Wieso soll der Verteidiger mehr dürfen als der Stürmer? Das ist für mich nicht nachvollziehbar.MikeSpring hat geschrieben: ↑05.02.2021, 10:09Ich würde dazu neigen, eher pro Verteidiger zu entscheiden: also wird ein Verteidiger angeschossen sollte eine Rolle spielen (in der Reihenfolge) Klar erkennbare Absicht ? KONNTE der Spieler überhaupt noch reagieren ? Unnatürliche Handbewegung ?
[...]
offensiv sollte es reichen dass der Spieler den Ball mit Hand oder Arm unterhalb der Ärmel berührt, egal wie - strafbar.
Für mich sollte ausschließlich das Kriterium "Absicht" entscheidendend sein.
(Wenn überhaupt eine einzige Ausnahme: Der Ball darf nicht direkt von der Hand ins Tor, sonst aber alles laufen lassen.)
Kann ein Schiedrsichter beurteilen, ob ein Handspiel "absicht" war? Das muss er können und das sollten wir ihm auch zutrauen, dass er das kann.
Wir trauen Schiedrsichtern ja auch zu die Frage zu beantworten, ob ein Foul eine klare Torchance vereitelt oder nicht (Notbremse). Das ist ja auch "Ermessensspielraum" und entscheidet zwischen gelbe Karte und rote Karte.
Hier will ich ganz andere Regeln, weil die Regeln meinem Verständnis nach schlecht sind.MikeSpring hat geschrieben: ↑05.02.2021, 10:09zum Elfer: Hier will ich eigentlich nur, dass im Sinne der Regel gepfiffen wurde. Der Elfer wurde geschaffen, um die Stürmer zu schützen und um es Verteidigern schwerer zu machen, Tore zu verhindern. Dabei gilt: Elfer gibt es bei Handspiel (s.o.) oder bei Foulspiel. Foul ist klar definiert und folgt der Definition überall auf dem Spielfeld, es gibt keine Unterkategorie "elfmeterwürdiges Foul". Alles, was auf dem Feld Foul ist, ist im Strafraum auch Foul und umgekehrt.
In der Praxis trägt das merkwürdige Blüten. ENTWEDER dürfen die Verteidiger im Strafraum mehr "Solche Szenen wo ein Reporter dann sagt "Ja, Foul, aber für Elfmeter ist mir das zu wenig!" Bullshit, Foul ist Foul, was außerhalb ein Foul ist ist auch innerhalb eines. DAS ist der einzige Grundsatz, den ich als richtig erachte. Mittlerweile ist der DFB auf dem anderen Trip: Was außerhalb nicht mal ansatzweise als Foul gewertet wird (Streichs "Berührung") ist im Strafraum auf einmal ein Elfer. DAS ist auch falsch.
Für mich soll die Frage sein: "Verhindert eine strafbare Aktion eine klare Torchance?"
Die Frage soll nicht sein: "Wo auf dem Platz findet eine strafbare Aktion statt?"
So funktioniert glaube ich die Penalty Regel im Eishockey. Ich stelle mir den Regeltext grob vor: "Führt ein strafbares Vergehen eines Verteidigers zur Verhinderung einer klaren Torchance, führt dieses Vergehen automatisch zu einem Strafstoß und wird mit einer gelben Karte bestraft, unabängig vom Ort des Vergehen. Handelt es sich um grob unsportliches Vergehen, ist die Aktion mti der roten Karte zu bestrafen. Findet im Strafraum ein strafbares Vergehen statt, das keine klare Torchance verhindert, führt dies X".
(Was kann X sein: Freistoß auf der 16er Linie, Eckball, irgendwas. Hauptsache kein Strafstoß)
Was erhoffe ich mir davon:
Szenario 1: WM Finale 2022. Deutschland gegen Italien. 91 Minute. 0:0. Luca Netz dribbelt mit dem Ball alleine auf den Torwart zu. 20 Meter vor dem Tor wird er von hinten eingeholt und ein klarer aber minimaler Schubser bringt ihn zu fall. Grobe Schätzung: eine 75% ige Torgelegenheit wird verhindert. Aktuelle Regeln sagen: Rote Karte, Freistoß.
Wird diese Foul jeder Verteidiger machen? Natürlich, weil er es als Vorteil sieht. Würde er es machen, wenn dieses Vergehen zu einem Strafstoß führt? Ich glaube nicht. Ergo -> Ein Foul weniger, fairerer Sport
Szenario 2: WM Finale 2022. Deutschland gegen Italien. 91 Minute. 0:0. Eine Flanke wird in den deutschen Strafraum geschlagen. In diesem deutschen Strafraum ist kein italienischer Stürmer. Beim Versuch, die Flanke zu verhindern, berührt Luca Netz den Ball mti der Hand und steht dabei auf der Strafraummarkierung. Grobe Schätzung: eine 0% ige Torgelegenheit wird verhindert. Aktuelle Regeln sagen: Strafstoß
Ist es fair und im Sinne des Sport, das die Verhinderung einer 75% Torchance zu einem Freistoß führt, die Verhinderung einer 0% Torhcance zu einem Strafstoß? Nein. Ist das sinnvoll? Nein.
Szenario 3: WM Finale 2002. Deutschland gegen Italien. 91 Minute. 0:0 Luca Netz dribbelt in den Strafraum hinein. Er wird minimal gefoult und kommt zu Fall. Aktuelle Regeln sagen: Stafstoß. Aktuell gelebt wird: "Zu wenig" für einen Elfmeter, der Schiedsrichter lässt laufen. Im Mittelfeld hätte er das aber gepfiffen.
Mein Vorschlag würde das Problem lösen durch einen Kompromiss. Das Foul wird auf jeden Fall gepfiffen. der Schiedsrichter kann entscheiden: Verhindert es eine klare Chance? Nein: Dann X. Ja: Dann Elfmeter
Kann ein Schiedsrichter diese Frage beanworten? "Klare Torchance ja oder nein?"
Ja, kann er. Das muss er heute auch schon. Er muss es mit diesem Vorschlag einfach noch öfter tun.
Anmerkungen 1:
1. Ich persönlich erkenne keine Nachteil dieser Regel (Man müsse vielleicht den Straufraum umbennen in "Torwartraum", weil es defacto kein Strafraum mehr st, sondern im WEsentlichen festlegt, wo der Torwart den Ball mit der Hand spielen darf)
2. Der Vorschlag kommt nicht ursprünglich von mir, hatte den mal im Spiegel gelesen
3. Den Vorschlag habe ich das internationale Regelboard der FIFA geschickt vor zwei, drei Jahren. Natürlich keine Antwort, wäre auch zu schön gewesen