Fußballregeln ( ehemalig: ... nicht außer Acht lassen)

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Saschahohe
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Fußballregeln ( ehemalig: ... nicht außer Acht lassen)

Beitrag von Saschahohe » 11.03.2019, 00:12

Acht Leute bestimmen über die Regeln im Fußball. Hier kann diskutiert werden, welche Regeln sie mal verändern könnten.

Ab 1. Juni 2019 treten wohl einige Änderungen in Kraft: https://www.sueddeutsche.de/sport/fussb ... -1.4352126

- (unbeabsichtigte) Handtore und durch (unbeabsichtigtes) Handspiel vorbereitete Tore gelten generell nicht
- Karten kann es auch für Trainer und Offizielle geben
- keine Spieler der angreifenden Mannschaft mehr in die Freistoßmauer
- ausgewechselte Spieler müssen an der nächstgelegenen Auslinie raus
- Torhüter müssen beim Elfer nur einen Fuß auf der Linie haben
- nach Ballberührung des Schiris kann es Schiriball geben
- bei Torabstoß oder Freistoß im eigenen Strafraum muss der Ball diesen nicht verlassen

MacFish
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MacFish » 11.03.2019, 16:53

Saschahohe hat geschrieben:
11.03.2019, 00:12
Acht Leute bestimmen über die Regeln im Fußball. Hier kann diskutiert werden, welche Regeln sie mal verändern könnten.

Ab 1. Juni 2019 treten wohl einige Änderungen in Kraft: https://www.sueddeutsche.de/sport/fussb ... -1.4352126

- (unbeabsichtigte) Handtore und durch (unbeabsichtigtes) Handspiel vorbereitete Tore gelten generell nicht - find ich gut
- Karten kann es auch für Trainer und Offizielle geben - dachte es gibt das schon? OK, wieder was gelernt...
- keine Spieler der angreifenden Mannschaft mehr in die Freistoßmauer - find ich gut
- ausgewechselte Spieler müssen an der nächstgelegenen Auslinie raus - oder einfach konsequent die Zeit stoppen
- Torhüter müssen beim Elfer nur einen Fuß auf der Linie haben - find ich gut hält sich doch aber eh nie einer daran... würde eher versuchen das hineinrennen der Spieler dadurch zu unterbinden, dass es nur einen Schuss gibt und NUR der Schütze solange versuchen darf bis der TW den Ball festhält oder der Ball den 5 Meterraum verlassen hat. Dann geht es mit Abstoß weiter...
- nach Ballberührung des Schiris kann es Schiriball geben - das gibt Geschimpfe der Schiri wäre doch mit "Absicht" in die Flugbahn getreten...
- bei Torabstoß oder Freistoß im eigenen Strafraum muss der Ball diesen nicht verlassen - könnt ich mit leben
Danke für die Infos Sascha :top:
wohnhaft bei München :roll:

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Ray
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Ray » 11.03.2019, 18:10

Klarer Fall für SteveBLN, er ist der regelkundigste und praxisnaheste hier.
Ich halte einige neue Regeln für doof bis spielverändernd. Es werden demnächst Mannschaften sich beschweren "da war doch 3 Ballkontakte vor dem Torschuss ein unbeabsichtigtes Handspiel".
Freistossmauer ... tja, Inter-Trick adé, finde ich nicht gut
eine KANN-Regelung (Schiri-Ball) ist fast nie gut und forciert immer Proteste
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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SteveBLN
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von SteveBLN » 11.03.2019, 20:11

Ray danke für die Blumen, aber praxisnaher als ihr bin ich ja nun auch nicht mehr. Meine aktive Zeit als Schiedsrichter ist ja inzwischen einige Jahre her.

Was die Regeländerungen im Detail angeht, bin ich zwiegespalten.
Die Geschichte mit dem Handspiel ist grundsätzlich okay (auch wenn auch hier Raum für Diskussionen bleibt). Allerdings ist es meiner Meinung nach insofern inkonsequent, weil die Verhinderung eines Tores durch ein unabsichtliches Handspiel weiterhin ungestraft bleibt. Kommt in Summe sicherlich seltener vor, aber dennoch hätte man hier konsequenter auf das Thema "Vorteil verschaffen" abstellen können.

Bei den Karten für die Offiziellen ist ja die Änderung zunächst eher visueller Natur. Statt nur noch mündlich die Strafen auszusprechen, werden jetzt Karten gezeigt. Interessant ist indes, dass immer der Trainer die Strafe erhält, wenn der eigentliche Täter nicht zu ermitteln ist.

Die restlichen Regeländerungen sind für mich eher nach dem Motto "kann man machen, muss man aber nicht". Bsp. (wie MacFish schon schrieb) die Torhüter beim Elfer. Die haben sich doch an die bestehende Regel schon nicht gehalten und es hat niemanden interessiert. Jetzt soll es für Schiedsrichter und VARs einfach zu sehen sein, weil nur noch ein Fuß auf der Linie sein muss anstatt 2? Erschließt sich mir nicht.

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MikeSpring
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MikeSpring » 12.03.2019, 10:18

Ehrlich gesagt kann ich mit den Regeländerungen leben, obwohl ich nicht weiß, was gegen das "in die gegnerische Mauer stellen" für ein Problem darstellt, warum das unterbunden werden musste.

Ich würde mir eine Regeländerung gegen Zeitschinden wünschen und hätte auch einen Vorschlag dafür:

Generell bin ich GEGEN effektive Spielzeit (also Zeit anhalten). Eine softe Variante könnte ich mir aber vorstellen:
1.) Der Schiri kann IMMER (aber nur eigeninitiativ, nicht auf Zuruf vom VAR, Spielern oder Offiziellen) die Zeit anhalten, wenn Sanitäter auf den Platz müssen
2.) Die angesammelte Nachspielzeit wird nach wie vor kurz vor Ende dem 4. Offiziellen mitgeteilt und von diesem veranlasst sie anzuzeigen. DIESE Zeit ist dann verbindlich. Nach Ende der 90 Minuten läuft diese Zeit (z.B. 4 Minuten) abwärts, jede weitere Unterbrechung führt zum Anhalten der Zeit (der 4. Offizielle fungiert hier als Zeitrichter). Wenn die Zeit abgelaufen ist, ertönt eine Stadionsirene und es ist SOFORT Schluss. Schluss ist mit BEGINN der Sirene. Ggf. kann man es so regeln dass wenn der Ball schon vorher geschossen wurde ein Tor nach der Schlusssirene noch zählt.

So kann ein Schiri nicht immer weiter (für die Bayern ?) ein Spiel verlängern, weil das gewünschte Team (Bayern ???) noch nicht getroffen hat.

Dies kann man entweder nach der 45./90./105./120. Minute so regeln (dafür wäre ich) oder auch nur nach der 90./120.
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Jenner
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Jenner » 12.03.2019, 10:46

MikeSpring hat geschrieben:
12.03.2019, 10:18
1.) Der Schiri kann IMMER (aber nur eigeninitiativ, nicht auf Zuruf vom VAR, Spielern oder Offiziellen) die Zeit anhalten, wenn Sanitäter auf den Platz müssen.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass anlässlich der WM 1978 verkündet wurde, das Spieler ausschließlich außerhalb des Platzes zu behandeln sind und die Partie währenddessen fortgesetzt wird, es sei denn, es handelt sich um den Torhüter.

Es wäre sehr wünschenswert, wenn dies endlich mal durchsetzt wird und der Trainer gemäß neuer Regelung eine :yellow: erhält, falls einer seiner Spieler nicht umgehend vom Platz getragen wird.
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MikeSpring
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MikeSpring » 13.03.2019, 07:55

Das wäre eine gute Idee, wie man das ahnden könnte. Dem verletzten Spieler gelb zu geben fände ich ein wenig unfair...

Auch die Elfer würde ich ein wenig modifizieren. Die Neuerung, einen Fuß auf der Linie finde ich schon gut, muss aber auch umgesetzt werden. Genauso würde ich die fast auf 0 reduzierten Anläufe nicht gut. Es sollte eine fließende Bewegung sein. Als problematisch sehe ich die Nachschussregel an, die eh keiner versteht (Schütze darf nachschiessen, wenn der Ball vom TW zurückkommt, aber nicht wenn er von Pfosten oder Latte abprallt, dann dürfte aber jeder andere nachschiessen, beim Elfmeterschiessen hingegen gibt es gar keine Nachschüsse). Ein weiteres Problem ist das reinlaufen der Spieler und ein weiteres die Zeit die durch diskutieren und VAR, Jubel, usw. wegfällt. Dafür hätte ich eine Lösung, ich würde es im Wesentlichen wie beim Eishockey machen):
1.) Mit dem Elfmeterpfiff wird (als weitere Ausnahme zur Echtzeit) sofort die Uhr angehalten.
Vorteil: Proteste, Rudelbildung, Spielerbehandlung, ggf. Auswechslung des TW (bei rot gegen diesen), VAR - all das findet außerhalb der Spielzeit statt, braucht aber nicht nachgespielt zu werden, da die Uhr eh steht. Die Uhr läuft dann weiter wenn
a) der Ball im Tor war mit Anpfiff von der Mittellinie b) wenn kein Tor bei Abstoss des Torhüters c) wenn VAR entscheidet kein Elfer mit Wiederaufnahme des Spieles (durch was auch immer, Einwurf, Abstoß, Schiedsrichterball...)
Die Ausübung des Elfers erfolgt bei stehender Uhr.
2.)ALLE Spieler außer Schützen und Torwart halten sich im Mittelkreis auf, jedenfalls keiner näher.
3.) Der Spieler hat nur EINEN Schuss. Wenn der Elfer nicht sichtbar beendet ist (Tor, neben dem Tor, in den Armen des Torhüters) ist er bei Pfiff des Schiris beendet. Grund: Es gibt kuriose Elfertore, in denen absurd angeschnittene Bälle vom Pfosten abprallen, der TW verlässt jubelnd das Tor und der Ball kullert noch rein... das muss der Schiri noch beobachten, bevor er abpfeifft.
4.) (evt.) man sollte darüber nachdenken, ob man einen TW für einen gehaltenen Elfer wirklich mit einem Eckball bestrafen muss, wenn der Ball danach ins Toraus geht. Ich wäre für "Fortsetzung des Spieles nach dem Elfmeter entweder vom Mittelkreis (bei Erfolg) oder per Abstoß (bei Mißerfolg).

Ich finde, das wäre kein grober Eingriff, der aber vieles bewirkt.

Beim Elfmeterschiessen sollte man über die Reihenfolge nachdenken: jetzt: a-b-a-b (immer abwechselnd, einer legt vor, der andere zieht nach), man könnte über a-b-b-a-a-b-b-... nachdenken, also das vorlegen und nachziehen wechselt ständig. So wäre es ausgeglichener, nicht ein Team hat permanent mehr Druck.
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SteveBLN
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von SteveBLN » 13.03.2019, 16:37

Da du die Neuerung mit dem. Fuß auf der Linie gut findest, kannst du mir sicherlich den Sinn dahinter erklären. Ich verstehe es nämlich wirklich nicht.
Sämtliche Erklärungen die ich dazu bislang lesen konnte, sind für mich gänzlich unsinnig.

Zu der Nachschussregelung:
Da versteh ich wiederum nicht, warum man die nicht nachvollziehen kann. Der Elfmeter ist regeltechnisch auch nur ein normaler direkter Freistoß und bei Freistößen gilt halt das Verbot der doppelten Ballberührung und die liegt immer dann vor, wenn kein anderer Spieler den Ball zwischenzeitlich berührt hat. Deshalb darf der Elferschütze nicht erneut schießen, wenn er Latten, Pfosten oder Schiedsrichter trifft.
Selbiges würde auch gelten, wenn bei einem normalen Freistoß der Ball von der Latte zurück prallt und der eigentliche Schütze nochmal schießt. Ist halt nur extrem unwahrscheinlich, dass sowas mal vorkommt.

Die Einordnung des Elfmeters als normalen direkten Freistoß, der nur dadurch besonders ist, weil mal festgelegt wurde, dass ein direkter Freistoß im Strafraum immer vom Elfmeterpunkt, ohne Mauer ausgeführt werden muss und alle Spieler bei 9,15 Abstand haben müssen, hat halt zur Folge, dass die Spielfortsetzung wie sonst auch ist. Da würde auch keiner fordern, dass es Abstoß gibt, wenn der Torhüter einen Freistoß aus 17m ins Aus klärt. Oder man nur diesen einen Schuss hat. Gäbe es Einwurf in deiner Theorie auch Einwurf für die verteidigende Mannschaft, wenn der Ball ins Seitenaus geht?

Wie wäre überhaupt die Spielfortsetzung unter Punkt 3, wenn der Ball nicht ins Tor und nicht ins Aus geht? Der Schiri soll ja abpfeifen, aber wie geht es dann weiter?

Reinlaufen:
Es gibt ja eine klare und auch durchaus sinnvolle Regel, es interessiert nur keinen. Was wäre denn die Strafe bei deinem Punkt 2, wenn Spieler den Mittelkreis verlassen? Im Grundsatz verlagerst du das bestehende Problem nur nach weiter hinten.

Im Grundsatz würdest du die Elfmeterregel nicht nur leicht modifizieren, sondern komplett ändern und weil du den Elfmeter im Kern vom direkten Freistoß abkoppelst. Kann man natürlich machen, aber entweder sehe ich (!) in deinen Änderungen keine Verbesserung zum aktuellen Ist-Zustand (Punkte 3 und 4) oder man müsste sich nur an bestehende Regeln konsequenter halten (Punkt 2).

Zu deinem Zeitvorschlag:
Eine Mischung zwischen Nettospielzeit und Bruttospielzeit halt ich für nicht sinnvoll. Und wird es so auch nie geben. Beim Eishockey gibt es halt grundsätzlich eine festgelegte Nettospielzeit, aber die ist beim Fußball nicht gewünscht (was man durchaus hinterfragen könnte).

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MikeSpring
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MikeSpring » 13.03.2019, 20:52

SteveBLN hat geschrieben:
13.03.2019, 16:37
Da du die Neuerung mit dem. Fuß auf der Linie gut findest, kannst du mir sicherlich den Sinn dahinter erklären. Ich verstehe es nämlich wirklich nicht.
Sämtliche Erklärungen die ich dazu bislang lesen konnte, sind für mich gänzlich unsinnig.

Zu der Nachschussregelung:
Da versteh ich wiederum nicht, warum man die nicht nachvollziehen kann. Der Elfmeter ist regeltechnisch auch nur ein normaler direkter Freistoß und bei Freistößen gilt halt das Verbot der doppelten Ballberührung und die liegt immer dann vor, wenn kein anderer Spieler den Ball zwischenzeitlich berührt hat. Deshalb darf der Elferschütze nicht erneut schießen, wenn er Latten, Pfosten oder Schiedsrichter trifft.
Selbiges würde auch gelten, wenn bei einem normalen Freistoß der Ball von der Latte zurück prallt und der eigentliche Schütze nochmal schießt. Ist halt nur extrem unwahrscheinlich, dass sowas mal vorkommt.

Die Einordnung des Elfmeters als normalen direkten Freistoß, der nur dadurch besonders ist, weil mal festgelegt wurde, dass ein direkter Freistoß im Strafraum immer vom Elfmeterpunkt, ohne Mauer ausgeführt werden muss und alle Spieler bei 9,15 Abstand haben müssen, hat halt zur Folge, dass die Spielfortsetzung wie sonst auch ist. Da würde auch keiner fordern, dass es Abstoß gibt, wenn der Torhüter einen Freistoß aus 17m ins Aus klärt. Oder man nur diesen einen Schuss hat. Gäbe es Einwurf in deiner Theorie auch Einwurf für die verteidigende Mannschaft, wenn der Ball ins Seitenaus geht?

Wie wäre überhaupt die Spielfortsetzung unter Punkt 3, wenn der Ball nicht ins Tor und nicht ins Aus geht? Der Schiri soll ja abpfeifen, aber wie geht es dann weiter?

Reinlaufen:
Es gibt ja eine klare und auch durchaus sinnvolle Regel, es interessiert nur keinen. Was wäre denn die Strafe bei deinem Punkt 2, wenn Spieler den Mittelkreis verlassen? Im Grundsatz verlagerst du das bestehende Problem nur nach weiter hinten.

Im Grundsatz würdest du die Elfmeterregel nicht nur leicht modifizieren, sondern komplett ändern und weil du den Elfmeter im Kern vom direkten Freistoß abkoppelst. Kann man natürlich machen, aber entweder sehe ich (!) in deinen Änderungen keine Verbesserung zum aktuellen Ist-Zustand (Punkte 3 und 4) oder man müsste sich nur an bestehende Regeln konsequenter halten (Punkt 2).

Zu deinem Zeitvorschlag:
Eine Mischung zwischen Nettospielzeit und Bruttospielzeit halt ich für nicht sinnvoll. Und wird es so auch nie geben. Beim Eishockey gibt es halt grundsätzlich eine festgelegte Nettospielzeit, aber die ist beim Fußball nicht gewünscht (was man durchaus hinterfragen könnte).
Also ich habe das mit dem einen Fuß auf der Linie als Lockerung der Regel gesehen, die den Torhüter im Vergleich zum Schützen ja ziemlich einschränkt.
Spielfortsetzung nach Elfer: 2 Möglichkeiten: Anstoß von der Mittellinie bei Torerfolg, sonst Abstoß vom Tor. Und DANN erst läuft die Zeit weiter.Wenn ein Spieler den Mittelkreis verlässt: Warum sollte er es tun ? Er kann ja gar nicht eingreifen. Als Strafe die selbe, die es beim Elfmeterschiessen gibt, wenn da einer den Mittelkreis verlässt, ich denke gelb wegen Unsportlichkeit ? Verbesserung ist, dass man das ganze Theater nach dem Pfiff nicht stoppen braucht - die Zeit ruht eh. Es stellt sich gar nicht erst die Frage ob der Spieler nachschiessen darf oder nicht. Ich weiß dass es die Regel gibt, aber frage mal ein paar Leute, die meisten kennen sie gar nicht. Und der Sinn erschließt sich mir nicht. Im Grunde vereinfacht es alles, kein Zeitschinden, kein Reinlaufen, kein Nachschiessen. Aber auch kein messihaftes "ich berühre mal kurz und Suarez schiesst ihn dann rein".

Und mit der Brutto/Nettomischung: Ist beim Handball doch ähnlich, wo es im Hinblick auf Uhr anhalten darauf ankommt, wie lange noch zu spielen ist. Ich glaube in den letzten 2 Minuten wird konsequent angehalten. Ich halte es für transparent, dann weiß man genau, wie lange man noch hat, und warum diese Szene jetzt noch ausgespielt wird. Weniger Willkür als damals in unserem Spiel gegen Bayern.
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von SteveBLN » 13.03.2019, 21:41

Also wo die Verbesserung bei der Fußregel sein soll, ist mir weiterhin nicht klar. Wenn der Torhüter sich wie aktuell auf der Linie bewegen darf, bleibt er meiner Meinung nach variabel. Wenn aber ein Fuß vor dem anderen ist, bist du definitiv eingeschränkt in der Richtungsbewegung. Und selbst wenn man es in einer dynamischen Bewegung betrachtet, ist es nahezu unmöglich für den Torhüter zu koordinieren, dass noch ein Fuß auf der Linie ist, wenn der Schütze den Ball schießt. Klar, ist eine kann Regel, aber einen Vorteil sehe ich weiterhin nicht.
Im Übrigen sehe ich auch nicht, warum der Torhüter jetzt gegenüber dem Schützen benachteiligt ist, weil er nicht die Linie verlassen darf.

Zu deiner Spielfortsetzung nach Elfmeter:
Abstoß gibt es aber nun einmal nur, wenn der Ball unter bestimmten Voraussetzungen die Torauslinie verlässt. Klar, kann man alles in der Regel für Elfmeter regulieren, aber unter Berücksichtigung aller derzeit vorhandenen Regeln, gäbe es dafür überhaupt keinen Raum. Wenn überhaupt, dann wäre für deinen Fall ein Schiedsrichterball die logischste Spielfortsetzung.
Aber, und genau diese Diskussion würde aufkommen, deine "Modifizierung" würde die Angreifer unter'm Strich benachteiligen. Nehmen wir mal die klassische Situation, dass ein Verteidiger den Ball auf der Linie mit der Hand abwehrt und ein klares Tor verhindert. Jetzt vergibt der Elferschütze und das Team hätte nicht einmal die Chance des Nachschusses.

Und nochmal: Es muss ja nur einmal konsequent gehandelt werden. Zeitspiel führt zu persönlichen Strafen und die Zeit wird nachgespielt. Verfrühtes reinlaufen hätte die Folgen, wie sie im Regelbuch stehen. Man muss doch nicht etwas ändern, nur weil es 5 Schiedsrichter im Profibereich nicht hinbekommen, bestehendes Regelwerk durchzusetzen.

Der Verweis auf Handball passt auch nur bedingt. Da fallen im Schnitt (geschätzt) 40 Tore in 60 Minuten. Da macht es natürlich durchaus einen Unterschied, ob du noch 2 Minuten netto hast oder brutto. Weiterhin ist da nach 60 Minuten Schicht im Schacht. Im Fußball gibt es aber eben die Option der Nachspielzeit, im Gegensatz zu allen anderen größeren Teamsportarten.

Am Ende schlägst du, für eine Situation die im Schnitt vielleicht jedes zweite Spiel 1x vorkommt, einen ziemlich heftigen Eingriff in das Regelwerk vor. Und dies um größtenteils Probleme zu beheben, die bei korrekter Regelauslegung bereits behebbar wären.

Generell zur Überlegung der Nettospielzeit:
Würde man die einführen, müsste dies meiner Meinung nach automatisch mit einer Spielzeitverkürzung einhergehen. Im Schnitt werden wohl 57 Minuten netto gespielt. Hieße bei 90 Minuten netto käme man in der Theorie auf mind. 120 Minuten brutto. Wenn die Spieler aber plötzlich wirklich 90 Minuten laufen müssten, würden Spielunterbrechungen noch exzessiver zur Erholung genutzt werden, dann sind 130-150 Minuten + 15 Minuten Halbzeitpause realistischer. Ich weiß ja nicht, ob man wirklich bis zu 3 Stunden im Stadion abhängen will. Ich weiß ja nicht. Also müsste man vermutlich irgendwo bei einer Nettospielzeit von 60-75 Minuten landen.

Als Anmerkung: Ja, ca. 35 % Spielzeitverlust ist nicht wenig. Aber auch beim Handball sind es wohl 20%, beim Basketball irgendwas um die 15% und American Football werden sogar nur 22% der Zeit für wirkliches Spiel genutzt. So schlecht steht der Fußball also gar nicht da.

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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MikeSpring » 14.03.2019, 06:37

OK, ich gebe zu, die Sache mit dem Fuß auf der Linie, damit habe ich mich eigentlich gar nicht wirklich auseinandergesetzt. Ich dachte, dass somit sowas wie einst im Pokal BVB -Hertha unterbunden wird, wo Bürki permanent sich nach vorne und das auch noch zu früh bewegt hat, aber, Du hast Recht, EIGENTLICH könnte man das auch heute schon unterbinden (vermutlich dann, wenn in einem neuen 11m-Schiessen Hertha-BVB Jarstein das mal macht...

Das mit der Spielfortsetzung sehe ich jetzt nicht SOOO dramatisch. Aber ich bin mit meiner Idee auch nicht verheiratet. Meinetwegen soll das Spiel danach mit Anstoß, Abstoß ODER Ecke bzw. Einwurf fortgesetzt werden. Und im Falle dass der Torwart hält und der Ball danach nicht das Feld verlässt müsste man dann auch Abstoß wählen.

Spielzeit: Ich finde es nicht gut, dass niemand, also weder Spieler, noch Zuschauer genau wissen, wie lange es noch exakt dauert. Und sooo viele Schiedsrichter sind im Ausüben von Ermessen sooo schlecht, dass es mir lieber wäre, eine unbestechliche Uhr würde das Spiel exakt und nachvollziehbar für alle beenden, und nicht der Schiri. Es geht mir vor allem um die Nachvollziehbarkeit und gegen das Zeitschinden und nicht um die verlorene Spielzeit. Gegen eine Netospielzeit über die gesamte Spielzeit bin ich auch.

Dein "klares Tor durch Handspiel verhindert" bringt mich übrigens auf eine weitere Idee: Hier könnte man überlegen, wie beim Basketball, dann auf "Tor" zu entscheiden. Kein Elfer, keine Karte, einfach Tor wegen Handspiels. Dann muss aber völlig klar sein, dass Absicht UND klare Torvereitelung vorliegen. Aber das könnte man schön den VAR entscheiden lassen, denn unterbrochen würde dann eh, fraglich ist nur, was der Schiri nun endgültig entscheidet, Elfer oder Tor. Hier würde ich sogar die VAR-Regel aufweichen und dem Schiri definitiv erlauben, den VAR zu befragen.
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Saschahohe » 30.03.2019, 22:01

Kleine Frage zur Regelkunde, auch zur Ablenkung von der derben Niederlage gegen Brause 09:

In der 80. Minute rutschen Selke und ein Leipziger neben dem Tor über die Torauslinie aus dem Feld. Der Ball ist noch im Spiel, Selke will schnell aufstehen. Es sah kurz ein bisschen so aus, als hält der Leipziger ihn fest, ansonsten wäre Selke frei vor dem Tor gewesen. (Für den Spielausgang war es egal, geht nur um die Regel.)

Wie hätte der Schiedsrichter entschieden, wenn er das auch so gesehen hätte? Rote Karte? Elfmeter? Gar nichts? Sonst was?

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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MikeSpring » 21.04.2019, 14:11

Mal eine Regelfrage:

Gestern im Spiel Mainz gegen Düsseldorf gab es folgende Szene:

Handspiel Mainz im eigenen Strafraum, nicht geahndet, dann Konter Mainz, durch ein Foul gestoppt. Dafür gab es gelb. Danach TV-Beweis, Elfmeter wegen der Szene davor. Müsste nicht die gelbe Karte gestrichen werden, weil ja davor, bei korrekter Entscheidung diese Szene gar nicht mehr zustande gekommen wäre ? Die Fehlentscheidung somit ursächlich für die gelbe Karte, das kann meines Erachtens nicht sein.
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MikeSpring » 29.04.2019, 10:11

Vielleicht könnte man die Handregel etwas entschäfen:
1.) Nicht mehr der ganze Arm sondern nur noch der Unterarm ab dem Ellenbogen zählt als "Hand"
2.) EGAL ob absichtlich oder unabsichtlich: WENN ein Tor mit der Hand erzielt wurde oder nach Balleroberung bis Torerzielung ein Handspiel vorlag, darf das Tor nicht zählen.
3.) Ein Handspiel außerhalb des Strafraumes muss nicht gewertet werden, wenn dennoch das andere Team an den Ball kommt. Es sei denn, es wird durch das Handspiel verhindert, dass ein anderer, besser postierter Spieler der gegnerischen Mannschaft den Ball bekommt. Beispiel: Ich lenke einen Pass auf einen Spieler, der bereit ist, auf das Tor zuzulaufen, mit der Hand auf einen Verteidiger der anderen Mannschaft um, dann bleibt zwar dieses Team im Ballbesitz, aber es wird dennoch abgepfiffen, denn der Vorteil ist pfutsch.
4.) Wenn der Ball aus weniger als 3 Metern an die Hand geht, sollte grundsätzlich von "angeschossen" ausgegangen werden. Das schließt nicht aus, dass wenn DOCH Absicht vorliegt, diese dennoch geahndet wird.
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Micky » 25.06.2019, 14:15

Passt eigentlich nirgends hin, daher poste ich mal hier.
Der Automatismus des Reklamierens erreicht neue Dimensionen! :no:
Suarez reklamiert Handspiel
Is an argument between two vegans still called beef

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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von MikeSpring » 25.06.2019, 15:46

Was meint Ihr zu der Szene gestern, Frauen-WM, Schweden-Kanada ?

Situation: Schweden reklamiert Foulspiel im Strafraum. VAR wird eingeschaltet, Einblendung: Elfmeter wird geprüft.
Entscheidung: Kein Elfer, da vorher Abseits der Schwedinnen (hauchzart, aber immerhin).

Ich finde: Richtig so. Geprüft wurde zwar der Elfer, aber wenn der VAR unmittelbar vorher eine andere Fehlentscheidung aufdeckt, die den folgenden Elfmeter obsolet macht, weil bei korrekter Entscheidung die Elfmetersituation gar nicht eingetreten wäre, daher wurde der Elfer nicht gegeben, egal, ob das nun ein Foul war oder nicht.

Würde das in der Bundesliga auch so entschieden ? Ich weiß es nicht, tendiere aber zu nein. Meines Erachtens wird ja, weil praktisch jeder Ballbesitz als neue Spielsituation gewertet wird, wenn nicht der VAR sich von sich aus sowieso wegen des Abseits gemeldet hätte nur der Elfer geprüft. Wurde, glaube ich, schon mal so entschieden, da hat der Schiri auf dem Feld ein klares Abseits übersehen, der VAR unverständlicherweise auch und liess danach einen Elfer prüfen - der VAR hat NUR den Elfer geprüft, Ergebnis: Elfer; die Abseitssituation wurde gar nicht thematisiert.

Kleine Einschränkung meiner Zustimmung: Ich finde zwar richtig, im Zuge der Elferprüfung auch das Abseits zuvor einzubeziehen, wage aber zu bezweifeln, das so ein knappes Abseits, das nicht erkannt wurde, als klare Fehlentscheidung zu werten ist, somit hätte dies Abseits NICHT geprüft werden dürfen sondern einzig der Elfer.
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Jenner
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Jenner » 25.06.2019, 16:14

Bei Abseits gibt es keine knappe Fehlentscheidung. Entweder ist es Abseits oder nicht. Also lief alles korrekt und regelkonform.
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Madegeigo
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Madegeigo » 02.08.2019, 20:04

Nach dem VAR verkommt der Fußball wieder einen Schritt näher Richtung Lachnummer.

Ich habe es gerade mehrmals in der Zweitligakonferenz gesehen:
Der Abstoß muss ja seit dieser Saison nicht mehr aus dem 16er raus.
Was passiert?
Abstoß kurz auf dem Kopf, Kopfball zurück, Ball in die Hand.

Ist das euer Ernst?

Die Aufnahme des Balles mit der Hand sollte verboten sein, wenn der Ball seit letztem Ballbesitz des Gegners einmal mit Fuß bespielt wurde.

Das hier ist nur noch peinlich. :red:

El Mariachi
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von El Mariachi » 03.08.2019, 10:56

Was ich gerade auf Wikipedia gelesen habe denkt sich mit meinem eigenen Wissen:
Wird der Ball nach Auffassung des Schiedsrichters mit der Absicht zum Torwart gespielt, die Regel zu umgehen, so hat dieser bereits den Versuch zu ahnden, unabhängig davon, ob es tatsächlich zu einem Handkontakt des Torwarts kommt.
Beispiel: Ein Spieler hebt den Ball mit der Fußspitze an, damit ihn ein Mitspieler mit dem Kopf zum eigenen Torwart spielt. Das Zuspiel mit dem Kopf würde dem Torwart eigentlich die Berührung mit der Hand erlauben. Um eine solche Umgehung zu verhindern, ist festgelegt, dass bereits der Versuch unsportlich ist
Ohne die Szenen gesehen zu haben klingt das nach "absichtliche m Umgehen" der Regel, müsste also geahndet werden.

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SteveBLN
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von SteveBLN » 03.08.2019, 13:26

Die Regel gibt es eigentlich schon länger, habe aber noch nie erlebt, dass das mal geahndet wurde. Das Regelheft schreibt explizit davon, dass der Spieler einen Trick nutzen muss.
Ich hab die Szene jetzt auch nicht gesehen und je nach Ausführung bestünde halt noch Spielraum für die Interpretation, dass das Zuspiel schlecht war.

Allerdings glaube ich auch nicht, dass sich so eine beschriebene Szene durchsetzen wird. Ein Torhüter schlägt doch den Ball im Zweifel vom Boden ähnlich weit und platziert wie aus der Hand.

Madegeigo
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Madegeigo » 03.08.2019, 14:25

https://www.mz-web.de/sport/fussball/ha ... n-32948052

Hier ist es auf Video in der 3. Liga zu sehen.
War wie gesagt gestern auch mehrmals so in der 2. Liga zu beobachten. Nur noch affig :(

El Mariachi
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von El Mariachi » 03.08.2019, 15:19

SteveBLN hat geschrieben:
03.08.2019, 13:26
Die Regel gibt es eigentlich schon länger, habe aber noch nie erlebt, dass das mal geahndet wurde. Das Regelheft schreibt explizit davon, dass der Spieler einen Trick nutzen muss.
Ich hab die Szene jetzt auch nicht gesehen und je nach Ausführung bestünde halt noch Spielraum für die Interpretation, dass das Zuspiel schlecht war.

Allerdings glaube ich auch nicht, dass sich so eine beschriebene Szene durchsetzen wird. Ein Torhüter schlägt doch den Ball im Zweifel vom Boden ähnlich weit und platziert wie aus der Hand.
Hier gibts was zu sehen auf Twitter:
https://twitter.com/DLF_Sport/status/11 ... 3386927106
(Mit dem Hinweis, dass das bald explizit verboten werden soll. Ich hätte das aber wie gesagt bereits mit dem jetzigen Regelwerk mit gelb geahndet.)

Zufällig hab ich auch gefunden, dass Verratti mal eine gelbe Karte für ein "absichtliches Umgehen der Rückpassregel" bekommen hat: http://www.fussball-guru.de/verratti-ve ... lbe-karte/

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SteveBLN
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von SteveBLN » 03.08.2019, 16:47

Ha...is schon ziemlich krass. Ich seh da zwar jetzt grundsätzlich nicht so das Problem wie Madegeigo, aber das ist ja eh individuell.

Ansonst hat El ja richtigerweise gesagt, so eine Variante ist ja bereits im Regelwerk berücksichtigt, zumindest seitens des DFB. Also müssten die Schiedsrichter nur die Regeln umsetzen. Dann gucken die Spieler aber doof, wenn der erste Torhüter dort die gelbe Karte sieht, wegen unsportlichen Verhaltens sieht.

Im Übrigen sieht das Regelwerk auch dann ein unsportliches Verhalten vor, wenn der Torhüter den Ball am Ende gar nicht mit der Hand aufnimmt.

Saschahohe
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Saschahohe » 18.08.2019, 13:31

Saschahohe hat geschrieben:
30.03.2019, 22:01
Kleine Frage zur Regelkunde, auch zur Ablenkung von der derben Niederlage gegen Brause 09:

In der 80. Minute rutschen Selke und ein Leipziger neben dem Tor über die Torauslinie aus dem Feld. Der Ball ist noch im Spiel, Selke will schnell aufstehen. Es sah kurz ein bisschen so aus, als hält der Leipziger ihn fest, ansonsten wäre Selke frei vor dem Tor gewesen. (Für den Spielausgang war es egal, geht nur um die Regel.)

Wie hätte der Schiedsrichter entschieden, wenn er das auch so gesehen hätte? Rote Karte? Elfmeter? Gar nichts? Sonst was?
walter hat geschrieben:
18.08.2019, 12:41
Fab hat geschrieben:
18.08.2019, 12:09


Ah, danke. Apropos Regeln. Was passiert eigentlich, wenn der Angreifer hinter der Torlinie, also außerhalb des Strafraumes gefoult wird? Elfmeter? Coman ist beim Duell mit Klünter ab und zu hinter den Strafraumgrenze gelangt, und ich habe mich gefragt, was passiert, wenn er dort (also außerhalb des Spielfeldes) gelegt wird.
Strafstoss.
Bei einem Foul außerhalb des Spielfeldes wird ein Freistoß an auf der Linie gegeben, auf der sich der Spieler befand, hinter dem Tor: Strafstoss.
Dankeschön :wink:

Saschahohe
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Re: Fußballregeln nicht außer Acht lassen

Beitrag von Saschahohe » 25.10.2019, 09:22

Ich habe mal ´ne Regelfrage, vielleicht hat ein Kundiger Lust, sie zu beantworten:

Nochmal die Szene Bremen-Hertha, 12. Minute, Ibisevic allein auf Bremens Torwart Pavlenka zu, wo viele meinten, das hätte Elfmeter geben müssen.
Ich habe im einen oder anderen Forum im Netz gelesen, dass Pavlenka ja vor dem Zusammenkommen mit Ibi noch den Ball leicht mit dem Fuß berührte. Ich selbst glaube zwar, dass man da eine Berührung bestenfalls erahnen konnte, aber mal angenommen, der Torwart war tatsächlich dran. Wenn ich mich aber recht erinnere, wurde der Ball gar nich bis höchstens kaum abgelenkt und Ibi hätte, wenn Pavlenka nicht im Weg gewesen wäre, ihn noch erreichen können.

Meine allgemeine Frage also: Bei einem Tackling/Zweikampf, wo Verteidiger oder Torwart Richtung Ball grätschen und danach z.B. im Rutschen den Gegenspieler umsäbeln. Reicht es da aus, dass Verteidiger/Torwart den Ball einfach nur hauchzart berührt? Oder muss er den Ball vor dem "Foul" mit der Grätsche nicht doch so klären, dass der Stürmer in sowieso nicht mehr bekommen hätte?

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