laotse hat geschrieben: ↑30.09.2018, 10:30
Dass Erdogan dieses kindische Handzeichen pflegt, macht ihn noch lächerlicher. Vielleicht muss ihm mal jemand mitteilen, dass er Staatspräsident ist und nicht mehr aptal emekçi in Karaköy.
Ich finde zu den von Dir verwendeten Wörtern keine plausible Übersetzung, kannst Du das bitte allgemeinverständlich ausdrücken?
laotse hat geschrieben: ↑30.09.2018, 10:30
Und dass demokratische Politiker noch immer glauben, solche Subjekte eingrenzen, flankieren und letztlich steuern zu können, spricht für eine gewisse Lernresistenz und Arroganz. #Geschichte'#Tragödie#Farce.
Mein Eindruck ist, dass Du da Sachverhalte so lange verdichtest, bis sie in Dein Weltbild passen. Die Türkei ist wirtschaftlich, geostrategisch und militärisch ein wichtiger Partner. Beide Seiten sind sich einig, dass eine Verbesserung der Beziehungen gut tun würde. Das ist der Konsens, auf dem dieser Staatsbesuch basierte. Dass man einen NATO Partner und EU Beitrittskandidaten (das ist die Türkei immer noch, das Beitrittsverfahren pausiert nur) nicht mit einem Arbeitsbesuch abspeist, gehört zu den diplomatischen Gepflogenheiten, die damit verbunden sind und die ja auch eine Chance sind, Kritik an ihm in sein Heimatland zu senden. Und um die Relationen zu sehen: Auch Putin, der ins europäische Nachbarland einmarschiert ist, wurde mit einem Staatsbesuch empfangen. Auch Israelhasser wie Abbas wurden mit allen Ehren empfangen,
sogar mit lächelndem Staatsoberhaupt und lächelnder Kanzlerin. Wie willst Du unter diesen Umständen den Wunsch nach einem Staatsbesuch verweigern, wo man doch den Wunsch hat, die Beziehungen zu verbessern? Mir scheint, dass Symbolik, diplomatische Notwendigkeiten und Inhalt von Dir nicht sauber abgegrenzt werden.
Dass Erdogan den Besuch dazu missbraucht, Integrationsbemühungen zu torpedieren, war so absehbar wie beinahe unvermeidbar. Das Ditib Problem besteht ja nicht erst seit diesen Tagen, sondern schon immer. Und es würde auch bestehen, wenn Erdogan die Moschee nicht eröffnet hätte.