bezogen habe, sondern allgemein formuliert wurde)
Jenner hat geschrieben:
05.10.2018, 09:19
P.S.: Ich verstehe durchaus, was Du sagen willst, halte einiges davon aber für Unfug.
Und dennoch hast bevorzugt, nicht den Inhalt zu kritisieren, sondern denjenigen mit anderer Meinung die Intelligenz abzusprechen und lieber etwas zu unterstellen.
Zuletzt geändert von AtzUl am 05.10.2018, 09:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 05.10.2018, 09:54

isnogud hat geschrieben:
05.10.2018, 09:38
Hier findest Du alles was Du brauchst Jenner.
Danke, hatte ich schon gelesen und fällt unter die Kategorie "das, was Du für Diffamierung des Rechtsstaates bzw. Bedienung rassistischer Klischees hältst.".

Die BILD war immer schon ein Revolverblatt und ist jetzt wieder zu einem Stil zurückgekehrt, der sie jahrzehntelang auszeichnete. Daraus abzuleiten, die BILD würde jetzt als Sprachrohr der AfD einen Großangriff an den Rechtsstaat fahren, ist nicht nur hochgradig albern, sondern zeigt eben auch das inzwischen degenerierte Verständnis darüber, was Aufgabe der Medien ist. Bestes Beispiel dafür ist auch die Absurdität, die BILD dadurch zu entlarven, dass sie ihre refugees-welcome-Seite mit zu wenig Inhalt fülle.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 09:57

Warum so versöhnlich, Atze? Lass uns doch streiten! Da kann ich am Besten zu abchillen! Lass uns doch gegenseitig „Unfug“ vorwerfen! Wird schon keiner von sterben. Herr Schmidt hat Herrn Kohl damals im Fernsehen einen katholischen Zitatenverdreher genannt. Großartig! Übrigens habe ich nichts gefunden, was den Ansatz bestätigen würde, dass sich seit der Übernahme von Reichelt die Bild Zeitung nicht verändert, geschweige denn liberaler geworden wäre. Also was soll das mit dieser Beliebigkeit der Perspektiven? Das ist doch sowieso klar, dass jeder in seinen eigenen Topf macht. Aber hier geht es doch genau darum – ohne es zu verwässern – die verschiedenen Blickwinkel möglichst im scharfen Kontrast zur besseren Unterscheidung zu illustrieren!
So jetzt chill ich aber.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 09:59

Jenner hat geschrieben:
05.10.2018, 09:54
isnogud hat geschrieben:
05.10.2018, 09:38
Hier findest Du alles was Du brauchst Jenner.
Danke, hatte ich schon gelesen und fällt unter die Kategorie "das, was Du für Diffamierung des Rechtsstaates bzw. Bedienung rassistischer Klischees hältst.".
Dieses "Du" bin ja nicht nur ich alleine. Ich kenne allerdings nur Deine und Opas Ansicht und der Rest von Dir fällt unter "Das war immer schon so."

Nichts für ungut.Und Dein wiederholtes "degeneriert" spricht für mich Bände.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von Jenner » 05.10.2018, 10:05

Und vergesse nicht, Deinen Orthopäden anzuklagen, wenn er demnächst von degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparats spricht.
Schönes Beispiel für abstruse political correctness übrigens.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 10:13

Falsch Jenner, ich habe auf Deinem "degeneriert" herumgehackt, weil Du wieder zwei Ebenen vermischt hattest. Sorry, ich kann nichts dafür, dass Du die Kritik an Reichelts Stil wie sie u. a. von Spreng geäußert wird, immer noch nicht verstanden hast und diese Kritik als Angriff auf die Pressefreiheit wertest. In diesem Zusammenhang hat das Wort "degeneriert" eine ganz andere Wucht als beim Orthopäden.
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von bayerschmidt » 05.10.2018, 10:21

isnogud hat geschrieben:
05.10.2018, 08:38
... nochmal folgendes aus dem Niggemeier Blog:
Nun ist es nicht so, dass die „Bild“-Zeitung will, dass die Leute AfD wählen. Die „Bild“-Zeitung will, dass andere Parteien AfD-Politik machen, damit die Menschen nicht mehr die AfD wählen.

Im Zweifel versteht sie sich als schärfster Gegner dieser Partei. Sie findet sie schmuddelig, akzeptiert keine Anzeigen von ihr. Die AfD und ihre Politiker kommen in „Bild“ relativ wenig vor. Ihre Themen und Haltungen dafür umso mehr.

Ganz im Sinne der AfD macht „Bild“ Migration und Flüchtlinge zum alles beherrschenden Thema. Sie bläst Einzelfälle riesig auf, erklärt sie zum System und schreibt dann, dass man sich nicht wundern dürfe, dass die Leute unter diesen Bedingungen AfD wählen.
Mit Verlaub, aber das ist einfach schlechter Journalismus. Irgendeine Recherche, irgendeinen Beleg zum "Aufblasen" von Einzelfällen (ganz abgesehen davon, dass alle Medien letztlich über Einzelfälle berichten und nicht einfach die neueste Kriminalstatistik abdrucken)hätte ich schon ganz gerne gehabt (so wirkt das eher wie ein Code von Halbgebildeten, ja hihi, die Bild ist doof und wir sind dem soooo überlegen). Ich hatte selbst vor zwei Tagen die Probe auf's Exempel gemacht und mir die Bild-Titelseiten aus dem September angesehen. Demnach scheint "das System" oder "alles beherrschende Thema" eher daraus zu bestehen, dass Jogi ne neue Frau küsst oder irgendwas mit Bum Bum Boris und Lilly. Es fand sich tatsächlich ein "aufgeblasener" Einzelfall ("Mias Messer-Mörder" oder so ähnlich), welcher aber genau so gut in das von Jenner genannte Revolverblatt-Schema passt, nämlich Sex n Crime und Eifersucht. Dass Bild ein eher konservatives Law and Order Blatt ist, mag man genau so schlimm finden wie Ray den linksversifften Medien-Mainstream. Eine gezielte Kampagne gegen Flüchtlinge bleibt für mich bis auf weiteres aber ein Gefühl (Hirngespinst?)von irgendwelchen Bloggern.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 10:44

Immer diese Blogger?
Damit fordert die Bildzeitung einen rechtsfreien Raum für diejenigen, die nach Ansicht des Blattes die Demokratie gefährden. Oft nicht frei von Überheblichkeit haben deutsche Medien und Politiker den polnischen Abbau demokratischer Ordnung kommentiert. Tatsächlich ist auch Deutschland nicht frei von autoritären Gefährdungen, wie dieses Beispiel zeigt: Deutschlands grösste Tageszeitung wendet sich gegen ein Grundprinzip des deutschen Rechtsstaates und begründet dies mit einer vermeintlich existenziellen Gefährdung der Republik.
https://www.theeuropean.de/siegmar-faus ... sommerfeld

Bezieht sich auf Reichelts Text:
Politik, die diesen selbstmörderischen Wahnsinn seit Jahren nicht beendet, radikalisiert die Menschen im Land und gefährdet unsere wertvolle, wundervolle offene und freie Gesellschaft. Man kann das nicht unendlich mit „dem Rechtsstaat“ begründen, denn der Rechtsstaat beruht auf Gesetzen, die von Politikern gemacht werden.
Link findet sich auch im Essay von The European.

Die ersten 20 Paragraphen unterliegen der Ewigkeitsklausel, wie auch Herr Reichelt weiß.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von bayerschmidt » 05.10.2018, 11:26

Bläst Du nicht gerade einen Einzelfall auf? :D
Dass Spasten, die unsere Gesellschaftsordnung ablehnen und ihre minderbemittelte Weltanschauung durchsetzen wollen, unsere Rechtsstaatlichkeit in Anspruch nehmen, müssen wir schon aushalten. Dass zwischen "Rechtsstaat abschaffen" und "abgelehnter Asylbewerber und Gefährder kann hier noch jahrelang sein Unwesen treiben" noch ein bißchen Luft für schnellere Verfahren ist, dürfte trotzdem unstreitig sein. Heißt "sofortig" ohne rechtliche (gerichtliche) Überprüfung? Dass Reichelt damit die Abschaffung der rechtstaatlichen Ordnung fordern soll, finde ich etwas konstruiert.

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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von isnogud » 05.10.2018, 11:45

Wie oft wurden andere User hier und auf HI geziehen, dass sie bitte nicht ständig relativieren sollen? Egal. Wenn der Chefredakteur, der größten deutschen Tagesszeitung einen solchen Satz raushaut:
Reichelt, Julian hat geschrieben:„Der Rechtsstaat beruht auf Gesetzen, die von Politikern gemacht werden.“
Dann kann ich nur sagen, Thema verfehlt Herr Reichelt, setzen, Sechs.
Einen solchen „Rechtsstaat“ kennen wir in Deutschland zu genüge. Es ist mir auch egal, ob Julian Reichelt die Gefährlichkeit und Falschheit seiner Aussage(n) bewusst ist, oder ob er es nicht besser weiß, er ist schlicht eine Fehlbesetzung. Man stelle sich vor, Jakob Augstein im Freitag würde einen solchen Satz ablassen und ich würde daherkommen und Euch zurufen: Hey Jungs, macht mal halblang!

Und nochmal: es ist ja nicht nur isnogud, der in Reichelts Unwesen ein dickes Problem sieht. Dahingehend, dass er mehr als nötig der AfD Wähler zutreibt und(!) Dinge die man einfach nicht tut, sagt (das ist was Anderes als illegal) salonfähig macht. Das freut Leute wie Höcke. Und das halte ich für keine gute Idee.
In Sachsen wird die AfD wahrscheinlich nicht mehr als Juniorpartner eine Koalition eingehen können. Die Zeit drängt, wenn man die Trolle in dieser Partei entzaubern möchte. Herr Reichelt verkürzt diese Zeit ohne Not.
„Lauf Marusja… Es heißt Petljura ist auf dem Platz. Los, wir wollen Petljura sehen.“
„Dumme Kuh, Petljura ist in der Kathedrale.“
„Selber dumme Kuh. Es heißt er kommt auf einem weißen Pferd.“
„Ruhm dem Petljura! Ruhm der ukrainischen Volksrepublik!!!“

AtzUl
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Re: Die eigene Haustür - Thread für deutsche und EU-Innenpolitik

Beitrag von AtzUl » 05.10.2018, 12:01

@Bayerschmidt:
Ja, die BILD ist ein Boulevarmedium, welches über Klatsch und Tratsch berichtet - auf Seite 1 sehr gerne. Dennoch betreibt es Politik. Und da muss man den Ton und die Ausrichtung unter Diekmann und Julian Reichelt miteinander vergleichen. Wenn man schon eine entsprechende Recherche betreiben will. Und zwar nicht nur die Print, sondern vor Allem das Online Medium. Welches mit monatlich knapp 25 Mio. Besuchern auch einen gewissen Einfluss hat.

Und ab vielen Einzelfälle sind es keine zufällige Einzelfälle mehr?
Ha-Ho-He

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