Fredi Bobic

Frühere Spieler, Trainer, Funktionäre und Angestellte von Hertha BSC

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bayerschmidt
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von bayerschmidt » 13.09.2023, 23:08

https://openjur.de/u/208843.html
Das Urkundsverfahren ist - auch in Ansehung dessen, dass der Kläger Ansprüche auf Vergütung für seine Dienste als vormaliger Geschäftsführer der Beklagten verfolgt - statthaft. Dem steht entgegen der Auffassung der Beklagten insbesondere nicht die von ihr als unangemessen empfundene Risikoverteilung mit Blick auf die streitige außerordentliche Kündigung des Anstellungsvertrags entgegen. Es ist gerade der (vom Gesetzgeber gewollte) Sinn des Urkundsprozesses, Zahlungsansprüche, deren Voraussetzungen durch Urkunden bewiesen werden können, auf schnelle (wenn auch vorläufige) und damit für den Gläubiger vorteilhafte Weise titulieren zu können.
Oder auch:

https://kliemt.blog/2021/11/30/fallstri ... enprozess/

Insbesondere in Fallkonstellationen, in denen das Anstellungsverhältnis nicht ordentlich, sondern – wie beim Vorstand prinzipiell – nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes (§ 626 BGB) gekündigt werden kann, kann der Urkundenprozess für den betreffenden Geschäftsführer bzw. Vorstand prozessuale Vorteile bieten. Dies insbesondere dann, wenn das kündigungsrelevante Verhalten des Geschäftsführers in Streit steht; die Gesellschaft insoweit auf Zeugenaussagen angewiesen ist, der Kündigungsgrund nicht verschriftlicht ist und mithin urkundlich nicht belegt werden kann.
Ob‘s im vorliegenden Fall sinnvoll war, wird sich zeigen. So oder so bleibt mir schleierhaft, warum es offenbar nicht den geringsten Versuch eines Vergleichs gab.

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PREUSSE
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von PREUSSE » 13.09.2023, 23:16

bayerschmidt hat geschrieben:
13.09.2023, 23:08
https://openjur.de/u/208843.html
Das Urkundsverfahren ist - auch in Ansehung dessen, dass der Kläger Ansprüche auf Vergütung für seine Dienste als vormaliger Geschäftsführer der Beklagten verfolgt - statthaft. Dem steht entgegen der Auffassung der Beklagten insbesondere nicht die von ihr als unangemessen empfundene Risikoverteilung mit Blick auf die streitige außerordentliche Kündigung des Anstellungsvertrags entgegen. Es ist gerade der (vom Gesetzgeber gewollte) Sinn des Urkundsprozesses, Zahlungsansprüche, deren Voraussetzungen durch Urkunden bewiesen werden können, auf schnelle (wenn auch vorläufige) und damit für den Gläubiger vorteilhafte Weise titulieren zu können.
Oder auch:

https://kliemt.blog/2021/11/30/fallstri ... enprozess/

Insbesondere in Fallkonstellationen, in denen das Anstellungsverhältnis nicht ordentlich, sondern – wie beim Vorstand prinzipiell – nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes (§ 626 BGB) gekündigt werden kann, kann der Urkundenprozess für den betreffenden Geschäftsführer bzw. Vorstand prozessuale Vorteile bieten. Dies insbesondere dann, wenn das kündigungsrelevante Verhalten des Geschäftsführers in Streit steht; die Gesellschaft insoweit auf Zeugenaussagen angewiesen ist, der Kündigungsgrund nicht verschriftlicht ist und mithin urkundlich nicht belegt werden kann.
Ob‘s im vorliegenden Fall sinnvoll war, wird sich zeigen. So oder so bleibt mir schleierhaft, warum es offenbar nicht den geringsten Versuch eines Vergleichs gab.
Offenbar sich sich Herthas Verantwortliche sicher, stichhaltige Beweise über Verstöße gegen Bobic vortragen zu können, welche eine fristlose Kündigung rechtfertigen :sorry:
Das Einzige was bei Hertha Nachhaltig ist, ist der Misserfolg :cooly:

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bayerschmidt
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von bayerschmidt » 13.09.2023, 23:37

Schon dass mittlerweile der dritte oder vierte Grund in die Öffentlichkeit getragen wird, spricht eigentlich dagegen, dass man viel stichhaltiges in der Hand hält. Aber gerade wenn man etwas in der Hand hat, lässt man das die andere Seite dezent wissen und kommt schnell zu einer Einigung. Der Glaube, dass man auf voller Linie obsiegen wird und vor den eigenen Fans noch als weißer Ritter dastehen möchte, spricht eher für ein einfach gestricktes Gemüt … na mal abwarten.

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Ray
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Ray » 13.09.2023, 23:47

Zauberdrachin hat geschrieben:
13.09.2023, 22:49


Interessanter Gedanke ... Manager und Berater ziehen an einem Strang ...
Insbesondere wenn Spieler kommen, die nun wirklich so rein gar nicht passen, überhaupt keine Leistung bringen, 2 Jahre verletzt sind, Vierjahresverträge absitzen und alleine wir bei Hertha da - managerübergreifend - an skurilen Dingen hatten. Bei ca. 80% der Spieler stellte ja selbst ein laie fest "bei Union spielen für 20% der Ablöse und 30% des Gehalts bessere".
Bei Transfers a la Nmecha zum BVB und der gezahlten Summe bekommt mancher Fußballfan mitunter auch ganz schlimme natürlich nur hypothetische GEdanken ...
Am Ende wird immer die Freiheit siegen. Aber nicht die Junge.

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Mineiro
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Mineiro » 14.09.2023, 06:12

bayerschmidt hat geschrieben:
13.09.2023, 23:08
https://openjur.de/u/208843.html
Das Urkundsverfahren ist - auch in Ansehung dessen, dass der Kläger Ansprüche auf Vergütung für seine Dienste als vormaliger Geschäftsführer der Beklagten verfolgt - statthaft. Dem steht entgegen der Auffassung der Beklagten insbesondere nicht die von ihr als unangemessen empfundene Risikoverteilung mit Blick auf die streitige außerordentliche Kündigung des Anstellungsvertrags entgegen. Es ist gerade der (vom Gesetzgeber gewollte) Sinn des Urkundsprozesses, Zahlungsansprüche, deren Voraussetzungen durch Urkunden bewiesen werden können, auf schnelle (wenn auch vorläufige) und damit für den Gläubiger vorteilhafte Weise titulieren zu können.
Oder auch:

https://kliemt.blog/2021/11/30/fallstri ... enprozess/

Insbesondere in Fallkonstellationen, in denen das Anstellungsverhältnis nicht ordentlich, sondern – wie beim Vorstand prinzipiell – nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes (§ 626 BGB) gekündigt werden kann, kann der Urkundenprozess für den betreffenden Geschäftsführer bzw. Vorstand prozessuale Vorteile bieten. Dies insbesondere dann, wenn das kündigungsrelevante Verhalten des Geschäftsführers in Streit steht; die Gesellschaft insoweit auf Zeugenaussagen angewiesen ist, der Kündigungsgrund nicht verschriftlicht ist und mithin urkundlich nicht belegt werden kann.
Ob‘s im vorliegenden Fall sinnvoll war, wird sich zeigen. So oder so bleibt mir schleierhaft, warum es offenbar nicht den geringsten Versuch eines Vergleichs gab.
Könnte auch daran liegen, dass jeglicher Vergleich uns schneller in die Insolvenz treiben würde und man einfach Zeit gewinnen will und muss.

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bayerschmidt
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von bayerschmidt » 14.09.2023, 09:05

Mineiro hat geschrieben:
14.09.2023, 06:12


Könnte auch daran liegen, dass jeglicher Vergleich uns schneller in die Insolvenz treiben würde und man einfach Zeit gewinnen will und muss.
Nichtsdestotrotz lässt man einen Verhandlungskanal offen, Selbst jetzt hätte man sich noch vergleichen können. Allerdings zieht man einem solchen Vergleich natürlich den Stecker, wenn man öffentlich (oder ggf. auch mal subtil über soziale Netzwerke, Foren) schwerwiegende Vorwürfe erhebt. Dann ist man entweder absolut siegessicher (etwas was es bei so gelagerten GF- und arbeitsrechtlichen Streitigkeiten eigentlich kaum geben kann) oder eben sehr simpel gestrickt.

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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Herthafuxx » 14.09.2023, 09:41

Zauberdrachin hat geschrieben:
13.09.2023, 19:48

--------------------------------
https://www.berliner-kurier.de/hertha/w ... -li.388546

Demnach haben wir wohl von 2017 bis 2022 45 Mio. an Spielerberater abgedrückt.

>>soll Hertha in der Saison 21/22 laut Fachmagazin Kicker noch immer 12 Millionen Euro Spielerberaterhonorare gezahlt haben.<<
:shock:
Wieviel hast du denn erwartet? Und was wäre denn für den Kurier angemessen gewesen, dass man sich zu einem "Das sieht dann gar nicht nach Sparen aus." in dem Zusammenhang hinreißen lässt?

Wichtig aber, dass man noch ein Foto vom bösen GF ablichtet und dazu eine seit Monaten bekannte Zahl nochmal bringt. Da ist eigentlich nur interessant, ob es dafür im Gegenzug dann eine Exklusiv-Info von Bernstein, Weber oder Herrich für den Kurier gibt.
"Steffen Rohr für den Kicker bitte" (Vera Krings, 03.04.2024)

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Re: Fredi Bobic

Beitrag von larifari889 » 14.09.2023, 09:51

Man könnte meinen Bobic hat dir etwas Gutes getan, so dass er ein großes Stein im Brett bei dir hat.

Wenn Bobic einen Sparkurs betreiben soll und in einem Jahr so viel ausgibt an Beratergeldern, wie Union in 4 Jahren, dann ist das einfach schlecht.

Nicht eine gute Sache im Verein geschafft, trotzdem gibt es Leute die den Typen noch verteidigen.

Genau so eine Null, wie die aktuelle Führung. Und jeder weiß, dass Bobic nicht entlassen wurde, weil er sich böse im TV Interview geäußert hat, sondern weil er eine miserable Leistung hingelegt hat und exorbitant bezahlt wird. Natürlich probiert man sich etwas aus den Fingern zu saugen, um Geld zu sparen bei der Kündigung.
HaHoHe euer Jürgen!
Ich bin stabil, euer Michi!
Ich kann die Stadt wieder richtig einatmen, euer Fredi!

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Jenner
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Jenner » 14.09.2023, 10:02

bayerschmidt hat geschrieben:
14.09.2023, 09:05
Mineiro hat geschrieben:
14.09.2023, 06:12


Könnte auch daran liegen, dass jeglicher Vergleich uns schneller in die Insolvenz treiben würde und man einfach Zeit gewinnen will und muss.
Nichtsdestotrotz lässt man einen Verhandlungskanal offen, Selbst jetzt hätte man sich noch vergleichen können.
So wie ich Bobic einschätze, ist er extrem ichbezogen und bei Abfindungsverhandlungen wenig kompromissbereit. Ihn am langen Arm verhungern zu lassen und nebenbei mehr oder weniger subtil seine Reputation zu untergraben, muss da nicht die schlechteste Strategie sein. Schließlich wird der sicher noch einmal einen gut dotierten Job haben wollen.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Westham
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Westham » 14.09.2023, 10:23

Als ob der Multimillionär Bobic am langen Arm von Hertha verhungert, der wird schon etliche Mietshäuser besitzen und kriegt einfach seinen gierigen Schmierhals nicht voll genug, das ist die Realität. :lol:
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten....lol

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Opa
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Opa » 14.09.2023, 10:39

Welchen finanziellen Nutzen hat Hertha davon, Bobics Reputation zu untergraben? Dass Hertha zahlungspflichtig ist, wird niemand bestreiten, der Streit dreht sich darum, wie viel Hertha bezahlen muss. Die einzige Reputation, die gerade Schaden nimmt, ist zudem die von Hertha, weil man potentiellen Führungskräften signalisiert, wie man im Fall einer Trennung mit ihnen umgeht.

Dazu kommt, dass die Zinsen gestiegen sind und Hertha bei einer Forderung von 5 % für jeden Monat über 53.000 € Verzugszinsen zahlen muss (5 % über dem Basiszinssatz = derzeit 12,12 %), die sich ebenfalls verzinsen, bei einer Prozessdauer von einem Jahr kommen incl. Zinseszins und den gegnerischen Anwaltskosten sicher eine knappe Millionen zusätzlicher Kosten auf Hertha zu. Du regst Dich im Fall der Anleihe berechtigterweise darüber auf, dass wir es uns leisten müssen, an die Anleihegläubiger zusätzliche Zinsen zahlen zu müssen, meinst aber, dass wir es uns leisten können, Bobics Reputation für eine runde Millionen Mehrkosten zu untergraben? Das ist eine merkwürdige Abwägung.

Mag sein, dass Bobic ein Raffke ist, aber pacta servanda sunt.

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schirmi-berlin
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von schirmi-berlin » 14.09.2023, 11:46

Westham hat geschrieben:
14.09.2023, 10:23
Als ob der Multimillionär Bobic am langen Arm von Hertha verhungert, der wird schon etliche Mietshäuser besitzen und kriegt einfach seinen gierigen Schmierhals nicht voll genug, das ist die Realität. :lol:
Ich mag ihn auch nicht , aber kann man Ihm verübeln das er das Geld gern möchte, um weitere Miethäuser zu kaufen ?
Würdest Du auf dir zustehendes Geld verzichten ?
Der alte Vorstand war doof genug ihm solchen Vertrag zu geben .
Und der neue Vorstand tritt in die alten Fußstapfen .
EINMAL HERTHA , IMMER HERTHA ! UND JETZT ERST RECHT ! :wink2:

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Jenner
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Jenner » 14.09.2023, 11:53

Opa hat geschrieben:
14.09.2023, 10:39
Welchen finanziellen Nutzen hat Hertha davon, Bobics Reputation zu untergraben?
Möglicherweise spekuliert Hertha darauf, dass Bobic kein Interesse daran hat, dass mehr Details seiner Arbeitsleistung an die Öffentlichkeit dringen und er dann eher geneigt ist, einer für uns günstigeren Abfindungssumme zuzustimmen.
Opa hat geschrieben:
14.09.2023, 10:39
Mag sein, dass Bobic ein Raffke ist, aber pacta servanda sunt.
Solange sie nicht rechtswirksam gekündigt sind.
"Das edelste Beispiel für seelische Robustheit, verbunden mit einem feinen Schuss Selbstironie, ist seit jeher der Herthaner". - aus einem Vortrag im Rahmen eines Fachsymposiums zum Thema Resilienz

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Opa
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Opa » 14.09.2023, 12:05

Jenner hat geschrieben:
14.09.2023, 11:53
Möglicherweise spekuliert Hertha darauf, dass Bobic kein Interesse daran hat, dass mehr Details seiner Arbeitsleistung an die Öffentlichkeit dringen und er dann eher geneigt ist, einer für uns günstigeren Abfindungssumme zuzustimmen.
Der Urkundsprozess ist nicht öffentlich, was soll da an die Öffentlichkeit dringen? Außerdem ist der Arbeitgeber ebenfalls zur Verschwiegenheit verpflichtet, zu denen auch die Kündigungsgründe zählen.

Jenner hat geschrieben:
14.09.2023, 11:53
Solange sie nicht rechtswirksam gekündigt sind.
Stand heute gibt es Zweifel, ob der Arbeitsvertrag mit Bobic rechtswirksam gekündigt ist, das ist Gegenstand des zweiten Verfahrens. Von allem, was bisher öffentlich geworden ist, gab und gibt es keinen Grund, der eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen würde. Die ordentliche Kündigung, die ja unstrittig ist, entbindet aber Hertha nicht von der Lohnfortzahlung bis zum Vertragsende. Hertha zahlt aber seit der Freistellung und der außerordentlichen Kündigung gar nichts. Und in Anbetracht der Tatsache, dass Herthas Zahlungsfähigkeit sich höchstwahrscheinlich weiter verschlechtern wird, kann ich schon verstehen, dass sich Bobic seine Forderung so schnell wie möglich sichern möchte. So geht man nicht mit ausscheidenden Führungskräften um, auch nicht, wenn man mit Meinungsunterschieden auseinandergegangen ist.

Meine Vermutung ist, dass das Verhalten von Hertha auch vor dem Kontext der 15 Mio. € Spritze ein Strohhalm ist, um sich Liquidität zu verschaffen, um Strafzahlungen und Punktabzug durch die DFL zu vermeiden. Für die Forderung von Bobic wird man zwar bilanziell Rückstellungen gebildet haben, das heißt aber noch lange nicht, dass man liquide Mittel hat, aus denen man diese Forderung bedienen kann. Mit so einem Taschenspielertrick verschafft man sich zeitlich Luft, inhaltlich ist das aber ein Bumerang.

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Westham
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Westham » 14.09.2023, 13:22

schirmi-berlin hat geschrieben:
14.09.2023, 11:46
Westham hat geschrieben:
14.09.2023, 10:23
Als ob der Multimillionär Bobic am langen Arm von Hertha verhungert, der wird schon etliche Mietshäuser besitzen und kriegt einfach seinen gierigen Schmierhals nicht voll genug, das ist die Realität. :lol:
Ich mag ihn auch nicht , aber kann man Ihm verübeln das er das Geld gern möchte, um weitere Miethäuser zu kaufen ?
Würdest Du auf dir zustehendes Geld verzichten ?
Der alte Vorstand war doof genug ihm solchen Vertrag zu geben .
Und der neue Vorstand tritt in die alten Fußstapfen .
Darum gehts doch garnicht, was ich will oder nicht.Tatsache ist, dass man es diesem Dilettanten leicht gemacht hat an soviel Geld zu kommen und das für unterirdische Leistungen. Wenn er es wenigstens verdient hätte, hat er aber nicht mit seinem dummen Gequatsche.
Das kann das halbe Forum genauso gut oder besser.
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Jenner
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Jenner » 14.09.2023, 14:11

Opa hat geschrieben:
14.09.2023, 12:05
Jenner hat geschrieben:
14.09.2023, 11:53
Möglicherweise spekuliert Hertha darauf, dass Bobic kein Interesse daran hat, dass mehr Details seiner Arbeitsleistung an die Öffentlichkeit dringen und er dann eher geneigt ist, einer für uns günstigeren Abfindungssumme zuzustimmen.
Der Urkundsprozess ist nicht öffentlich, was soll da an die Öffentlichkeit dringen? Außerdem ist der Arbeitgeber ebenfalls zur Verschwiegenheit verpflichtet, zu denen auch die Kündigungsgründe zählen.
Natürlich ist da nichts öffentlich. Dass jetzt Meldungen im Kurier aufgewärmt werden, dass 21/22 rund 12.000.000 € für Berater gezahlt worden sind, ist jedoch vermutlich kein Zufall.
Opa hat geschrieben:
14.09.2023, 12:05
Jenner hat geschrieben:
14.09.2023, 11:53
Solange sie nicht rechtswirksam gekündigt sind.
Stand heute gibt es Zweifel, ob der Arbeitsvertrag mit Bobic rechtswirksam gekündigt ist, das ist Gegenstand des zweiten Verfahrens.
Korrekt. Hier werden ja zunächst einmal nur Urkunden vorgelegt. Bobic hat den GF-Vertrag, wir das Kündigungsschreiben. Wie das Landgericht das abwägt, werden wir sehen.
Opa hat geschrieben:
14.09.2023, 12:05
Meine Vermutung ist, dass das Verhalten von Hertha auch vor dem Kontext der 15 Mio. € Spritze ein Strohhalm ist, um sich Liquidität zu verschaffen, um Strafzahlungen und Punktabzug durch die DFL zu vermeiden. Für die Forderung von Bobic wird man zwar bilanziell Rückstellungen gebildet haben, das heißt aber noch lange nicht, dass man liquide Mittel hat, aus denen man diese Forderung bedienen kann. Mit so einem Taschenspielertrick verschafft man sich zeitlich Luft, inhaltlich ist das aber ein Bumerang.
Kann man so sehen, vor allem, wenn man davon ausgeht, dass Bobic auf das volle Gehalt bis 2026 aus ist. Aufgrund unserer desaströsen finanziellen Lage wird das wohl nicht das letzte Vabanquespiel sein.
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Opa » 14.09.2023, 14:23

Jenner hat geschrieben:
14.09.2023, 14:11
Korrekt. Hier werden ja zunächst einmal nur Urkunden vorgelegt. Bobic hat den GF-Vertrag, wir das Kündigungsschreiben. Wie das Landgericht das abwägt, werden wir sehen.
Mit dem Unterschied, dass niemand den Anstellungsvertrag als nicht rechtswirksam betrachtet. ;)
Jenner hat geschrieben:
14.09.2023, 14:11
Aufgrund unserer desaströsen finanziellen Lage wird das wohl nicht das letzte Vabanquespiel sein.
Ein Vabanquespiel ergibt nur Sinn, wenn man Aussicht auf so etwas wie einen Gewinn hat, so ist das ausschließlich selbstzerstörerisch.

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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Jenner » 14.09.2023, 14:55

Opa hat geschrieben:
14.09.2023, 14:23
Ein Vabanquespiel ergibt nur Sinn, wenn man Aussicht auf so etwas wie einen Gewinn hat, so ist das ausschließlich selbstzerstörerisch.
Vermutlich glauben Herrich und der Personalausschuss des Präsidiums, dass es für eine außerordentliche Kündigung reicht. Bisher stehen folgende Vorwürfe gegen Bobic im Raum: Verstoß gegen Budgetvorgaben, Androhung von Gewalt gegen einen rbb-Reporter, finanzielle Bevorzugung seines Freundes Axel Kruse, Weitergabe von Interna an Dritte. Das mag für sich genommen nicht ausreichend sein, in der Summe möglicherweise schon. Wir reden hier nicht von einem Praktikanten, sondern einer Person mit höchster Entscheidungsgewalt, die besonders hohe Anforderungen zu erfüllen hat.

Entscheidend wird sein, ob Hertha auch die anderen Punkte außer dem Verhalten gegenüber dem Reporter hinreichend belegen kann.
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Opa » 14.09.2023, 15:40

Ich halte das für reines Wunschdenken, die Nummer mit dem rbb Reporter war am 28.1.2023, am 29.1.23 stellte man ihn frei, die fristlose Kündigung erfolgte am 15.2.2023 und wurde ausgerechnet mit diesem Vorfall mit dem rbb Reporter begründet, weshalb man für so eine Entscheidung 18 Tage braucht, immerhin muss gemäß § 626 Absatz 2 Satz 1 BGB eine fristlose Kündigung innerhalb von zwei Wochen erfolgen, nachdem man vom Grund erfährt, auf den man die fristlose stützen will. Hier hat man also schon hart eine Frist gerissen, zumal spätestens am 30.1.23 durch die öffentliche Entschuldigung Bobics das sicher vorher Thema in den Gremien war.

Der Rest (Verstoß gegen Budgetvorgaben, finanzielle Bevorzugung seines Freundes Axel Kruse, Weitergabe von Interna an Dritte) rechtfertigt weder einzeln noch in der Summe irgendwie eine fristlose Kündigung bzw. dürfte nicht hinreichend durch entsprechend erforderliche Beweise belegbar sein, dass eine mildere Form der arbeitsrechtlichen Konsequenz nicht auch zum Ziel geführt hätte. Hier ist aber Hertha in der Bringschuld und es gibt nicht nur in diesem Verfahren erhebliche Zweifel, dass man bei Hertha entsprechend vorgearbeitet hätte.

Keine Ahnung, weshalb Du gerade "auf Linie" bist, aber Hertha ist die letzte Streitpartei, der man hier so etwas wie Seriosität zuschreiben sollte.

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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Jenner » 14.09.2023, 15:56

Opa hat geschrieben:
14.09.2023, 15:40
Keine Ahnung, weshalb Du gerade "auf Linie" bist, aber Hertha ist die letzte Streitpartei, der man hier so etwas wie Seriosität zuschreiben sollte.
Bisher habe ich präzise den Ausgang vom Kündigungen vorhergesagt, was auch nicht besonders schwer war, da die Kündigungsgründe völlig absurd waren.

Hier liegt der Fall schon deutlich anders. Die Hürden für eine Kündigung sind bei einem GF niedriger als bei einem normalen Arbeitnehmer, da er aufgrund seiner Position deutlich höheren Anforderungen an Integrität und wirtschaftlichem Handeln unterliegt. Ein Verhalten, dass bei einem sonstigen Angestellten nicht zur Entlassung reicht, kann hier eben schon kündigungsrelevant sein.

Das hat nichts mit "auf Linie", sondern einer differenzierten Betrachtung zu tun.

Gleichwohl bin ich mir auch nicht sicher, ob das bei Bobic reicht, die Chancen stehen allerdings höher, als bei den anderen Verfahren in der Vergangenheit. Voraussetzung ist natürlich, dass Hertha die Vorwürfe belegen kann.
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Zauberdrachin » 14.09.2023, 15:58

Sicherlich geht es zum einen darum die außerordentliche Kündigung als gerechtfertigt bestätigt zu bekommen, aufgeschreckt durch "Sichtung" der einseitigen Option ... und zum anderen (und wohl vordergründig antreibend) angesichts der finanziellen Situation eine Zahlung möglichst weit in die Zukunft verschoben zu bekommen. Bis man so wie jetzt die gesamten Gehaltskosten schon mal drastisch gesenkt hat und vorteilhafterweise beide endgültigen Verhandlungen nach dem Wintertransferfenster liegen (um noch wen von der Payroll zu bekommen, Maolida, Kenny ...).

Mit dem Befangenheitsantrag macht man sich in der Richterebene doch auch nicht grad beliebt, deren Unparteilichkeit anzuzweifeln. Ein neu an die Sache gehender Richter muss sich das auch erst alles anschauen, der erste hat wohl monatelang Unterlagen gesichtet, ist ja nicht der einzige Fall an dem Gericht. Der "Gewinn" für uns wäre dann erreicht wenn der neue Termin sehr in der Nähe des Termins bzgl. des Gerichts wegen der Kündigung liegen würde.

Man verschafft sich durch das Vorgehen finanziell einen Kredit.
Um den zu verwirklichen kam die fristlose Kündigung, von der nicht mal im Verein einer davon ausgehen dürfte, dass diese vor Gericht bestand hat.

Bei einem rein finanziellen Vorgehen da wir, wie an dem Lizensierungsverfahren sehen konnte, dermaßen in der Klemme waren, spielen dann mediale Wirkung, irgendein Ruf schlichtweg keine Rolle, darf keine Rolle spielen wenn im finanziellen Bereich "alle" möglichen Register gezogen werden müssen.
Ist dann wohl auch ein Unterschied ob man im September 2022 "einvernehmlich" oder nicht gehen durfte/gegangen wurde ... oder in 2023.

Wenn das Gericht am 19.2.2024 dann mit dem Satz endet: Sie mussten doch aber wissen, dass sie zahlen müssen ... wird dann mit: wir zahlen ja auch, jetzt! ... geantwortet wird. (den Satz habe ich mal bei einem PHV-Fall gegen die Allianz miterlebt)
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Westham
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Westham » 14.09.2023, 16:11

Das Vabanquespiel besteht darin, entweder Hertha steigt auf und hat die Mittel diesen Schmock auszuzahlen oder Hertha geht am Ende der Saison in die Insolvenz und die Ansprüche von Bobic müssen sich hinter denen, der im insolvenzverfahren bevorzugten Gläubigern anstellen. :lol:
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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Mineiro » 14.09.2023, 17:19

Zauberdrachin hat geschrieben:
14.09.2023, 15:58
Mit dem Befangenheitsantrag macht man sich in der Richterebene doch auch nicht grad beliebt, deren Unparteilichkeit anzuzweifeln. Ein neu an die Sache gehender Richter muss sich das auch erst alles anschauen, der erste hat wohl monatelang Unterlagen gesichtet, ist ja nicht der einzige Fall an dem Gericht. Der "Gewinn" für uns wäre dann erreicht wenn der neue Termin sehr in der Nähe des Termins bzgl. des Gerichts wegen der Kündigung liegen würde.
Ich wüsste nicht, was es in diesem Urkundenverfahren an Akten geben sollte, die ein Richter "monatelang sichten" müsste. Mehr als ein paar Schriftsätze werden da bis jetzt nicht hin und her gegangen sein.

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Re: Fredi Bobic

Beitrag von Zauberdrachin » 14.09.2023, 17:38

War Formulierung in den Medien ... sind vielleicht ja sehr viele Seiten mit möglichen Folgen, keine Ahnung. ;)
Sie hätten halt auch von Überlastung der Richter und Gerichte sprechen können und dass es nur ein paar Seiten sind, aber so wie jetzt haben sie einen akribisch arbeitenden Richter dargestellt.

Und rechnet man den Zeitraum von Start bis zum ersten Termin nunmehr ab heute ... siehe da ... nächstes Jahr nächster Termin ...
Das Einzige was schon immer war und immer "sein" wird ist die Veränderung.
Es gibt dabei kein Ob sondern nur ein Wann und in welcher Geschwindigkeit.

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Re: Fredi Bobic

Beitrag von DivBra » 14.09.2023, 18:00

Zauberdrachin hat geschrieben:
14.09.2023, 17:38
... siehe da ... nächstes Jahr nächster Termin ...
In der Zwischenzeit könnte die oberste Führung mal bei Gegenbauer vorstellig werden. 
Der Untote ist an dem Dilemma nicht ganz unbeteiligt, ist Multimillionär und kann - ohne zu verarmen - den ein oder anderen Euro rüberschieben.
Du gehst auch zum Bäcker, hast nichts in der Tasche und holst dir eine Brezel... Das kriegst du auch nicht einfach so geschenkt. Ihr müsst schon die Realität sehen und ich muss es ja nicht 100-mal wiederholen. Es ist ja nicht mein Wunschdenken.

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