Zsolt Petry

Frühere Spieler, Trainer, Funktionäre und Angestellte von Hertha BSC

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Drago1892
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Drago1892 » 17.06.2021, 21:33

Zauberdrachin hat geschrieben:
17.06.2021, 21:06
Petry war übrigens genauso lange Torwarttrainer bei Hoffenheim (Profis) wie er es nun bei uns war/ist.

Vermutetes Urteil:
Letztlich werden wir ihm fristgemäß (2 Monate) kündigen müssen. Also bekommt er bis dahin seinen Lohn und dann raus.
Auch dafür braucht man einen triftigen Grund, ansonsten könnte man eben auch Dardais Arbeitsverhältnis einfach so ohne Probleme fristgerecht kündigen, was man aber eben nicht kann, ohne ein oder mehrere triftige Vergehen des Arbeitnehmers.

Petry ist qualifiziert genug und hat sich auch nichts zu schulden kommen lassen (gesetzlich und nur das interessiert das Arbeitsgericht), dass diese Kündigung berechtigen würde....genau das hat gestern auch die Richterin festgestellt und darauf läuft es auch bei einer möglichen Hauptverhandlung hinaus.
Auch ein erst besonders vom Gericht geschütztes Arbeitsverhältnis kündigst du dann noch problematischer und nicht "einfach so".

Heißt nichts anderes als: Dardai, als auch Petry können sich hier wie Narren aufführen, wenn sie ihre Arbeit unter ihren Qualifikationen machen, egal ob bei den Profis, Amateure oder Kinderabteilungen.

Mit der von dir genannten Kündigung rennt Petry gleich wieder zum Arbeitsgericht :wink2:

Ich hatte ja gehofft, dass er nur "anscheinend" ein unbefristetes Arbeitsverhältnis hat, welches immens die Chancen des Clubs erhöhen und auch die Abfindung verringern würde.
Da nun aber von "er hat es definitiv" gesprochen wird, ist die Lage eigentlich glasklar und Petry am deutlich längeren Hebel.

Der wird richtig Abfindung absacken, da lasst euch mal überraschen, Fiedlers Summe dürfte da nur ein Richtwert sein.
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NoBlackHat
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von NoBlackHat » 17.06.2021, 21:45

Man merkt. dass hier die meisten noch nie einen Arbetsgerichtsprozess durchgefochten haben. Wenn Hertha glaubhaft machen kann, dass wg der (ungenehmigten!) Äußerungen das Vertrauensverhältnis irreparabel gestört ist, dann wird es einen Vergleich geben.

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Drago1892
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Drago1892 » 17.06.2021, 22:10

Als erstes wird trotzdem erstmal festgestellt, ob die Kündigung rechts war oder eben nicht!

Und genau daraus ergeben sich die folgenden Schritte und wer auch die Schuld und Verantwortung für das Verfahren trägt.

Soll der Verein das doch mal versuchen, auch das dürfte äußert fragwürdig sein.
Petrys Anwalt wird auch eine unglaublich hohe Summe präsentieren, die so einem Vergleich zu Grunde liegt, denn wie gesagt ist Petrys Berufsbild und Perspektive ruiniert.

Am Ende wird es sicher einen Vergleich in Form von einer Abfindung geben, aber auch nur wenn Petry damit einverstanden ist, der kann sich aber auch ohne große Probleme wieder reinklagen, die Frage ist dann aber nur, ob er sich das wirklich antut und nicht doch lieber die ausgehandelte Abfindung nimmt.

Aber glaubt mal weiter an den Weihnachtsmann, dass das billig wird, das Gegenteil wird der Fall sein, rechtens ist die Kündigung so oder so nicht, nur weil es einen angeblichen Hertha-Codex gibt und damit ist der Drops schon zum Großteil gelutscht.
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Mineiro » 17.06.2021, 23:23

Abenteuerliche Argumentation... wie schon gesagt mit wenig Erfahrung wie so ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht in der Regel abläuft.

In der ersten Instanz trägt jeder seine Kosten selbst, da ist es nicht üblich dass die unterlegene Partei irgendwelche Verfahrenskosten trägt. Überhaupt enden ca. 90% der Verfahren vor dem Arbeitsgericht im Vergleichswege, ein Urteil wird da im klassischen Sinne selten gesprochen. Auch wenn der Arbeitnehmer auf Wiedereinstellung klagt, so ist nach solch einem Prozess die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses den Beteiligten regelmäßig nicht zumutbar, so dass man sich immer irgendwie einigt.

Mit anderen Worten geht es nur um die Frage ob Petry eine Abfindung erhält oder nicht und wenn ja in welcher Höhe. Wenn ja dann kommt es für die Höhe der Abfindung auf die Beschäftigungsdauer und sein Gehalt an. Vielleicht wirkt sich da ja aus, dass er unter Klinsmann ja schon einmal bei Hertha aussortiert worden war. Auf jeden Fall sind das keine Größenordnungen, die Hertha in Not bringen werden.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Opa » 17.06.2021, 23:41

Die Ausgangssituation dürfte doch sein, dass Hertha davon ausging, dass der Arbeitsvertrag (wie vermutlich vereinbart) befristet ist und zum 30.6. ausläuft, weshalb vermutlich gar keine Kündigung ausgesprochen wurde. Petry klagt also vermutlich gar nicht auf Wiedereinstellung, sondern auf Fortführung des unbefristeten Arbeitsverhältnisses über den 30.6. hinaus. Hertha hat in seiner Stellungnahme ja auch selbst veröffentlicht, dass Petry sich keines Fehlverhaltens schuldig gemacht habe und lediglich freigestellt (und nicht gekündigt) sei. Schmidt lässt sich auf der Herthapage wie folgt zitieren:
Die Arbeit von Zsolt Petry wurde in seinen Jahren bei Hertha BSC immer sehr geschätzt. Ebenso erlebte man ihn stets offen, tolerant und hilfsbereit. Er hat zu keiner Zeit homophob oder fremdenfeindlich agiert. Auch unter Würdigung von Übersetzungsfeinheiten und der Tatsache, dass einige Aussagen von Zsolt im Interview ohne Rücksprache vor der Veröffentlichung weggelassen wurden, mussten wir letztlich feststellen, dass die getätigten Äußerungen insgesamt nicht den Werten von Hertha BSC entsprechen. Wir danken Zsolt Petry für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute
Wie Hertha da eine Kündigung, gar noch eine fristlose, begründen will, wird sicher spannend. Mit Äußerungen, die nicht den Werten des Vereins entsprechen? Da lacht man sich am Magdeburger Platz eher schlapp. Für dieses erstmalige und arbeitsrechtlich (wenn überhaupt) eher als gering einzustufende Fehlverhalten hätte es auch eine Abmahnung getan. Die Nummer wird für Hertha vermutlich ziemlich teuer und dürfte sich eher in der Größenordnung Fiedler bewegen als in der Größenordnung 2 Monatsgehälter. Das ist umso ärgerlicher, als dass Hertha in dieser Sache ja Wiederholungstäter ist.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Jenner » 18.06.2021, 02:13

Opa hat geschrieben:
17.06.2021, 23:41
Hertha hat in seiner Stellungnahme ja auch selbst veröffentlicht, dass Petry sich keines Fehlverhaltens schuldig gemacht habe und lediglich freigestellt (und nicht gekündigt) sei. Schmidt lässt sich auf der Herthapage wie folgt zitieren:
Die Arbeit von Zsolt Petry wurde in seinen Jahren bei Hertha BSC immer sehr geschätzt. Ebenso erlebte man ihn stets offen, tolerant und hilfsbereit. Er hat zu keiner Zeit homophob oder fremdenfeindlich agiert. Auch unter Würdigung von Übersetzungsfeinheiten und der Tatsache, dass einige Aussagen von Zsolt im Interview ohne Rücksprache vor der Veröffentlichung weggelassen wurden, mussten wir letztlich feststellen, dass die getätigten Äußerungen insgesamt nicht den Werten von Hertha BSC entsprechen. Wir danken Zsolt Petry für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute
Wie Hertha da eine Kündigung, gar noch eine fristlose, begründen will, wird sicher spannend. Mit Äußerungen, die nicht den Werten des Vereins entsprechen? Da lacht man sich am Magdeburger Platz eher schlapp. Für dieses erstmalige und arbeitsrechtlich (wenn überhaupt) eher als gering einzustufende Fehlverhalten hätte es auch eine Abmahnung getan.
Da hast Du die entscheidenden Punkte sehr gut herausgearbeitet.

Ich warne auch davor, aufgrund von möglicherweise selbst erlebten Beispielen voreilige Schlüsse zum Ausgang des Verfahrens zu ziehen, oder zu meinen, man wisse, wie es im Arbeitsrecht läuft.

Mit der zitierten Aussage hat sich Schmidt selbst ins Knie geschossen, denn er sagt ja explizit, dass das Interview der einzige Grund für die Kündigung ist und sich Petry ansonsten fachlich und menschlich stets korrekt hat. Damit dürfte ein irreparabel gestörtes Vertrauensverhältnis durch Hertha kaum begründbar sein. Hierzu hätte das monierte Verhalten zunächst abgemahnt und dann abgewartet werden müssen, ob Petry ähnliche Äußerungen wiederholt. Dass das Interview bereits für sich genommen schwerwiegend genug ist, eine Kündigung zu rechtfertigen, kann wohl ausgeschlossen werden. Das Arbeitsgericht hat hier eben auch zu berücksichtigen, dass Petry durch die öffentliche Äußerung von Schmidt für Arbeitgeber verbrannt ist, die vergleichbare Jobs zu vergeben haben.

Ob es hier zu einem Vergleich kommt, wird wohl einzig und allein vom Goodwill Petrys abhängen und damit von dem, was Hertha zu zahlen bereit ist. Die Annahme, dass wir da mit Peanuts davonkommen, ist doch sehr naiv.
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von NoBlackHat » 18.06.2021, 10:30

Ich würde eher sagen, die Annahme, dass Petry gegen den Willen Herthas hier wieder beschäftigt werden muss, ist naiv und zeugt von fehlender Kenntnis über solche Arbetisgerichtsprozesse. Hertha wird wohl so argumentieren, dass mit diesem nicht genehmigten Interview (!) und den durchaus angreifbaren Inhalten das Vertrauensverhältnis nachhaltig gestört wurde und eine Weiterbeschäftigung unzumutbar ist. Eine saftige Abfindung wird es aber sicher geben.
PS: warum ist er denn als TW-Trainer verbrannt, in Ungarn wird er sicher mit offenen Armen aufgenommen.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Mineiro » 18.06.2021, 10:42

Ich frage mich ernsthaft, wo die Rechtsgrundlage für eine "saftige" Abfindung liegen soll.

Petry ist seit der Saison 2015/16 bei Hertha angestellt und nach der allgemeinen Faustformel in § 1a Abs. 2 KSchG liegt eine Abfindung pro Jahr der Betriebszugehörigkeit bei 0,5 Monatsgehältern.

Wir reden hier also von maximal 3 Monatsgehältern. Ich weiß ja nicht wieviel Petry hier verdient hat, doch wäre sehr überrascht, wenn sich ein Klagewert im mehr als fünfstelligen Bereich ergeben würde.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Opa » 18.06.2021, 10:49

Was ihr beiden außer Acht lasst, ist die Tatsache, dass Petrys Arbeitsverhältnis vermutlich noch nicht einmal gekündigt ist, weil Hertha bislang davon ausging, dass es ohnehin am 30.6. endet. Das Recht auf Abmahnung dürfte verwirkt sein, daher gibt es auch keinen Grund für eine Kündigung. Und dann muss er halt weiter beschäftigt werden, es sei denn, man einigt sich. Letzteres ist wahrscheinlich und wahrscheinlich auch sehr, sehr teuer, allein schon, weil man sich bei Hertha nicht die Blöße wird geben wollen, in dieser Sache falsch gehandelt zu haben.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Jenner » 18.06.2021, 11:12

NoBlackHat hat geschrieben:
18.06.2021, 10:30
Ich würde eher sagen, die Annahme, dass Petry gegen den Willen Herthas hier wieder beschäftigt werden muss, ist naiv und zeugt von fehlender Kenntnis über solche Arbetisgerichtsprozesse.
Höre doch bitte auf, hier auf pseudoschlau zu machen. Ich kenne mehrere Fälle, in denen gekündigte Arbeitnehmer nach einen gewonnenen Prozess vor dem Arbeitsgericht ihre Tätigkeit gegen den ausdrücklichen Willen des Arbeitgebers wieder aufgenommen haben. Der letzte ist erst 2 Wochen alt.
NoBlackHat hat geschrieben:
18.06.2021, 10:30
PS: warum ist er denn als TW-Trainer verbrannt, in Ungarn wird er sicher mit offenen Armen aufgenommen.
Es geht um vergleichbare Jobs, was dann auch die Vergütung einschließt.
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Jenner » 18.06.2021, 11:32

Mineiro hat geschrieben:
18.06.2021, 10:42
Ich frage mich ernsthaft, wo die Rechtsgrundlage für eine "saftige" Abfindung liegen soll.

Petry ist seit der Saison 2015/16 bei Hertha angestellt und nach der allgemeinen Faustformel in § 1a Abs. 2 KSchG liegt eine Abfindung pro Jahr der Betriebszugehörigkeit bei 0,5 Monatsgehältern.

Wir reden hier also von maximal 3 Monatsgehältern. Ich weiß ja nicht wieviel Petry hier verdient hat, doch wäre sehr überrascht, wenn sich ein Klagewert im mehr als fünfstelligen Bereich ergeben würde.
Die ist aber schon klar, dass sich § 1a Abs. 2 KSchG auf eine betriebsbedingte Kündigung bezieht, die hier gar nicht vorliegt, oder? Wenn Du hier den Paragraphenkenner mimen möchtest, dann hättest Du schon die §§ 9, 10 und 13 des KSchG zitieren müssen. Und hier liegt des Pudels Kern. Das Arbeitsverhältnis muss durch das Gericht aufgelöst werden. Geschieht das nicht, dann ist die Höhe der Ablöse reine Verhandlungssache und sollte das Petry zu wenig sein, dann wird er einfach wieder seiner Arbeit bei Hertha nachgehen.
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Jenner » 18.06.2021, 12:09

Opa hat geschrieben:
18.06.2021, 10:49
Was ihr beiden außer Acht lasst, ist die Tatsache, dass Petrys Arbeitsverhältnis vermutlich noch nicht einmal gekündigt ist, weil Hertha bislang davon ausging, dass es ohnehin am 30.6. endet.
Wo stammt diese Information her? Nach allem, was ich gelesen habe, hat Hertha Petry zunächst mit sofortiger Wirkung freigestellt und ihm dann zum 30.06. gekündigt. Ob das nun eine ordentliche Kündigung innerhalb der geltenden Frist (beispielsweise 6 Wochen zum Quartalsende), oder eine außerordentliche Kündigung mit einem sozialen Puffer war, lässt sich den Berichten allerdings nicht entnehmen.
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Mineiro » 18.06.2021, 13:52

Davon, dass eine Kündigung ausgesprochen wurde ist auszugehen, sonst gäbe es für Petry keinen Grund vor Gericht zu ziehen. Wäre er bei vollen Bezügen freigestellt würde ihn das sicher nicht stören sonst hätte er schon unter Klinsmann geklagt.

@Opa: Eine Tatsache, die auf Vermutung Bezug nimmt ist im Zweifel keine Tatsache.

In der Praxis wird die Faustformel des §1a von den Gerichten auch in anderen als betriebsbedingten Kündigungen analog als Maßstab zugrunde gelegt für die Berechnung von Abfindungen, denn die Rechtsfolge ist unabhängig von der Ursache einer Kündigung die gleiche.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von NoBlackHat » 18.06.2021, 15:51

Jenner hat geschrieben:
18.06.2021, 11:12
NoBlackHat hat geschrieben:
18.06.2021, 10:30
Ich würde eher sagen, die Annahme, dass Petry gegen den Willen Herthas hier wieder beschäftigt werden muss, ist naiv und zeugt von fehlender Kenntnis über solche Arbetisgerichtsprozesse.
Höre doch bitte auf, hier auf pseudoschlau zu machen. Ich kenne mehrere Fälle, in denen gekündigte Arbeitnehmer nach einen gewonnenen Prozess vor dem Arbeitsgericht ihre Tätigkeit gegen den ausdrücklichen Willen des Arbeitgebers wieder aufgenommen haben. Der letzte ist erst 2 Wochen alt.
Deine Denke scheint nicht weit über den KH-Bereich hinaus zu gehen. Sicherlich gibt es Fälle, in denen es zumutbar ist (lt. Gericht) einen Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen. Ich kenne aber genug Fälle, habe auch selber einige durchgefochten, bei den das eben nicht zumutbar ist. Wenn das Gericht auch nur ansatzweise Herhas Argumentation bestätigt, dann würde daraus nahezu zwingend folgen, dass eine Weiterbeschäftigung nicht in Frage kommt. Ein TW-Trainer, der tagtäglich mit Spielern arbeitet und sich so zu den Themen LGBT und Ausländern geäußert hat, der ist untragbar.

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MikeSpring
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von MikeSpring » 18.06.2021, 16:45

Mineiro hat geschrieben:
18.06.2021, 13:52
Davon, dass eine Kündigung ausgesprochen wurde ist auszugehen, sonst gäbe es für Petry keinen Grund vor Gericht zu ziehen. Wäre er bei vollen Bezügen freigestellt würde ihn das sicher nicht stören sonst hätte er schon unter Klinsmann geklagt.

@Opa: Eine Tatsache, die auf Vermutung Bezug nimmt ist im Zweifel keine Tatsache.

In der Praxis wird die Faustformel des §1a von den Gerichten auch in anderen als betriebsbedingten Kündigungen analog als Maßstab zugrunde gelegt für die Berechnung von Abfindungen, denn die Rechtsfolge ist unabhängig von der Ursache einer Kündigung die gleiche.
Äh, nein, ist sie nicht. Eine betriebsbedingte Kündigung geht nur mit Einhalten einer Frist. Und alleine schon im Sozialrecht ist die Rechtsfolge nicht die selbe. Da führt eine personenbedingte Kündigung in der Regel zu einer Sperrzeit nach dem SGB III odereiner Sanktion nach dem SGB II.
In Berlin, an der Spree gibt's nur HERTHA BSC !!!

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Mineiro » 18.06.2021, 16:48

Es ging mir bei der Anwendung der Vorschrift allein um die Methode zur Berechnung der Abfindung, nicht um irgendwelche Sperrfristen. Mit Rechtsfolge war in dem Fall die Frage gemeint, ob ein Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine Abfindung hat oder nicht. Wenn ja, dann sind mir keine unterschiedlichen Berechnungsmaßstäbe bei Arbeitsgerichten bekannt. Sicherlich werden Umstände des Einzelfalls berücksichtigt, doch das geht dann eher in Richtung Sozialauswahl o.ä. und eröffnet bei der Bemessung der Abfindung nicht plötzlich völlig neue Mögllichkeiten oder grundlegend andere Methoden.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Zauberdrachin » 18.06.2021, 21:14

Ein Wert, auch nicht nur unseres Vereins, könnte sehr wohl sein, sich generell nicht über oder zu Aussagen eines Angestellten anderer Vereine (in dem Fall Gulasci von Leipzig) zu äußern.
Zumal er direkten Bezug auf Gulasci nahm nach dem Motto, er verstehe nicht warum Gulasci das öffentlich äußern musste ...
Ob das allerdings ausreicht vor Gericht?

Zudem hatten WIR dadurch eine Negativ-Schlagzeile.

Bin mir auch manchmal nicht sicher ob da einfach vor Gericht gegangen wird um das dort abschließend zu klären ohne dass die Parteien deshalb im Schlechten auseinander gehen.
Hatte mich mal bei Maik Frantz und dessen Äußerung sehr viel später zu seiner gerichtlichen Auseinandersetzung mit uns etwas gewundert, weil Motto: bevor wir uns restlos zerstreiten lassen wir das einfach emotionslos ein Gericht klären.
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Jenner » 20.06.2021, 16:54

NoBlackHat hat geschrieben:
18.06.2021, 15:51
Deine Denke scheint nicht weit über den KH-Bereich hinaus zu gehen.
Ganz im Gegenteil und deswegen sehe ich die ganze Sache nicht so naiv wie Du.
NoBlackHat hat geschrieben:
18.06.2021, 15:51
Ich kenne aber genug Fälle, habe auch selber einige durchgefochten, bei den das eben nicht zumutbar ist.
Ja, kenne ich auch. Und nun?
NoBlackHat hat geschrieben:
18.06.2021, 15:51
Wenn das Gericht auch nur ansatzweise Herhas Argumentation bestätigt, dann würde daraus nahezu zwingend folgen, dass eine Weiterbeschäftigung nicht in Frage kommt. Ein TW-Trainer, der tagtäglich mit Spielern arbeitet und sich so zu den Themen LGBT und Ausländern geäußert hat, der ist untragbar.
Vermutlich ist das Arbeitsgericht nicht ganz so faktenresistent wie Du. Zu LGBT kann man bei Pertry selbst mit böser Absicht keine abwertenden Äußerungen finden. Sein Statement zur Massenmigration ist zwar grenzwertig, aber auch keine diskriminierende Haltung gegenüber jedem Ausländer. Das wäre ja auch seltsam, da Petry selbst Ausländer ist. Der Knackpunkt ist, wie o. g., dass Schmidt Petry bescheinigt hat, sich stets korrekt verhalten zu haben. Wie soll man da ein irreparabel zerstörtes Vertrauensverhältnis begründen?
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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von PREUSSE » 21.06.2021, 23:52

Jenner hat geschrieben:
12.04.2021, 15:48
NoBlackHat hat geschrieben:
12.04.2021, 15:29
Vielleicht wären seine ungekürzten Äußerungen noch schlimmer gewesen.
Nun, wenn man Petry glauben darf und wieso sollte man das nicht, dann ist einer der der Kürzung zum Opfer gefallenen Sätze, dass er sich "sehr gut vorstellen kann, dass ein Kind in einer homosexuellen Familie sehr glücklich aufwachsen kann". So einen Satz in einem Interview mit einer regierungsnahen ungarischen Zeitung zu sagen, zeugt von mehr Toleranz und Courage, als die Gratismutigkeit der hiesigen Wertevertreter.
Korrekt :cooly: :top:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: (Torwarttrainer) Zsolt Petry

Beitrag von Someone » 22.08.2021, 18:33

Seit dem unsäglichen Rauswurf von Petry ist Schwolow nur noch ein Schatten seiner selbst... 8-)

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Re: Zsolt Petry

Beitrag von Jenner » 22.08.2022, 23:29

Der Prozess vor dem Arbeitsgericht soll nächsten Monat beginnen.
Az 55 éves magyar szakember perben áll a klubbal, de csak szeptemberben kezdődnek a tárgyalások.

Der 55-jährige ungarische Profi befindet sich in einem Rechtsstreit mit dem Klub, die Verhandlungen sollen aber erst im September beginnen.
Nemzeti Sport
Man darf gespannt sein. Ich persönlich tippe, dass es auf eine Vertragsauflösung gegen eine Abfindungszahlung hinauslaufen wird.
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Re: Zsolt Petry

Beitrag von PREUSSE » 22.08.2022, 23:39

Jenner hat geschrieben:
22.08.2022, 23:29
Der Prozess vor dem Arbeitsgericht soll nächsten Monat beginnen.
Az 55 éves magyar szakember perben áll a klubbal, de csak szeptemberben kezdődnek a tárgyalások.

Der 55-jährige ungarische Profi befindet sich in einem Rechtsstreit mit dem Klub, die Verhandlungen sollen aber erst im September beginnen.
Nemzeti Sport
Man darf gespannt sein. Ich persönlich tippe, dass es auf eine Vertragsauflösung gegen eine Abfindungszahlung hinauslaufen wird.
Über diese Personalie bin ich verärgert. Ein guter Fachmann wird geschasst, damit ein Dilettant, der nur von Bobics Gnaden auf diesen Posten gehievt wurde, Herthas Torhüter schlechter machen darf, unglaublich :flop:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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Re: Zsolt Petry

Beitrag von NoBlackHat » 23.08.2022, 11:08

Jenner hat geschrieben:
22.08.2022, 23:29
Der Prozess vor dem Arbeitsgericht soll nächsten Monat beginnen...
Man darf gespannt sein. Ich persönlich tippe, dass es auf eine Vertragsauflösung gegen eine Abfindungszahlung hinauslaufen wird.
Vermute ich auch, das wäre das "übliche" Urteil, was beiden Seiten halbwegs gercht wird. Bin auf die damit verbundenen Summen gespannt, die werden einiges über die Einschätzung des Gerichtes aussagen.

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Re: Zsolt Petry

Beitrag von Jenner » 20.09.2022, 18:36

Für sechsstellige Summe! Ex-Trainer zieht Klage gegen Hertha BSC zurück
Hamburger MoPo
Wie von Anfang an zu vermuten war, stellte sich die außerordentliche Kündigung als nicht gerichtsfest heraus, sodass das Arbeitsverhältnis nur gegen eine Abfindungszahlung beendet werden konnte.
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Re: Zsolt Petry

Beitrag von PREUSSE » 20.09.2022, 19:14

Jenner hat geschrieben:
20.09.2022, 18:36
Für sechsstellige Summe! Ex-Trainer zieht Klage gegen Hertha BSC zurück
Hamburger MoPo
Wie von Anfang an zu vermuten war, stellte sich die außerordentliche Kündigung als nicht gerichtsfest heraus, sodass das Arbeitsverhältnis nur gegen eine Abfindungszahlung beendet werden konnte.
Freut mich für Petry :grin: :top:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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