TiiN hat geschrieben: ↑26.08.2018, 14:58
Ja, dann halt: Was hat die FIFA anders gemacht?
Das ist eine sehr gute Frage! Unsere Medien-"Experten" gehen solchen Fragen leider ja nicht wirklich nach, sondern beschränken sich größenteils auf ihr übliches rein subjektives Geschwätz, was aus ihrem jeweiligen "Bauchgefühl" raus kommt und von aktuellen Einzelfällen befeuert wird.
Ein Sammeln von objektiven Fakten wäre auch langweilig oder vielleicht nicht gut für die eigenen Karriere, wenn man deutsche Schiedsrichter zu stark kritisiert. Dann hörte man ja schon öfter den Spruch "Es muss auch mal gesagt werden, dass wir die besten Schiedsrichter der Welt haben" u.ä.. Was ich für Blödsinn halte.
Meine Theorie:
Bezogen auf den Videobeweis bei der WM war mein persönlicher (!) Eindruck, dass gefühlt Schiedsrichter aus Afrika, Asien, Australien usw., die man früher stark kritisiert hat, bei dieser WM sehr stark bemüht waren, sich möglichst ganz genau und ganz penibel ans Regelwerk der FIFA zu halten um bloß ja nichts falsch zu machen, um nicht wieder negativ aufzufallen. In Zeiten ohne Videobeweis hat man dann oft deren "Fingerspitzengefühl" bei WMs bemängelt und gefordert, dass sie nicht mehr pfeifen sollen (oft ja auch zu recht).
Aber durch den Videobeweis zusammen mit den klaren Vorgaben der FIFA dazu, haben sie jetzt eine gefühlte Sicherheit erlangt und vertrauen ihm, weil er objektiv praktisch fast alle groben Fehlentscheidungen die bei der WM möglich waren korrigiert hat. Diese Schiedsrichter haben also den Videobeweis eher
positiv für sich selbst angenommen. Außerdem saßen im Keller Schiris die nicht aus persönlichen Gründen auf die Schiris auf dem Platz irgendwelche Rücksichten nehmen mussten, sondern im Gegenteil.
Was ich meine ist, dass ich den Eindruck habe, dass viele Schiedsrichter in der Bundesliga nicht so richtig mit dieser neuen Rollenverteilung klarkommen, wo sie nicht mehr so ganz die "Halbgötter in Schwarz" auf dem Platz sind, sondern aus der Ferne korrigiert werden können. Nicht alle, aber doch etliche. Z.B. beim dem Witz-"Foul" an Ribery könnte der Schiri ja von sich aus einfach mal zum Monitor laufen und nachsehen. Das macht er aber nicht. Vielleicht aus "Stolz"? Es sitzen aber nun Bekannte dieser Schiris im Keller in Köln und eine Krähe hakt der anderen ja auch kein Auge aus... Nächstesmal sind die Rollen vielleicht umgedreht. Also im Zweifelsfall lieber nicht eingreifen, was man dann mit der Regel "nur bei krasser Fehlentscheidung eingreifen" umschreibt und dann die "Foul"-Fehlentscheidung an Ribery als nicht "krass" auslegt.
Das hat dann zu dem Wirrwarr der letzten Saison geführt mit der Hin- und Herdiskussion um die Auslegung. Die gab und gibt es so extrem eigentlich nur bei uns in der Bundesliga.
Mit anderen Worten: ich glaube es liegt am aktuellen Schiri-Klüngel. Vielleicht sollte geheim gehalten werden, wer in Köln im Keller sitzt oder man lost es aus, aus einem großen Pool ...